Betriebseinsatz Te 2/3 |
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Mit dem zweiten Teil des Betriebseinsatzes beginnt die Ära der
Reihe Te 2/3. Doch warum wurden diese nicht als
Rangierlokomotiven
und somit als Ee 2/3 bezeichnet? Sowohl von den Abmessungen her und auch
wegen der installierten
Leistung,
hätten die beiden Fahrzeuge besser zu den
Lokomotiven
des
Rangierdienstes
gepasst. Jedoch gab es in diesem Punkt ein Problem, das jedoch nicht bei
den beiden Fahrzeugen zu suchen war. Verantwortlich war ein Streit mit den Gewerkschaften. Mit dem neuen Fahrzeug sollten Leute des Betriebs- und des Baudienstes fahren. Das Lokomotivpersonal der BLS-Gruppe monierte jedoch, dass Rangierlokomotiven aus-schliesslich von Lokführer bedient werden.
Ein Problem, das es so bei den Schweizerischen Bundes-bahnen SBB
nicht gab, denn deren
Gewerkschaften
er-laubten den Leuten des Betriebes auch die Bedienung von
Rangierlokomotiven. Um das Problem zu lösen, wurde die Geschwindigkeit verringert und das neue Fahrzeug als Rangiertraktor be-zeichnet. Das zeigte sich in der Bezeichnung, die mit Te 2/3 diesen Umstand bekräftigte. Die ehemaligen Trieb-köpfe waren jedoch recht gross geratene Traktoren.
Da man damals in der Schweiz jedoch die Definition einer
besonderen Kleinlokomotive noch nicht kannte, blieb nur die Lösung mit dem
Traktor.
Diese fuhren Leute des Be-triebsdienstes.
Ob nun
Rangierlokomotive,
oder doch
Traktor,
spielt für uns keine Rolle. Es handelte sich bei dem Fahrzeug um einen
Teil der ursprünglich als Reihe CFe 2/6 ausgelieferten
Motorwagen.
Abgebrochen wurde der Wagen, der nun wirklich nicht mehr den Fahrgästen
zugemutet werden konnte. Genutzt wurde lediglich der
Führerstand
und das konnte man den beiden neuen Traktoren leicht an den
unterschiedlichen Türen ansehen.
Die kurzen Fahrzeuge hatten wieder die braune Farbe erhalten. So
waren die Teile des
Triebwagens,
die nun die Betriebsnummern 31 und 32 bekommen hatten, im
Rangierdienst
dank der hohen
Zugkraft
gut einsetzbar. Ein Einsatz, der jedoch oft dazu führen sollte, dass ein
Fahrzeug seinen Arbeitsort nur für den Unterhalt verliess. Bei den
Modellen der Reihe Te 2/3 war das jedoch anders und das war auch bei der
Planung des Umbaus klar gewesen. Bei der Planung des Umbaus war vorgesehen, dass die beiden Fahrzeuge neben dem Rangierdienst auch leichte Überfuhrzüge bespannten. Daher wurden die Bremsen nicht verändert.
Mit der reduzierten Geschwindigkeit gab es jedoch kein Problem,
denn diese speziellen Züge wurden oft ohne
Bremsrechnung
und mit vereinfachter
Bremsprobe
geführt. Das ging jedoch nur, wenn auch mit geringer Geschwin-digkeit
gefahren wurde. Eingesetzt wurden die beiden Traktoren in den Bahnhöfen von Spiez, Fruti-gen, Kandersteg und Interlaken Ost. Das hatte zur Folge, dass sie immer wieder an einen neuen Ort verschoben wurden.
Wobei die Einsätze in Spiez eher selten erfolgten, da dort die
Lokomotive
Ee 3/3 planmässig
eingesetzt wurde. Auch Modelle der Reihe
Ce 4/4
tauchten immer wieder im
Rangierdienst
auf. Die
Traktoren
wurden dann einfach wie-der verschoben.
An anderen Orten kämpften diese
Traktoren
gegen neuere Modelle, die über einen
Dieselmotor
und eine nahezu gleiche
Zugkraft
verfügten. So kam eigentlich nie Ruhe in die beiden Fahrzeuge. Wobei
gerade der mittelschwere
Rangierdienst
ein festes Standbein war. So mussten in Kandersteg die
Autozüge
verschoben und neu formiert werden, wenn ein Wagen in den Unterhalt
musste. Dazu war der Traktor ideal, aber auch die Baudienste griffen immer
wieder danach.
Eigentlich kann mit den gemachten Angaben vermutet werden, dass
die beiden
Traktoren
an einem Dienstort ungeeignet gewesen waren. Wobei das wirklich nur dort
der Fall war, wo die
Fahrleitung
fehlte, denn die hohe
Zugkraft
wurde immer wieder geschätzt. In allen anderen Fällen schätzte man die
Fahrzeuge sehr. Sie waren überall sehr beliebt und wenn einer der normalen
Traktoren im Unterhalt war, wollte man überall einen dieser beiden
Traktoren als Ersatz haben. Wenn ein Traktor der Reihe Te 2/3 einmal an einem Ort war, wehrten sich die Arbeiter, denn dank der hohen Zugkraft war er den anderen Traktoren überlegen. Entschieden wurde jedoch in Spiez.
Dort sah man das Problem jedoch, denn durch den Anstieg des
Güterverkehrs
an bestimmten Stellen des Netzes, reichte die
Leistung
nicht mehr für alle Aufgaben. Eine Abschiebung an andere Bahnen des BLS-Gruppe
gab es jedoch auch nicht. Oft bestand das Problem jedoch darin, dass die Rangier-aufgaben auch für einen Te 2/3 zu schwer waren. In diesen besonderen Fällen wurde mangels einer weiteren Rangierlokomotive die Lokomotive des Stückgutzuges und damit die Reihe Ce 4/4 genommen.
An einem
Bahnhof, der den
Traktor
übernahm, mangelte es nicht. Doch es war auch abzusehen, dass die Arbeiten
immer mehr von der
Lokomotive
des Zuges übernommen wurden.
Es muss hier erwähnt werden, dass damals der Stückgut-zug auf den
Strecken der BLS-Gruppe
nahezu ausschliesslich mit
Lokomotiven
der Baureihen
Ce 4/4 und
Ce 4/6 bespannt
wurde. Diese Maschinen waren oft auch als reine
Rangierlokomotive
im Einsatz. So gesehen, führte die passende Lokomotive den Zug. Das ging
natürlich direkt auf die Kosten der Reihe Te 2/3, die keine Arbeit mehr
hatte. Zumindest
im
Rangierdienst
ging schnell nichts mehr.
Lange sollten sie nicht im
Rangierdienst
tätig bleiben, denn bereits im Jahre 1968 wurden sie aus diesen Diensten
abgezogen. Die Zeit als
Rangiertraktor
war nun auch bereits wieder vorbei. Der einzige Ort im Bereich der BLS-Gruppe,
wo noch planmässig
Rangierlokomotiven
verkehrten, war der
Bahnhof von Spiez. Dort war jedoch die
Ee 3/3
eingeplant worden. Als Ersatz passte die Baureihe
Ce 4/4 jedoch
besser, als die
Traktoren.
Grosses
Interesse an den beiden
Traktoren
zeigten jedoch die Baudienste. Auf der mehrheitlich einspurigen Strecke
mussten viele Arbeiten in den kurzen Pausen zwischen den Zügen ausgeführt
werden. Um die schweren
Bauzüge
in den steilen Abschnitten schnell und vor allem mit einer Fahrt in den
Bahnhof zu bringen, waren Maschinen mit hoher
Zugkraft
erforderlich. Mit Ausnahme der beiden Te 2/3 gab es diese jedoch nicht im
Bestand.
So lange nicht an der
Fahrleitung
gearbeitet werden musste, spielte die elektrische Versorgung der
Traktoren
keine Rolle. Im Gegenteil, in den vielen
Tunnel
waren die fehlenden
Abgase
sogar ein Vorteil für die Arbeiter, da nicht eine Belüftung eingerichtet
werden musste. Doch dazu mussten die beiden Fahrzeuge zuerst angepasst
werden. Ein neuer
Scheinwerfer
sollte zur Ausleuchtung der Arbeitsstelle genutzt werden.
Im Winter konnte man mit einem der beiden
Traktoren
auch den
Schneepflug
schieben. Die kleine
Lokomotive
nahm nicht viel Platz weg, konnte aber dennoch hohe
Zugkräfte
abrufen und das war bei der
Schneeräumung
der Fall. Lediglich wenn die
Schneeschleuder kam, fehlte der Te 2/3. Der Rotary war zu schwer
und die neue Schleuder konnte sich dank
Dieselmotor
mit eigener Kraft bewegen. So blieb nur der Schneepflug übrig.
Die Baureihe Te 2/3 passte da gerade rein und so war es nur
logisch, dass man sie dem Baudienst zuteilte. Jedoch bedeutete dies, dass
die beiden
Traktoren
erneut eine andere Farbe erhielten. In dem nun angewendeten orangen
Farbkleid wirkten die Fahrzeuge wieder recht modern. Das doch schon recht
hohe Alter vergass man dabei schnell. Lediglich der
Stangenantrieb
liess erkennen, dass es sich um eine ältere
Bauart
handelte.
Die Betriebsnummer 31 wurde dem Bahnmeister 2 zugeteilt. Damit
wurde dieser Te 2/3 im
Heimatbahnhof
Kandersteg stationiert. Von dort aus, wurden die
Bauzüge
in der
Nordrampe,
aber auch im langen
Scheiteltunnel
bespannt. Gerade in der steilen
Rampe
konnte die hohe
Zugkraft
sehr gut ausgenutzt werden. Dabei war eigentlich nur spannend, dass
ausgerechnet dieses Fahrzeug schon in dem
Bahnhof rangiert hatte.
Sein Bruder, also der Te 2/3 mit der Nummer 32, kam ins Wallis und
wurde dort dem Bahnmeister 3 zuteilt. Stationiert wurde er in Goppenstein.
Die Aufgaben unterschieden sich vom Bruder lediglich in der geografischen
Lage, denn auch hier war neben der
Südrampe
auch ein Teil des
Scheiteltunnels
vorgesehen. Letztlich aber wurde auch er wegen seiner grossen
Zugkraft
von den Fachleuten des Bahndienstes geschätzt.
Es wurde nun ruhig um diese beiden
Traktoren,
denn sie hatten ihre
Heimatbahnhöfe
gefunden. Ihre Arbeit verrichteten die beiden ehemaligen
Triebwagen
wohl zur vollsten Zufriedenheit des Bahnmeisters, denn es gab keine neue
Zuteilung mehr. Die Lokomotivhälfte des
Motorwagens
CFe 2/6, der nie so recht eine Arbeit fand, hatte nun sein Tätigkeitsfeld
als
Traktor gefunden. Auch wenn das nicht im
Pflichtenheft
stand, sollte sich daran 28 Jahre nichts mehr ändern.
Wohl der deutlichste Beweis, wie gut diese
Traktoren
für die Bahnmeister der beiden
Rampen
waren. Oft konnten sie jedoch in den beiden
Heimatbahnhöfen
gesehen werden. Der Grund war dabei simpel. Immer öfters musste die
Arbeiten auf der Strecke in die Nacht verlegt werden. Am Tag, wenn dann
die
Reisezüge
verkehrten, standen sie im
Bahnhof und erholten sich vom letzten Einsatz. Am
Abend ging es dann wieder los auf die Strecke. Auch wenn die beiden Traktoren nur durch einen Tunnel getrennt waren, zu einem Tausch kam es nie. Musste einer der beiden Traktoren in den Unterhalt, fand sich eine Notlösung. Auf die Hilfe des benachbarten Bahnmeisters konnte nicht gezählt werden.
Der gab den Te 2/3 nicht ab, da er befürchten musste, dass das
Fahrzeug nicht mehr zurückkehren könnte. Wie gesagt, wer einen dieser
Traktoren
hatte, gab ihn nicht mehr her. 1995 war es dann um den Te 2/3 mit der Nummer 32 geschehen. Das Fahrzeug war nach 70 Jahren im Einsatz an die Grenzen gestossen und konnte einfach vor den zu schwer gewordenen Bauzügen nicht mehr sinnvoll verwendet werden.
Der 1925 als Motorwagen CFe 2/6 mit der Nummer 785 in Betrieb
genommene
Triebwagen
verkehrte nur knapp 30 Jahre davon in dieser Form. Erfolgreich war er
letztlich als
Traktor
und er erlebte so ein recht hohes Alter.
Das Fahrzeug wurde nach der
Ausmusterung
dem Schrotthändler verkauft und abgebrochen. Es blieb daher von den
ehemaligen
Motorwagen
nur noch ein
Triebkopf
übrig. Dieser als Te 2/3 mit der Nummer 31 auf der
Nordrampe
im Einsatz stehende Traktor hatte jedoch das gleiche Problem. Deshalb
wurde er nahezu zur gleichen Zeit aus dem Verkehr genommen. Auch hier war
in erster Linie das hohe Alter dafür verantwortlich.
Im Gegensatz zu seinem Bruder wurde er jedoch nur ausrangiert,
aber nicht sofort abgebrochen. Als
Motorwagen
CFe 2/6 mit der Nummer 784 in Betrieb gekommen, war der
Traktor
historisch sehr wertvoll geworden. Wenn man an die schlechten
Laufeigenschaften
der Anfänge denkt, war doch eine sehr erfolgreiche Karriere dieser beiden
Exoten vorhanden. Die Zukunft sah für den Te 2/3 nur noch angenehmere
Aufgaben vor.
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