Folgen für unsere Bahn

Bald hätten wir bei der ganzen spannenden Geschichte die Übersicht verloren. Die Geschichte sollte ja nur unserer virtuell zu bauenden Bahn dienen. Jetzt wissen wir aber, wie sich die Bahnen entwickelt haben und was für Betriebsformen heute vorgeschrieben sind. Damit ist klar, was wir überhaupt machen können, oder sogar, was wir machen müssen. Deshalb begeben wir uns wieder auf den Weg unserer Idee einer eigenen Eisenbahn.

Doch, was können wir jetzt überhaupt noch machen. Mehr als wir vermutlich anfänglich noch vermutet haben. Die Idee einer selber finanzierten Bahnlinie ist möglich, wir müssen einfach die finanziellen Mittel haben. Daher ist es sinnvoll, wenn wir die Erfahrungen der anderen Bahnen nun in unser Projekt übernehmen und sehen, was wir letztlich bauen wollen. Beginnen wir deshalb damit, unsere Idee in die Tat umzusetzen.

Letztlich sind wir da sehr frei, denn die alten Strukturen mit einer Staatsbahn und staatlich organisierten Eisenbahnen gibt es nicht mehr. Wir beginnen in einer Zeit der liberalisierten Bahnen und dem freien Markt. Eigentlich genau so, wie die Pioniere 1847. Wir könnten unsere Idee einer eigenen Bahn tatsächlich in die Tat umsetzen. Dazu müssen wir uns aber zuerst überlegen, was wir denn bauen und betreiben wollen.

Gründen wir einfach ein EVU und lassen es auf den Anlagen der SBB, der BLS und von anderen Bahnen verkehren oder erstellen wir ein eigenes Netz?

Ein EVU, das sich im internationalen Markt positioniert ist schnell und einfach geschaffen, denn dazu brauchen wir nicht viel. Dass wir mit dieser Idee durchaus auch real handeln könnten, sollte den Reiz noch verstärken.

Wenn wir alle Bedingungen erfüllen, haben wir schnell ein eigenes EVU zusammen und fahren real mit den eigenen Zügen herum.

Wir haben aber damit begonnen, dass wir eine eigene Eisenbahn mit allen erdenklichen Anlagen bauen wollen. Das heisst, wir benötigen sämtliche drei Teile der modernen SBB.

Daran führt jedoch kein Weg vorbei. Wir benötigen eine Infrastruktur und je ein EVU für den Personenverkehr und den Güterverkehr.

All das soll in einem Konzern enthalten sein. Damit steht nun die Idee und wir könnten mit dem Projekt eigene Eisenbahn beginnen.

Da wir dazu aber viel Kapital benötigen, müssen wir eine Gesellschaft gründen und Aktien ausgeben. Nur so kommen wir innert nützlicher Zeit zum notwenigen Kapital. Das ist sicherlich ein erster Schritt, aber einer, der nicht so einfach sein wird, denn je nach Bahn, benötigen wir gigantische Summen. Der Bau von Eisenbahnen ist nicht billig und die Leute haben bekanntlich kein Geld mehr. Alles hängt davon ab, was wir bauen wollen.

Wir müssen daher zuerst festlegen, wo wir unsere Infrastruktur erstellen werden. Viel Arbeit, bevor wir überhaupt erst beginnen können. Da wir nun aber eine rein virtuell erstellte Bahn bauen wollen, können wir frei handeln und müssen uns nicht mit gängigen Problemen befassen. Geldsorgen schreiben wir einfach schnell hin und schon haben wir das notwendige Kapital. Nur, die Sache sollte schon ein weniger realistisch sein.

Wer weiss, vielleicht fühlen Sie sich von unserem Projekt angetan und beginnen mit einem realen Bau im Modell. Nach dem Miniaturwunderland in Hamburg ist das ja nicht sonderlich schwer vorstellbar. Nur, bis jetzt wissen Sie ja gar nicht, was Sie den bauen sollen. Deshalb wird es langsam Zeit, dass wir unsere Gesellschaft gründen. Diese Gesellschaft soll uns zuerst den Namen geben. Jedoch soll dieser auf das Projekt hinweisen, so dass wir weniger Werbung machen müssen.

Aber halt, wo beginne ich denn hier? Baue ich eine Bahn von da nach da oder von hier nach hier. Am besten drehen wir die Uhr ein wenig zurück und kommen wieder in die Zeiten einer GB, einer NOB und der anderen grossen Bahnen. Hier sollten wir noch Platz finden. Und tatsächlich, ich habe ein passendes Projekt für uns gefunden. Ein Projekt, das früh entstanden war und dann in den Schubladen verschwand. Etwas den Staub abwischen und wir können loslegen.

Die Lukmanierbahn: Ins Auge gestochen ist mir dabei die Lukmanierbahn. Diese wurde schon sehr früh projektiert, aber nie gebaut. Doch zuerst etwas Geschichte zu dieser Lukmanierbahn.

Zuerst einmal, die Idee dazu stammt tatsächlich nicht von mir. Wenn ich sie hätte, hätte ich die Pläne wirklich nur entstauben müssen und wir hätten damit beginnen können. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass damit aber kaum etwas verwirklicht hätte werden können, denn der Bau ist heute so nicht mehr sinnvoll. Für uns reichen sie, denn wir stellen uns die Sache ja nur vor.

Als die Bahnen in der Schweiz noch kaum in die Alpen vorgestossen waren, wurde ein Engländer mit dem Namen Stephenson damit beauftragt, die Bahnen der Schweiz koordiniert zu planen. Das war kurz nach der Eröffnung der Spanischbrötlibahn. Die Schweiz begann als Staat die benötigten Bahnen zu definieren. Dazu erteilten sie dem besagten Stephenson einen Auftrag. Er sollte das Land mit Eisenbahnen verbinden.

Die Verbindung in den Süden und somit ins Tessin sollte eine Lukmanierbahn von Chur über den Lukmanierpass nach Bellinzona sein. Gebaut wurde davon letztlich nur eine Stichbahn von Biasca nach Aquarossa. Die Lukmanierbahn wurde schliesslich ein Opfer der Gotthardbahn. Das so direkt ausgedrückte Verdickt, ist wirklich war und musste nicht erst ausgedacht werden. Die Lukmanierbahn war ein Gegner der Gotthardbahn und sie hatte durchaus Befürworter.

Als es schliesslich um die Erschliessung der Nord-Süd-Achse ging entbrannte ein Wettstreit zwischen den Erbauern der Gotthardbahn und den Befürwortern einer Lukmanierbahn.

Die Lukmanierbahn scheiterte jedoch am Einfluss von Zürich und den dort ansässigen Banken. Hinzu kam, dass die Verantwortlichen der Gotthardbahn die Grossstadt an der Limmat ganz geschickt an das Projekt gebunden hatten. Auch wenn Zürich letztlich lange warten musste, bis eine direkte Linie entstand.

Für uns ist die Lukmanierbahn ein ideales Projekt, denn real war es nie existent und es bietet genau das, was es interessant macht. Nennen wir deshalb unsere Gesellschaft Lukmanierbahn. Klingt doch recht schön, oder nicht? Ach so, Sie fragen sich, ob wir diese denn so nennen wollen. Gut, mit der Gotthardbahn und der Lötschbergbahn haben wir aber ähnliche Vorbilder, deshalb finde ich, dass Lukmanierbahn zu diesen beiden Bahnen passt.

Ach ja, jetzt bin ich Ihnen nur noch Stephenson schuldig. Was daran speziell ist? Er war der Sohn des legendären Mannes, der die Eisenbahn, wie wir sie heute kennen ins Leben rief, die Rocket wurde zum Sinnbild für die Dampflokomotive der Anfänge. Deshalb habe ich auch zu Beginn gesagt, dass die Eisenbahnen in England und in der Schweiz näher verwandt sind, als man denken kann. Es war der Sohn des Erfinders, der in der Schweiz für ein passendes Eisenbahnnetz sorgen sollte.

Unsere Divisionen: Innerhalb der Gesellschaft bilden wir ebenfalls drei Divisionen. Das heisst, unser Unternehmen bekommt ähnliche Strukturen wie die SBB, wie sie heute existiert. Dadurch können wir auch die folgenden Schritte unserer Bahn besser koordinieren, denn die einzelnen Firmen treten nacheinander in Erscheinung. Die ganze Gesellschaft, wird erst am Schluss entstanden sein, denn der moderne Bahnverkehr bietet uns eine Möglichkeit, die wir nutzen werden.

Aber ich will nicht den klassischen Weg beschreiten, deshalb sollen die ersten Divisionen unserer Firma die Eisenbahnverkehrsunternehmen EVU sein. Bevor wir nur einen Meter unserer eigenen Bahn bauen und haben werden, treten sie in Erscheinung. Starten werden wir mit dem EVU, das sich im Güterverkehr einen Namen machen will. Später kommt dann der Personenverkehr hinzu und schliesslich bauen wir dann die Lukmanierbahn.

Diese EVU sollen auf dem liberalen Verkehrsmarkt positioniert werden. Dadurch haben wir die notwendige Werbung für unser Unternehmen und können bereits Erfahrungen mit der Eisenbahn sammeln. Werbung ist wichtig, denn nur mit Werbung und dem nötigen politischen Einfluss kommen wir an unser Ziel. Ein EVU ist hier sicher ungewöhnlich, aber man gewinnt Leute mit den ungewöhnlichen Ideen. Das Normale kennt schliesslich jeder.

Mit etwas Glück arbeiten diese EVU so erfolgreich, dass sie einen satten Gewinn abwerfen. Das dadurch eingenommene Geld benutzen wir für unsere dritte Division und somit für den Bau der Lukmanierbahn. Das hilft uns dabei, die finanziellen Mittel zu besorgen. Hätte die Gotthardbahn womöglich seinerzeit auch so arbeiten können, wäre womöglich vieles anders gelaufen. Wir haben heute diese Möglichkeit, denn dank den neuen Regeln, können wir operativ tätig werden und haben gar keine eigene Eisenbahn.

Diese beiden EVU nennen wir P und G und schon kann es losgehen. Die Gesellschaft arbeitet und dank einem guten finanziellen Polster können wir mit dem Projekt Lukmanierbahn doch noch beginnen. Freunde finden wir sicherlich und letztlich gibt es immer wieder die Idee, man könnte doch dem Gotthard als Strecke eine gewisse Konkurrenz bieten. Die Lötschbergbahn machte das zeitweise äusserst erfolgreich, denn nur dank der, kam die Fahrleitung schnell an den Gotthard.

 

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