Fahrwerk mit Antrieb Xrotm 4/4 Nr. 95 - 96 |
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Das
Fahrwerk
der neuen Schleuder bestand aus einem tragenden Rahmen und zwei darin
gehaltenen
Drehgestellen.
Beide wurden aus Stahlblechen erstellt, welche mit Hilfe der elektrischen
Schweisstechnik
miteinander verbunden wurden. Dabei nahm der mit Streben verstärkte Rahmen
nicht nur die beiden Drehgestelle, sondern in der Mitte den Drehkranz auf.
Auch die zahlreichen Luftbehälter fanden in diesem Rahmen Platz. Kommen wir nun zu den beiden identische Drehgestellen. In einem massiven, mit Querträgern verstärkten Aussenrahmen, wurden in jedem Drehgestell zwei Achsen eingebaut. Es ent-standen so einfache Modelle, die der Schneeschleuder jedoch eine stabile Gleislage geben sollten.
Ein
Punkt, der grade bei Fahrten im Lawinenschnee wichtig war. Dabei sorgte
der einfache
Drehzapfen
dafür, dass die Position bei voller Beweglichkeit gehalten wurde. Die eigentliche Achse bestand aus geschmiedetem Stahl. Dort wurden die Sitze für die beiden Räder und die Lager ausge-arbeitet. Dabei kamen bei den Rädern zwei identische Scheibenräder mit einem Durchmesser von 850 mm zum Ein-bau.
Es
waren überraschend kleine
Räder
vorhanden. Jedoch mussten diese wegen dem Aufbau gewählt werden, da die
Schleuder ja nicht zu hoch werden durfte, denn sie musste ins
Lichtraumprofil
der Schweiz passen. Gehalten wurden die Achsen in zwei aussen montierten Rol-lenlager. Diese Lagerung hatte sich durchgesetzt und sie be-nötigte keinen Unterhalt mehr, da sie mit einer dauerhaften Schmierung mit Fett versehen wurden.
Der
Abstand der beiden
Achsen
eines
Drehgestells
betrug 1 840 mm. Auf beide Drehgestelle erweitert, führte das dazu, dass
der Radstand der Schleuder nahezu gleichmässig verteilt war und so die
Achslasten
ausgeglichen waren.
Wichtig war diese gleichmässige Verteilung der
Achsen
für die Bestimmung der
Streckenklasse.
Diese wird durch die
Achslast
und die
Meterlast
bestimmt und wurde hier mit A angegeben. Dank der guten Verteilung
erreichte man geringe Achslasten von 13.5 Tonnen. Die Länge des Aufbaus
sorgte zudem dafür, dass eine sehr geringe Meterlast entstand. Aus diesem
Grund konnten alle normalspurigen Strecken der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB befahren werden.
Jedes
Lager
wurde mit einer hochliegenden
Blatt-feder
gegenüber dem Rahmen des
Drehgestells
ab-gefedert. Bei der sekundären
Federung
kamen je-doch
Gummifeder
zur Anwendung. Der Vorteil die-ser
Federn
war, dass sie keine
So
konnte ein einfaches, jedoch zweckmässiges
Fahrwerk
erstellt werden. Zudem wurde das
Dreh-gestell
durch die
Gummifeder
auch gehemmt. Es lief jedoch wegen dem kurzen Radstand nicht beson-ders
ruhig. Das so aufgebaute Fahrwerk der Schneeschleuder war für Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h zugelassen. Wegen den Führungskräften im Gleis wurde in der Schweiz jedoch nur eine Zulassung zur Zugreihe A möglich.
Trotzdem sollte diese Schleuder schneller zum Ein-satz verkehren können,
als das den anderen Mo-dellen möglich war. Während die
Xrotm 2/3 mit 65 km/h
anreiste, machte das die neue Xrotm 4/4 am Gotthard mit 75 km/h.
Farblich wurde das
Fahrwerk
mit den
Drehgestellen
mit dem grauen Farbton gehalten, der schon beim Rahmen des Aufbaus
verwendet wurde. Diese Lösung erlaubte in diesem einer starken
Verschmutzung unterworfenen Bereich eine optimale Farbe. Besonders
eingefärbte, oder mit hellen Farben hervorgehobene Bereiche gab es in
diesem Bereich jedoch nicht mehr. Es war daher auch hier ein zweckmässiger
Anstrich verwendet worden.
Angetrieben wurde das
Fahrwerk
mit einem eigenen
Dieselmotor,
der jedoch im
Maschinenraum
eingebaut wurde. Dabei handelte es sich um einen luftgekühlten Motor der
Firma Deutz. Dieser
Fahrmotor
mit der Bezeichnung BF 12 L 412 FC besass zwölf
Zylinder
und war mit einem
Turbolader
und einer
Ladeluftkühlung
versehen worden. Dadurch konnte von diesem Modell bei 2 300 Umdrehungen in
der Minute eine Das Drehmoment des Motors wurde auf ein Turbowendegetriebe übertragen. Dieses arbeitete mit Hydrostatiköl und erlaubte durch den vorhandenen Schlupf auch, dass die Schleuder mit Geschwindigkeiten von deutlich unter 2 km/h ohne einen Schaden zu erleiden, verkehren konnte.
Gerade bei der Beseitigung von Lawinen war das eine besonders wichtige
Funktion, welche von den bisherigen Schleudern, wegen den elektrischen
Motoren nicht erbracht werden konnte. Das Turbowendegetriebe der Schneeschleuder besass zwei Gänge. Diese wurden automatisch geschaltet und dabei war die Geschwindigkeit massge-bend.
Das
führte dazu, dass bei langsamer Fahrt, wie sie bei der
Schneeräumung
benötigt wurde, eine hohe
Zugkraft
von 72 kN erbracht werden konnte. Während der Dauer einer Stunde konnte
immer noch eine Zugkraft von 49 kN erbracht werden. Es war daher auch bei
Lawinen genug Kraft vorhanden.
Bei
schneller Fahrt reduzierten sich diese Werte jedoch. Das
Turbowende-getriebe schaltete nun automatisch in den
Streckengang
um. Durch konnten deutlich höhere Geschwindigkeiten erreicht werden. Dies
erfolgte jedoch auf Kosten der
Zugkraft,
was keine Rolle spielte, da in diesem Fall die Schneeschleuder nicht für
die Beförderung von Zügen herangezogen wurde. Das Fahrzeug sollte einfach
in Alleinfahrt zum Einsatz gelangen.
Nach dem Turbowendegetriebe wurde das
Drehmoment
des
Dieselmotors
schliesslich mit
Gelenkwellen
und
Getrieben
auf das
Fahrwerk
übertragen. Dabei wurde die Welle zwischen dem Aufbau und dem Fahrwerk
zentral und senkrecht nach unten geführt. So war dieser Teil nicht
betroffen, wenn die Schleuder abgedreht wurde. Die Änderung des Winkels
wurde jedoch durch das Wendegetriebe ausgeglichen, so dass sich die
Schleuder nicht bewegte. Nach dem Winkelgetriebe wurden schliesslich sämtliche Ach-sen mit Gelenkwellen verbunden. Daher war eine mecha-nische Kupplung vorhanden, die es erlaubte, die Kraft des Dieselmotors optimal auf das Geleise zu übertragen.
Bei
der
Achsfolge
hatte das jedoch zur Folge, dass diese mit B’B’ angegeben werden musste.
Eine in der Schweiz bis dahin seltene Achsfolge, die aber in anderen
Ländern, wo der verbaute
Gelenkwellenantrieb
üblich war, sehr bekannt war. Trotzdem arbeiteten Schneeschleudern bei der Arbeit immer in Bereichen, wo die Adhäsion schlecht ist. Durch den Schnee sank der Wert deutlich, so dass auch mit der starren Kupplung der Achsen Probleme entstehen konnten.
Aus
diesem Grund konnte der Wert für die
Haftreibung
mit Hilfe von
Sandern,
die vor die erste
Achse
wirkten, ver-bessert werden. Der
Quarzsand
wurde dabei in am
Drehge-stell
montierten Behältern mitgeführt. Um das Fahrzeug abzubremsen war eine Klotzbremse ein-gebaut worden. Diese wirkte auch sämtliche Achsen und wurde von zwei pneumatischen Bremssystemen beeinflusst.
Die
Klotzbremse
war damals durchaus üblich, jedoch bot diese
Bremse
den zusätzlichen Vorteil, dass die
Laufflächen
der
Räder
aufgeraut wurden. Dieser Effekt erzeugte ein höheres Laufgeräusch,
verbesserte jedoch die Ausnutzung der
Adhäsion.
Es
kamen die direkt wirkende
Rangierbremse
und die indirekte
automatische Bremse
zur Anwendung. Die indirekte
Bremse
erlaubte mit der Anwendung der
P-Bremse
in einem
Steuerventil
die Erzeugung eines
Bremsgewichtes
von 42 Tonnen. Dazu wurden zwei
Bremszylinder,
die jeweils für ein
Drehgestell
bestimmt waren, mit
Druckluft
versorgt. Es war daher auch das geforderte zweiteilige
Bremsgestänge
umgesetzt worden. Die von Oerlikon Bremsen gelieferte automatische Bremse erreichte daher beim einem Gewicht der fertig aufge-bauten Schleuder von 54 Tonnen ein Bremsverhältnis von rund 78%.
Somit konnte die Schleuder nach der Zug- und
Bremsreihe
A 75% verkehren. Ein Wert, der durchaus jenem vom
Güterzügen
entsprach und der auch zur
Höchstgeschwindigkeit
der Schleu-der passte. Jedoch gab es dadurch auch Beschränkungen. Für die Talfahrt am Gotthard waren damit geringe Beschränkungen bei der erlaubten Geschwindigkeit vorhanden. Es konnte daher nicht mehr mit der zugelassenen Streckengeschwindigkeit von 75 km/h gefahren werden.
Jedoch durfte auch diese Schleuder eine Talfahrt über die
Bergstrecke
alleine mit den mechanischen
Bremsen,
wegen den in der Schweiz bei
starken Gefällen
vorhandenen Vorschriften, nicht antreten. Es musste noch eine
verschleisslose Bremse her.
Aus
diesem Grund wurde auch hier eine solche verschleisslose
Bremse
eingebaut. Diese arbeitete mit dem Turbowendegetriebe und dem
Dieselmotor.
Daher wurde hier von einer Turbobremse gesprochen. Auf den Effekt bei der
Talfahrt am Gotthard hatte das im Vergleich zu den elektrischen
Um
die Schleuder zu sichern, war eine
Handbremse
vorhanden. Diese war jedoch so ausgelegt worden, dass die
Gelenkwelle
blockiert wurde. Eine ungewöhnliche Lösung, die jedoch wegen der starren
Kupplung
der
Achsen
umgesetzt werden konnte. Dadurch reduzierte sich hier das
Bremsgewicht
auf 24 Tonnen. Mit dem Verhältnis von 44% konnte die Schneeschleuder daher
ohne Probleme auf dem gesamten Streckennetz sicher abgestellt werden.
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