Mechanische Konstruktion |
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Die mechanische Konstruktion der
Lokomotiven war unterschiedlich gelöst worden. Dabei gab sowohl
Unterschiede zwischen den beiden
Prototypen
und der ersten Serie, als auch zu den zuletzt gebauten Maschinen. Wo es
Unterschiede gab, werden diese natürlich erwähnt werden, auch wenn diese
nur geringer Natur waren und daher durchaus auch vernachlässigt werden
könnten. Doch beginnen wir mit den gemeinsamen Punkten. Alle Lokomotiven wurden als klassische Maschine mit angehängtem Tender aus-geführt. Die Achsfolge der Lokomotiven wurde mit 2C angegeben.
Zusammen mit dem drei-achsigen
Tender
ergab das, dass bei allen Ausführungen acht
Achsen
vorhanden waren. Bei Dampflokomo-tiven war das damals durchaus ein hoher
Wert, der natürlich in der Schweiz ebenfalls neue Massstäbe setzte und
daher bewundert wurde.
Wenn wir die Anordnung der einzelnen Baugruppen ansehen, waren
alle Maschinen gleich. Es gab ein vorlaufendes
Drehgestell
und drei in einem Rahmen gelagerte
Triebachsen.
Darauf aufgebaut wurden der Kessel und das dahinter angeordnete
Führerhaus.
Schliesslich folgte dann noch der dreiachsige
Tender.
Damit haben wir eine klassische Anordnung der Baugruppen kennen gelernt
und die Maschine war so gesehen keine Besonderheit.
Das tragende Element der
Lokomotive war der massive Rahmen. Die Rahmen dieser
Lokomotiven wurden aus Stahlblech und Gussteilen hergestellt. Dabei
verwendete man Bleche, die über eine Wandstärke von 30 mm verfügten.
Verbunden wurden diese Bauteile mit den bekannten Nieten. Daher gab es
beim Aufbau der Rahmen zu anderen Modellen kaum Unterschiede, denn
Dampflokomotiven wurden fast immer mit innen liegendem Rahmen versehen.
Diese Bauweise war einfach, bewährt und versprach eine gute
Verbindung.
Die einzelnen Nieten wurden warm geschmiedet und boten so eine dauernd
feste Verbindung der Bauteile. Es war damals die einzige Möglichkeit um
einzelne Teile zu verbinden, denn die Schweisstechnik kannte man noch
nicht. So entstand ein stabiler und verwindungssteifer Rahmen, der das
Grundgerüst der
Lokomotive bilden sollte.
Bei der Länge des Rahmens gab es Unterschied zwischen den
Lokomotiven. Das war eine Folge des Achstandes der
Triebachsen.
Dieser wurde bei den Lokomotiven der Serie gegenüber den beiden
Prototypen
leicht gestreckt. Die direkte Folge davon war natürlich ein etwas längerer
Rahmen bei den Lokomotiven der Serie. Der Unterschied bei der Länge betrug
dabei stolze 310 mm und es war daher deutlich zu erkennen.
Vorne wurde der Rahmen mit einem quer verlaufenden
Stossbalken
abgeschlossen. Dieser Stossbalken war als einfaches Stahlblech mit einer
Stärke von 30 mm ausgeführt worden. Er war nicht besonders breit und mit
den seitlichen Verschalungen wirkte er eher wie ein Kasten. Mehr als zur
Aufnahme der Zug- und
Stossvorrichtung
war auch nicht vorgesehen. Man kann sagen es war ein einfacher und
schlichter Abschluss des Rahmen und damit der
Lokomotive.
Als
Zugvorrichtung
kam ein im Rahmen gelagerter
Zughaken
zur Anwendung. Dieser Zughaken konnte so die
Zugkräfte
aufnehmen und übertragen. Am Zughaken wurden schliesslich die normale
Schraubenkupplung
und eine
Notkupplung
in Form eines grossen Bügels montiert. Damit haben wir die mittlerweile
genormte Zugvorrichtung kennen gelernt, denn hier konnte man seit der
Eröffnung der
Gotthardbahn
keine Neuerung einführen. Da die Schraubenkupplung der Lokomotive keine Stosskräfte übertragen konnte, musste diese mit den beiden seitlichen Puffern ergänzt werden. Diese Puffer wurden als gefederte Stangenpuffer ausgeführt und sie wurden mit einfachen Schrauben am Stossbalken befestigt.
Die
Pufferteller
dieser
Puffer
waren rund ausgeführt worden und der rechte zudem gewölbt worden. Beim
linken Puffer hingegen kam ein flacher Teller zur Anwendung. Die hier auftretenden Kräfte konnten vom Stossbalken nicht übernommen werden. Daher wurden die Kräfte der Puffer über den Stossbalken in die dahinter mit dem Stossbalken und dem Rahmen verbundenen Pufferstützen übertragen.
So besass die
Lokomotive funktionierende Zug- und
Stossvorrichtungen,
die den damals üblichen Standards entsprachen. Es war überraschend, dass
mit der neuen Lokomotive keine Verstärkungen umgesetzt wurden.
Rückseitig war an der
Lokomotive jedoch kein spezieller
Stossbalken
angebracht worden. Der Rahmen wurde hier auch nicht verbreitert und
erhielt auf der inneren Seite nur die Aufnahmen für die
Kuppelstangen
des
Tenders.
Die Tender waren also nicht fest mit der Lokomotive verbunden und konnten
in den Werkstätten getrennt werden. Das war bei solchen Dampflokomotiven
so üblich und wurde auch bei der
Gotthardbahn
nicht anders gelöst.
Damit haben wir eine stabile und tragende Konstruktion erhalten.
Bevor wir uns dem
Laufwerk
zuwenden, sehen wir die darauf montierten Bereiche an. Dabei waren das
sowohl der
Kessel
mit
Feuerbüchse,
als auch das um die Feuerbüchse aufgebaute
Führerhaus.
Beim Kessel werden wir noch nicht in die Details gehen, denn das wird im
Kapitel Dampferzeugung noch erfolgen. Vielmehr geht es hier um dessen
Einbau.
Die
Feuerbüchse
und damit der
Kessel
wurden im Bereich des
Führerhauses
in den Rahmen heruntergelassen und dort mit diesem fixiert. Weitere
Befestigungen gab es jedoch nicht mehr, denn auf der anderen Seite, also
über dem
Drehgestell,
stützte sich der Kessel nur im dafür vorgesehen Lagerbock ab. So konnte
sich der Kessel unabhängig von Rahmen ausdehnen und es kam nicht zu
unerwünschten Entlastungen des
Laufwerks.
Die Kessellinie, also die Mittellinie des
Kessels
wurde bei den
Prototypen
mit 2 300 mm angegeben und lag daher relativ tief. Bei den in Serie
gebauten
Lokomotiven erhöhte man den Wert leicht, so dass nun 2 350 mm
angegeben wurden. Bei den zuletzt gebauten Maschinen gab es noch einmal
eine Erhöhung um fünf Millimeter. Man konnte daher bei keiner Maschine
zwischen dem Rahmen und dem Kessel hindurchblicken. Beginnen wir die Betrachtung des Laufwerks mit den drei Triebachsen. Diese Achsen wurden aus geschmiedetem Stahl hergestellt und sie besassen innen liegende Gleitlager. Diese Gleitlager teilten sich in zwei Bereiche auf.
Das war zuerst das mit einer Sumpfschmierung versehene
Lager,
das die drehende Bewegung der
Achse
aufnahm. Dieses wurde mit
Öl
geschmiert und besass Lagerschalen aus
Weissmetall. Der zweite Teil der Triebachslager war die Achs-lagerführung im Rahmen. Diese war ebenfalls als Gleitlager ausgeführt worden und sie hatte langsamere Bewegungen aufzunehmen.
Daher kamen hier
Lager
zur Anwendung, die mit Fett geschmiert werden konnten. Das war ein
Vorteil, da hier die Gleitflächen auch frei liegen konnten und es daher
wegen dem Wetter auch zu Auswaschungen kommen konnte. Fett liess sich
nicht so gut auswaschen. Auf der Triebachse wurden schliesslich die beiden seitlichen Räder in einem Abstand von 1 435 mm aufgezogen. Diese Räder bestanden aus dem auf der Achse sitzenden Rad-körper und der darauf aufgezogenen Bandage.
Der
Radkörper
war aus Guss hergestellt worden und besass die bekannten Speichen. Dabei
wurden in diesem Bereich auch die beim
Stangenantrieb
erforderlichen Gegengewichte berücksichtigt. Der Radreifen diente dem Rad als Verschleissteil. Er wurde auf dem Radkörper aufgezogen und bestand aus geschmiedetem Stahl. Dabei wurde neben der Lauffläche auch der Spurkranz ausgebildet.
Beim
Spurkranz
gilt zu sagen, dass dieser bei allen drei
Achsen
identisch war und die mittlere Achse quer verschoben werden konnte. Dazu
wurde die
Lagerung
dieser
Triebachse
speziell ausgeführt und so ein leichter Kurvenlauf ermöglicht.
Der Durchmesser dieser
Triebräder betrug neu 1 610 mm und war für eine
Schnellzugslokomotive
überraschend klein ausgefallen. Das war aber bei der
Gotthardbahn
und der geforderten hohen
Zugkraft
nicht überraschend. Dank den kleinen
Rädern
konnte die Kraft der
Dampfmaschine
optimal genutzt werden. Die
Höchstgeschwindigkeit
der
Lokomotive musste jedoch auf 90 km/h begrenzt werden, was bei
der Gotthardbahn kein zu grosses Problem darstellte.
Es wird nun Zeit, dass wir die drei
Triebachsen
im Rahmen verteilen. Diese Verteilung bestimmte den festen Radstand der
Lokomotive. Dabei verteilten sich die
Achsen
jedoch nicht gleichmässig. Zwischen der ersten und zweiten Achse war bei
den Lokomotiven der Serie ein Abstand von 1 830 vorhanden. Die beiden
anderen Achsen montierte man in einem Abstand von 2 000 mm. Dieser Abstand
reduzierte sich bei den beiden
Prototypen
jedoch auf 1 730 und 1790 mm.
Auf den festen Radstand hochgerechnet bedeutete dies bei den
beiden
Prototypen
einen Abstand von 3 520 mm vorhanden war. Für die
Lokomotiven der Serie wurde ein fester Radstand von 3 830 mm
angegeben. Daher konnte man bei den Radien der
Gotthardbahn
gerade noch auf radial einstellbare
Radsätze
verzichten. Diese hätten die Konstruktion aufwendiger gemacht, was
zusätzliche Kosten für die Anschaffung bedeutet hätte. Die Abfederung der Triebachsen war sehr unter-schiedlich ausgeführt worden. Dabei besassen die beiden Prototypen eine Federung, die mit unten liegenden Schraubenfedern ausgeführt wurde. Diese Schraubenfeder war aus rechteckigem Feder-stahl erstellt worden und bei jedem Lager waren zwei solcher Federn montiert worden.
Um Kuppen befahren zu können, waren die Feder-stützen der ersten
und zweiten
Triebachse
über Ausgleichshebel miteinander verbunden. Hier war eigentlich die erste und deutlichste Neuerung der beiden Prototypen zu finden. Bisher waren bei Lokomotiven Blattfedern üblich. Man erhoffte sich mit den Schraubenfedern eine feinere Abfederung und dadurch eine etwas ruhiger laufende Lokomotive.
Zudem waren die
Schraubenfedern
etwas leichter und verhalfen so auch, die verlangten
Achslasten
einzuhalten. Dass man sich gerade hier die grössten Probleme schaffen
sollte, ahnte man bei der Konstruktion noch nicht. Die ungedämpften Federn der beiden Versuchsloko-motiven fielen durch nervöses Verhalten auf. Daher wurde die Abfederung für die Lokomotiven der Serie verändert.
Man baute nun wieder die bewährten
Blattfedern
ein und verbesserte so das Federverhalten der Maschine deutlich. Diese
Veränderung beruhigte das
Laufwerk,
benötigte jedoch etwas mehr Platz, so dass der Radstand etwas verlängert
werden musste.
Das
Laufdrehgestell
der
Bauart
Bissel wurde ebenfalls aus Stahlplatten, die zu einem stabilen Rahmen
geformt wurden, erstellt. Zur
Verbindung
der einzelnen Bauteile verwendet man auch hier Nieten. Am Rahmen befestigt
waren schliesslich neben den beiden
Achsen
noch die beiden
Bahnräumer.
Diese waren zu Stabilisierung mit einer Stange verbunden worden und
schützten das
Laufwerk
des
Drehgestells vor Gegenständen. Dabei waren diese Schienenräumer recht einfach ausgeführt worden und sie wurden seitlich stark nach hinten gezogen. Somit konnten sie so auch Schnee, der auf dem Gleis lag, zur Seite schieben.
Das war bei einer
Bergbahn,
wie es die
Gotthardbahn
war, sicherlich ein Vorteil. Wobei diese bei hohen Schneemassen nicht
ausreichend waren. Daher waren zum Schutz des
Laufwerks
einfach speziell geformte Schienenräumer verwendet worden. Die zwei Laufachsen des Drehgestells bestanden aus der Achse selber und den zwei daran montierten Speichenräder mit einem Durchmesser von 850 mm. Sie wurden in gleichartigen Gleitlagern, wie die Triebachsen gelagert und auf identische Art geschmiert.
Das bedeutete aber auch, dass die beiden
Laufachsen
starr im
Drehgestell-rahmen
gelagert waren, was hier jedoch wegen dem kurzen Radstand im
Drehgestell
keine grossen Probleme erwarten liess. Gefedert wurden diese Laufachsen bei den Prototypen mit den gleichen rechteckigen Schraubenfedern, wie man sie schon bei den Triebachsen verwendet hatte.
Auch hier erhoffte man sich eine weichere und bessere Abfederung
der
Lokomotive. Das gelang zwar nicht, aber lag nicht an der
Federung,
sondern an den fehlenden
Dämpfern.
Die Lokomotiven der Serie wurden daher auch wieder mit
Blattfedern
ausgerüstet.
Damit wird es nun Zeit, das
Bisseldrehgestell
mit dem Rahmen zu verbinden. Dazu wurde der in der Mitte angeordnete
Drehzapfen
in einer ringförmigen Pfanne gelagert und das
Drehgestell
zugleich abgestützt. Zwei seitliche Dreieckpendel, die leicht verschiebbar
aufgehängt waren, ermöglichten dem
Laufdrehgestell
eine seitliche Verschiebung. Durch die Bauform wurde es jedoch automatisch
in die Mittellage zurückgedrückt, was zu einem ruhigen Lauf der
Lokomotive führte.
Das
Laufwerk
wurde mit einem Umlaufblech abgedeckt. Dieses Umlaufblech war im Bereich
des
Drehgestells tiefer gelegt und nur knapp oberhalb des
Stossbalkens
angeordnet worden. Nach dem Drehgestell und den
Zylindern
wurde es jedoch erhöht und nach hinten bis zum
Führerhaus
weiter geführt. Dabei wurden die
Triebachsen
im oberen Bereich durch das Umlaufblech durchschnitten. Zum Schutz wurden
daher Abdeckungen montiert und so das
Rad
verdeckt.
Am hinteren Ende der
Lokomotive wurde auf dem Rahmen das
Führerhaus
aufgebaut. Es wurde so angeordnet, dass es um das Ende des
Kessels
und damit um die
Feuerbüchse
angeordnet wurde. Im Aufbau war das Führerhaus dieser Lokomotiven sehr
einfach gehalten, was aber der Eleganz der fertigen Maschinen nicht
geschadet hatte. Man kann mit Recht behaupten, dass es zur Lokomotive
passte. Das Führerhaus bestand aus den beiden Seitenwänden, die nur bis zur Hälfte hoch gezogen wurden. Lediglich im Bereich der Frontwand gab es ein kurzes Stück, wo die Seitenwand ganz nach oben gezogen wurde.
Ein der Seitenwand entlang laufender Handlauf teilte diese in die
beschriebenen Bereiche auf. Jedoch gab es zum Handlauf keine Standfläche
und das
Führerhaus
nahm die ganze Breite der
Lokomotive ein. Bei der Frontwand gab es keine grossen Aufregungen. Es war eine einfache Wand aus Blech, die das Personal vor dem Fahrtwind schützte. Damit jedoch ein Blick entlang des Kessels nach vorne möglich wurde, kamen beidseitig einfache Löcher zur Anwendung.
Diese schlossen oben und unten kreisrund ab und waren daher
einfach etwas nach oben gezogen worden. Ergänzt wurden diese Fenster mit
einen kurzen darüber angeordneten
Sonnendach.
Abgedeckt wurde das
Führerhaus
mit einem leicht gewölbten Dach, das weit nach hinten verlängert wurde.
Diese Verlängerung reichte über das Ende der
Lokomotive hinaus bis zum
Tender.
So war das
Lokomotivpersonal
gut vor Funken oder vor dem Regen geschützt. Die Wärme der
Feuerbüchse
wurde über einen Abzug abgeleitet. Damit das Dach stabil blieb, wurde es
am Ende der Seitenwand abgestützt, so dass diese eine optische Lücke
hatte.
Der Zugang zum
Führerhaus
war über seitliche und recht schmale Aufstiege möglich. Dazu war an der
Lokomotive eine Leiter montiert worden. Man erreichte das
Führerhaus mit der Hilfe von vier Stufen. Wobei die oberste Stufe den mit
Holz
belegten Boden des Führerhauses bildete. Festhalten konnte man sich an den
Griffstangen,
die sowohl am Führerhaus, als auch am
Tender
vorhanden waren. Dabei gab es jedoch keine Türen.
Mit der
Griffstange
haben wir jedoch den Weg von der
Lokomotive zum
Tender
vollzogen. Dieser Kohlenwagen war eigentlich ein eigenständiges Fahrzeug,
das durchaus zwischen den einzelnen Lokomotiven ausgewechselt wurde.
Jedoch gehörten die Dampflokomotive und der Tender zusammen, so dass die
Maschine ohne den Kohlenwagen nicht betriebsfähig war. Daher lohnt es
sich, wenn wir auch hier einen genaueren Blick riskieren.
Auch beim
Tender
verwendete man einen Rahmen, den man aus einzelnen Blechen mit Hilfe von
Nieten herstellte. Im Gegensatz zur
Lokomotive konnte man nun einen aussen liegenden Rahmen
verwenden. Das führte dazu, dass beim Tender die
Achsen
abgedeckt waren und eigentlich nur deren
Lager
und die Abfederung zu sehen waren. Hinten wurde am Rahmen zudem ein
Stossbalken,
wie bei der Lokomotive abgebracht.
Die drei
Achsen
des
Tenders
wurden mit Speichenrädern und aufgezogener
Bandage
ausgerüstet. Vom Durchmesser her entsprachen die
Räder
des Tenders denjenigen der anderen
Lokomotiven der
Gotthardbahn.
So konnte man trotz dem neuen Tender auf die Achsen und Räder aus dem
Lager
zurückgreifen. Ein Vorteil bei den durch die
Bremsen doch recht stark belasteten Rädern der
Tender. Sparmassnahmen sind daher keine Erscheinung der Neuzeit. Gelagert wurden die Achsen des Tenders in einfachen Gleitlagern, wie sie bei Güterwagen der damaligen Zeit üblich waren. Diese Gleitlager verfügten über eine Sumpfschmierung.
Als
Schmiermittel
kam
Öl
zur Anwendung, dass in spezielle Lagertöpfe über den
Achslagern
gefüllt werden musste. Speziell bei den
Lagern
des
Tenders
war, dass sich die mittlere
Achse
seitlich leicht verschieben konnte und daher nicht fest gelagert war. Schliesslich mussten die Achsen des Tenders noch abgefedert werden. Dazu wurden bei allen Lokomotiven hoch liegende Blattfedern verwendet.
Da der Rahmen zwischen
Achslager
und
Rad
angeordnet wurde, waren die
Blattfedern
gut zu erkennen. Auch hier galt eigentlich, dass dies keine Neuerung war.
Für die
Gotthardbahn
war der dreiachsige Aufbau des
Laufwerks
für den
Tender
die grösste Neuerung. Beim Radstand gab es bei den Tendern sowohl zwischen den einzelnen Achsen, als auch zwischen den Versuchslokomotiven und der Serie Unterschiede.
So hatten die
Tender
der
Prototypen
einen Radstand vorne von 1 700 mm zwischen
Achse
eins und zwei, sowie von 1 500 mm zwischen den Achsen zwei und drei. Bei
der Serie wurden diese Werte etwas gestreckt, so dass 1 900 mm,
beziehungsweise 1 600 mm gemessen werden konnten.
Die unterschiedlichen Radstände wirkten sich auch auf die
Aufbauten des
Tenders
aus. Bei den
Versuchslokomotiven
wurde der
Wasserkasten
in die zwei seitlichen Bereiche aufgeteilt und diese mit einen unten
liegenden Rohr verbunden. Dazwischen ordnete man in gewohnte Manier das
Kohlenfach
an. Speziell bei diesen Tendern war der Werkzeugkasten, der sich hinten
über dem
Stossbalken
befand und so einen Absatz bildete.
Die massgebenden Belademengen des
Tenders
für die beiden
Prototypen
umfasste im
Wasserkasten
ein Volumen von 14.4 m3
Wasser. Da jedoch keine Anzeige für den Wasserstand vorhanden war, musste
regelmässig mit Hilfe des Deckels der Wasserstand kontrolliert werden.
Dazu musste der
Heizer
jedoch über das
Kohlenfach
klettern, das mit bis zu fünf Tonnen
Kohlen
gefüllt werden konnte und das so ausgelegt wurde, dass die Kohle nach
vorne rutschte.
Wenn wir zu den Modellen der Serie kommen, erkennen wir, dass die
Werkzeugkiste verschwunden war. Dadurch konnte der
Wasserkasten
etwas länger ausgeführt werden. Die Folgen dieser Massnahme war, dass man
bei diesen
Lokomotiven 17 m3
Wasser mitführen konnte. Beim
Kohlenfach
gab es jedoch bei der Belademenge keinen Unterschied, so dass auch bei der
Serie insgesamt fünf Tonnen geladen werden konnten.
Wir haben nun den mechanischen Teil aufgebaut und können zum
Messband greifen. Es wird Zeit, dass wir die
Lokomotiven messen. Dabei sind bei einer Dampflokomotive zwei
Werte wichtig. Das sind die Länge über
Puffer
und der Radstand über die ganze Länge. Letzter Punkt entscheidet
letztlich, ob eine Lokomotive auf die
Drehscheibe
passt oder nicht. Die Puffer können diese bekanntlich überragen.
Bei den beiden
Versuchslokomotiven
wurde ein Radstand von 13 400 mm angegeben. Daraus resultierte eine Länge
über
Puffer
von 16 320 mm. Durch die erwähnten Änderungen beim
Laufwerk
wurden die Maschinen der Serie länger, wobei es auch hier Unterschiede
gab. So lauteten die Masse der Maschinen mit den Nummer 203 bis 224 beim
Radstand 14 000 mm und bei der Länge über Puffer von 16 695 mm. Es gab
daher eine Steigerung von 600 mm im Radstand, aber nur 375 mm.
Die restlichen
Lokomotiven der Serie wurden dann nochmals um 10 mm gestreckt.
Wobei es jetzt bei den Verhältnissen keinen Unterschied mehr gab. Daher
galten hier die Werte für den Radstand von 14 010 mm und bei der Länge
über
Puffer
von 16 705 mm. Da diese Differenz jedoch sehr klein war, konnte man die
Unterschiede bei der Länge innerhalb der Serie nicht erkennen. Es galt
daher für alle Maschinen, dass sie eine ausgewogene Erscheinung hatten.
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