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Baujahr: | 1984 - 1996 | Leistung: | 1 650 kW / 2 250 PS | |
Gewicht: | 70 t | V. max.: | 140 km/h | |
Normallast: | 210 t | Länge: | 25 000 mm | |
Schon früh setzten die Schweizerischen Bundesbahnen SBB im
Personennahverkehr
Triebwagen
ein. Begonnen hatte man dabei jedoch bei den kleinsten
Privatbahnen,
wo diese Lösung bereits mit Dampf betriebenen Fahrzeugen angewendet wurde.
Daher war es nur logisch, dass dieser mutige Schritt auch mit den
elektrischen Fahrzeugen umgesetzt werden sollte. So gesehen waren
Triebwagen seit 1900 bereits bekannt.
Die Technik war schlicht zu schwer. Jedoch blieb die Technik nicht
stehen und so wurden die
Triebwagen
immer verbessert und so optimal auf den Einsatz abgestimmt.
Letztlich kamen mit den roten
Pfeilen die sehr leichten
Triebwagen
der Superlative. Jedoch scheiterten diese speziellen Triebwagen vollends
am erreichten Erfolg. Weniger bekannt war bei dieser Beschaffung der
Triebzug
RABDe 8/12 mit der Nummer 1041, der mit 150 km/h sehr schnell war und von
der Grösse her eigentlich ideal zum
Regionalverkehr
gepasst hätte. Doch auch ihm war leider keine Zukunft beschieden.
Die sehr leichten
Triebwagen
und der
Triebzug
zeigten jedoch auch, dass man damit auf dem richtigen Weg war. Deren
Leistung
reichte nicht für schwerere Züge und bedingten gerade beim Triebzug viele
Fahrmotoren.
Das musste jedoch sein, wollte man auch stärker ausgelastete Abschnitte
mit Triebwagen befahren. In der Not kamen schliesslich wieder
Lokomotiven zum Einsatz. Wobei diese Modelle auch
älteren Datums waren.
Um letztlich die
Nebenlinien
mit
Fahrleitungen
versehen zu können, mussten dafür spezielle geeignete
Triebwagen
beschafft werden. Die Lösung waren Modelle die neben einem Abteil für
Reisende auch ein solches für Gepäck besassen. Diese als
CFe 4/4 ausgelieferten Triebwagen hatten sich auf den diversen
Nebenstrecken
bewährt und erlaubten es so auch schwach frequentierte Schrecken mit einer
Fahrleitung zu versehen.
Dabei waren in erster Linie der Komfort und nicht der tech-nische
Zustand ein Problem. Man konnte die Abteile einfach nicht mehr den
Reisenden zumuten.
Besonders wenn der
Triebwagen
mit den
Leichtstahlwagen
und den daraus abgeleiteten
Steuerwagen
eingesetzt wurde, war bereits ein Hauch von Nostalgie zu erkennen. Die
Heizung
war nicht auf dem modernsten Stand der Technik, die Sitze waren teilweise
noch aus Holz und der
Sitzteiler
liess keine grosse Freiheit bei den Beinen zu. Auf
Nebenlinien
ging es daher etwas kuschliger zu und her, als auf den
Hauptstrecken.
Die weitere Entwicklung waren die nur wenig später ausgelieferten
Triebwagen
der Baureihe
RBe
4/4. Diese mit einer hohen
Leistung
versehenen Fahrzeuge sollten auch beim
Fernverkehr
den Einsatz vom Triebwagen ermöglichen. Das klappte damals nur bedingt.
Daher wurden diese Fahrzeuge mittlerweile nahezu ausschliesslich im
Nahverkehr
mit längeren
Pendelzügen
eingesetzt. Doch auch hier war das Alter ein Problem.
Die mit den
Triebwagen
gelieferten Zwischenwagen der
Bauart
Einheitswagen
waren deutlich moderner als die
Leichtstahlwagen.
Geheizt wurde mit einer Lüftung, der
Sitzteiler
war etwas grösser und es entstanden grosse und helle Abteile. Die Wagen
hatten einen tiefen Boden und wurden daher von den Fahrgästen sehr gut
aufgenommen. Daher verwundert es nicht, dass diese auch nach 30 Jahren in
den
Schnellzügen
liefen.
Die Anzahl dieser
Triebzüge
stieg in einer ersten Serie auf 20 Exemplare an. Damit wären die
Fahr-zeuge beim Start bereit gewesen und die
S-Bahn
Zürich wäre schnell in Fahrt gekommen. Das Volk entschied letztlich gegen
die
Staatsbahn.
Dieser speziell für diesen Einsatz abgestimmte
Triebwagen
verfügte über eine hohe Beschleunigung und eine gute Verzögerung. Dank der
automatischen Kupplung
dieser Fahrzeuge konnten diese als RABDe 12/12 bezeichneten Einheiten zu
längeren Zügen kombiniert werden. Eine merkliche Einbusse bei der
Beschleunigung ergab sich damit jedoch nicht. Zudem konnten bis zu drei
Einheiten von einem Lokführer gesteuert werden.
Die
Triebzüge
hatten sogar eine auch für die meisten
Nebenlinien
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB geeignete Grösse von ca. 75 Meter
erhalten. Jedoch waren die zwölf
Triebachsen,
die für die
S-Bahn
als sinnvoll angesehen wurden, im normalen
Regionalverkehr
nicht wirtschaftlich einsetzbar. Jedoch wurde aus den Triebzügen durch die
Ablehnung eine exotische Serie, die man weiterhin im Raum Zürich
einsetzte.
Noch dachte niemand ernsthaft an eine
S-Bahn,
oder gar eine
Stadtbahn.
Nur bei solchen Systemen waren spurtstarke
Triebzüge
wichtig. Der
Regionalverkehr
war dabei etwas gemütlicher unterwegs. 20 Triebzüge im Raum Zürich zeugten
aber von den ersten Ideen, die kurz nach 1960 im Land umgesetzt werden
sollten. Die RABDe 12/12 waren schlicht zu stark motorisiert worden. Daher
lohnte sich ein Nachbau nicht mehr.
Mit einem Alter von rund 15 Jahren waren die RABDe 12/12
verhältnismässig neu. Die Technik war jedoch nicht mehr auf dem neusten
Stand, aber sonst waren die
Triebzüge
mit ihrem roten Anstrich durchaus zuverlässig. Jedoch rechnete man auch
mit den Kosten für den Unterhalt, da wirkten sich die zwölf
Fahrmotoren
negativ aus. Mit weniger Motoren sollten vergleichbare Werte erreicht
werden. Zudem gab es Strecken, wo ein etwas längerer Zug sinnvoll war.
Damit mit weniger
Fahrmotoren
die hohen Be-schleunigungswerte erreicht werden konnten, griff man zum
leichten Aluminium. Die Folgen waren klar, das Metall hatte keine
genügende Tragkraft, so dass sich die Fahrzeuge deutlich erkennbar
verzogen hatten.
Durch diese Probleme wurde der
Triebzug
schnell als «Chicita» bezeichnet. Neben dem zu schwachen Kasten hatten die
vier
Prototypen
sonst noch Probleme. An deren Lösung ging man nicht, da klar war, dass die
S-Bahn
in Zürich weiter auf sich warten liess. Daher gab es erneut Exoten im
Bestand der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Auch die Tatsache, dass eine
Serie deutliche Nachbesserungen ergeben hätte, zeigt, dass man davon nicht
überzeugt war.
Für
Nebenlinien,
wo die Erneuerung der Fahrzeuge dringend nötig war, waren diese modernen
Triebwagen
schlicht zu gross geraten. Zwar erlaubte deren Aufbau die Reduktion des
Triebzuges
auf drei Fahrzeuge. Eigentlich ideal, aber acht
Triebachsen
waren einfach immer noch zu viel. Eine weitere Reduktion war zwingend
nötig. Doch wie das umgesetzt wurde, war noch nicht klar. Mit den zu
schwachen Kasten war ein Nachbau unvorstellbar.
Neben dem Raum Zürich, wo sich modernere
Triebwagen
tummelten, sah der Bestand bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB sehr
bedenklich aus. Die vielen
Nebenlinien
waren die Heimat der als
BDe 4/4
bezeichneten Triebwagen. Diese konnten dort angepasste Züge bilden und
erlaubten so einen wirtschaftlichen Betrieb auf schwach ausgelasteten
Strecken. Jedoch waren die Züge schon bald 30 Jahre alt und nicht mehr
zeitgemäss.
Da neue
Lokomotiven die
Triebwagen
der Reihe
RBe 4/4
in den
Nah-verkehr
abgedrängt hatten, war ein kleine moderne Flotte vorhanden. Diese
Triebwagen waren für die meisten
Regionalzüge
zu stark. Jedoch verschwanden damit die letzten uralten Triebwagen der
ersten Stunde.
Während die
Triebwagen
RBe 4/4
mit neuwertigen Wagen der
Bauart
Einheitswagen
eingesetzt wurden, waren in den Zügen mit
BDe 4/4
und
Re 4/4 I immer noch die älteren
Leichtstahlwagen
eingereiht. Diese waren alles andere als zeitgemäss. Sie mussten schlicht
ersetzt werden. Damit stand aber das ganze System zur Erneuerung an. Neue
Triebwagen ergaben bekanntlich auch neue
Steuerwagen.
Mit neuen Zwischenwagen haben wir einen neuen
Triebzug.
Die vorhandenen
Pendelzüge
reichten nicht immer aus und so musste notgedrungen auf
Lokomotiven mit Wagen zurückgegriffen werden.
Diese
Kompositionen
hatten aber den Nachteil, dass in den
Endbahnhöfen
immer wieder die Lokomotive an das andere Ende des Zuges gestellt werden
mussten. Das war ein Einsatz, der nicht sinnvoll war und viel Zeit, sowie
zusätzliches Personal benötigte. Zeit war aber in vielen
Bahnhöfen das grössere Problem.
Als man in der Schweiz Mitte der 70er Jahre beschloss, den Versuch
im Raum Zürich auf die ganze Schweiz auszudehnen war klar, die vorhandenen
Fahrzeuge reichen im
Nahverkehr
nicht. Der neue
Taktfahrplan
brauchte mehr Fahrzeuge, denn die bisher optimal abgestimmten Wendezeiten
waren nicht mehr möglich und der Zug musste oft mit kurzen Wendezeiten
auskommen. Das Problem löste man zuerst einfach mit
Steuerwagen,
die mit
Re 4/4
II
Pendelzüge
bildeten.
So konnte man den
Taktfahrplan
bewältigen, musste aber immer noch auf die uralten Modelle zurückgreifen.
Nur langfristig war diese Lösung nicht sinnvoll. Auf die bevorstehende Umstellung der Schweizer Bahnen auf das Konzept Bahn+Bus 2000 musste von langer Hand ge-plant werden.
Stark betroffen davon waren die Schweizerischen Bundesbahnen SBB.
Die Beschaffung von Fahrzeugen war keine kurzfristige Angelegenheit.
Langfristige Planungen mit
Prototypen
ermöglichten bekanntlich erst die Serie. Das war nicht von heute auf
morgen zu schaffen und benötigte Zeit.
Ein Beispiel hierfür war die Baureihe
Re 6/6, die für einen allfälligen
Basistunnel
am Gotthard beschafft wurde. Die
Prototypen
waren in der Erprobung und die erste Serie bestellt, als die Pläne für den
Basistunnel erneut auf Eis gelegt wurden. Vielmehr sollte nun ein deutlich
kürzerer Strassentunnel mit samt der Autobahn durch den Gotthard gebaut
werden. Die
Lokomotive war da, nur der
Tunnel
dazu fehlte schlicht noch.
Trotzdem beschloss das Direktorium bei den Schweizerischen
Bundesbahnen SBB eine Modernisierung des Betriebes. Diese Modernisierung
sollte auf allen Ebenen umgesetzt werden. Dazu gehörten neben neuen
Signalen und Funkanlagen, auch neue
Lokomotiven und Wagen. Selbst der
Regionalverkehr
sollte neu auf die Beine gestellt werden. Es entstand damit ein
umfassendes Programm, das viele neue Ideen brachte.
Nicht gelungen war die
Lokomotive der Reihe Re 4/4 IV. Diese war durch
die weitere Steigerung der
Höchstgeschwindigkeit
auf bis zu 200 km/h zu langsam konstruiert worden. Letztlich musste man
dort über die Bücher und es sollte die Baureihe
Re 460 entstehen.
Genauer ansehen wollen wir uns jedoch die Er-neuerung des
Regionalverkehrs.
Diese stand im Schatten der anderen Entwicklungen. Das wirkte sich
letztlich auf die Fahrzeuge aus. Die Explosion der Kosten beim
Signalsystem
Typ N und die Fehlentwicklung bei der
Lokomotive der Baureihe Re 4/4 IV führten dazu,
dass im Regionalverkehr kaum mehr genügend Mittel bereitgestellt werden
konnten. So stand hier Vieles auf der Kippe.
Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB benötigten jedoch dringend
ein neues Fahrzeug für den
Regionalverkehr.
Eine lange und teuere Entwicklung wollte man sich jedoch nicht aufbürden,
denn das ganze Konzept kostete sehr viel Geld. Wie so oft sparte man beim
Regionalverkehr. Damit wurden die komplett neuen
Triebzüge
gestrichen. So konnte man bei der
Staatsbahn
zumindest etwas von den hohen Kosten einsparen.
Beschafft werden sollten deshalb nur die
Triebwagen
und die dazu passenden
Steuerwagen.
Die Zwischenwagen wurden gestrichen und durch ältere Wagen der Baureihen
EW
I und
EW II
ersetzt. Diese wollte man modernisieren und so doch noch komplette Züge
ermöglichen. Jedoch erinnerte diese Beschaffung sehr an die Triebwagen der
Baureihe
BDe 4/4,
wo man ebenfalls die alten
Leichtstahlwagen
nutzte.
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