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Da es von den
EVU
nur kurze Versuche gab, kommen wir bei der
Inbetriebsetzung
zum Bereich, der von den Herstellern übernommen werden musste. Die von den
einzelnen EVU mit den hier vorgestellten
Lokomotiven
angestellten Versuche, werden wir erst bei den jeweiligen
Betriebseinsätzen behandeln. Damit müssen wir nun aber auch den
Kreis
etwas erweitern, denn die Inbetriebsetzung der Lokomotive erfolgte zu
einem grossen Teil im Ausland. Nachdem die Plattform Vectron entwickelt worden war, wurden die für die Versuche benötigten Ma-schinen gebaut und dann der üblichen Inbetrieb-setzung unterzogen. Die ersten Schritte werden mit jedem neu gebauten Fahrzeug vorgenommen, denn es sind Arbeiten, die noch im Stillstand ausgeführt werden. Bei den Standkontrollen wird die
grundlegende Funktion überprüft, denn nur so kann man sich an die Fahrten
wagen. Wichtig sind diese Arbeiten um Fehler bei der Mon-tage auszumerzen. Daher wird die erste Ein-schaltung im Werk mit jeden neuen Fahrzeug vorge-nommen und auch die ersten Gehversuch im Bereich des Werkes, erfolgen mit jedem neuen Teil. Nur die ausgedehnten
Probefahrten
führen die
Pro-totypen
aus. Die Serie, wird an den Kunden gelie-fert. Vorerst bleiben wir bei den
Versuchsloko-motiven,
die in dem Fall keinen Kunden hatten. Mit diesen konnte man sich mit der neuen
Plattform
an die Öffentlichkeit wagen. Für Eisenbahnen eine gute Gelegenheit war die
Innotrans. Eine Messe, bei der sich Erbauer, aber auch Unterhaltsfirmen
präsentieren können. Selbst
EVU,
die spezielle Umbauten vornahmen, fand man dort. Mit der neuen Maschine
von Siemens auch ein Teil, das wirklich neu war und dabei erst noch ein
recht freches Gesicht bekommen sollte. Nach der Präsentation, wo sich auch die
ersten Kunden in Europa meldeten, konnten die
Prototypen
wieder den Versuchen zugeführt werden. Es war klar, auch bei einer neuen
Plattform
erwarteten die Bahnen, dass die
Lokomotive
fertig und mit den verlangten
Zulassungen
geliefert werden. Zudem sollten die Maschinen geliefert werden, wenn sie
bestellt wurden. Mit den Prototypen konnte Siemens einen grossen Vorsprung
gewinnen. Die meisten lauftechnischen Fahrten mit den neuen Lokomotiven fand in Deutschland statt. Ist nachvoll-ziehbar, denn bei den ersten Gehversuchen will man nicht zu weit reisen, wenn man ein Ersatzteil benötigt. Zudem hatte man um das Werk die dazu
vorge-sehenen
Versuchsstrecken.
Punkte, die bei einer an-gestrebten
Zulassung
in mehreren Ländern wichtig waren. Es ging nicht nur um die Ergebnisse,
sondern auch um die Nachweise. Wir wollen uns nicht jedes Land ansehen. In jedem Netz, wo man eine Zulassung erhalten will, müssen eine Anzahl Fahrten erfolgen und dann die Unter-lagen den Zulassungsbehörden übergeben werden. Zwar konnten Nachweise über das genaue
Fahr-verhalten übernommen werden, denn so gross waren die Anlagen auch
wieder nicht. Zumindest wenn man sich ausserhalb der Schweiz befand und
dass sollte man noch erfahren. Zusammen mit den Nachweisen zur Technik und
zu Störungen, eine grössere Menge Informationen. Es mussten dafür viele
Bäume zu Papier verarbeitet werden, denn eine
Zulassung
ist effektiv nur für die entsprechende Papierindustrie sehr lukrativ. Der
Grund ist, dass nicht alle Behörden auf dem aktuellen Stand sind und so
die Information auf Papier forderten. Für den Transport musste dann in
vielen Fällen ein LKW beigezogen werden. Das dauert lange, denn die Behörden lassen
sich bei dem Studium der Dokumente viel Zeit. Dabei war das Problem hier
nicht der wartende Kunde, sondern die Kosten, die so entstanden. Für
Siemens war jedoch eins klar, wenn man ein internationales Modell anbieten
wollte, musste dieses auch eine
Zulassung
für die Schweiz besitzen. Gerade der lukrative Korridor durch die Alpen,
führte auf dem optimalen Weg durch die Schweiz. Daher wurde die erste Lokomotive zur behördlichen Abnahme auch in die Schweiz geschickt. Diese Abnahme ist eigentlich keine so grosse Angelegenheit, denn bei der Behörde wird dabei nur entschieden, ob mit dem Fahrzeug Testfahrten durchgeführt werden dürfen. Ohne diesen Schritt war nicht sicher, dass
auch die Versuche ohne grösseren Vorfall abliefen. Wir erinnern uns in der
Schweiz wurde dabei schon eine
Lokomotive
schrottreif. Wegen dem hohen Gewicht von nahezu 90 Tonnen, mussten einige Probefahrten mit der neuen Lokomotive auch in der Schweiz durchgeführt werden. Gerade die zahlreichen engen Kurven im Land waren für den Her-steller von grossem Interesse. Hinzu kamen auch noch Strecken ohne
internationalen Standards. Die gab es auch im Ausland, aber kaum mit einer
Fahrleitung
für
Wechselstrom,
denn üblich waren hier
Diesellokomotiven. Im Rahmen dieser Massnahme erfolgten
schliesslich auch die
Testfahrten
bei der BLS Cargo AG. Dieses
EVU
hatte Interesse an neuen
Lokomotiven
und gerade das Netz der BLS AG hatte einige Knackpunkte. Die engen
Kurven
nach Schwarzenburg sind dabei nur ein Beispiel. Auf der
Bergstrecke
des Lötschberg hatte man starke Werte bei der Neigung und auch den Platz,
um die Versuche ausführen zu können, denn das war auch wichtig. Damit konnte der Hersteller wichtige
Informationen zur
Lokomotive
sammeln und diese in die weitere Entwicklung einbringen. Es zeigte sich
jedoch, dass gerade die
Zulassung
in der Schweiz nicht zur einfachsten der Lokomotive werden sollte. Die
Zulassungsbehörde kämpfte aktiv gegen Modelle, die einen zu grossen
Verschleiss bei den
Schienen
zur Folge hatten. Gerade die Idee mit 22 Tonnen Achslast
nach der
Zugreihe R
zu fahren, kam nicht nur gut an. Die Testfahrten fanden zwischen dem 31. Oktober 2014 und dem 19. November 2014 in mehreren Formationen auf der Nordrampe des Lötschberg statt. Dabei musste die
Versuchslokomotive
mit der offi-ziellen Bezeichnung 91 80 6193 901-6 D-PCW
zeigen, was sie konnte. Gerade diese
Testfahrten
wurden letztlich auch zur Präsentation der
Lokomotive
genutzt. Daraus erfolgte schliesslich die Bestellung der BLS Cargo AG. Besonders die von der Infrastruktur in der Schweiz vorgegebenen Achslasten waren für die Lokomotive ein Problem. Verkehrt ein Zug nach der Zugreihe R, werden die erlaubten Achslasten nicht zusätzlich beschränkt. Ein Fehler, den jedoch die Behörde
ausmerzen muss-te. Mit der
Zugreihe R
kamen
Lokomotiven
auf Abschnitte, die nicht für Fahrzeuge mit
Achslasten
der
Zugreihe D
vorgesehen waren. Daher müssen wir das Gewicht ansehen. Die Version MS für mehrere Systeme und hohe
Leistung
war so schwer geworden, dass sich das BAV darüber nicht erfreut zeigte.
Das ist verständlich. Eine uneingeschränkte
Zulassung
war in der Schweiz mit mehr als 20 Tonnen
Achslast
schwer zu erreichen. Die Abnutzungen an den festen Anlagen stellten ein
Problem dar, das gelöst werden musste. Daher mussten die entsprechenden
Nachweise teilweise in der Schweiz nachgeholt werden. Hier war sicherlich auch die Erfahrung mit
älteren Modellen im Spiel. So wurden vor dieser
Lokomotive
ausschliesslich Maschinen mit
Tatzlagerantrieb
in Verkehr gesetzt. Dieser
Antrieb
hatte jedoch in der Schweiz einen schlechten Ruf. Kam dann noch das hohe
Gewicht hinzu, war klar, dass der Verschleiss bei den Anlagen nicht
reduziert wurde. Im Gegenteil, für diese Lokomotiven drohte sogar eine
Preissteigerung bei den Gebühren. Die Lokomotive der Plattform Vectron in der Ver-sion MS hatte ein Gewicht, dass eine Streckenklasse von D4 vorschrieb. Zudem waren die Beweise über die Abnützungen im Gleisbereich nicht erbracht worden. So war das BAV vorerst gar nicht erfreut,
die
Loko-motive
zur
Zugreihe R
zuzulassen. Auch wenn man oft von Willkür bei den Behörden sprach, hier
zeigte sich das Problem erstmals. Was in Europa ging, war in der Schweiz
zu schwer. Dabei ist nicht das Streckennetz veraltet, sondern es hat eine Eigenart, die sich nicht so schnell findet. Nebenstrecken in der Schweiz wurden mit Fahrleitungen versehen. Der Oberbau jedoch noch nicht überall für die Streckenklasse D4 ertüchtigt. Auf Nebenlinien wird diese in der Regel auch nicht benötigt. Im Ausland befuhr man solche Strecken mit
einer leichteren
Diesellokomotive
und nicht mit schweren Dingern für mehrere Systeme. All das waren Punkte, die bei der
Zulassung
wichtig waren und daher abgeklärt werden sollten. Daher waren zusätzliche
Testfahrten
mit diesen
Lokomo-tiven
nicht zu umgehen. Da bis zur Beanstandung der Behörde eine gewisse Zeit
verstrich, waren die Lokomotiven längst wieder in anderen Ländern
beschäftigt. Durch die Behörde konnten so auch die Spielregeln neu
definiert werden. Diese kamen schnell heraus. Es galt nun die Regel, dass
Lokomotiven
mit Baujahr nach dem Jahr 2000 mit mehr als 20 Tonnen
Achslast
nur Strecken nach der
Zugreihe D
befahren dürfen. Das gilt auch, wenn diese nach der
Zugreihe R
verkehrten. Mit der Angabe des Jahres war die
Baureihe
Re 460
davon nicht betroffen. Diese hatte aber ein aktiv gesteuertes
Laufwerk
erhalten und galt deshalb auch als sehr gleisschonend. Nur so was baut
niemand mehr, dachte man. Ab dem 28. April 2015 weilten schliesslich erneut zwei Lokomotiven von Siemens in der Schweiz um die entscheidenden Fahrten für die Zulassung in der Schweiz zu absolvieren. Dank zwei
Lokomotiven
konnte auch die Netz-beeinflussung mit zwei Maschinen überprüft werden und
man hatte neben dem
Versuchs-träger
eine eigene Lokomotive zur Simulation der massgebenden Lasten. Ein
Verfahren, das viele Wagen überflüssig machte. Mit Abschluss der Testfahrten verschwanden die beiden Lokomotiven wieder. Ein Blick über die Grenzen hinweg liess zudem erkennen, dass immer mehr Maschinen dieses Typs regelmässig verkehrten. Das bedeutete unweigerlich, dass dort die
Zulassungen
vorhanden waren und so eine schnelle Zulassung der Maschine für die BLS
Cargo AG zu erwarten gewesen wäre. Jedoch war bisher noch keine
Lokomotive
mit CH-Zulassung vorhanden. Es sollte ein ganzes Jahr dauern, bis der
nächste Schritt bei der
Zulassung
erfolgen sollte. Das
EVU
RailCare hatte auch Interesse an dieser
Lokomotive
und dabei sollte die leichtere Version für
Wechselstrom
bestellt werden. Im Hinblick auf diese Beschaffung wurden
Testfahrten
mit den Zügen des EVU durchgeführt. Der Kunde konnte sich ein Bild machen
und auch die verlangten Zulassungen mussten noch erreicht werden. Das Problem war, dass das
EVU
auch Züge über Chur hinaus auf das Netz der RhB führte. Diese war
bekanntlich nur mit 11 000
Volt
elektrifiziert worden. Für eine
Lokomotive
mit
Umrichter
war eine so geringe
Spannung
nicht zu schaffen. Ein Fehler des Herstellers? Nein, dieser hatte seine
Aufgabe gemacht und dabei nur übersehen, dass es in einem kleinen Land in
der Mitte von Europa normalspurige Züge auf einem Netz mit
Schmalspur
gab. Klar, das wirkt nicht so speziell, aber die fuhren mit elektrischen Lokomotiven und das ist ein Sonderfall. Wollte der Hersteller Lokomotiven liefern, musste eine Lösung für diese geringere Spannung her. Mit den
Testfahrten
sollte die getroffenen Massnahmen geprüft werden. Die
Plattform
hatte eine weitere Verbes-serung über sich ergehen lassen und mit diesem
Spezialfall gelang der Durchbruch innerhalb der Schweiz. Weitere Versuche mit der
Baureihe
waren im Hinblick auf die Ausrüstung mit
ETCS
nach der Baseline
3. Es musste überprüft werden, dass diese auch funktionierte und dazu
stellte schon lange kein
EVU
sein Fahrzeug zur Verfügung. Da man aber noch die eigenen
Prototypen
hatte, wurde einer davon für diese Versuche in der Schweiz abkommandiert.
Da auch ein anderer Hersteller sein Modell testete, war klar, es sollte
eine Bestellung kommen. Damit sind wir zwar noch nicht am Ende der
Testfahrten
angelangt. Jedoch konnten jene des Herstellers abgeschlossen werden. Die
betrieblichen Versuche der
EVU
sind deren Angelegenheit und werden bei den jeweiligen Betriebseinsätzen
behandelt werden. Die
Plattform
Vectron des Herstellers Siemens hatte endlich die
Zulassung
der Schweiz nach den neuen Regeln erhalten und das sogar mit 11 000
Volt
Wechselstrom. Weil sich ja nicht alle an den
Betriebseinsätzen aller Bahnen erfreuen, können Sie in der unten
aufgeführten Auswahl zu einem der Betriebseinsätze wechseln. Alle anderen
können einfach auf Weiter klicken und kommen dann in der alphabetischen
Reihenfolge zu den einzelnen
EVU.
Die
Inbetriebsetzung
konnten mit der Version
Baseline 3
vorerst abgeschlossen werden. Die EVU hingegen hatten fertige Modelle
erhalten. Betriebseinsatz BLS Betriebseinsatz Railcare Betriebseinsatz SBB Cargo Betriebseinsatz SBB Cargo International Betriebseinsatz WRS
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