Neben- und Hilfsbetriebe |
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Obwohl die
Lokomotive
hauptsächlich im
Güterverkehr
verwendet werden sollte, waren
Nebenbetriebe
vorhanden. Diese nicht direkt für den Betrieb der Maschine benötigten
Bereiche waren mittlerweile auch bei solchen Baureihen vorhanden. Der
Grund dafür war einfach, denn immer mehr wurden die
Triebfahrzeuge
vor allen Zügen eingesetzt und da hatte die BLS-Gruppe
bereits mit den vorhandenen beiden Baureihen gute Erfahrungen gemacht.
Daher wurde hier eine
Zugsheizung
vorgesehen. Diese war jedoch nicht bei allen Maschinen gleich aufgebaut
worden. So besassen die Nummern 201 bis 204 noch drei
Anzapfungen
für 800, 1000 und 1 200
Volt.
Bei den Nummern 205 bis 208 musste jedoch nur noch die mittlerweile
einheitliche
Spannung
von 1000 Volt verwendet werden. Bei allen acht
Lokomotiven
wurden die bereitgestellten Werte jedoch an der primären
Wicklung
des
Transformators
abgenommen. Eingeschaltet wurde diese Zugsheizung mit einem Schütz und die Leitung war mit einem Relais überwacht. Bei den Modellen mit drei Spannungen waren jedoch davon drei Stück vorhanden.
Damit nicht aus
versehen zwei gleichzeitig geschaltet wurden, gab es einen
Verschluss
derselben. Die hier erforderliche Um-schaltung erfolgte durch den
Lokführer über die Steuerung. Hier gab es jedoch ebenfalls nur ein
Relais.
Daher blieb der
Strom
immer gleich. Die dem Transformator abgenommene und in den Schützen ge-schaltete Spannung, wurde mit einer eingebauten Leitung zu den beiden Stossbalken an den Drehgestellen geführt.
Weil sich die
Drehgestelle
gegenüber dem Kasten bewegten, wur-de die Leitung für die
Zugsheizung
an der gleichen Stelle ein-geführt, wie die Zuleitung zu den
Fahrmotoren.
Eine lösbare
Verbindung
erlaubte das Trennen der Leitung um ein Drehgestell auszubauen.
Gerade diese
Verbindung
und die Leitung waren bei der Baureihe Be 6/8 zu erkennen. Der im
mechanischen Teil erwähnte Kasten vor dem
Führerstand
dieser
Lokomotiven
war dafür vorgesehen worden. In der Werkstatt war der Kasten daher mit
Luken zugänglich. So konnten die Leitung leicht gelöst werden. Eine
Arbeit, die sonst eher mühsam war. Somit achtete der Hersteller bei diesen
Maschinen dafür, dass auch der Unterhalt vereinfacht wurde.
Bei der Reihe Ae 6/8 war diese
Verbindung
an der gleichen Stelle vorhanden, jedoch konnte sie wegen dem im vorderen
Bereich verlängerten
Führerstand
nicht mehr erkannt werden. Damit die Verbindung jedoch zugänglich war, gab
es in der
Front
eine Wartungstüre mit zwei Flügeln. Die Türe konnte jedoch nur in der
Werkstatt geöffnet werden, da dazu ein spezieller Schlüssel erforderlich
war. So war gesichert, dass niemand aus Versehen an die Leitungen kam. Geendet hatte die Leitung bei den jeweiligen Stossbalken. Dort wurde unter dem rechten Puffer eine Steckdose vorgesehen. Diese war so ausgelegt worden, dass die Spannung bei nicht gekuppeltem Kabel keine Gefahr für das Personal darstellte.
Trotzdem durfte das
Kabel nicht ausgezogen, beziehungsweise gesteckt werden, wenn der
Schütz
geschlossen war. Eine Schutzmassnahme, die wegen der hohen
Leistung
erforderlich war. Beim linken Puffer montierte man hingegen ein Heizkabel amStossbalken. Dieses Kabel wurde in einer Blinddose gehalten. Diese war am Rahmen an der oberen Kante des Drehgestells und somit bei der Plattform montiert worden. Die Dose war so ausgelegt worden, dass der Stecker
nicht zugänglich war und sich so ebenfalls keine Gefahr für das Personal
bot. Bei der Handhabung galten jedoch die gleichen Vorschriften, wie das
bei der Steckdose der Fall war. Weitere Bereiche bei den Nebenbetrieben gab es jedoch nicht mehr. Die damals noch bei vielen internationalen Wagen vorhandene Dampfheizung konnte in der Schweiz jedoch von keiner elektrischen Lokomotive bereitgestellt werden.
Bei der später gelieferten Reihe Ae 6/8 wäre
jedoch auch das nicht mehr nötig gewesen, da die meisten
Reisezugwagen
beide Möglichkeiten für die
Heizung
hatten. Aus diesem Grund waren die
Nebenbetriebe
immer sehr einfach aufgebaut.
Wesentlicher aufwendiger war jedoch der Aufbau
der
Hilfsbetriebe.
Das begann schon beim
Transformator.
Dort wurde eine eigene
Wicklung
vorgesehen. Damit waren die Hilfsbetriebe galvanisch von der elektrischen
Ausrüstung der
Lokomotive
getrennt worden. Das erlaubte jedoch, dass die
Spannung
in der
Spule
optimal eingestellt werden konnte. Daher wurde bei diesen Maschinen der
Wert von 220
Volt
sehr genau eingehalten.
Dieser Wert war bei
nahezu allen
Lokomotiven
der Schweiz gewählt worden. Das ermöglichte die Verwendung von bereits
vorhandenen Ersatzteilen auch bei dieser Baureihe. Man achtete daher schon
sehr früh darauf, dass die Vorhaltung von speziellen Ersatzteilen für die
Maschinen möglichst gering war. Der Hauptgrund fand sich jedoch an anderer
Stelle, denn die
Hilfsbetriebe
sollten auch von einer anderen Quelle versorgt werden.
Nach
einer
Sicherung,
die den
Strom
in den
Hilfsbetrieben
beschränkte, folgten jedoch nicht die Verbraucher. Wie schon bei den
Baureihen Be 5/7 und
Ce 4/6 wurde auch hier
ein
Depotumschalter
eingebaut. Dieser erlaubte es, dass die Hilfsbetriebe zu seitlich am
Kasten montierten Steckdosen geschaltet werden konnten. Damit war ein
Betrieb ab einer externen Quelle möglich. Benutzt wurde diese jedoch
lediglich im Unterhalt. Wenn wir einige Verbraucher der Hilfsbetriebe ansehen, dann beginnen wir mit dem Bereich, der auch vom Depot-strom profitieren konnte. Es waren die Motoren der Kompressoren. Diese wurden mit einer eigenen Sicherung und einem Schütz an der Leitung angeschlossen.
Dank dieser Lösung konnte der Luftvorrat der
Lokomotive
auch mit der Hilfe des
Depotumschalters
und den
Kolben-kompressoren
ergänzt werden. Ein Punkt, der gerade im Unterhalt wichtig sein konnte, da
dort die
Druckluft
oft entfernt wurde.
Bevor wir zu den grossen Verbrauchern kommen,
muss erwähnt werden, dass viele kleinere Bereiche an den
Hilfsbetrieben
angeschlossen wurden. Das waren die in den beiden
Führerständen
vorhandenen
Heizungen
und in der ganzen
Lokomotive
verteilte Steckdosen. Auch hier wurde eine eigene Absicherung mit
Schmelzsicherungen
angewendet. Diese waren mit Halterungen versehen, die auch bei den
Gebäuden verwendet wurden.
Ein spezieller Punkt war jedoch die Anzeige der
Fahrleitungsspannung.
Diese wurde nicht in der Zuleitung zum
Transformator
abgenommen, sondern sie war an den
Hilfsbetrieben
angeschlossen worden. Das führte dazu, dass diese auch angezeigt wurde,
wenn der
Depotstrom
benutzt wurde. Eine andere Lösung um die
Spannung
vor dem Einschalten des
Hauptschalters
zu erkennen, war bei der BLS-Gruppe
jedoch nicht vorhanden.
Ausgesprochen
wichtig war auch die
Kühlung
der Bauteile. Insbesondere die Abfuhr der erzeugten Wärme im
Transformator
war wegen der verwendeten Füllung mit
Öl
nötig geworden. Dieses
Transformatoröl
isolierte die
Wicklungen,
nahm aber auch deren Wärme auf. Ein längerer Betrieb der Maschine war
daher nur möglich, wenn dieses
Kühlmittel
die Wärme abgeben konnte. Hier kam eine ohne die
Hilfsbetriebe
arbeitende Lösung der SAAS zur Anwendung.
Das erwärmte
Öl
hatte eine geringere Dichte, dadurch wurde es auf natürliche Weise im
Gehäuse nach oben gedrückt. Dort waren Rohre eingebaut worden, die das Öl
abkühlten. Auch die Wände des
Transformators
waren an der
Kühlung
beteiligt. Jedoch sollten diese Kühlrohre die grösste Wärme abführen
können. Durch die Abkühlung sank das
Transformatoröl
wieder ab und es ent-stand eine natürliche Zirkulation.
Damit die Rohre
möglichst viel Wärme aufnehmen konnten, musste ein Luftstrom erzeugt
werden. Dieser wurde durch die
Kühlung
der
Fahrmotoren
erzeugt. Dabei wurde jedem
Drehgestell
ein von den
Hilfsbetrieben
über eine
Sicherung
mit Energie versorgter
Ventilator
zugeordnet. Diese Art der
Ventilation
hatte sich durchgesetzt und sie sollte erst die hohen
Leistungen
der
Triebfahr-zeuge
ermöglichen. Daher war hier mehr zu hören, als bei der Reihe
Be 5/7.
Die Luftströmungen
waren jedoch nicht bei beiden
Drehgestellen
identisch ausgeführt worden. Der Grund dafür fand sich bei der
Kühlung
des
Transformators
und bei der
elektrischen
Bremse. Daher nehmen wir die Kühlrohre im Gehäuse
wieder auf und sehen uns die Luftströmung darin an. Damit kommen wir auch
gleich zur technischen Ausrichtung der
Lokomotive,
denn wir beginnen mit den
Drehgestell
Nummer eins.
Der
Ventilator
zum
Drehgestell
eins bezog die Luft im
Maschinenraum.
Diese gelangte über die seitlichen
Lüftungsgitter
in den Raum und wurde dort beruhigt. So konnte der
Lüfter
genug
Kühlluft
aufnehmen und diese beschleunigen. Wegen dem in den Kanälen vorhandenen
Widerstand
entstand ein leichter Überdruck. Dabei wurde die Luft zuerst durch die
Kühlrohre des
Transformators
gepresst und gelangten danach zum Drehgestell.
Im
Drehgestell
wurde die
Kühlluft
durch die
Wicklungen
des
Fahrmotors
gepresst. Dabei nahm sie die dort erzeugte Wärme auf und führte diese ab.
Gleichzeitig wurden aber auch Schmutzpartikel, die durch den Abrieb der
Bürsten entstanden, mitgerissen. Anschliessend entwich die Luft unter dem
Drehgestell wieder ins Freie. Eine Lösung, die neben der
Kühlung
auch der Trocknung und wie erwähnt der Reinigung der Motoren diente. Beim Drehgestell zwei gab es im Bereich der Fahrmotoren und beim Bezug der Kühlluft keinen Unterschied zu vor-her. Da hier jedoch nicht mehr der Transformator gekühlt werden musste, wurden im Kanal die Bremswiderstände der elektrischen Bremse eingebaut.
Diese wurden jedoch
nur erwärmt, wenn dieses
Brems-system
auch genutzt wurde, daher war bei diesem
Drehgestell
die Wirkung der
Kühlung
bei den
Fahrmotoren
nicht immer gleich. Abweichung bei der Leistung der Ventilation gab es auch auf Grund des Anschlusses der Motoren zu den Ventila-toren. Diese konnten in Reihe geschaltet werden. Damit sank die Leistung auf den halben Wert.
Erst wenn die Motoren
parallel angeschlossen wurden, war die volle Leistung der
Ventilation
vorhanden. Diese Umschaltung war vorgesehen, weil in Hallen der Lärm sonst
die Fahrgäste belästigt hätte. Wie jedoch ventiliert wurde, bestimmte der
Lokführer. Fiel einer der Ventilatoren aus, waren Einschränkungen vorhanden. Besonders ein Ausfall der Ventilation eins verhinderte einen Einsatz der Lokomotive, da die Kühlung des Transformators ausfiel. Beim Ausfall des anderen Ventilators war hingegen die elektrische Bremse nicht mehr brauchbar, so dass auch hier Einschränkungen im Betrieb vorhanden waren. Daher kann die Ventilation dieser Lokomotive durchaus als Schwachpunkt angesehen werden. Wobei hier erwähnt werden muss, dass in diesem Bereich kaum Störungen auftreten sollten.
Die mit den
Lokomotiven
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB bereits gemachten Erfahrungen zeigten
die Richtigkeit. Zudem wurde nun auch nicht mehr auf eine
Redundanz
geachtet. Das galt auch bei der
Batterieladung,
denn diese war nur einmal vorhanden. Dafür war lediglich eine einfache
Umformergruppe
an den
Hilfsbetrieben
angeschlossen worden.
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