Umbauten und Änderungen |
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Wie bei allen anderen vorgestellten
Baureihen,
kommen wir auch hier zu den Umbauten und Änderungen. Mit der Lösung, dass
die
EVU
Maschinen ab Stange kauften, waren solche jedoch selten geworden. Genau
auf eine Anforderung passende
Lokomotiven
waren kaum mehr zu bekommen. Zu gering waren die Stückzahlen für den
Hersteller. Das wiederum führte dazu, dass ausgereifte Modelle erhältlich
sind. Das Fahrzeug wurde vor der Auslieferung an die EVU intensiv geprobt und sollte somit frei von Mängeln sein. Es waren Fahrten, die unter der Leitung des Herstellers erfolgten und dabei kamen Modelle der drei Baugruppen in Verkehr. Zu erkennen waren diese dem Hersteller
gehö-renden
Versuchslokomotiven
am gross angebrach-ten Schriftzug Vectron. Man konnte sich somit ein Bild
davon machen, was in kürze erhältlich sein könnte. Als dann die ersten Maschinen an die
EVU
ausgeliefert wurden, waren diese bereits erprobt und von den anfänglichen
Mängeln befreit worden. Es mussten von diesen keine langen Fahrten für die
Inbetriebsetzung
gemacht werden. Ausser den für das Personal erforderlichen Schulungen gab
es nicht viel zu machen. Das wertvolle Teil konnte so ohne Verzögerungen
eingesetzt werden.
Lokomotiven
müssen Geld in die Kassen bringen. Genau so läuft das bei Ihrem neuen
Familienwagen. Das Modell wird vom Hersteller entworfen, gebaut und
intensiv geprüft. Danach kommt die grosse Präsentation und die Fahrzeuge
gingen an die Händler. Dort konnten Sie dass Fahrzeug betrachten und sich
dann entscheiden. Bei
Lokomotiven
wurde einfach der Zwischenhandel nicht eingeschaltet, denn diese wurden
direkt beim Hersteller gekauft, denn bei rund 1400 Stück lohnt sich der
Zwischenhandel nicht. Wer ein neues Auto kauft, der kennt das
vielleicht. Rückrufaktionen, weil ein Teil versagen könnte sind immer
wieder in der Zeitung zu finden. Ein Ärgernis für Sie als Kunden. Bei den
Bahnen war das ein grösseres Ärgernis, denn auch bei
Lokomotiven
gab es immer wieder Rückrufaktionen, auch wenn diese nicht so gross an die
Glocke gehängt wurden. Die Arbeiten erfolgten auch bei der Bahn, so dass
man die Aktion vertuschen konnte. Betrieblich ergaben sich immer wieder Anforderungen, die bei der Entwicklung nicht berücksichtigt wurden. Es ist für einen Hersteller kaum zu erkennen, was für Ideen sich EVU einfallen liessen. Wer kam schon auf die Idee, mit einer
elektrischen
Lokomotive
auch Abschnitte ohne
Fahrleitung
zu befah-ren.
EVU,
die im harten Wettbewerb mit denen stehen, die auch
Diesellokomotiven
hatten. Nur so konnte man gün-stiger sein. Einige im Betrieb entstandene Ideen haben
wir bereits angeschnitten und nun werden wir diese Änderungen genauer
ansehen. Das RD-Modul als Zurüstteil kennen wir bereits. Es muss hier nur
erwähnt werden, wenn es daran Arbeiten gab. Anders ist es jedoch bei der
Option
Xload, denn dabei handelte es sich um eine Verbesserung der bisherigen
Konstruktion. Die Modelle mit Xload hatten zum Beispiel die
Sander
verloren. Xload musste ausgearbeitet werden, weil
sich die
EVU
darüber beschwerten, dass die hohen
Zugkräfte
bei schlechter
Adhäsion
nicht umgesetzt werden konnten. Die
EVU
wollten die Lasten unabhängig des Wetters ziehen können. Es ging dabei um
Kosten, die hoch waren, denn eine zweite
Lokomotive
vorzuspannen benötigt Zeit und das zusätzliche Fahrzeug kann zu Problemen
mit der Länge des Zuges führen, denn länger als 750 Meter durfte dieser
nicht sein. Bei Bahnen, die alleine mit der
Haftreibung
verkehren, sind die
Normallasten
immer eine Mischrechnung. Bei trockenen und sauberen
Schienen
könnten deutlich höhere
Zugkräfte
übertragen werden, als das bei Regen oder Schnee der Fall war. Um das zu
verstehen benutze ich ein Beispiel mit einer anderen
Baureihe,
die nach vielen Jahren im Einsatz klar zeigte, dass diese Rechnung wichtig
war, wenn man den Betrieb sichern wollte. Bei der Baureihe Re 620 galten für Steigungen von bis zu 26‰ Normallasten von 800 Tonnen. Auf Grund der vorhandenen Zugkräfte, konnten aber auch Züge von bis zu 1000 Tonnen auf der Strecke befördert werden. Dazu hätten aber die
Schienen
trocken und sauber sein müssen. Zudem musste auch die
Leistung
der
Kühlung
dafür ausgelegt werden. All diese Ideen sind jedoch nichtig, wenn die
Schienen nass sind, denn werden die 800 Tonnen schon zum Problem. Wurde zu nahe am optimalen Wert gearbeitet, konnte bei schlechtem Wetter nicht mehr gefahren werden und der Zug blieb in den Steigungen stecken. Betrieblich war das natürlich nicht gut. Planerisch war es jedoch keine Katastrophe.
Wer kann bei Abfahrt
schon erkennen, dass in dem Moment ein Gewitter über die Strecke zieht,
wenn sich der Zug dort befand. Niemand, also blendete man das aus und das
gab dann immer wieder Probleme. Da
EVU
jedoch darum bemüht sind, mit einer
Lokomotive
möglichst hohe Lasten zu ziehen, verschob sich der Mischwert immer mehr
gegen den optimalen Zustand. Es war einfach, die moderne vierachsige
Lokomotive musste bei den
Anhängelasten
das Programm einer
Baureihe
Re 620 fahren.
Wobei mit 300 kN
Anfahrzugkraft
nicht so viel Reserven vorhanden waren, wie bei 400 kN und zwei
Triebachsen
mehr, die diese Kraft verteilten. Auf diese Probleme musste der Hersteller
reagieren und gerade die Ausnützung der
Adhäsion
musste besser werden. Das auch im Hinblick, dass andere Modelle mit mehr
Sandern
leicht bessere Werte erzielten. Das Problem waren die nassen
Schienen,
die zusammen mit dem Schmutz zu einem Schmierfilm führten. Das
Rad
rutschte darauf aus und damit fiel die
Zugkraft
in sich zusammen. Die Antwort war Xload und das sehen wir nun an. Um das Problem mit der schlechten Adhäsion zu lösen, musste der optimale Zustand hergestellt werden. Man musste daher zur Konditionierung der Schienen greifen. Es war eine deutlich bessere Haftreibung vorhanden, wenn die Schienen von Schmutz und Feuchtigkeit befreit werden. Selbst der verwendete Quarzsand war eine Art Verschmutzung, die auf die Schienen gebracht wurde. Auch nach 200 Jahren waren die Diskussionen immer noch am laufen. Wenn man nun den Sand besser nutzen, beziehungsweise dessen Einsatz vermindern wollte, musste eine andere Lösung her. Auf der
Lokomotive
musste nach einer optimalen Ausrüstung umgesehen werden. Dabei war die
warme Luft der
Ventilation
vorhanden. Bedingt durch die Wärme, hätten damit die
Schienen
leicht getrocknet werden können. Jedoch gab es das Problem, dass diese
Luft zur
Kühlung
der
Fahrmotoren
benötigt wurden. Vorhanden war aber auch
Druckluft.
Mit dieser wurde kurz vor der ersten
Achse
bei Xload der Schmutz und die Nässe regelrecht von den
Schienen
geblasen. Damit sollte die vorlaufende Achse auf trockene Stellen treffen.
Die hinteren waren immer etwas trockner, und konnten oftmals deutlich
höhere
Zugkräfte
übertragen. Eine Lösung, die bei der
Re 425
der BLS in ähnlicher Weise verbaut worden war. Dort war es ein
Warmluftgebläse. Alleine mit der Konditionierung der
Schienen
war es nicht getan, denn man musste auch die
Kraftschlussregelung
verbessern. Damit sind wir nun aber bei einem anderen Thema und das ist
die Steuerung der
Lokomotive.
War die bei den älteren Modelle noch stabil und die Probleme gab es an
anderen Orten, war mit der neuen Technik das Problem verlagert worden. Es
war die verbaute
Leittechnik,
die nicht immer den verlangten Anforderungen genügte. Auch hier benutze ich ein Beispiel. Die Baureihe Re 460 hatte zu Beginn sehr grosse Probleme bei der Ausnützung der Adhäsion. Mit zahlreichen Versuchsfahrten musste dort der Schleuderschutz optimiert werden. So begann die
Lokomotive
besser zu arbeiten und genau diese Aufgabe musste der Hersteller des hier
vorgestellten Modell auch vornehmen. Nun aber erfolgte das nur, wenn vom
EVU
das Paket Xload verlangt wurde. Die Frage, die sich uns nun stellt, sind
den Anpassungen bei der Software wirklich Umbauten? Es sind Änderungen,
die schlicht nicht zu erkennen sind, da sie auf einem Rechner ausgeführt
werden. Auch Sie zu Hause führen regelmässige Updates des Systems durch.
Damit verändern Sie aber die Grundkonfiguration und der Rechner
funktioniert in gewissen Bereichen etwas besser. Ich weiss, es sind
nervige Update, die gemacht werden. Bei einer Umrichterlokomotive ist das nicht
anders. Die neue Software muss zuerst in einer Werkstatt, oder einem
Depot
auf die Maschine überspielt und danach diese gestartet werden. Mit dem
Update versehen, ging die
Lokomotive
wieder auf Reisen und das Personal bemerkte von der neuen Release, wie das
hier fachlich korrekt genannt wird, nicht sehr viel. Jedoch kann es dann
zu neuen Problemen kommen, die gelöst werden müssen. Ich nehme ein Beispiel. Bei einer
Lokomotive
wurde die
Leittechnik
überarbeitet und das neue Release aufgespielt. Aus dem
Depot
entlassen, wurde die Maschine auf die Reise geschickt und kam sofort
wieder in den Unterhalt. Der Lokführer hatte einen Mängel festgestellt.
Das Problem war dabei, dass der vermeintliche Fehler mit der neuen Version
übertragen worden war. Dabei kein Fehler, sondern die gewollte Änderung. Sie sehen es war oft auch ein Problem zu lösen, das vom Personal nicht erkannt werden konnte. So kam dann die nächste Lösung. Wer sich mit früheren Rechnern und den Versuchen eines grossen Hersteller in den USA herumplagte, musste viel Ärger ertragen, bis die deutlich besseren Systeme vorhanden waren. Bei einer neuen
Lokomotive
war das nicht anders. Die
Leittechnik
wird angepasst und ein anderer Effekt war vorhanden. Auch wenn wir hier keine grossen mechanischen Ver-änderungen haben, es gab ein paar Mängel, die durchaus behoben werden könnten. Jedoch stellt sich dabei immer die Frage nach dem Nutzen und den Kosten. Sind diese zu Hoch und dem Büro der Vorteil
nicht schlüssig, wird auf die Änderung verzichtet. Das war schon immer so
und wird so bleiben. Auf das Personal an der
Front
hört bekanntlich niemand, denn das meckert ja nur. Wenn wir einen oft bemängelten Punkt suchen
wollen, dann sind das die fehlenden Seitenfenster neben dem Sitz. Diese
wurden gewünscht, weil die Kontrollen des Zuges optisch besser waren, als
mit der Kamera. Diese hatte kein Infrarot und sie konnte auch nicht
geschwenkt werden. Auch Sie stellen in Ihrem Wagen die Spiegel optimal ein
und sie sollten vor dem Abbiegen noch einen Blick zurück werfen. Bei der
Eisenbahn eher nebensächlich. Das Problem ist zwar erkannt, aber nun
rechnet man den Aufwand, dann wird es anders. Glas ist schwer und teuer,
dann kommt noch die Modelländerung, die von den zahlreich in Europa
vorhandenen Behörden abgesegnet werden müssen. Ein sehr grosser Aufwand
und so blieb es bei der alten Lösung, auch wenn sich das Personal nur
schwer damit anfreunden konnte. Wir können daher noch keinen Umbau bei
diesen Modellen erkennen.
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