Änderungen und Umbauten |
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Grundsätzlich wurden bei Dampflokomotiven im Laufe des Betriebes
keine grossen Veränderungen vorgenommen. Die einfache Konstruktion neigte
nicht zu grossen Problemen. Traten diese jedoch auf, war es kaum möglich,
die
Lokomotive anzupassen. Daher können Sie nicht erwarten,
dass hier viele wichtige Umbauten und Veränderungen erfolgten. Die
grössten Veränderungen betrafen dabei die beiden
Prototypen.
Meistens werden die Lokomotiven der Serie so gut wie möglich angepasst. Das war bei den C 5/6 grundsätzlich auch nicht anders.
So wollte man bei den Schweizerischen Bundes-bahnen SBB erreichen,
dass die
Prototypen
auch über mehrere Jahre erfolgreich eingesetzt werden können.
Hier muss erwähnt werden, dass bei den Schweizerischen
Bundesbahnen SBB die
Prototypen
oft angepasst wurden. In anderen Ländern blieben diese unverändert und
schieden oft vorzeitig aus dem Betrieb. Bei der Baureihe C 5/6 galt das
nicht. Das war überraschend, weil sie sich wirklich nicht bewährten. Man
benötigte aber schnell gut funktionierende und starke
Lokomotiven. Aus diesem Grund passte man die Prototypen
mit viel Aufwand an.
Die
Prototypen
wurden im Gegensatz zu den in Serie gebauten
Lokomotiven als Vierlinge konstruiert. Diese Lösung
konnte nicht überzeugen, da die Ausnutzung des Dampfes ausschliesslich in
Hochdruckzylindern
schlecht war und die Verbrauchswerte der beiden Lokomotiven über den
Schnellzugslokomotiven
der Baureihe
A 3/5 lagen. Dieser
betriebliche Nachteil führte zur Änderung bei den in Serie gebauten
Lokomotiven. So wurden die Prototypen zu Exoten.
Nach Beginn der Auslieferung der in Serie gebauten Maschinen,
wurden die
Prototypen
so weit wie möglich, diesen
Lokomotiven angepasst. Trotzdem sollten die beiden
Maschinen immer Exoten im Bestand der Schweizerischen Bundesbahnen SBB
bleiben. Man konnte diese Lokomotiven einfach nicht in jedem Bereich der
Serie anpassen, so dass es nur eine Annäherung war. Daher sollten wir uns
diese Anpassungen ansehen.
Die Grösse der
Zylinder war jedoch mit 690 mm etwas geringer
ausgefallen, als bei der Serie wo anfänglich
Zylinder
mit 710 mm verwendet wurden. Auch der Kessel hatte gegenüber der Serie einen etwas niedrigeren Druck von 13 bar erhalten. Um auch hier etwas näher an die in Serie gebauten Lokomotiven zu kommen, wurde der Kessel verstärkt und so der Druck auf 14 bar erhöht.
Man war nun näher bei den Maschinen der Serie, jedoch immer noch
nicht auf deren 15
bar.
Eine weitere Erhöhung lies der
Kessel
einfach nicht mehr zu, so dass hier nur eine Annäherung möglich war. Gerade beim Kessel zeigte sich deutlich, wie gross hier die Unterschiede waren. Die etwas längere Ausführung des Langkessels führte sofort dazu, dass die so entstehenden Rohre nicht mehr so stark belastet werden konnten.
Um den Druck im
Kessel
auf die 15
bar
der Serie zu erhöhen, wäre ein komplett neuer Kessel nötig gewesen, aber
das lohnte sich nicht, da die
Lokomotiven ja noch neuwertige Kessel hatten. Daher
beschränkte man sich auf die Anpassung.
Der Kurvenlauf der ersten
Lokomotiven war nicht besonders gut. Das galt für die
Prototypen,
als auch für die Serie. Das wirkte sich bei den Maschinen durch einen
grossen Verschleiss an den
Spurkränzen
der zweiten
Triebachse
aus. So wurden die letzten Lokomotiven mit geändertem
Laufwerk
abgeliefert. Bei diesen Lokomotiven war dann der Kurvenlauf etwas besser
und der Verschleiss verringerte sich. Gleisschonend sollten die C 5/6
jedoch nie werden.
Dadurch konnte sich dieses besser in der Spur halten und so die
zweite
Triebachse
leicht entlasten. Grund war nun der bessere Vorlauf der ersten Triebachse,
die nicht mehr so leicht vom
Gleis
weggedrängt werden konnte. Das bedeutete, dass die zweite Triebachse nicht
mehr so stark belastet wurde. Damit wurde jedoch nur der Einlauf in die Kurven verbessert. An der Fahrt durch die Kurven änderte sich jedoch nichts. So klemmte die Lokomotive immer noch in den engen Kurven.
Die endgültige Lösung war diese Verstärkung deshalb noch nicht. Es
mussten daher noch Anpassungen an den
Triebrädern selber vorgenommen werden. Erst zusammen
wirkten diese Verbesserungen optimal und erreichten die Werte der letzten
Lokomotiven.
Um weitere Verbesserungen zu erhalten, schwächte man die
Spurkränze
der
Triebachsen
zwei und drei. Während bei der zweiten Triebachse 6 mm wegfielen, waren es
bei der dritten
Achse
noch 4 mm. Da diese Achse schon geschwächte Spurkränze hatte, wurde hier
die Schwächung vergrössert. So liefen diese
Lokomotiven auch etwas besser durch die engen
Kurven.
Der Grund war simpel, die Achse hatte im
Geleise
nun mehr Platz erhalten.
Damit endeten jedoch schon die Verbesserungen von konstruktiven
Merkmalen. Sie sehen, dass sich an der Baureihe wirklich nichts
veränderte. Die folgenden Anpassungen an den Maschinen waren Bereiche, die
verändert werden mussten, weil man in der Schweiz neue Regeln und
Vorschriften einführte. Dabei waren an den Fahrzeugen nicht immer
Veränderungen zu sehen, denn es waren meistens kleinere Optimierungen.
Im Gegensatz zu den bei Reisezüge verwendeten Wagen wurde hier hin-gegen auf den Einbau der Regulier-bremse verzichtet.
Daher konnten
Güterzüge
auch im Gefälle nur mit der
automatische Bremse
gebremst werden. Jedoch war die bisherige Westing-housebremse für Güterzüge nicht ge-eignet. Die Bremsung setzt schnell ein, so dass es zu gefährlichen Zerrungen im Zug kam.
Die Folge waren Probleme mit den
Puffern.
Gerade lange
Güterzüge
neigten in diesen Fällen auch zum Auflaufen und zu
Entgleisungen.
Durch die
Federung
wurden die Wagen wieder zurückgeworfen. Das führte seht oft zu
Zugstrennungen.
Daher musste die Bremsung bei Güterzügen etwas weniger kräftig einsetzen.
Deshalb musste man die
automatische Bremse
für die
Güterzüge
anpassen. So war eine Einführung der
Druckluftbremsen
auch bei den Güterzügen, die bisher mit
Bremsern
von Hand gebremst wurden, möglich geworden. Damit auch von der
Lokomotive keine Zerrungen im Zug ausgehen konnten,
musste man die
Bremsen
der Maschinen an jene der
Güterwagen
anpassen. So ergab sich ein homogen bremsender Zug.
So erklärt sich die Anpassung der
Lokomotive schon fast von selber. Bei den
Güterwagen
baute man eine langsamere Version der Steuerventile für die
automatische Bremse
ein. Diese Lösung war bei den Lokomotiven nicht möglich, da dort auch die
Version für die
Reisezüge
weiterhin zur Verfügung stehen musste. Daher war ein Umbau der Lokomotiven
schlicht nicht zu umgehen und davon betroffen war auch die C 5/6.
Dieses konnte bisher nur die P-Bremse umsetzen und musste für die Güterzüge ausgewechselt werden. So war neu eine Umstellung auf die G-Bremse vorhanden.
So konnte die
Lokomotive
auch vor den
Güterzügen
verwendet werden, wenn diese mit
Druckluft
und der
Güterzugsbremse
gebremst wurden. Die Umschaltung erfolgte mit Druckluft und einem Umstellhahn im Führerstand. So hatte die Lokomotive beide Bremsen erhalten. Die Umstellung der Bremsart war dabei Aufgabe des Lokführers. Das Steuerventil der Lokomotive blieb jedoch ein-lösig, so dass die Lokomotive sehr häufig mit der Regulierbremse abgebremst wurde.
Auf die Bedienung der Maschine hatte dieser Umbau jedoch nur
geringe Auswirkungen, jedoch nicht auf die
Bremsrechnung.
Wurde auf der
Lokomotive die
Güterzugsbremse
angewendet, dauerte es länger bis diese richtig wirkte. Daher wurde das
Bremsgewicht
reduziert und erreichte nur noch einen Wert von 72 Tonnen. Damit sank auch
das
Bremsverhältnis
der Lokomotive bei Anwendung der
G-Bremse.
In diesem Fall durften für die Maschine der
Bauart
C 5/6 nur noch 55% vorgesehen werden. Auch das war kein schlechter Wert
und war eine Folge der unveränderten
Bremsklötze.
Da die
Regulierbremse
bei
Güterzügen
jedoch fehlte, war der Luftverbrauch der
automatischen Bremse
deutlich grösser, als bei den
Reisezügen.
Die auf den
Lokomotiven der Baureihe C 5/6 verwendete
Luftpumpe
hatte mit 2 000 Litern pro Minute jedoch eine ausreichende Schöpfleistung,
somit musste diese nicht angepasst werden. Ein Umstand, der oft mit der
G-Bremse
in
Verbindung
gebracht wurde, aber letztlich den längeren Zügen geschuldet war.
Diese Anpassung war jedoch kein Mangel, sondern erfolgte auf Grund
geänderter Verschriften beim Einsatz von
Gasen
bei den Zügen in der Schweiz und somit bei den Schweizerischen
Bundesbahnen SBB. Das Verbot, das nach einem schweren Zugunglück in Bellinzona 1923 eingeführt wurde, war der Ursprung des Problems. Die Laternen arbeiteten bisher mit Kalziumkarbid. Dieses wurde mit Hilfe von Wasser zu Acetylengas, das brennbar war.
Auch wenn das
Gas
künstlich erzeugt wurde, durfte es nicht mehr verwendet werden. Daher
mussten die Lampen der Dampflokomotiven verändert werden und wurden daher
neu mit
Petrol
betrieben. Diese Laternen hatten ein etwas anderes Licht, als die mit Kalziumkarbid betrieben ursprünglichen Lampen. Eine Verbesserung der Sicht auf die Strecke konnte damit jedoch nicht erreicht werden.
Eine elektrische
Beleuchtung,
wie sie zu dieser Zeit möglich war, gab es jedoch nie und die
Lokomotive hatte auch jetzt keine
Elektrizität
erhalten. Ein Punkt, den man in anderen Ländern anders löste. In der
Schweiz behalf man sich für die Beleuchtung und
Handlampen
mit Leuchtpetrol. Damit hätten wir die wichtigsten Veränderungen und Umbauten der Baureihe C 5/6 bereits abgeschlossen. Sie sehen, es gab bei den Dampflokomotiven dieser Baureihe kaum Veränderungen, die einen grösseren Umbau darstellten.
Gerade die Baureihe C 5/6 war in diesem Punkt sehr gut
ausgefallen. Das zeigte sich hier und lediglich die beiden
Prototypen
konnten als misslungen angesehen werden. Das war aber kein Problem, da
diese angepasst wurden. Jedoch war da noch ein Umbau, der jedoch nur eine Lokomotive betraf. Dieser war jedoch so grundlegend, dass wir ihn nicht im Rahmen dieses Kapitels erwähnen.
Diese Modernisierung einer
Lokomotive dieser Baureihe konnte in der Schweiz jedoch
nicht mehr verhindern, dass die elektrischen Maschinen ihren Siegeszug
fortsetzen konnten. Ein Punkt, der gerade bei dieser Lokomotive ein
grösseres Problem ergeben sollte.
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