Druckluft und Bremsen |
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Zur Erzeugung von
Druckluft
wurde auch auf dieser
Lokomotive
ein
Kompressor
benötigt. Es wurde ein hydrostatisch angetriebenen
Schraubenkompressor
mit zwei Wellen und einer Öleinspritzung vom Typ SL20 – 5 – 87 der Firma
Knorr verwendet. Damit er optimal arbeiten konnte, war er auf einen
gleichbleibenden Druck in der Hydraulikleitung angewiesen. Daher war er
letztlich einer der Gründe für die geteilten
Kreise
gewesen.
Damit handelte es sich um einen leistungsfähigen
Kompressor,
der durchaus mit den Modellen elekt-rischer
Lokomotiven
verglichen werden konnte. Der Lokomotive konnten daher auch längere Züge
an-vertraut werden. Ein hydraulisch geregelter Druckschwankungsschalter sorgte dafür, dass der Kompressor die Druckluft automatisch in einem bestimmten Bereich halten konnte.
Dabei wurde die Luft bei einem Druck von weniger als acht
bar
ergänzt. So wurde auch nicht unnötige Energie verschwendet, weil ein
dauernd laufender
Kompressor
die
Druckluft
über das
Überdruckventil
in die Umwelt schöpfte. Der Schalter öffnete und schloss dabei ein
Ventil,
so dass es einen Ölfluss gab oder nicht.
Nach dem
Kompressor
folgten schliesslich die bei Systemen für
Druckluft
benötigten Komponenten. Dazu gehörte sicherlich der
Lufttrockner.
Dieser funktionierte ähnlich, wie schon bei anderen
Lokomotiven.
Wobei hier eine elektronisch geregelte
Druckluftanlage
verwendet wurde. Dadurch konnte man auf den
Luftöler
verzichten und erhielt trotzdem optimale Druckluft für die Systeme der
Lokomotive.
Die vom
Kompressor
erzeugte
Druckluft
wurde im
Hauptluftbehälter
mit 800 Litern Fassungsvermögen gesammelt. Er konnte über einen Ablasshahn
entleert werden. Das ebenfalls eingebaute
Sicherheitsventil
verhinderte, dass der Druck im Hauptluftbehälter auf über 10.5
bar
ansteigen konnte. Die Hauptluftbehälter konnten auch ab einer anderen
Quelle als dem Kompressor mit Druckluft befüllt werden.
Diese Makrofone dienten zur Signalgebung und wa-ren so angeordneten worden, dass der Schall zum Ziel gerichtet erfolgte.
Sie bestanden in jeder Fahrrichtung aus zwei Hör-nern mit
unterschiedlichen
Frequenzen
von 660 Hz und 370 Hz. Die Ansteuerung beider Töne war ab dem
Führerraum
möglich. Bevor wir zum wichtigsten Verbraucher der Druckluft kommen, muss noch erwähnt werden, dass bei der Lokomotive eine Speiseleitung, die als HLL bezeichnet wurde, vorhanden war. Diese Speiseleitung stand an den Stossbalken mit jeweils zwei Schläuchen und den dazu gehörenden Absperrhahn zur Verfügung.
Die Leitung diente dabei nur zur Versorgung der
Anhängelast.
Die
Lokomotive
konnte durchaus auch ohne
Druckluft
gestartet werden.
Absperrmöglichkeiten für die Luftleitungen und die Hähne zum
Hauptluftbehälter
befanden sich, wie die
Ventile
der
Bremse
an einem zentralen
Luftgerüst,
das im kurzen
Vorbau
montiert wurde. So befanden sich diese in der näheren Umgebung der
Erzeugung der
Druckluft
und es mussten weniger Leitungen im Rahmen der
Lokomotive
verlegt werden. Eine Lösung, die von elektrischen Lokomotiven her bekannt
war.
Doch kommen wir nun zu den
Bremsen
der
Lokomotive.
Diese wurden mehr oder weniger direkt mit
Druckluft
betrieben. Ausnahmen davon gab es auf der Lokomotive nicht. Daher lohnt es
sich, wenn wir einen etwas genaueren Blick auf die Bremsen der Lokomotive
werfen. Dabei beginne ich, wie bei den elektrischen Lokomotiven mit der
direkten Bremse
und behandle die anderen
Bremssysteme
anschliessend.
Dabei gab es bei der Bedienung und der Funktion zu den anderen im Einsatz stehenden Triebfahrzeugen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB und der BLS AG keine Unter-schiede.
Wurde das
Bremsventil
der
direkten Bremse
betätigt, wurde
Druckluft
in den
Bremszylinder
geleitet und so eine Bremsung ausgelöst. Bei der automatischen Bremse rea-giert der Bremszylinder auf den Druckabfall in einer als HLL be-zeichneten Hauptluftleitung.
Diese wurde in der Regel mit einem Druck von fünf
bar
betrieben und wurden auch zu den
Stossbalken
geführt. Daher stand dieses
Bremssystem
auch angehängten Fahrzeugen zur Verfügung. Auf der
Lokomotive
wurde bei dieser
automatischen Bremse
nach
Westinghouse
jedoch ein zusätzliches Steuerventil benötigt.
Dieses Steuerventil wurde beim
Luftgerüst
im kurzen
Vorbau
montiert. Dort befand sich auch der Hahn um die
automatische Bremse
der
Lokomotive
auszuschalten. Das Steuerventil konnte ebenfalls dort entlüftet werden. Es
waren alle Bedienschritte daher an einer Stelle möglich. Mit einem Hebel
am Steuerventil konnten die auf der Lokomotive zur Verfügung stehenden
Bremsstellungen eingestellt werden.
Die
Lokomotive
besass sowohl eine schnelle
Personenzugsbremse,
als auch eine langsamer wirkende
Güterzugsbremse.
Auf den Einbau einer Bremskrafterhöhung in Form einer
R-Bremse
konnte jedoch verzichtet werden, da die Lokomotive über eine kräftig
wirkende
P-Bremse
verfügte. Mit 100 km/h war zudem eine für die
Bremseinrichtungen
geringe
Höchstgeschwindigkeit
vorhanden, die den zusätzlichen Einbau einer R-Bremse und somit einer
Hochleistungsbremse nicht verlangte.
Wenn wir uns die Kräfte dieser
Bremsen
ansehen wollen, erkennen wir, wie stark diese wirklich wirken. Bei der
langsamer wirkenden
G-Bremse
der
Lokomotive
durften 67 Tonnen angerechnet werden. Noch deutlicher war der Wert bei der
schnelleren
P-Bremse,
denn bei dieser Bremse durften 99 Tonnen angerechnet werden. Das führte
dazu, dass die Lokomotive durchaus in der Lage war nach
Zugreihe
A 115% zu verkehren.
Obwohl das
Laufwerk
auch für höhere Kurvengeschwindigkeiten ausgelegt war, konnte die
Lokomotive
nicht für die
Zugreihe R
zugelassen werden. Hier waren jedoch weniger die Führungskräfte dafür
verantwortlich, als die für die
Lokomotive
erlaubte Geschwindigkeit von 100 km/h. Für die Zugreihe R währen
mindestens 110 km/h nötig gewesen. Zudem hätte dann eine
R-Bremse
auf der Maschine eingebaut werden müssen. Es bleibt noch zu erwähnen, dass die Zulassung zur Zugreihe R wegen dem Antrieb mit Gelenkwelle und den damit nicht frei beweglichen Drehgestellen nicht leicht gewesen wäre. Hingegen war die Höchstgeschwindigkeit für eine eigentliche Rangierlokomotive schon sehr hoch ausgefallen. Hingegen waren dort die sehr kräftig wirkenden Bremsen von grosser Bedeutung.
Letztlich steuerten die
Bremssysteme
der
Lokomotive
einen
Bremszylinder
an. Dabei bass jedoch jedes
Rad
der Lokomotiven einen eigenen Bremszylinder. So konnte auf ein spezielles
Bremsgestänge
verzichtet werden. Die Lokomotive erhielt daher kein unnötiges Gewicht.
Die Funktion dieses Bremszylinders war normal. Das heisst, bei
auftretender
Druckluft
wurde er ausgestossen und leitete eine Bremsung der Lokomotive ein.
Die
Bremszylinder
wirkten dabei auf die
Bremszangen
der
Scheibenbremse.
Dabei wurden bei dieser Art von
Bremsen
spezielle aus Kunststoff gefertigte
Bremssohlen verwendet. Dabei hinderten die Bremssohlen die
Bremsscheibe
an der freien Drehung und die
Lokomotive
wurde dadurch verzögert. Somit war die Bremsscheibe der Lokomotive eine
wichtige Komponente, die wir uns separat ansehen müssen. Es reicht, wenn
wir wissen, dass die
Bremsbeläge
darauf wirkten.
Diese waren vom Typ RZSM24F135 und stammten von der Firma Knorr.
Die
Radscheibenbremse
war gegenüber der Wellenscheibenbremse thermisch nicht so belastbar, was
jedoch vernachlässigt werden konnte. Der Punkt auf den Verzicht von Wellenbremsscheiben war die auf der Lokomotive vorhandene hydraulische Bremse. Diese funktionierte mit Hilfe des hydrodynamischen Getriebes und vermochte grosse Bremskräfte zu erzeugen.
Die Kraft reichte dabei aus, um die
Lokomotive
und einen Teil der
Anhängelast
auch auf den starken Neigungen der
Bergbahnen
zurück zu halten. Ein Vorteil, der gerade bei den beiden Bahnen besonders
wichtig war. Bei der hydraulischen Bremse gab es jedoch einen Nachteil. Wurde das hydrodynamische Getriebe von den Achsen über die Stirnradgetriebe und die Gelenkwellen in Bewegung versetzt, gab es noch keine Bremswirkung. Der Fahrmotor musste daher einen Gegendruck erzeugen. Damit wurde die freie Drehûng im Getriebe verhindet. Jedoch wurde daurch uch Kraftstoff benötigt.
Des Weiteren gehörte zu einer modernen Bremseinrichtung auch noch
ein
Gleitschutz
dazu. Dieser wurde durch einen separaten Gleitschutzrechner sichergestellt
und reagierte auf die unterschiedlichen Drehzahlen der
Achsen.
Die Geber für das System waren an jedem
Radsatz
vorhanden und erfassten die Geschwindigkeiten und das Schlupfverhalten.
Die
Lokomotive
war so gegen das Rutschen geschützt, was flache Stellen in den
Rädern
verhindern sollte.
Zuletzt musste die
Lokomotive
auch noch im Stillstand so gesichert werden, dass sie unbeaufsichtigt
stehen gelassen werden konnte. Aus diesem Grund wurde jeder
Bremszylinder
der Lokomotive mit einem Federspeicher versehen. Diese
Federspeicherbremse
konnte daher ein
Bremsgewicht
von 40 Tonnen erzeugen. Das reichte problemlos aus, um die Lokomotive auf
dem Netz der Bahnen sicher abstellen zu können.
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