Aufbau von Motoren |
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Der Aufbau
von Motoren ist so unterschiedlich, dass wir diesen Teil mit mehreren
Schritten betrachten müssen. Vorerst gehen wir von einem sehr einfachen
Motor aus. Dieser besitzt nur einen Zylinder und die damit verbundenen
Teile. Wenn mehr Zylinder verbaut werden, wiederholt sich dieser Aufbau
immer wieder, denn auch hier ist sehr vieles identisch aufgebaut worden.
Zudem spielt es keine Rolle, welcher
Treibstoff verwendet wird. Was wir bei unserem Motor von aussen sehen, ist eigentlich nur ein Gehäuse. Viel damit anfangen können wir eigentlich nicht. Wie so oft zählen auch hier die inneren Werte.
Das Gehäuse ist aber wichtig, denn es muss die bereits
erwähnten hohen Drücke der Verbrennung aufnehmen. Daher werden dazu
Gussteile aus Metall verwendet. Dabei kommen Stähle, aber bei kleineren
Motoren auch Aluminium zur Anwendung. Das Gehäuse für den Motor nennt man korrekterweise Motorblock. Egal wie viele Zylinder der Motor hat, es sind immer alle in diesem Motorblock eingebaut worden.
Es handelt sich um Gussteile aus Metall, die sehr gut
die Kräfte auf-nehmen können, denn es gibt keine Nahtstellen. Diese könnten
durch die hohe Belastung aufgerissen werden. Damit ist der Motorblock auch
der schwerste Teil des Motors. Der Motorblock des Motors ist nötig, denn die darin befindlichen Bauteile müssen ja irgendwo gelagert werden und so einen festen Punkt besitzen. Doch lassen wir das Gehäuse einfach den Motorblock sein, wir betrachten nun die Innereien des Motors.
Hilfreich wäre nun, wenn der Motorblock aus
Glas bestehen würde. Wenn wir den Motor betrachten, erkennen wir aber,
dass auf seiner oberen Seite vielleicht mehrere gleich aussehende Deckel
vorhanden sind.
Der Zylinder:
Wenn Sie sich mit den
Dampfmaschinen befasst haben, haben Sie schon etwas von Zylindern gehört.
Andere setzen sich diese sogar auf den Kopf. Bei den Dampflokomotiven
wurden diese sogar noch unterschieden. Hier ist das jedoch nicht mehr der
Fall, denn sämtliche werden mit Hochdruck betrieben und daher müssen sie
nicht mehr unterschieden werden und wenn wir hier genau hinsehen ist es
einfach. Als Zylinder bezeichnet man runde Objekte. Bei einem Motor ist der Zylinder jedoch eine Bohrung. Diese ist ein Teil des Motorblockes und dabei müssen diese sehr genau gearbeitet werden.
Eine Bohrung besitzt daher eine sehr glatte
Oberfläche, denn damit soll die Reibung verringert werden. Hier hätte
Reibung zur Folge, dass viel
Leistung verloren gehen könnte. Zudem könnte
der Motor dadurch auch beschädigt werden. Die Leistung eines Motors wird durch die Grösse und die Anzahl dieser Zylinder bestimmt. Das haben Sie vielleicht schon einmal gehört. Gehen Sie doch zurück zu den Dampflokomotiven.
Dort haben wir auch mit der
Vergrösserung und Vermehrung der
Dampfzylinder mehr
Leistung erreicht.
Hier hat sich daran nichts ge-ändert, auch wenn der Aufbau und damit die
Angaben anders sind, denn hier wird das Volumen wichtig.
Mit dem Hubraum, also dem Volumen im Zylinder wird die Grösse eines
Verbrennungsmotors angeben. Bei der
Dampfmaschine
begnügte man sich noch
mit der Fläche, jetzt kommt das Volumen zur Anwendung. Je höher der
Ladedruck und der Hubraum ist, desto mehr
Leistung kann erzeugt werden.
Auch wenn mehrere Zylinder vorhanden sind, der Hubraum wir nur für einen
angegeben, da alle gleich gross sind.
Der Hubraum
wird meistens mit Litern angegeben. Das eigentlich auch nur, weil sich die
Leute etwas mehr aus dem Begriff zwei Liter machen können, als aus
Kubikmetern. Zudem macht das mehr Eindruck, denn zwei dm3
klingen schon etwas klein. Aber zwei Liter sind schon gross. Diese Werte
hätte man auch bei einer
Dampfmaschine erfassen können. Nur spielten diese
keine so grosse Rolle, wie bei der Verbrennung. Der Kolben: Noch ein Begriff, den Sie vielleicht schon einmal gehört haben. Wie bei der Dampfmaschine ist auch hier der Kolben das Teil, das sich im Zylinder hin und her bewegt.
Der
Unterschied zwischen den beiden Kolben besteht eigentlich nur im Auf-bau,
denn der Kolben hat hier eine bessere Führung und besitzt daher keine
Führungsstange mehr. Die Funktion ist gleich, denn er wird verschoben. Allgemein müssen die Kolben genau zum Zylinder passen, denn sie sollen ja keine Energie am Rand vorbei lassen und erst noch gut gleiten. Auch das ist kein Unterschied zur Dampfmaschine.
Daher können wir festhalten, im Gegensatz
zur
Dampfmaschine besitzt der Kolben nur auf einer Seite einen Raum, der
dazu vorgesehen ist, den Druck auf den Kolben zu erhöhen. Theoretisch
könnte das sogar mit Dampf erfolgen. Zwischen dem Zylinder und dem Kolben ist immer etwas Luft. Zur Abdichtung werden Kolbenringe verwendet. Diese Ringe aus Metall sind im Kolben in Nuten gehalten und passen sich gut an den Zylinder an.
Es sind immer
mehrere vorhanden, damit die Abdichtung den hohen Drücken besser
widerstehen kann. Wegen der grossen Wärme müssen Metalle für diese Ringe
benutzt werden und das zeigt die hohe Belastung.
Die
Kolbenstange
der
Dampfmaschine wird hier als Pleuel bezeichnet. Dieses
ist im Kolben beweglich gelagert, da es Änderungen beim Winkel gibt. Das
andere Ende ist dann mit der Kurbelwelle verbunden worden. Dabei
umschliesst das Pleuel diese und hier kommen Verschraubungen zur
Anwendung, denn nur so kann der Kolben eingebaut werden, denn die Bauteile
werden einzeln gefertigt und dann eingebaut. Die Kurbelwelle: Durch die Bewegung der Kolben wird das Pleuel bewegt. Daher muss die Kurbelwelle speziell geformt werden, denn auch beim Motor muss eine lineare Bewegung in eine drehende umgewandelt werden.
Aus diesem Grund sind die
Lager für die Pleuel
konzentrisch auf der Welle angeordnet worden. Bei mehreren Zylindern sind
diese zudem so gesetzt worden, dass diese in verschiedenen Stellungen
stehen. Diese Kurbelwellen waren bereits bei den Dampflokomotiven bekannt. Modelle die über innere Triebwerke verfügten, hatten die Zylinder in einem massiven Gussteil und sie arbeiteten direkt auf die Achse.
Die dort verwendete
gekröpfte
Triebachse entsprich vom Aufbau her der Kurbelwelle. Wegen den
Kräften ist sie jedoch immer zwischen den Zylindern gelagert worden. Das
war auf der Linie der
Achse ohne gros-se Probleme möglich.
Die
Kurbelwelle beginnt sich durch die Bewegung des Kolbens zu drehen. Wir
haben die gewünschte drehende Bewegung erhalten. Diese Bewegung können wir
dann für den
Antrieb unseres Fahrzeugs nutzen. Nach dem Motoblock war nur
noch das
Zahnrad für die Steuerkette, die für die später noch vorgestellte
Nockenwelle benötigt wurde. Die Kraft der einzelnen Zylinder wird daher
mit dieser Welle aus dem Gehäuse geführt.
Vom Aufbau
her ist die Kurbelwelle genau so präzise gefertigt worden, wie das schon
bei den Zylindern der Fall war. Sie wird von unten in den Motorblock
eingebaut und gelagert. Je nach Aufbau des Motors, wird sie anschliessend
abgedeckt. Es kann aber sein, dass sie frei gegenüber der
Ölwanne verbaut
wurde. Warum das so war, werden wir erfahren, wenn wir uns der
Schmierung
der Motoren zuwenden. Die nun wichtig werdenden Teile des Motor be-finden sich bereits nicht mehr im Motorblock. Der Grund ist einfach, denn man muss schliesslich diesen Motor bauen und da geht es besser, wenn man den Kolben und die Kurbelwelle von beiden Seiten einschieben kann.
Nun geht es aber daran, den Zylinder zu
ver-schliessen. Auf einer Seite ist das bereits mit dem Kolben erfolgt. Nun
werden wir uns mit den Bau-teilen auf der anderen Seite befassen. Der Zylinderkopf: Der Zylinderkopf ist über dem Motorblock montiert worden und gehört nicht mehr zum eigentlichen Motorblock. Wenn Sie die Haube eines alten Autos öffnen, sehen Sie eventuell die Deckel, die diesen Zylinderkopf auszeichnen.
Wir sehen uns
nun an, was unter diesem Deckel zu sehen ist. Dazu bauen wir diesen
einfach aus, denn auch er war mit dem Motorblock verschraubt wor-den. Bei einem Blick in den Zylinderkopf erkennen wir Ventile und auch den Unterschied zwischen dem Dieselmotor und dem Ottomotor.
Sie unterscheiden sich
wirklich nur beim Aufbau des Zylinderkopfes, denn beim Motor für
Benzin
und
Gas, wird hier die Zündkerze eingebaut. Bei den Selbstzündern wird
diese einfach durch die Düse für die Einspritzung ersetzt. Sie sehen, es
sind wirklich nur sehr geringe Bereiche anders ausgeführt worden.
Beginnen wir
mit den
Ventilen. Diese Ventile schliessen, oder öffnen die Auslässe bei
einem Zylinder. Dabei gibt es pro Zylinder mindestens zwei Ventile, die
nach ihrer Funktion benannt werden. Es kann aber auch Modelle geben, bei
denen so grosse Auslässe vorhanden sind, dass Ventile parallel eingebaut
werden. Jedoch sind immer die gleiche Anzahl für die Ein- und Auslässe
vorhanden, denn hier muss der Durchlass gleich sein.
Das Einlassventil wird an der Leitung, die vom
Abgasturbolader, oder von
der
Ladeluftkühlung kommt angeschlossen. Beim Ottomotor ist das jedoch der
Vergaser, da über diese
Ventile das Gemisch in den Zylinder geführt wird.
Daher lässt das Einlassventil dem Namen nach unverbrauchte Luft in den
Zylinder so lange diese geöffnet sind, ist der Zylinder eigentlich offen
und mit der Luft verbunden worden.
Der Aufbau
des
Ventils ist so gestaltet worden, dass die
Ladeluft dieses Ventil
grundsätzlich gegen die Kraft einer
Feder aufdrücken kann. In dem Moment,
wo sich der Kolben im Zylinder wieder nach oben bewegt, werden die
Einlassventile geschlossen. Das erfolgt gesteuert, aber auch durch den
Druck, der die Ventile in den Sitz drückt. Der Raum ist verschlossen und
so kann die Luft verdichtet und auf die Verbrennung vorbereitet werden.
Die
Belastung dieser Einlassventile ist deshalb sehr gross. Daher wurden sie
speziell geformt und haben einen Teller an ihrem Ende. Dieser Teller wird
so gestaltet, dass ihn die
Ladeluft leicht aufdrücken kann. Die
Gase der
Explosion verschliessen den Einlass jedoch wegen der grossen Fläche. So
ist für die Bewegung des
Ventiles selber eigentlich keine zu grosse Kraft
nötig. Die Einlassventile können daher leicht bewegt werden.
Bei jedem Zylinder gibt es gleich grossen Auslassventile. Man kann diese
Ventile rein optisch nicht von den vorher vorgestellten Einlassventilen
unterscheiden. Für sie gelten die gleichen Bedingungen, denn auch hier
entstehen sehr grosse Kräfte. Diese treten nun jedoch nur auf, wenn die
Verbrennung erfolgt, denn der Druck drückt die Stössel gegen den Sitz und
dichtet das Ventil zusätzlich ab.
Jedoch
müssen Auslassventile in jedem Fall gesteuert werden. Bedingt durch den
Aufbau würden die ausströmenden
Gase die
Ventile verschliessen. Das darf
nicht der Fall sein, denn die
Abgase
müssen den Verbrennungsraum beim
vierten Takt wieder verlassen. So ist mit diesen Ventilen geregelt, wann
Luft rein kommt und wann sie wieder entlassen wird. Dabei ist es aber
wichtig, dass diese Schritte zum richtigen Zeitpunkt erfolgen.
Gesteuert werden die
Ventile durch die Nockenwelle. Dabei handelt es sich
um eine Welle, die an verschiedenen Orten Nocken aufgesetzt hat. Die Welle
dreht sich und hebt nun die Ventile an oder setzt sie ab. Je nach Position
des Nockens ist das Ventil also geschlossen oder geöffnet. So gibt die
Nockenwelle vor, welcher Zylinder was zu welchem Zeitpunkt mit seinen
Ventilen macht. Wir haben eine Motorsteuerung erhalten.
Die
Nockenwelle, die als Steuerwelle des Motors bezeichnet werden kann, wird
von der Kurbelwelle bewegt und ist mit einer Kette mit dieser verbunden.
Wichtig ist diese weil sie sich nicht verschieben darf, denn kommt es hier
zur Verschiebung, kann der Motor schwer beschädigt werden. Daher wird
immer eine Steuerkette verwendet, denn andere Lösungen wären
Zahnräder,
aber die sind oft zu schwer und nicht so leicht in der Handhabung.
Erinnern Sie
sich noch an die
Dampfmaschine? Auch dort wurden die Einlässe in den
Zylinder durch die Dampfmaschine selber gesteuert. Das ändert sich mit dem
Motor und bei der Nockenwelle nicht. Neu ist eigentlich nur, dass die
Nockenwelle auch die Zuführung des zur Verbrennung anstehenden
Treibstoffes regelt, denn der muss genau zum richtigen Zeitpunkt in den
Raum gelangen. Beim Ottomotor wird zur gleichen Zeit gezündet.
Die Einspritzdüse ist der Abschluss der Treibstoffleitung. Sie ist hohen
Belastungen ausgesetzt, denn nur bei der Einspritzdüse sind eine brennbare
Flüssigkeit, hohe Hitze und hohe Drücke im Spiel. Dadurch wird die
Einspritzdüse erwärmt und muss gekühlt werden. Das erfolgt mit dem
Treibstoff und mit der normalen
Kühlung
des Motors. Deshalb sind
Einspritzdüsen bei
Dieselmotoren immer wieder ein Thema für Fehler.
Auch bei den
Modellen für
Benzin werden bei einem Selbstzünder die gleichen Düsen
verwendet. Daher sind auch dort die gleichen Probleme vorhanden. Während
beim Ottomotor die Zündkerzen ersetzt werden müssen, kann hier eventuell
auch nur die Einspritzdüse nachgestellt werden. Sie sehen die Probleme
sind sogar bei der gleichen Stelle zu finden und zwischen den beiden
Bauarten gibt es nun wirklich kaum Unterschiede.
Hinzu kommt,
dass der
Kraftstoff in der Düse fein zerstäubt werden muss, was wiederum
feine Öffnungen erforderlich macht. Je feiner der
Treibstoff zerstäubt
wird, desto besser wird der Kraftstoff anschliessend verbrannt. Das
erkennt man letztlich in den
Abgasen. Deshalb sind Einspritzdüsen sehr
sorgfältig gebaute Teile, die bei einem Defekt auch entsprechend teuer
sind. Wenn die Einspritzdüse den Kraftstoff einspritzt wird von der
Nockenwelle vorgegeben.
Soweit zum
Aufbau eines Motors mit nur einem Zylinder. In der Regel werden jedoch
mehrere davon verbaut, denn so kann die
Leistung erhöht werden. Jedoch
sind da ebenfalls Probleme vorhanden, denn sowohl die Nocken- als auch die
Kurbelwelle können nicht beliebig lange sein. Alleine die Fertigung so
langer Bauteile wäre kaum möglich. Auch sonst kann die Baulänge ein
Problem sein und da gibt es Lösungen.
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