Betriebseinsatz Re 460 Teil 2 |
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Setzen wir die Betrachtung des Betriebseinsatzes der Re 460 mit
dem Jahr 2014 fort. Die im Jahre 2013 verkündete Modernisierung der
Lokomotiven
sollte sich nicht auf einen Schlag umsetzen lassen. So waren die ersten
Maschinen für die
Hauptrevision
R3
anstehend und die Bauteile der neuen Ausrüstung noch nicht verfügbar. Das
führte zur Situation, dass bei einigen Lokomotiven die
Revisionen
in zwei Etappen durchgeführt werden mussten.
Der
Der Schriftzug 2000 verschwand und die Nummer wurde nun seitlich über dem linken Puffer angeschrieben und hatte keine Kontrollziffer mehr.
In der Mitte der
Front
prangte nun das Logo der Schweizer-ischen Bundesbahnen SBB. Seit-lich war
jedoch nun die neue TSI-Nummer als Neuerung zu er-kennen. Man kann daher eigentlich sa-gen, dass in diesem Jahr, die grössten Veränderungen bei den Lokomotiven Re 460 die neuen Werbeanstriche waren. Die Lokomotiven aus der Revi-sion glänzten zwar, verloren diesen Glanz jedoch nach weni-gen Wochen immer mehr.
Die
Dienstpläne
der
Lokomotiven
waren 2014 bezogen und daran wurde nicht mehr gerüttelt.
Güterzüge
gab es für die Lokomotiven jedenfalls nicht mehr zu führen.
Mit dem
Speziell, aber auch nicht ausserge-wöhnlich war, dass der Zug mit
zwei Personen im
Führerstand
losfuhr und eine Ausbildungsfahrt erfolgen sollte. Lokführer müssen
schliesslich ihr Handwerk ebenfalls erlernen. Ebenso mit Lokführer und Auszu-bildender besetzt war die S-Bahn mit dem Triebzug 514 046-2 von Schaffhausen gekommen. Dieser Zug hatte den Bahnhof in Rafz erreicht und sollte dort wenden. Während dieser Wende sollte eigentlich die Re 460 mit dem Interregio den Bahnhof passieren und so vor der S-Bahn nach Schaff-hausen fahren.
Eine leichte
Verspätung
beider Züge führte dazu, dass dies nicht wie geplant erfolgte.
Trotzdem sollte der
Interregio
vor der
S-Bahn
nach Schaffhausen fahren und die S-Bahn auf Distanz losfahren. Beide Züge
hätten so eine
Verspätung
erhalten, was aber im vertretbaren Rahmen lag. Eigentlich entspricht dies
dem täglichen Geschäft der
Betriebsleitzentrale
und so eigentlich nichts Aussergewöhnliches. Trotzdem sollte es an diesem
Tag nicht klappen und die Planung der Züge endete im Chaos.
Dummerweise spielte der
Triebzug
seinem Lokführer einen Streich und er stellte sich so hin, dass dieser
sein grünes Signal zu erkennen glaubte. So kam es, dass die
S-Bahn
losfuhr und geradewegs gegen das rote Signal zu steuerte. Die
Zugsicherung
erinnerte den Lokführer letztlich an seinen Fehler. Trotzdem rutschte der
zugkräftige Triebzug in den Fahrweg der Re 460, die genau in dem Moment
Rafz verlassen wollte.
Durch die hohe Geschwindigkeit konnte der
Interregio
nicht mehr rechtzeitig abgebremst werden. Die Re 460 rammte den
Triebzug
und wurde zur Seite gedrängt. Dadurch entgleiste sie und suchte sich nun
einen Weg über einen Feldweg. Ihr brav folgte der angehängte Zug. Während
die
Lokomotive
die Fahrt über Stock und Stein aufrecht stehend schaffte, kippten die
Reisezugwagen
seitlich zur Seite.
Die Bergung der Personen im Zug beschäftigten die Rettungskräfte.
Durch den Aufprall wurde die Kabine der Re 460 jedoch so verändert, dass
der Lokführer sich nicht aus eigener Kraft retten konnte. Die Kabine
musste daher in der Folge aufgeschnitten werden. Durch den Schnitt konnte
zwar die Struktur erkannt werden, aber eine dieser Kabinen kann nicht
repariert werden. Die
Lokomotive
suchte danach den Weg über die Strasse ins
Industriewerk.
Betrieblich bildeten die Re 460 immer noch das Rückgrat in der
Schweiz. Die Maschinen wurden ausschliesslich im
Fernverkehr eingesetzt und verkehrten in
Pendelzügen
im
Einheitswagen IV
und
IC 2000.
Nicht so eingesetzte Maschinen bildete motorisierte Zusatzmodule. Zudem
verblieben immer noch
Lokomotiven
in den bewährten Einzeldiensten. Dabei wurden auch besondere Züge mit zwei
Maschinen bespannt.
Der
Orient Express
durfte den
Tunnel
schlicht nicht benutzen, weil teilweise noch mit
Kohle
gearbeitet wurde. Daher mussten die steilen
Rampen
und der obere Gotthardtunnel
bewältigt werden. Gerade der Basistunnel am Gotthard änderte den Einsatzplan. Die auf dieser Strecke verkehrenden Kompositionen wurden durch Pendelzüge mit Ein-heitswagen IV ersetzt.
Das konnte gemacht werden, weil die meisten nur bis Erstfeld, oder
durch den
Basistunnel
verkehrten. Dank den Massnahmen konnte aber auch die
Berg-strecke
geschoben befahren werden. Die Züge wur-den sogar als Dispozug im Tessin
eingesetzt.
Besonders die Verzögerungen bei der Auslieferung der neuen
doppelstöckigen
Triebzüge
durch Bombardier führten dazu, dass die erhoffte Entlastung nicht
vorhanden war. Die Re 460 bildete immer noch das Rückgrat im
Fernverkehr und die eigentlich erhoffte
Ablösung
der Baureihe Re 420 mit ihren
Einheitswagen II
war auch noch nicht erfolgt. SBB
Personenverkehr
benötigte die neuen Züge dringend, was der Reihe Re 460 zugutekam.
Wenn ein Zusatzmodul verwendet wurde, war das nicht
mehr der Fall, daher wurden Module mit
Loko-motive Re 460 gebildet, die
dann den Zügen beige-stellt wurden. Das wirkte sich natürlich auf die
Kilo-meterleistungen aus. An diesem Konzept änderte sich auch 2018 nichts. Zwar konnten nun die ersten Triebzüge von Bombardier im gelenkten Verkehr benutzt werden, aber eine Entlastung gab es immer noch nicht.
Die Baureihe Re 460 war bei SBB
Personenverkehr
kaum wegzudenken. Das war spannend, weil seiner-zeit 75 Maschinen für den
Güterverkehr
beschafft wurden. Gerade dort war aber ein Ersatz dringend nötig. Die
Dienstpläne der Baureihe Re 460 wurden nicht gross
verändert. Jedoch waren die als
Lokomotive
vor normalen
Kompositionen
vorgesehenen Dienste bei der Re 460 nahezu verschwunden. Dort kamen immer
wieder
Re 420 in
Doppeltraktion
vor. Die schnellen Maschinen konnten besser mit den passenden
Pendelzügen
eingesetzt werden. In der Folge waren fast alle Maschinen in Pendelzügen
mit
Einheitswagen IV
und
IC 2000
gebunden. Durch die laufenden
Revisionen
waren auch einige Maschinen dort gebunden. Dabei waren die Modelle, welche
die
Hauptrevision
absolviert hatten am neuen Signet an der
Front
leicht zu erkennen. Sie kamen auch mit den sanierten
IC 2020
zum Einsatz und dabei ergaben sich beim Umbauprogramm auch Anpassungen.
Die Anzahl der
Kompressoren
musste verdoppelt werden, damit auch der grosse Verbrauch bei der
Druckluft
ausgeglichen werden konnte. Nahezu sämtliche Maschinen verkehren mit
Pendelzügen.
Dabei wurde nicht die Anzahl der
Kompositionen
erhöht, sondern es muss eine zweite
Lokomotive wegen den Steigungen der
Durchmesserlinie in Zürich vorgespannt werden. Werden Modelle für andere
Leistungen
benötigt, entnimmt man die Re 460 einfach einem, motorisierten Modul. Hier
wird aber die Auslieferung der neuen
Triebzüge
RABe 502 immer mehr gespürt.
Dank den Fenstern waren wenigstens die Leute auf den
Bahnsteigen
von den Wurfgeschossen besser geschützt. Wie lange es jedoch dauern
sollte, bis ein Wagen völlig demoliert wurde, war nicht klar. Bei den Lokomotiven der Reihe Re 460 gab es 2023 kaum grosse Veränderungen. Diese waren zu einem grossen Teil in den Pendelzügen IC 2000 und Einheitswagen IV gebunden. Wobei gerade bei den etwas älteren Einheits-wagen IV kam es immer mehr zu Problemen. Sie waren nicht für den ungehinderten
Zugang von be-hinderten Personen geeignet und daher wurden die Ein-heiten
mit
Doppelstockwagen
vermehrt eingesetzt. Die Zukunft war ungewiss. Immer mehr
Einheitswagen IV
Pendel wurden abgestellt und als Dispozug genutzt. Als Ersatz konnte auch
ein Zug gestellt werden, der nicht nach dem Gesetz gestaltet wurde. Auf
die Fahrleistungen der dort eingebundenen Re 460 hatte das hingegen wieder
negative Folgen. Immerhin wurden die
Pendelzüge regelmässig ausgetauscht, so dass die
Flotte einheitlich belastet werden konnte. Jedoch stellte sich auch hier
immer mehr die Frage nach der Zukunft. Trotz der nahezu vorständigen Verpendelung
der Züge in der Schweiz konnten auch im nationalen Verkehr noch Züge Mit
Lokomotive
und
Komposition
beobachtet werden. Der Grund dafür war, dass in diesen Zügen die
Panoramawagen
eingereiht wurden und diese konnten nicht in
Pendelzügen
eingereiht werden. In der zweiten Klasse gab es sogar noch Wagen ohne
Klimaanlage.
So gesehen war hier das letzte Ausgebot im Einsatz. Der grösste Teil der Re 460 war verpendelt.
Dabei kamen aber jene mit den alten
Einheitswagen IV
immer mehr in Bedrängnis. Diese erfüllen die Vorgaben nach dem Gesetz zur
Gleichstellung von behinderten Personen nicht mehr. Daher werden sie oft
im Wechsel mit entsprechendem Material eingesetzt. Was zu einem nicht so
dichten Takt für die Fahrer von Rollstühlen zur Folge hat. Noch konnte
aber nicht auf die Züge verzichtet werden.
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