Sicherung der Technik |
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Lokomotiven
und andere Schienenfahrzeuge sind gewissen Gefahren ausgesetzt. Diese
technisch bedingten Gefahren sind sowohl mechanisch begründet, als auch
elektrisch bedingt. Bei den mechanischen Gefahren kann es eine zu hohe
Drehzahl sein, die zu Problemen führen kann, weil Befestigungen nicht mehr
ausreichend bemessen wurden und so das Gerät durch die Fliehkräfte
zerrissen werden könnte. Sie sehen durchaus realistische Probleme. Geräte und Anwendungen mit elektrischen Funktionen müssen sogar vor sich selber geschützt werden. An den elektrischen Bauteilen können jederzeit Schäden entstehen.
Dann entsteht darin ein
Kurzschluss
und die
Leistung steigt
rapide an. Die Folgen davon sind, dass das Fahrzeug eventuell in Brand
geraten könnte. Neben den möglichen Opfern ist auch das Fahrzeug selber
ein Problem, das gelöst werden muss. Aus diesem Grund werden auf Lokomotiven und anderen Schienenfahrzeugen Schutzvorkehrungen getroffen. Dabei müssen wir die Triebfahrzeuge und die angehängten Wagen unterschieden.
Bei den
Triebfahrzeugen
bin ich eigentlich nur gelandet, weil diese über umfangreichere Lösungen
verfügen müssen, als zum Beispiel ein Wagen, der nur rollen kann und daher
kaum zu Problemen mit zu hohen Drehzahlen kommen kann. In die elektrischen Leitungen werden Schutzelemente eingebaut. Diese verhindern, dass ein Kurzschluss lange anstehen kann.
Diese Einrichtungen gibt es überall und sie kennen diese
vermutlich sogar in ihrem Haus. Dazu gehören die Sicherung, das
Schaltautomaten und den Fehlerstromschalter. Diese Bauteile machen Ihre
Wohnung sicher vor den Gefahren der
Elektrizität.
Gerade der Fehlerstromschalter ist dabei eine wichtige Bereicherung.
Dabei kommen diese Baugruppen durchaus auch bei Schienenfahrzeugen
zum Einsatz. Diese Geräte schützen die Fahrzeuge bei geringen
Spannungen
ebenso zuverlässig, wie bei Ihnen zu Hause. Was ist jedoch, wenn es im
Bereich höherer Spannung zu Problemen kommt? Dann sind womöglich andere
Lösungen angebracht und diese funktionieren so, wie bei den geringen
Spannungen. Mur geht man hier einen etwas anderen Weg.
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Mechanischer Schutz |
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Ich beginne mit dem mechanischen Schutz von Fahrzeugen. Dieser
verhindert, dass ein Fahrzeug zu schnell rollen kann. Diese Gefahr besteht
in erster Linie bei
Triebfahrzeugen.
Dort werden
Zugkräfte
aufgebaut, die in Beschleunigung umgewandelt werden, wenn die
Haftreibung zu
gering ist. Die Folge ist, dass das
Rad leer
durchgedreht und die Drehzahl auf einen zu hohen Wert ansteigt.
Sie werden vermutlich überrascht sein, aber der beste Schutz in
diesem Bereich ist der Mensch. Mit seinem Gehör kann er die geringsten
Veränderungen beim Geräusch von sich drehen Objekten hören. So kann ein
geschultes Gehör optimal arbeiten, wenn das Verständnis für die Technik
beim Besitzer vorhanden ist. So kann ein Mensch besser reagieren, als es
der Technik möglich ist. Der Grund ist, dass der Mensch die erwartete
Situation einschätzt und reagiert.
Kraftschlussregelung:
Eine Lösung um das Problem mit den durchdrehenden
Rädern
in den Griff zu bekommen ist die Kraftschlussregelung. Diese Einrichtung
überwacht die von den
Fahrmotoren
übertragenen
Zugkräfte
anhand der Drehzahlen. Mit dieser Lösung können auch unterschiedliche
Ansteuerungen der einzelnen
Achsen
verwirklicht werden. Das führt zu einer möglichst optimalen Ausnutzung. Die Kraftschlussregelung ergreift keine aktiven Gegenmassnahmen. Sie basiert darauf, dass die Zugkraft mit dem Vergleich der Drehzahlen optimal auf das Gleis übertragen werden kann.
Dabei werden die Drehzahlen immer wieder verglichen und die
Zugkraft
entsprechend angepasst. Mit zunehmender Dauer der Regelung sollten die
Probleme mit der
Haftreibung
langsam zurückgehen und eine optimal Fahrt entstehen. Angewendet wird die Kraftschlussregelung in erster Linie bei Fahrzeugen mit Drehstrommotoren, die diese Lösung auf Grund des Aufbaus unterstützen und sich selber vor zu hohen Drehzahlen schützen.
Der Grund liegt bei der durch die
Frequenz
vorgegebenen Drehzahl. Das hat automatisch zu Folge, dass er sich
automatisch einregelt. Nur, bei sehr hohen Kräften funktioniert diese
Lösung nur bedingt. Bis die Kräfte einreguliert sind, konnte es zu Überschreitungen der Drehzahlen. Da die Kraft-schlussregelung erst reagieren kann, wenn eine Achse durchdreht, ist es oft schon zu spät.
Dann geht die
Achse
durch und die
Frequenz
wieder stark zurückgesteuert. Dadurch kommt es zu einem Einbruch der
Zugkraft.
Diese wird danach aufgebaut, bis das
Rad
wieder ausrutscht. Die Sache wiederholt sich so lange, bis es stimmt.
Als Vergleich nehme ich Sie mit Ihrem Wagen im Winter. Sie fahren
auf einer verschneiten Strasse. So lange sie geordnet fahren, passiert
nichts. Bricht der Wagen jedoch aus, können Sie erst reagieren, wenn es
schon passiert ist. Sie reduzieren danach die Geschwindigkeit deutlich und
steigern sie bis zu einem Punkt, wo der Wagen nicht mehr ausbricht. Das
gelingt Ihnen vermutlich nie auf Anhieb.
Der grösste Nachteil der Kraftschlussregelung ist, dass sie mit
konventionellen Motoren nicht so gut funktioniert, da sich diese nicht
selber einregulieren können. Hier muss man zu einer anderen Lösung
greifen, denn auch mit solchen Motoren muss man einen Schutz vor dem
plötzlichen Schleudern finden. Daher gab man dem Bauteil sogar genau
diesen Namen. Ich spreche dabei von der besser funktionierenden
Schleuderschutzeinrichtung.
Schleuderschutzeinrichtung:
Mit dem etwas langen Begriff Schleuderschutzeinrichtung ist eine
technische Lösung für das Problem von durchdrehenden
Rädern
gemeint. Diese funktioniert auf zwei unterschiedliche Arten und reagiert
bei entsprechenden Situationen automatisch. Eingebaut werden muss aber so
eine Einrichtung nur in Fahrzeugen, die ferngesteuert werden können. Ein
Mensch und dessen Gehör ersetzt auch die beste Anlage nicht.
Schleuderschutzeinrichtungen werden
meistens abgekürzt als Schleuderschutz bezeichnet. So ein Schleuderschutz
reagiert auf Fehler bei den Drehzahlen. Diese versucht er mit geeigneten
Massnahmen einzudämmen. Dabei kommen zwei unterschiedliche Messmethoden
zur Anwendung. Beginnen werden wir diese Messung mit einer etwas
einfacheren Lösung, die aber ebenfalls funktioniert. Die Ströme an den Fahrmotoren werden gemessen und untereinander verglichen. Diese sollten auf Grund des Aufbaus einer Lokomotive gleich sein. Ist das nicht der Fall, geht man davon aus, dass eine Achse zu schnell dreht.
Man kann dann zu den Gegenmassnahmen ergreifen und so die
Ströme
wieder ausgleichen. Diese Lösung ist jedoch sehr ungenau, daher werden in
der Regel die Drehzahlen direkt verglichen und so feiner reagiert. Stimmen die Drehzahlen nicht, reagiert diese Einrichtung. Das heisst, es wird in den meisten Fällen zuerst eine Warnung herausgegeben. Dadurch ist es dem Bedienpersonal möglich, die ersten Gegenmassnahmen manuell vorzunehmen.
Das kann zum Beispiel sein, dass man
Quarzsand auf die
Schienen
streut und so die
Haftreibung
verbessert. Diese Phase nennt man Stufe 1. Es wird vor einem
möglichen Problem gewarnt. Reichen die Gegenmassnahmen des Personals nicht aus, dann reagiert die Einrichtung selber.
Das kann dabei sein, dass die
Bremse der betreffenden
Achse
angelegt wird. Dadurch steigt dort der Reibungswiderstand und die Achse
wird gebremst. Dieser mit Stufe 2 bezeichnete Schritt kann sogar vom
Personal unterstützt werden, so dass auch jetzt eine manuelle Lösung
bereitgestellt werden kann.
Bei der dritten und letzten Stufe wird die
Zugkraft
reduziert. Dabei kommt es je nach Bauweise zu unterschiedlichen
Situationen. Bei einigen Anlagen ergänzt die Steuerung die Zugkraft
automatisch, wenn der Schleuderschutz nicht mehr aktiv ist. Andere
Lösungen gehen davon aus, dass die Zugkraft manuell ergänzt wird.
Letztlich aber soll verhindert werden, dass die
Achsen
zu schnell drehen können. Die Lösung hat bisher ein Problem.
Die Lösung mit der Kontrolle der
Ströme
kann anhand dieser, die effektive Drehzahl der
Fahrmotoren
nicht erfassen. Daher muss hier die Überwachung durch die Drehzahlen
erfolgen. Dort ist es auch möglich einzugreifen, wenn alle
Achsen
zu schnell drehen. Diese Einrichtung wird meistens im Schleuderschutz
integriert und ist daher die vierte Stufe des Schleuderschutzes. Dabei
handelt es sich um den Überdrehzahlschutz.
Der Überdrehzahlschutz
verhindert wirksam, dass
Achsen
zu schnell drehen können. Das macht es mit rudimentären Lösungen. Mit
anderen Worten, in diesem Fall wird durch den Schleuderschutz die
Zugkraft
abgeschaltet. Das erfolgt in der Regel durch ausschalten des
Hauptschalters.
Dadurch fällt die Zugkraft aus und die Achsen sollten automatisch wieder
langsamer drehen und sich so einpendeln.
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Elektrischer Schutz |
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Elektrische Schutzeinrichtungen muss ich Ihnen eigentlich nicht
vorstellen. Diese kennen Sie, denn in jedem Haus gibt es einen Schrank, in
dem entweder die alten
Sicherung
oder in neuen Anlagen die Schalter mit den bunten Klappen, die man einfach
umlegen kann. Gerade letztere Anlagen werden in der Regel mit einem
Fehlerstromschalter ergänzt. Nur, was davon kennt man bei Fahrzeugen der
Eisenbahn?
Auf
Lokomotiven kann man diese
Fehlerstromschalter eigentlich nicht einsetzen, denn sie reagieren sehr
empfindlich. Daher muss man bei Lokomotiven eine andere Lösung für das
Problem der
Ströme,
die nicht über den regulären Leiter geführt werden, in den Griff zu
bekommen, finden. Diese Lösung fand man und dabei griff man zu einem etwas
moderaten Verwandten des Fehlerstromschalters. Richtig, genau zu der
Lösung, die nicht gehen soll.
Schutzrelais:
Ein Schutzrelais, oder einfach nur Relais, ist ein elektromagnetischer
Fernschalter. Bei einem Schutzrelais handelt es sich jedoch um ein Relais,
das die Aufgabe hat, einen
Strom
oder eine
Spannung
zu überwachen und allenfalls eine Schutzschaltung zu aktivieren. Der heute
im elektrischen Bereich bekannte Begriff Relais leitet sich übrigens von
den Relaisstationen der Post ab. Bei den Relaisstationen der Post, wurden grundsätzlich Schaltungen vorgenommen. Dieser erfolgten aber nicht so, wie wir es heute verstehen, denn man schaltet in die Transportwege neue Pferde ein.
Daher eine Art Schalter in der Ferne. Doch kommen wir wieder zu
den elektrischen Lösungen und dabei beginne ich mit dem
Fehlerstromschalter, den es bei den Triebfahrzeugen mit einer etwas
anderen Lösung auch gibt. Man nennt die Einrichtung zum Schutz vor Verbindungen zur Erde auf Lokomotiven Erdschlussrelais. Dieses spricht an, wenn es eine elektrische Verbindung zwischen dem Rückleiter und dem Erdleiter gibt.
Grundsätzlich findet in einem Fehlerstromschalter die genau
gleiche Handlung statt. Die Lösung bei den
Lokomotiven reagiert einfach
viel langsamer. Auch jetzt wird jedoch eine Auslösung aktiviert. Die
Folgen sind je nach Fahrzeug anders. Bei der Kontrolle einer bestimmten Spannung spricht man hingegen von einem Minimalspannungsrelais. Dabei ist dieser Begriff aber irreführend, denn es kann auch sein, dass damit zu hohe Spannungen ebenfalls überwacht werden.
In jedem Fall ist eine von der Norm abweichende
Spannung
sehr gefährlich, so dass in diesem Fall das
Triebfahrzeug
aus Gründen der Sicherheit ausgeschaltet wird.
Neben den Relais gibt es auf
Lokomotiven aber noch andere
elektrische Schalter und Schutzeinrichtungen. Dabei gibt es zwei Lösungen,
die Sie bei sich zu Hause eventuell auch finden. Dabei ist es bei Ihnen,
wie bei den
Triebfahrzeugen,
denn ältere Anlagen unterscheiden sich von neueren Ausführungen. Beginnen
wir dabei mit der älteren Lösung, die in den Gebäuden zum Teil schon
längst der Vergangenheit angehört.
Eine Schmelzsicherung ist eine in
den elektrischen Leiter eingebaute Schwachstelle. Diese besteht aus einem
dünnen Draht, der meistens in einem Gehäuse aus Keramik eingebaut ist.
Übersteigt der
Strom
den Wert für den Draht, schmilzt dieser und die elektrische Leitung wird
unterbrochen. Dabei wird die Schmelzsicherung jedoch zerstört und muss
repariert oder weggeworfen werden.
Bei moderneren Anlagen und neueren
Triebfahrzeugen
kommen jedoch in diesem Fall Lastschalter zur Anwendung. Diese
Lastschalter lösen ebenfalls bei einem zu hohen
Strom
aus und kommen in den meisten Fällen zur Anwendung. Gegenüber den
Schmelzsicherungen haben sie, trotz der gleichen Reaktion, den Vorteil,
dass sie nicht zerstört werden. Ein Lastschalter kann danach wieder
eingeschaltet werden.
Bei der Eisenbahn kommen jedoch auch Lastschalter vor, die einfach
in der Lage sind hohe Belastungen zu schalten. Diese haben dabei keine
Sicherheitsfunktion. Das kann mitunter zu Problemen führen, wenn man eine
Reparatur melden muss, denn was ist nun passiert. Ist ein Lastschalter zum
Schutz oder zur Schaltung defekt. Daher werden die Lastschalter zum Schutz
vor zu hohen
Strömen
bei der Eisenbahn oft anders bezeichnet.
Lastschalter werden landläufig oft auch als Sicherungsautomat bezeichnet.
Die Funktion unterscheidet sich nicht. Jedoch ersetzten die Lastschalter
in den Häusern die Sicherungen. Die lästige Vorhaltung von Ersatzelementen
konnte unterbleiben und der Sicherungsautomat konnte mit einfachen Mitteln
wieder eingeschaltet werden. Ein Vorgang, der beliebig oft wiederholt
werden kann, denn der Sicherungsautomat wird nicht beschädigt.
Leistungsschutzschalter ist
der korrekte Begriff für einen Schalter, der bei zu hoher Belastung
ausschaltet. Da der Begriff lange ist, wird in diesem Zusammenhang
meistens die Abkürzung LLS verwendet. Dabei unterschieden sich diese
Schalter auf modernen
Lokomotiven nicht von den
Lastschaltern, die in den Gebäuden Anwendung finden. Einzig die
Bezeichnung ist unterschiedlich.
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