Umbauten und Änderungen

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Nun kommen wir zum Thema, das aufzeigt, wie gut die vorgestellte Technik arbeitet. Gab es schnell umfangreiche Umbauten, kann angenommen werden, dass es Probleme gab. Wurde kaum etwas verändert, ist zu erwarten, dass man mit dem Produkt zufrieden war. Spannend wird dieses Kapitel hier, weil beide Baureihen als Prototypen angesehen wurden und es zu keiner weiteren Bestellung kam. Das ist kein gutes Zeichen.

Es waren nicht die Probleme mit Lokomotiven, die eine Serie verhinderten. Die sechs Prototypen der Baureihe Am 6/6 kamen in den RBL und reichten dort nahezu aus. Es wurden jedoch keine neuen Rangierbahnhöfe gebaut.

In den bestehenden drängte sich kein Ersatz auf. Da gab es keine weitere Arbeit für die Diesellokomotive, die wirklich gross ausgefallen war. So war sie für viele Hilfs-einsätze schlicht zu gross geworden.

Die Baureihe Ee 6/6 II sollte die uralten Krokodile im Verschub ablösen. Grundsätzlich hätte man dabei auch die Reihe Am 6/6 nehmen können. Jedoch arbeiteten die alten Maschinen in Anlagen mit Fahrleitung. So drängte sich eine elektrische Lösung auf und die Rangierlokomotive mit den Drehstrommotoren war ein wichtiger Schritt, auch wenn es nicht zur Serie kommen sollte. Es fehlte auch hier an der Arbeit für eine schwere Verschublokomotive.

Auch wenn die Technik mit den Stromrichtern neu war, sie bewährte sich auf den hier vorgestellten Lokomotiven. Nur wenige Jahre später sollte dann eine Lokomotive für die Strecke kommen. Diese hatte jedoch GTO-Thyristoren erhalten, die eine einfachere Schaltung ergaben und die nicht so viel Platz benötigten. Dieser hatte bei der Baureihe Ee 6/6 II schlicht gefehlt und so musste man die Leistung notgedrungen reduzieren.

Als dann die Vierquadrantensteller kamen, arbeitete man nicht mehr mit den schweren Thyristoren, sondern mit den Transistoren nach der Bauart IGBT. Diese waren leicht und benötigten kaum Platz und so hätten sie zu den Stromrichtern hier gepasst. Jedoch benötigten die IGBT auch einen Rechner für die umfangreichen Aufgaben. Diesen gab es hier nicht und er hätte mit samt der Diagnose nachgerüstet werden müssen.

Ein Umbau der Thyristoren auf die Modelle GTO gab es nicht, da dazu schlicht die kompletten Stromrichter ersetzt werden mussten. Es lohnte sich bei einer Maschine für den Rangierdienst schlicht nicht. Als dann der leichtere Ersatz mit den IGBT kam, waren die Modelle schon zu alt, um noch erneuert zu werden. Auch hier war der Einsatz im Rangierdienst schuld. Sie sehen die veraltete Umrichtertechnik musste notgedrungen beibehalten werden.

Sowohl die Baureihe Am 6/6, als auch die Reihe Ee 6/6 II, waren nach der ersten Versuchslokomotive Be 4/4 die logische Folge. Die statischen Umrichter waren so weit, dass man sie in einer kleinen Serie einbauen und so weitere Erfahrungen damit sammeln konnten. So gesehen, passten die beiden Baureihen wunderbar in die Entwicklung der Technik, die durchaus mit einfachen Thyristoren aufgebaut werden konnte.

Die neuen GTO-Thyristoren benötigten die Vierquadrantensteller nicht mehr, also wurden diese Schaltungen nicht mehr weiter verfolgt. Denn ein einfacher Aufbau war wichtig und hier wurde einfach der Schritt auf die neuen GTO verpasst. Nun war die gute Funktion der Stromrichter das Problem. Was funktioniert ersetzt man nicht. Die Technik mit der veralteten Lösung blieb schlicht erhalten und das konnte nicht gut gehen.

Zu ersten grossen Problemen kam es mit den CMOS-Prozessoren. Diese waren schon immer anfällig, da die verwendeten Baugruppen sehr anfällig auf Störungen bei der Spannung reagierten. Davon mehr betroffen war die Baureihe Ee 6/6 II, aber auch bei der Diesellokomotive kam es zu Problemen und so mussten die CMOS-Prozessoren immer wieder ersetzt werden. Arbeit für die Depots, die dazu auf die Lager zurück griffen, die immer leerer wurden.

Erste Probleme gab es mit den CMOS-Prozessoren. Diese konnten nicht mehr bezogen werden, daher mussten sie ersetzt werden. Die neu eingebauten Prozessoren wurden von der Firma Intel bezogen und sie konnten deutlich besser arbeiten.

Damit sollte die Sinuswelle nicht mehr so zackig werden. Eine wirklich schöne Welle sollte aber mit den Thyristoren nicht erreicht werden, denn die Vierquadrantensteller waren noch im ursprünglichen Zustand.

Die Lokomotiven wurden anlässlich einer Revision mit den neuen Bauteilen von der Firma Intel versehen. Sie waren an der Türe anhand des Logos und des Schriftzuges der amerikanischen Firma zu erkennen.

Erst als alle umgerüstet waren, verschwand der Hinweis wieder. Wer nun aber einen Rechner erwartet, liegt falsch, denn es wurden einfache Prozessoren verwendet, die einfach nach einen verbesserten Prinzip gebaut wur-den.

Als es dann zu grösseren Problemen mit der Beschaffung der veralteten Thyristoren kam, mussten die ersten Loko-motiven als Ersatzteilspender ausrangiert werden.

Spätestens jetzt hätte ein Ersatz der Stromrichter her müssen. Eine Modernisierung die keine Unternehmung bei einer Rangierlokomotive vornehmen wird. Besonders dann nicht, wenn neue Diesellokomotiven bestellt worden waren. Doch wo lag das Problem?

Bei diesen gab es bei der Reihe Ee 6/6 II durchaus grössere Problem. Der Grund dabei ist, dass es zwei Stromrichter gab und eine Redundanz fehlte. fiel nur ein Thyristor aus, konnte die Maschine nicht mehr benutzt werden. Die verwendete Bauteile waren dieser Form auf dem Markt schlicht nicht erhältlich, denn bei Stromrichtern wurden vermehrt Transistoren verwendet, da sie einfacher waren und schneller geschaltet werden konnten.

Wir können den Bereich mit den Stromrichtern zusam-menfassen. Diese waren sehr gut aufgebaut worden und so drängte sich lange Zeit kein Ersatz auf. Als er dann wegen dem Alter der Bauteile nötig wurde, stellte sich die Frage nach den Sinn für einen Umbau.

Man benötigte keine Prototypen für die Technik mehr, denn diese konnte sich durchsetzen. Neue Umrichter waren aber mit dem alten Aufbau nicht kompatibel.

Neben diesen grundlegenden Änderungen gab es noch Anpassungen, die aber nur die Baureihe Am 6/6 betra-fen. Genau genommen war es der Dieselmotor und den gab es bei der elektrischen Lösung nicht. Auch wenn der Woodwardregler gut war, er konnte nicht verhindern, dass es bei der Verbrennung zu ungünstigen Füllungen kam. Eine dunkel gefärbte Rauchwolke war die Folge davon und es roch auch nach Diesel der nicht verbrannte.

Die vom Motor ausgestossenen Abgase enthielten viel Russ, der färbte diese immer wieder schwarz. Daher wurden die Abgase vor dem Ausstoss gereinigt. Ein Verbrenner sorgte dafür, dass der Russ verbrannt wurde. So rauchte es auf der Lokomotive nicht mehr so stark. Zu erkennen war diese neuen Anlage zur Verbrennung von Russ am Rohr das seitlich vom Schalldämpfer montiert worden war und das sich durch die Wärme schnell verfärbte.

Ein Problem mit dem Rangierpersonal gab es bei schlechtem Wetter. Bei langen Perioden mit Regen hatte man in den Bahnhöfen ein paar Güterzugbegleitwagen der Bauart «Sputnik» vorrätig. Diese wurden mitgeführt und so konnte das Personal im Trockenen mitfahren. Im neuen Rangierbahnhof Limmattal gab es diese jedoch nicht und so musste die Situation auf der Lokomotive deutlich verbessert wurden und dazu wurde ein Plattform umgebaut.

Bei der vorderen Plattform wurde ein Schutz aufgebaut. Man verlängerte dabei das Schutzblech bis auf die obere Kante des Vorbaus. Dort wurde es zu diesem gezogen und bildete so ein Dach.

Damit das sich hier aufgestellte Personal den Fahrweg überblicken konnte, wurden in der Front zwei identische Fenster auf gleicher Höhe eingebaut. Seitliche Türen gab es nicht und so war eine keine trockene Kabine vorhan-den, die nur der Fahrwind abhielt.

Auch wenn das Problem auch bei der Baureihe Ee 6/6 II bestand, kam es dort nicht zu diesem Umbau. Die Ma-schinen wurden in alten bestehenden Anlagen eingesetzt und in diesen war schon vor der Auslieferung für genü-gend Sputnik gesorgt worden.

So änderte sich an der Praxis nichts und nur der sehr spezielle Einsatz der Reihe Am 6/6 war für diesen Umbau verantwortlich. Somit auch hier kein grosser Fehler der Lokomotive.

Mit den Revisionen kam auch der Neuanstrich. Die beiden Baureihen wurden dabei nicht mit der neuen roten Farbe versehen.

Während die Modelle der Reihe Am 6/6 auch so nach wenigen Wochen schwarz patiniert wurde, war der Anstrich bei der Reihe Ee 6/6 II noch gut. Als es wirklich einen neuen Anstrich benötigte, stand bereits die Ausrangierung an. Der Betriebseinsatz wird dann zeigen, warum es zu einem so schnellen Ende kam.

Verändert wurden jedoch die Anschriften. Das bisher gelbe Signet an der Seitenwand der Führerhäuser wurde nun weiss. An der Lokomotivbrücke wurde dieses auf rotem Grund mit dem Schriftzug SBB CFF FFS angebracht. Auch hier war die Schrift in weiss gehalten. Es war also eine Anpassung vorhanden, auch wenn das nicht zu komplett neuen Farben geführt hatte. Anhand der Anschriften konnte man erkennen, wenn die Maschine gehört.

Als man damit begann die Rangierlokomotiven immer öfters alleine und somit nur mit dem Lokführer zu ver-schieben, monierten die Lokführer die extrem schlechte Sicht vor die Lokomotive.

Zwar konnte dank der neuen Spiegeln beide Seiten überblickt werden, aber was unmittelbar vor der Maschine lag, konnte schlicht nicht erkannt werden. Das konnte durchaus für das Rangierpersonal im Gleisfeld gefährlich werden.

Um die Sicht zu verbessern und wegen den sehr guten Erfahrungen bei der Baureihe Am 843 montierte man an den Schutzblechen der Rangierplattform kleine Kamera, die den Bereich unmittelbar vor der Lokomotive über-wachten.

Das aufgenommene Bild wurde mit einem kleinen Bild-schirm im Führerstand angezeigt. So konnte nun auch auf die Puffer gesehen werden, war das Anfahren, an die oft nur schlecht gesicherten Abläufe vereinfachte.

Die Anlage stammte aus dem Ersatzteillager der Baureihe Am 843. Da diese neuen Rangierlokomotive nach den farblichen Vorgaben anhand der neuen Regel, gefärbt wurden kam es zu den roten Farbtupfern bei den hier vorgestellten Baureihen. Letztlich spielte es keine so gros-se Rolle, denn die Kamera waren wirklich eine grosse Erleichterung, die gerade bei der extrem unübersichtlichen Baureihe Am 6/6 sehr hilfreich war.

Damit können wir die Umbauten und Änderungen bereits beschliessen. Da es zu keinem grossen Umbau kam, kann festgestellt werden, dass die Technik mit den neuen Stromrichter funktionierte. Als es mit diesen altersbedingt Probleme gab, war es schlicht nicht mehr möglich die Bauteile zu beschaffen. Die entsprechenden Thyristoren wurden nicht mehr gebaut, weil sich die Version GTO durchsetzen konnte und so blieb nur ein Ersatzteilspender.

 

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