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Vielleicht hatten Sie sich mit den Signalen aus der Schweiz befasst und sich immer wieder gefragt, warum ich von schweizerischen Signalen gesprochen habe. Das ist ganz einfach, denn es waren Signale, die es in der Schweiz gibt. Sicher kennen Sie den Spruch von den anderen Ländern und deren Sitten auch. Das wird bei den Signalen der Bahnen sehr deutlich. Jedes Land hatte seine Signale und damit war man glücklich.

Es dauerte schon recht lange, bis man einheitliche Signale in den jeweiligen Ländern erhalten hatte. Dazu ist ein gutes Beispiel aus neuerer Zeit vorhanden. Als sich die beiden deutschen Staaten wieder zu einem Land vereinigten, gab es Vorschriften von zwei Ländern zu verbinden. Jedes Land hatte jedoch seine eigenen Signale und so musste man zuerst einheitliche Signale schaffen oder die Vorschriften anpassen. Eine Aktion, die viele Jahre dauerte.

Die einfachste Lösung ist aber, man trennt die einzelnen Netze strickte und kann so mit den eigenen Signalen arbeiten. Das funktioniert sogar und wenn man auf einer Insel lebt, kann man seine Signale kreieren, wie man will. Rücksicht muss man auf niemanden nehmen. Eine einfache Möglichkeit, seine eigenen Signale zu schaffen und zu verwenden. Ob es bessere gibt oder nicht, interessiert niemanden. Man hat sein eigenes Netz und die anderen sollen doch zusehen, wo sie hinkommen.

Wie wir wissen, kann selbst das nicht ausreichen um sich gänzlich mit den eigenen Signalen zu befassen. Bahnen verkehren über Grenzen hinweg und so kommt es zu Schnittstellen. Da reicht nicht einmal eine Insel, denn wenn ein Tunnel unter dem Meer gebaut wird, ist die Insel plötzlich an andere Bahnen angeschlossen worden. So schnell kann es gehen und die Schnittstellen sind die Schwierigkeiten, die gelöst werden mussten und die immer noch gelöst werden müssen.

Auch das kann man elegant lösen. Nur ist das nicht oft geschehen und so kam es dazu, dass die Züge beim Wechsel der Länder auch die Signale der jeweiligen Länder wechseln mussten. Wenn wir uns hier nun auf die Probleme an den Grenzen zur Schweiz ansehen, erleben wir Wunder, die wir eigentlich nicht erwartet hätten und die sonderbarer nicht sein könnten. Deshalb ein kleiner Blick an die Grenzen.

Wenn wir am westlichsten Punkt des Landes beginnen, treffen wir auf eine Situation, die viele Jahre als äusserst sonderbar angesehen werden konnte. Hier sticht der Bahnhof von Genève hervor. Anfänglich verwendete man dort französische Signale. Diese, obwohl viele Züge der Schweiz dort verkehrten und der Bahnhof klar zur Schweiz gehörte. Das führte jedoch zu einem Problem, das gelöst werden musste.

Die Lokführer aus Frankreich hatten es einfach, sie passierten im Raum La Plaine die Grenze und waren nun in der Schweiz. Bemerkt hatten sie nichts, denn es ging mit den gleichen Signalen weiter und die Züge erreichten so den Hauptbahnhof. Eine Lösung, die aus Sicht der Lokführer aus Frankreich durchaus wohlwollend aufgenommen wurde, denn sie mussten nicht komische Begriffe und Signalbilder kennen lernen.

Anders sahen das die Kollegen aus der Schweiz. Sie mussten, wollten Sie nach Genève fahren, die französischen Signale kennen. Ein Umstand, den wir nun für die Lösungen im Norden übernehmen werden. Entscheiden ist aber, dass die Lokführer, die Signale aus zwei Ländern kennen mussten. Dabei verliessen sie nicht einmal das Land und fuhren nach eigenen Vorschriften. Sicher ein Sonderfall, aber nicht der einzige, wenden wir uns Basel zu.

Wenn wir davon sprechen, dass wir an den Grenzen auf zwei Systeme treffen, trifft das in Basel schlicht nicht zu. Hier treffen Bahnen aus drei Ländern zusammen. Wie es sich gehört, hat jedes Land seine eigenen Vorschriften und Signale. Dabei wählte man hier zwei Lösungen. Welche Variante man wo wählte, hing nicht von den Vorschriften, sondern von den Anlagen ab. Die Verhältnisse der drei Bahnhöfe von Basel zeigen die Lösungen auf.

Sie haben richtig gelesen, Basel hat drei Bahnhöfe. Eigentlich wären es mehr, aber wir bleiben vorerst bei diesen drei Bahnhöfen. Doch verschaffen wir uns doch zuerst eine kleine Übersicht über die drei Bahnhöfe, die auch heute noch existieren, obwohl das nicht mehr überall klar zu erkennen ist. Doch nun zu den drei Bahnhöfen von Basel.

 

Name Land Bahngesellschaft
Basel SBB Schweiz Schweizerischen Bundesbahnen SBB
Bâle Frankreich SNCF
Basel Badisch Deutschland Deutsche Bahn

 

Alle diese Bahnhöfe sind in Basel vorhanden und gerade der Bahnhof der SBB und jener der SNCF sind schwer zu unterscheiden. Wenn Sie eine Reise von der Schweiz nach Frankreich antreten, erkennen Sie im Fahrplan, dass Sie womöglich in Basel SBB ankommen und dann in den Bahnhof Bâle wechseln müssen. Die Strassenbahn oder das Taxi können Sie sich sparen, denn die Bahnhöfe sind nebeneinander und das ist eine Folge der unterschiedlichen Systeme.

Der Lokführer aus der Schweiz fährt in Basel SBB ein und trifft dabei auf bekannte Signale. Sein Kollege aus Frankreich fährt in Bâle ein und hat dabei den gleichen Vorteil. Damit hat jeder seine eigenen Signale und Vorschriften, Verwechslungen gibt es keine. Diese Lösung ist einmalig, denn meistens hat man nur einen Bahnhof oder wie im Fall Basel Badischer Bahnhof sogar eine kurze Strecke zwischen den Bahnhöfen. Hier muss man andere Lösungen suchen und wechselt die Vorschriften, wie die Signale mitten auf der Strecke.

Im Osten fährt der Zug aus Österreich einfach in einen Bahnhof der Schweiz ein. Das ist die andere Lösung, der Zug, der in das fremde Land fährt, muss dort mit dem System klar kommen.

Eine Lösung, die, wie die Variante mit der Strecke, spezielle Kenntnisse beim Personal verlangt. Doch auch hier kann man sagen, dass es damit nicht getan ist, denn es gibt eine einfachere Lösung, die angewendet wird.

Chiasso ist hier ein gutes Beispiel. Der Bahnhof hat auf beiden Seiten Signale des jeweiligen Landes. Ergänzt mit der Vorschrift, dass jeder Zug vor einem roten Signal anhalten muss, löst viele Probleme sehr einfach.

Nur, damit ist es lange nicht getan, denn die Eisenbahn ist leider etwas komplizierter, aber es zeigt auf, dass es unterschiedliche Lösungen gibt, die auf besondere Weise umgesetzt werden können. Dabei ist keine falsch, sondern nur anders.

Alle Möglichkeiten will ich in den folgenden Seiten nicht aufgreifen. Wichtig ist das für die Lokführer, wollen Sie die Grenze passieren. Um auch nur kurz in ein neues System vorzudringen, müssen sie Kenntnisse davon haben.

Wie gross diese Kenntnisse sind, hängt von der verwendeten Lösung ab. Als Beispiel nehme ich hier einmal die Lokführer von Erstfeld mit ihren Kollegen in Arth-Goldau. Ein Depot, das zwei Grenzen erreicht. Es ist ein Beispiel und soll nicht als endgültige Lösung angesehen werden.

Die Situation in Basel verlangte vom Personal, dass es mit einigen Vorschriften der Deutschen Bahn vertraut sein musste. Je nach Ausbildung, die beim Personal vorhanden ist, gehören mehr oder weniger Vorschriften dazu. Wichtig ist aber, dass die Lokführer einige Grundkenntnisse der deutschen Vorschriften haben müssen um nur in den nächsten Bahnhof zu kommen. Je weiter im Land, das gefahren wird, desto intensiver ist die Ausbildung, die nötig wird.

Anders ist die Situation in Chiasso. Dort gilt klar die Regel, dass ein Zug mit Lokführer der Schweiz vor einem Signal der FS anhalten soll. Das funktioniert für den Lokführer aus der Schweiz gut und dank ähnlichen Vorschriften und Signalen für Rangierfahrten auch für die Kollegen der FS. So hält jeder an, wenn er auf ein Signal des anderen Landes stösst. Dumm dabei ist nur, dass es bei einem einzigen Signal nicht so einfach gelöst werden konnte.

Wie schon gesagt, die Lösung trifft nur auf einen Standort von vielen zu. Andere Depots haben wiederum andere Lösungen, die angewendet werden mussten. Entscheidend ist aber, dass je nach benötigten Kenntnissen die Signale und Vorschriften der jeweiligen Bahnen geschult werden müssen. Daher empfinde ich es nicht mehr als fair, wenn Sie auch etwas von anderen Signalen kennen lernen. Genauso, wie es für die betroffenen Lokführer auch sein könnte.

Verwenden wir deshalb hier das Modell des Standortes Erstfeld. Besonders macht diesen Standort eigentlich nur, wenn man den Teil von Arth-Goldau ebenfalls hinzunimmt. Denn erst jetzt, wird die Problematik mit der Grenze deutlicher. Die Kenntnisse dieser Standorte sind etwas unterschiedlich und unterscheiden sich im Bereich der Deutschen Bahn. Daher wird sich der Schwerpunkt auf die Signale aus Deutschland beschränken.

Bleiben eigentlich nur noch die Signale der FS in Chiasso. Was trifft der Lokführer dort an und wie muss er sich verhalten? Wie gesagt, die Lokführer im gewählten Standort kennen die Vorschriften und die Signale der FS nicht. Es geht den Lokführern gleich, wie Ihnen, denn Sie können die Signalbilder nicht entziffern und daher gibt es hier nur eine Lösung. Der Zug muss anhalten. Nur ist da diese blöde Ausnahme, die ohne Anpassung der Kenntnisse gelöst werden musste.

Gelöst wurde das auf einfache Weise. Die FS-Signale zeigen für den Lokführer aus der Schweiz einfach die Signalbilder, die er kennt. Damit hat man eine Lösung gefunden, die funktioniert. Um vollständig zu bleiben, dürfen, die betroffenen Signalbilder hier nicht fehlen. Diese werden gleich gezeigt werden, denn es handelt sich um schweizer Signalbilder, die einfach an einem komischen Signal gezeigt werden. Ob es italienische Bezeichnungen dafür gibt, lassen wir so stehen.

Doch sehen wir uns zu Beginn gleich die beiden Situationen an. Danach können wir die italienischen Signale abhaken. Natürlich gibt es in der Schweiz andere Depots, als das gewählte Muster. Die treffen mehr oder weniger auf Signale aus Italien und fahren dort zum Teil auch mit den in Italien gebräuchlichen Signalbildern. Die hier gezeigten Muster sind klar auf diese Situation zugeschnitten und können ausserhalb von Chiasso nicht unbedingt beobachtet werden.

 

Halt für Züge aus der Schweiz

Züge aus der Schweiz müssen vor diesem Signal anhalten. Es ist den Lichtsignalen nach schweizer Vorschriften gleichgestellt. Die Vorbeifahrt mit schriftlichem Befehl ist nicht möglich, da Zugfahrten aus der Schweiz vor dem Signal enden.

Mit einer Ausnahme zeigen alle Signal der FS für Züge aus der Schweiz dieses Signalbild.

 

 

Kurze Fahrt

Der Zug aus der Schweiz darf über das Signal vorziehen. Am nächsten Hauptsignal der FS ist jedoch Halt zu erwarten. Das Signalbild ist dem Fahrbegriff 6 der Lichtsignale Typ L nachempfunden und das Verhalten ist analog dazu.

In der aktuellen Anlage kann nur ein Signal im Gleis 1 des Personenbahnhofs Chiasso dieses Signalbild zeigen.

 

 

 

Soweit zur Situation in Chiasso. Wie gesagt, der Lokführer unseres Musterdepots verhält sich bei den Signalen nach den Vorschriften der Schweiz. Jedoch können diese Signale durchaus auch für Züge aus der Schweiz italienische Signalbilder zeigen. Das ist jedoch nur der Fall, wenn der Zug den Systemwechsel in Chiasso ohne einen Halt vollziehen kann. Aktuell sind keine solchen Züge im Einsatz, oder die Vorschriften lassen es nicht zu.

Begeben wir uns in den Norden. Hier zeigt sich die Situation in unserem Musterdepot etwas anders. Die meisten Lokführer sind befugt, die Verbindungsbahn in Basel mit den Strecken nach Weil am Rhein und Basel Badischer Rangierbahnhof zu befahren. Die Lokführer, welche in Arth-Goldau stationiert sind, dürfen zusätzlich die Strecken nördlich von Basel und nach Singen am Hohentwiel befahren. Dazu verfügen sie über die vollständige Ausbildung in Deutschland.

Deshalb ist hier die Kundigkeit bei den Signalen sehr unterschiedlich. Um es einfach zu machen und das Musterdepot vollständig abzudecken, werden alle Signale des Standortes Arth-Goldau erwähnt werden. Bei Signalen, die auch für die Lokführer aus Erstfeld gelten, ist ein geänderter Hinweis angebracht worden. So erkennen Sie gleich, wie klein der Unterschied bei den Signalen zwischen den beiden Ausbildungsstandards ist.

Deshalb heisse ich Sie in der Signalkunde der Deutschen Bahn AG willkommen und wir beginnen gleich mit den Signalen. Klicken Sie hier und Sie gelangen zur ersten Staffel der Signale. Um den Umfang pro Seite zu verringern, können Sie danach gleich zum nächsten Schritt weiterziehen oder in der folgenden Auswahl Ihren Signaltyp auswählen. Sie gelangen dann direkt an die gewünschte Stelle.

 

Haupt- und Ersatzsignale Richtungs- und Geschwindigkeitssignale
Fahrt auf dem Gegengleis Langsamfahr- und Kurvensignale
Schutz- und Rangiersignale Zug- und Zugpersonalsignale
Fahrleitungssignale Bahnübergänge und andere Nebensignale

 

Soweit zu dem Signalen aus dem Ausland. Wenn Sie sich wieder mit den Signalen in der Schweiz befassen wollen, können Sie hier zu diesen Signalen mit deren Geschichte wechseln. Hier wird nun das Signalbuch der DB AG vorgestellt und sie lernen die darin vorhanden Signale kennen. Zwar nicht alle, aber immerhin eine ganze Menge davon.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen mit den Signalen aus Deutschland.

 

 

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