|
Betriebseinsatz Teil 1 |
|||||||||||
| Navigation durch das Thema | |||||||||||
|
Eigentlich könnte man den Betriebseinsatz schnell abhaken. Die
Lokomotiven fuhren auf nahezu allen Strecken der
Schweiz. Diese mussten eigentlich nur mit dem passenden
Stromsystem
elektrifiziert sein. Dabei beförderte die Baureihe sämtliche Arten von
Zügen. Sie gelangte jedoch auch über die Grenze hinweg ins benachbarte
Ausland. Daher lohnt es sich sicherlich, wenn wir auch etwas genauer auf
den Betriebseinsatz der Baureihe Ae 4/7 blicken.
Der Betriebseinsatz begann 1927 mit den beiden
Prototypen
in den
Depots
Bern und Zürich. Grosse Taten konnten diese Standorte mit einer
Lokomotive jedoch nicht ausrichten. Daher wurde
kein eigener
Dienstplan
erstellt und die neue Maschine fuhr in den Plänen für die Baureihe
Be 4/6 mit. Das hatte zwar den
Vorteil, dass die Lokomotiven für die Versuche leichter aus dem Einsatz
gelöst werden konnten. Nachteilig war, dass damit die hohe Geschwindigkeit
nicht genutzt wurde.
Die restlichen im Jahre 1927 abgelieferten Maschin-en der Serie
hatten jedoch keinen weiten Weg mehr. Die in Münchenstein fertig
gestellten
Lokomotiven wurden sofort im
Depot
Basel stationiert. Sie hatten ab Werk normale
Stromabnehmer
erhalten und entsprachen dem gewohnten Erscheinungsbild. So waren die
Schweizerischen Bundesbahnen SBB bis Ende 1927 im Besitz von zehn
Maschinen der Baureihe Ae 4/7, welche an zwei Orten stationiert wurden. Eine Fahrt zur Einsetzung der neuen Lokomotive reichte bei den in Serie gebauten Maschinen durchaus. Am darauf folgenden Tag ging es in den planmässigen Einsatz. Das war nicht weiter verwunderlich, denn mit den Maschinen einer Serie führte man in der Regel keine langen Versuche durch, die gehen direkt in den Betrieb. Dabei ist auch klar, dass der Kunde zuerst prüft, ob alles richtiggemacht wurde. Das Programm war dabei für jede Lokomotive identisch.
Bis
Ende Jahr bestanden dann in Basel vier Umläufe mit
Lokomotiven Ae 4/7, welche durchschnittlich eine
Tagesleistung von 450 Kilometer aufwiesen. Weiterhin war darin auch die
Reihe Ae 4/8 eingebunden. Mit der Erweiterung der Dienste kamen die neuen
Lokomotiven vom
Depot
Basel auch nach Luzern und waren somit schon sehr früh im Zubringer des
Gotthards tätig. Nun war auch die Züricher Maschine nach Basel umgezogen.
Die
Strecke über Olten hatte durchaus seine Tücken. Zwar war dank dem neuen
Basistunnel
der Hauenstein weg, aber bei der Rückfahrt galt es die
Rampe
von Emmenbrücke nach Rothenburg zu bewältigen. Diese hatte es in sich und
oft war auch die Reihe Ae 4/7 sehr gut ausgelastet. Es muss erwähnt werden, dass die Baureihe Ae 4/7 genau für solche Strecken entwickelt wurde. Die Linie war mit Steigungen bis 10 ‰ eigentlich auch für andere Baureihen flach genug.
Wenn man jedoch von Luzern nach Basel fuhr, ging es ab Emmenbrücke mit
Steigungen von bis zu 16 ‰ deutlich steiler bergauf. Das war für die Reihe
Ae 3/6 II schlicht nicht mehr alleine zu schaffen. Daher benötigte man die
neue Baureihe mit einer
Triebachse
mehr.
Ab
der Nummer 10 908 wurden die Maschinen der Reihe Ae 4/7 jedoch im
Kreis
III, genauer in Zürich stationiert. 1927 waren das nur noch drei
Ma-schinen, welche im Jahre 1928 mit der 10 911 abgeschlossen wurde.
Zürich hatte also vorerst nur vier
Lokomotiven
Ae 4/7 erhalten. Keine grosse Flotte, sie reichte jedoch, dass damit ein
eigener
Dienstplan
erstellt werden konnte. Dabei standen hier nur die schweren
Schnellzüge
auf dem Programm.
Die
Maschinen ab Zürich erreichten die
Bahnhöfe
Chur und Genève. Damit wurden alle vier Maschinen gebunden. Eine Reserve
war dabei schlicht nicht vorgesehen. Die zugkräftigen
Lokomotiven wurden eingesetzt. Fiel eine aus, musste man
sich mit zwei Maschinen der Reihe Ae 3/6 I aushelfen. So gesehen, in
Zürich hätte man im Frühjahr 1928 durchaus gerne noch weitere Lokomotiven
der neuen Baureihe gehabt, doch daraus wurde nichts.
Viele
Leistungen
konnten damit jedoch nicht abgedeckt wer-den. Jedoch waren die
zugkräftigen
Lokomotiven oft auf der Strecke nach Rorschach im
Einsatz. Dort war es wirklich steil und daher wurden diese Maschinen
benötigt. Letztlich folgten im Jahre 1928 noch die Maschinen mit den Nummern 10 914 bis 10 916, welche wieder im Depot Zürich eine Heimat fanden. Dort erweiterte man den Dienstplan, sah nun aber auch eine Reserve für den Unterhalt vor.
Die
Reihe Ae 4/7 wurde zumindest im
Depot
Zürich durch eine Maschine der gleichen Baureihe ersetzt. Damit war man
wirk-lich alleine, denn die
Depotinspektionen
Basel nahm dann im-mer die
Versuchslokomotive
der Reihe Ae 4/8 aus dem Stall.
Mittlerweile stellte sich nun heraus, dass die Baureihe durchaus eine
erfolgreiche Serie geben könnte. Daher bestellten die Schweizerischen
Bundesbahnen SBB auch
Lokomotiven bei der Maschinenfabrik Oerlikon MFO.
Damit wollte die
Staatsbahn
die Lieferfristen verkürzen. Mit 16 ausgelieferten Lokomotiven in zwei
Jahren konnte man in Bern schlicht nicht zufrieden sein. Das musste
schneller gehen, daher ein zweiter Hersteller.
In die Westschweiz und somit in den
Kreis
I kamen die ersten
Lokomotiven der Reihe Ae 4/7 erst ab 1929.
Darunter befanden sich auch die beiden Maschinen mit elektrischer
Ausrüstung der MFO. Diese wurden intern noch als
Prototypen
geführt, denn elektrisch waren sie anders aufgebaut worden. Stationiert
wurden dabei sämtliche Exemplare im
Depot
Lausanne. Bern musste weiterhin auf die neue Baureihe verzichten.
Einzig die Züge, die auch für eine
Lokomotive Ae 4/7 zu schwer waren und so eine
Vorspannlokomotive
benötigten, wurden mit den alten Exemplaren der Reihe
Be 4/7 gefahren. Ab dem Fahrplanwechsel im Jahre 1930 kamen die ersten Lo-komotiven der Reihe Ae 4/7 auch an den Gotthard. Dazu wurden die fabrikneuen Maschinen mit den Nummern 10 927 bis 10 930 nach Bellinzona verschoben und dort stationiert.
Die
Lokomotiven im Tessin wurden sogleich vor die
Schnell-züge
über den Gotthard gespannt. Dabei erreichten die Loko-motiven aus
Bellinzona eine Tagesleistung von 683 Kilometer. Damit waren die meisten Schnellzüge am Gotthard mit Loko-motiven dieser Baureihe bespannt worden. Diese stammten aus Zürich und Bellinzona. Reichte deren Zugkraft am Gott-hard nicht aus, halfen die alten Baureihen des Depots Erstfeld aus.
Zwei Maschinen der Reihe Ae 4/7 an einem Zug waren damals wirklich eine
seltene Sache, denn dazu hatte man im Bestand einfach nicht genug von
diesen neuen
Lokomotiven, die immer mehr benötigt wurden.
Zudem gab es mit den neuen Modellen auch ein Problem. Die
Vorspannlokomotiven
fuhren meistens nur in den Steigungen mit. Danach kehrten diese wieder
zurück ins Tal. Damit sie das alleine durften, musste eine
elektrische
Bremse vorhanden sein. Diese fehlte jedoch bei der
Reihe Ae 4/7 und so musste diese für die Talfahrt vor die Züge gespannt
werden. Daher griff man hier auf die alten Baureihen, denn diese hatten
eine solche
Bremse.
Ab sofort waren alle drei Typen im Einsatz, wobei die beiden Maschinen aus Oerlikon nicht nur Freude bereiteten, denn die Mistböcke litten unter vielen Störungen.
Wer
mit dem
Steuerkontroller
zu schnell war, ver-ursachte ein Chaos bei den EP-Ventilen.
Die Folge war eine Reparatur in der Werkstatt. Eine weitere Bestellung der Modelle aus Oerlikon schien nicht mehr sinnvoll zu sein. Daher mon-tierte das Werk der MFO in der Folge im Unter-auftrag Modelle der BBC. So wurden ab 1930 an allen drei Standorten Loko-motiven der Baureihe hergestellt. Damit kam mit 17 Maschinen innerhalb eines Jahres die Aus-lieferung endlich in Schwung.
Bei
den Nummern gab es jedoch ein kleines Chaos, da die Exemplare der SAAS
innerhalb jenen der BBC angeordnet wurden.
Der
Entscheid keine Maschinen der MFO mehr zu bestellen, wurde nur kurze Zeit
später revidiert. Die Elektrifizierung der Strecke südlich vom
Simplontunnel bis nach Domodossola stand an. Dort hatte man die Steigungen
des Gotthards. Daher mussten auch hier die benötigten
Vorspannlokomotiven
ins Tal zurück verkehren. Das ging jedoch nur mit
elektrischer
Bremse, oder vor einem passenden Zug.
Ae 4/7 mit elektrischer Bremse sollten es sein.
Nur
knapp ein halbes Jahr nach der ersten Maschine aus Genève kam die Ae 4/7
mit der Nummer 10 973 in Dienst. Die
Lokomotive fiel dem aufmerksamen Betrachter
schnell auf, hatte sie doch einen anderen
Stossbalken
und sie verfügte über eine
elektrische
Bremse. Damit kam jedoch auch die Auslieferung so
richtig in Schwung. Alleine 1931 wurden 37 Maschinen ausgeliefert. Die
meisten davon kamen jedoch aus Oerlikon.
Dabei wurde sie am 06. Februar 1935 als einzige
Loko-motive der Reihe Ae 4/7 in Dienst gestellt. Es
sollte zugleich die letzte Maschine dieser Baureihe sein. Nur mit den
Num-mern hatte man es nicht mehr im Griff. Wer sich ein Bild machen wollte, fand eigentlich schnell heraus, dass die letzte ausgelieferte Lokomotive nicht die höchste Nummer bekommen hatte. Ein Umstand, der wirklich nur bei dieser Baureihe so deutlich zu erkennen war.
Zwar gab es schon früher einzelne Nachzügler, aber hier waren es weit über
20
Lokomotiven, die von den Nummern her später
hätten in Betrieb kommen müssen. Ein Chaos, das jedoch nie bereinigt
werden sollte. Seit dem 06. Februar 1935 waren daher alle 127 Exemplare der Baureihe Ae 4/7 verfügbar. Diese Modelle waren von drei verschiedenen Herstellern erbaut worden und hatten unterschiedliche Eigenschaften.
Im
Betrieb unterschied man jedoch nur die
Lokomotiven mit oder ohne
elektrische
Bremse. Eine Eigenschaft, die es nur bei dieser
Baureihe geben sollte, denn so einheitlich, wie man meinen könnte, war die
Sache nicht.
Die
folgende Tabelle soll zumindest für uns etwas Klarheit in den Salat bei
den Nummern bringen. Dabei war gerade das hier entstandene Chaos dafür
verantwortlich, dass die beiden
Prototypen
der Reihe Ae 8/14 deutlich
abgegrenzte Nummern erhalten hatten. Doch nun zu den Herstellern und
Nummern bei der Baureihe Ae 4/7, da brauchen wir wirklich nicht noch
Exoten dazu zu nehmen, das Chaos reicht uns. |
|||||||||||
|
Jahr |
BBC |
MFO |
SAAS |
||||||||
|
1927 |
10 901 – 10 910 | ||||||||||
| 1928 |
10 911 – 10 915 |
(10 919 – 10 923) |
|||||||||
|
1929 |
10 916 – 10 933 |
10 917 – 10 918 | |||||||||
|
(10 924 – 10 927) |
|||||||||||
|
1930 |
10 934 – 10 938 |
(10 928 – 10 931) | 10 939 – 10 942 | ||||||||
|
10 952 – 10 955 |
|||||||||||
|
1931 |
10 956 – 10 965 |
(10 966 – 10 972) |
10 943 – 10 951 |
||||||||
| 11 003 |
10 973 – 10 982 |
||||||||||
|
1932 |
11 004 – 11 008 |
10 983 – 10 994 |
11 009 – 11 013 |
||||||||
|
11 018 |
|||||||||||
|
1933 |
11 019 – 11 023 |
10 995 – 10 999 |
11 014 – 11 016 |
||||||||
| 1934 |
11 024 – 11 027 |
11 000 – 11 001 |
11 017 | ||||||||
|
1935 |
11 002 |
||||||||||
|
Selbst mit der Tabelle ist es nicht sehr einfach ein Schema zu erkennen.
Dabei kommen noch die in Klammern aufgeführten Nummern dazu. Diese
Lokomotiven wurden zwar bei der MFO in Oerlikon
montiert, waren jedoch vom Typ BBC. Es handelte sich daher um jene
Maschinen, die als Unterlieferant erbaut wurden. Diese Aktion endete, als
man in Oerlikon mit der eigenen Serie zur Auslieferung kam. Bei der
Zuordnung der Nummern, sollte es trotzdem nicht einfach bleiben.
Einfach war die Zuteilung zum Unterhalt. Die
Lokomotiven der Baureihe Ae 4/7 wurden für den
schweren Unterhalt der
Hauptwerkstätte
in Zürich zugeteilt. Dort hatte man schon die Reihe Ae 3/6 I und damit
ausreichend Erfahrungen mit dem
Buchliantrieb.
An dieser Zuteilung sollte sich im Lauf der Karriere auch nicht mehr viel
ändern, denn meistens bleiben die Lokomotiven ihrer Hauptwerkstätte stets
treu verbunden.
Lediglich in Bern, Erstfeld und Luzern gab es keine Ae 4/7. Während Bern
mit Ae 3/6 I 110 die schnellen Züge nach Thun fuhr, hatten die
Depots
im
Kreis
II die erste Generation vom Gotthard im Bestand. Die Lokomotiven waren in der ganzen Schweiz anzutreffen und bespannten dabei sämtliche Zugsarten. Vorrangig waren die Schnellzüge, aber die Dienste wurden auch mit anderen Leistungen gefüllt.
Oft
kamen daher die neuen
Lokomotiven auch vor
Güterzüge.
Bei den Strecken be-schränkte man sich bei der Baureihe noch auf jene der
Schweizerischen Bundes-bahnen. Es gab nicht viele
Privatbahne,
die über eine passende
Fahrleitung
verfügten.
Vor
den Zügen nach Interlaken Ost und Brig gab es vorerst keine
Lokomotiven der Bau-reihe Ae 4/7, weil die Linie bis
Thun mit den schnellsten Baureihen befahren wurde. Das waren die Renner
der Reihe Ae 3/6 I. Ab Thun, wo die
Zugkraft
benötigt worden wäre, wurden die Züge jedoch von den Maschinen der BLS
übernommen und die waren kräftig genug. Erst als die Durchläufe kamen,
wurden auch Lokomotiven der Reihe Ae 4/7 eingesetzt.
Speziell waren nur die Einsatzpläne der in Lausanne stationierten
Maschinen. Dort wurden die
Lokomotiven der Reihe Ae 4/7 in Maschinen mit oder ohne
elektrische
Bremse aufgeteilt. So konnte man die Lokomotiven mit
elektrischer Bremse auch dort einsetzen, wo diese effektiv benötigt
wurden. Die Maschinen aus Lausanne erreichten dabei bemerkenswerte
Tagesleistungen von bis zu 1 054 Kilometern. Ein Wert, der wirklich
ausgesprochen gut war.
Das
Ziel war dabei natürlich nicht nur Brig, sondern nun auch der
Bahnhof
in Domodossola. Dabei konnte auch im Simplon-tunnel wieder mächtig
Gas
gegeben werden. Sie
sehen, wie Strecken sich auf die
Leistungen
auswirken können.
Das
Personal, das schon immer
Lokomotiven mit speziellen Namen versah, hatte sich bei
der Baureihe Ae 4/7 auf die Maschinen mit
Hüpfersteuerung
eingeschworen. Da bei diesen Lokomotiven die Abschaltfunken mit einem
Luftstoss ausgeblasen und so gelöscht wurden, zischte es im
Maschinenraum
immer wieder. Die Lokführer meinten dazu nur, dass die Lokomotive wohl
Asthma habe und so wurden diese Maschinen
«Asthma-Lokomotive»
genannt.
Nach den Elefanten, Krokodilen und Rehböcken verwundert es, dass hier
keines der exotischen Tiere genommen wurde. Liebevoll wurden die Maschinen
der Reihe Ae 4/7 nach deren Hersteller unterschieden. So nahm das
Lokomotivpersonal
eben eine «MFO», «BBC» oder «Sécheron». Sie haben es richtig gelesen, nur
die den beiden Hersteller in der Deutschschweiz wurden die Abkürzungen der
Firmen verwendet. Das war schon immer so, weil SAAS nicht so flüssig
ausgesprochen werden konnte.
Lange sollten diese Pläne nicht Bestand haben. Bereits nach einem Jahr
wurden die ersten Maschinen Ae 4/7 verschoben. Ziel dieser Modelle war das
Depot
Bern. Die Züge nach Interlaken wurden nun durchgehend bespannt. Da reichte
die
Zugkraft
der Reihe Ae 3/6 I schlicht nicht mehr. Im Gegenzug verkehrten die
Lokomotiven der BLS über die Linie im Aaretal
nach Bern. Nur ging es dann gemütlicher zu und her, als bei der Reihe Ae
4/7.
Zumindest dort waren die Maschinen der Reihe Ae 4/7 nicht zu finden, denn dort sollten die gigantischen Ae 8/14 eine Er-neuerung bringen.
Besonders gelungen war dabei die Num-mer 11 801, denn diese sah zwei
Loko-motiven der Baureihe Ae 4/7 zum Ver-wechseln
ähnlich. Vorderhand waren die Maschinen der Reihe Ae 4/7 nicht für den Güterverkehr eingeplant worden. Es gab dafür genug passende Strecken und genug schnelle Züge. Gerade am Gotthard wurden diese ver-mehrt mit Ae 4/7 aus den Depots Zürich und Bellinzona bespannt. Dabei fuhren diese auch gemeinsam vor einem Zug über den Berg.
Nur, das waren ausschliesslich
Schnell-züge,
denn auch am Gotthard gab es schnelle Abschnitte.
Obwohl die
Lokomotiven nach wie vor im
Depot
Luzern nicht stationiert wurden, traf man sie dort immer wieder an. Die
Maschinen erreichten den
Bahnhof
von allen Richtungen. Nur vom Brünig her ging es nicht, was aber nicht an
der Baureihe lag. Das heisst, in Luzern trafen sich die Lokomotiven der
Reihe Ae 4/7 von Basel, Bellinzona, Bern und Zürich. Wobei diese wirklich
aus allen Himmelrichtungen nach Luzern kamen, aber immer wieder in ihre
Heimatdepots zurückkehrten.
Während es bei der Baureihe Ae 4/7 zu einer Beruhigung kam, konnte man das
bei der Politik nicht sagen. Es zeichnete sich immer mehr ab, dass es in
Europa zu einem weiteren Krieg kommen könnte. Dieser konnte den
elektrischen
Lokomotiven jedoch nicht mehr zusetzen, denn die
elektrische Energie wurde mit den eigenen
Kraftwerken
hergestellt und diese wurden vom heimischen Wasser betrieben. Trotzdem
auch hier sollte es nicht lange ruhig bleiben.
Das heisst konkret, die Maschinen in der Ostschweiz wurden nach
Zürich verschoben. Die
Lokomotiven kamen jedoch weiterhin in der
ganzen Schweiz zum Einsatz und immer noch hatten die Maschinen der Reihe
Ae 4/7 die
Schnellzüge
in ihrem
Dienstplan. Eigentlich kann vor dem Ausbruch des zweiten Welt-krieges und nach einem Einsatz von rund zehn Jahren der Baureihe ein gutes Zeugnis ausgestellt werden. Sie verkehrten auch allen Strecken.
Wobei hier einige
Nebenstrecken
nicht für die Reihe Ae 4/7 geeignet waren. Der Grund fand sich bei der
hohen
Meterlast,
die dort immer wieder für Probleme sorgte. Nur am Gotthard war sie für die
Züge immer wieder zu schwach. Mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges kamen die Ae 4/7 am Gotthard bereits wieder unter Druck. Die nagelneuen Maschinen der Baureihe Ae 4/6 wurden dort stationiert und übernahmen von der Reihe Ae 4/7 sofort die Schnellzüge.
Bei den Schweizerischen Bundesbahnen erwartete man so eine
Vereinfachung des Betriebes, weil die neue
Lokomotive etwas mehr ziehen sollte. Damit
wäre der
Vorspanndienst weggefallen.
Die in Bellinzona stationierten Maschinen wurden arbeitslos und
wurden zum Teil nach Lausanne verschoben. Der Stern der Reihe Ae 4/7
begann zumindest am Gotthard bereits wieder zu sinken. Wobei vermutlich
nicht alle mit der neuen
Lokomotive glücklich waren. Wenn man den
Grund suchen möchte, dann war es klar die neue
Vielfachsteuerung,
die am Gotthard eine grosse Ersparnis beim Personal bringen sollte.
|
|||||||||||
| Letzte |
Navigation durch das Thema |
Nächste | |||||||||
| Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt | ||||||||
|
Copyright 2019 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |
|||||||||||