Vergessene Signale Teil 2 |
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Vielen Dank, dass Sie sich mit mir die weiteren alten und vergessenen
Signalen ansehen. Bei den bisher betrachteten Signalen haben wir immer
wieder erfahren, dass es diese eigentlich immer noch gibt, aber die
entsprechende Bauform verschwunden ist. An dieser Tatsache ändert sich
auch jetzt nichts, denn Signale verschwinden, aber kaum die
Betriebsformen, die dazu führten, dass diese von den Bahnen eingeführt
wurden. Ein Punkt davon sind die Langsamfahrsignale, die zum Teil vergessen gingen. Es handelte sich damals, wie heute um Signale, die nur temporär aufgestellt werden. Sie dienen der Reduktion der erlaubten Geschwin-digkeit bei Baustellen, oder nach Schäden am Gleis. Geändert hat sich diese Aufgabe im Lauf der Jahre jedoch nicht.
Beide Situationen können auch heute noch auf-treten und so eine Gefahr für
den Zug darstellen. Langsamfahrsignale werden heute noch bei Baustel-len verwendet. Sie geben dem Fahrpersonal Hin-weise über die spezielle hier erlaubte Geschwindig-keit. In diesem Fall spricht man von einer Langsamfahr-stelle und diese kann durchaus für gewisse Züge nur als Orientierung angewendet werden.
Das
muss ich aber etwas erklären, denn leicht ist das nicht zu verstehen, aber
im Betrieb ist die Sache dann bereits klarer.
Können Züge nicht so schnell fahren, wie dies von der Langsamfahrstelle
erlaubt wäre, gelten natürlich die Werte des Zuges. Das wird zum Beispiel
genutzt, wenn eine Langsamfahrstelle nur für bestimmte
Zugarten
gilt. Darf zum Beispiel ein
Neigezug
wegen der Gleislage ein Abschnitt nicht bogenschnell befahren, wird eine
Langsamfahrstelle aufgestellt, die dem Wert den normal erlaubten Werten
für die Strecke entspricht.
Das
Aussehen der Signale wurde im Lauf der Jahre massiv verändert. Die
aktuellen Signale haben Sie vielleicht schon auf der entsprechenden Seite
oder im
Gleisfeld
gesehen. Hier folgen nun die Langsamfahrsignale der früheren Jahre. Der
Ersatz dieser Signale erfolgte innert kurzer Zeit, so dass sie bei den
Schweizerischen Bundesbahnen SBB nicht mehr angewendet werden. Bei
Museumsbahnen können sie aber noch beobachtet werden.
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Vorsignal |
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Das Signal kündigte eine Langsamfahrstelle an.
Nachts wurde das Signal mit zwei unter dem Signal in
unterschiedlicher Höhe leuchtenden brandgelben Lampen beleuchtet.
Auf der Zusatztafel wurden die Geschwindigkeiten angegeben, die
konnten auch mal bei 45 km/h oder bei sonst einem Wert liegen. Es
waren damit feine Abstufungen möglich.
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Hautsignal |
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Beginn der Langsamfahrstelle.
Ab hier ist die am Vorsignal angekündigte Geschwindigkeit
einzuhalten. Nachts wurde das Signal mit einem unter dem Signal
hängenden brandgelben Licht dargestellt.
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Endsignal |
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Ende der Langsamfahrstelle
Es darf wieder auf die im
Fahrplan angegebene Geschwindigkeit
beschleunigt werden. Nachts wurde das Signal mit einem unter dem
Signal hängenden grünen Licht dargestellt.
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Die
alten Langsamfahrsignale waren eigentlich gar nicht so schlecht. Es gab
jedoch zwei Probleme, die Sie vielleicht überraschen können und die
logisch sind. Ich beginne mit der besonderen Situation, denn bei den
Signalen zum Anfang und Ende änderte sich nur die Form. Mit den neuen
Signalen wurde eine rechteckige Form gewählt. Diese nahm in den
Materiallagern der Baudienste einfach weniger Platz in Anspruch. Deutlich grösser war das Problem jedoch beim Vor-signal in der alten Ausführung. Zwar waren die Farben gut gewählt worden und an diesen wurde nur der Auf-bau analog der neuen Ausführungen angepasst.
Jedoch waren die damit
angekündigten Geschwindig-keiten ein Problem. Die kleinen Zusatzschilder
waren für das Personal auf den
Lokomotiven nicht immer gut zu erkennen.
Das führte zu gefährlichen Situationen. Langsamfahrstellen wurden dem Fahrpersonal immer in den Depots mitgeteilt. Diese wurden in ein Verzeichnis aufgenommen. So ein Verzeichnis enthält wichtige Daten, die von einer grösseren Datenbank stammen.
In unserem Fall
mit den Langsamfahrstellen notierte das Fahrpersonal nur jene Strecken,
die auch befahren wur-den. Ein erster
Filter nahm das
Depot vor, da nur die
passenden Strecken vorhanden waren. Auch wenn das Fahrpersonal dieses Verzeichnis mit-führte, es konnte nicht in jedem Fall konsultiert werden und oft hatte der Lokführer ein Problem seine eigene Schrift bei schwachem Licht zu erkennen.
In dem Fall blieb
nur noch das kleine Schild, das auch leicht übersehen werden konnte. Der
Zug fuhr dann trotz aller Bemühungen zu schnell in die Langsamfahrstelle,
was dazu führen konnte, dass es zu einer
Entgleisung und zu Schäden kam. Mit den alten Signalen konnte die Geschwindigkeit nicht deutlicher angezeigt werden. Daher suchte man eine andere Lösung, die mit den neuen Signalen umgesetzt wurde. Das wiederum hatte zur Folge, dass wir die hier vorgestellten Tafeln schlicht vergessen können, denn sie wurden nicht mehr angewendet, da eine bessere Lösung vorhanden war und so haben wir hier einen Fall, bei dem verbessert wurde.
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Rangiersignale |
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Um es
einfach zu erwähnen, Rangiersignale werden in den Anlagen nur benötigt,
wenn die
Rangierfahrten geregelt werden sollen. Diese wurden im Lauf der
Jahre immer wieder mit neuen Signalen geregelt. in heutigen Anlagen kommen
in der Schweiz die guten Zwergsignale zur Anwendung. Bis es soweit war,
gab es andere Lösungen und in alten Anlagen wurden dazu, wie bei den
Zugssignalen die üblichen Formsignale verwendet. Rangiersignale wurden nur in grösseren Bahnhöfen benötigt. Jedoch gaben diese früher keinen speziel-len Auftrag an das Personal im Rangierdienst. Im Normalfall waren diese Signale ohne besondere Bedeutung.
In kleineren
Stationen fehlten diese Angaben grund-sätzlich. Gearbeitet wurde beim
Rangierdienst mit akustischen und optischen Signalen. Diese werden auch
heute noch verwendet und müssen daher hier nicht vorgestellt werden. Die Aufgabe des ortsfesten Signals bestand darin, die Fahrstrasse eines Zuges vor Rangierbewegungen zu schützen. Damit das erfolgte, musste der Ran-gierdienst im Bereich dieser Fahrstrasse verboten werden.
In kleineren
Bahnhöfen erfolgte das mit Zurufen. Die Regelung mit feindlich gestellten
Weichen gab es bis 1923 in der Schweiz nicht, so dass eine
Ran-gierbewegung
problemlos in einen Zug prallen konnte. Zudem waren die Anlagen nicht immer so aufge-baut, dass der Zug durch Weichen geschützt wer-den konnte.
Daher wurden spezielle Rangiersignale eingeführt,
die verhindern sollten, dass rangiert wird, wenn eine
Zugfahrt eingestellt
worden war. An diesem Grundsatz änderte sich bis heute nichts und geändert
wurden nur die dazu verbauten Signale. Dabei kommen wir nun aber zu einem
ganz besonderen Signal.
Die
nachfolgend aufgeführten Begriffe werden auch heute noch verwendet. Jedoch
wurden die dazu verwendeten Formsignale durch Lichtsignale ersetzt. Es gab
daher im
Rangierdienst den gleichen Effekt, wie wir ihn schon bei den
Hauptsignalen kennen gelernt haben. Hier viele Worte zu verlieren brächte
nicht viel, man schaut die Signale an und weiss, was das Signal bedeutet.
Oder nicht? Ich sag nur willkommen in der Welt der Formsignale.
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Rangieren verboten |
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Scheibensignal |
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Die blaue Tafel zeigt das Signalbild Rangieren verboten, wie es
heute auch noch verwendet wird. Nur sind es heute schwarze Tafeln,
die beleuchtet werden können. Früher gab es diese Signale auch nur
mit einem diagonalen Strich, die Bedeutung war hingegen gleich.
In der Nacht wurde das Signal mit einem blauen Licht beleuchtet.
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Flügelformsignal |
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Das Signal zeigt ebenfalls das Bild Rangieren verboten. Mit den
beiden gekreuzten Flügeln wurde einfach das Kreuz das früher auf
der Scheibe war, dargestellt. Der durch das Personal vergebene
Übername passt zu treffend, heisst das Signal doch Sagbock
(Sägebock).
In der Nacht wurde das Signal mit einem blauen Licht beleuchtet.
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Speziell erwähnen muss ich den
Sagbock. Es handelt sich dabei um ein Wort aus dem Dialekt der Schweiz.
Deutsch wird von einem Sägebock gesprochen und Sie fragen sich vermutlich,
was dieser bei den Bahnen zu suchen hat. Wenn wir nun den alten Sägebock
von der Seite ansehen, dann bildet dieser aufgestellt ein Kreuz. Das war
auch beim Formsignal so und so wurde der Begriff einfach vom Personal
übernommen. So lange dieses Signalbild gezeigt wurde, war im Bereich des Signals durch das Signal geschützten Bereichs eine Fahrstrasse für einen Zug eingestellt worden. In diesem Bereich durfte keine Rangierbewegung verkehren.
Notfalls
musste die
Fahrstrasse sogar geräumt werden. Daher bezeichnete man das
Signal auch als Räumsignal. Im Bereich vor dem Signal durfte jedoch noch
ungehindert rangiert werden. Die Rangierscheibe wurde schon früh aus dem Betrieb genommen. Anders war das bei den Formsignalen mit dem Sagbock. Diese waren in Anlagen verwendet worden, wo auch die Semaphoren verbaut wurden.
Daher fand man diese
speziellen Signale noch im
Rangier-bahnhof von Biel/Bienne. Sie wurden
daher im Jahre 2021 abgebaut und durch neue Signale für den
Rangierdienst
ersetzt. Sie ahnen es, es wurden Zwergsignale verwendet. Heute werden daher nur noch die Lichtsignale verwendet. An der Begrifflichkeit hat sich aber nichts geändert. So wird auch heute noch der Sagbock aufgezogen, auch wenn das praktisch nicht mehr nachvollzogen werden kann.
Die echten Sägeböcke waren bei der Eisenbahn
ver-schwunden und auch bei der Verarbeitung von Holz sind sie immer
seltener, da auch hier moderne Lösungen verwendet werden.
Ohne ausdrückliche Zustimmung des
Weichenwärters durfte eine
Rangierbewegung auch nicht ausgeführt werden, wenn sie die Zugfahrstrasse
im Bereich des Signals gar nicht gefährdete. Bestätigte der Weichenwärter
die Erlaubnis ein zweites Mal, durfte die
Rangierfahrt im Bereich des
Signals ausgeführt werden. Uns fehlt nun aber das Bild, das gezeigt wurde,
wenn keine Zugfahrstrasse eingestellt worden war.
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Rangieren erlaubt |
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Scheibensignal |
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Die Scheibe zeigte die schmale Seite, wenn es in diesem Teil des
Bahnhofes erlaubt war zu Rangieren. Die Scheibe war nicht sichtbar
und konnte daher auch nicht erkannt werden. Daher war das eine
sehr einfache Form des Signals.
In der Nacht wurde das Signal mit einem weissen Licht beleuchtet.
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Flügelformsignal |
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Beim Flügelformsignal wurden die beiden Flügel übereinander gelegt
und in senkrechte Stellung verbracht. Eigentlich wie ein Sagbock
(Sägebock) den man zusammenklappt, weil man ihn nicht mehr
benötigt. Die Bedeutung war eigentlich gleich, denn er wurde nicht
benötigt, weil es keine Zugfahrstrasse gab. In der Nacht wurde das Signal mit einem weissen Licht beleuchtet.
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Gerade
das Flügelsignal kann noch beobachtet werden. Dieses wurde mit den Umbau
des
Rangierbahnhofes Biel/Bienne 2021 ebenfalls für die Nachwelt erhalten
und wie es sich gehört steht es neben dem entsprechenden Hauptsignal und
erinnert daran, dass es in der Schweiz bei den Bahnen tatsächlich Signale
gab, die über einen speziellen Namen verfügten. So passend wie hier, war
dieser aber nie mehr. Damit haben wir aber längst nicht alle Rangiersignale von damals behandelt. Schon früh wurden die Anlagen grösser und der Betrieb in diesen musste beschleunigt werden. Mit den zuvor gezeigten Signalen war das jedoch nicht mehr möglich und so mussten andere Lösungen verbaut werden.
Hier kamen
jedoch Lichtsignale zur Anwendung und diese sind auch 2021 noch bei vielen
Anlagen vorhanden, doch noch haben wir ein Formsignal. Mit den herkömmlichen Methoden konnte der Verkehr alleine mit normalen Fahrten nicht mehr bewältigt wer-den. Daher wurden die Wagen immer mehr mit Hilfe der Schwerkraft verschoben.
Dazu war der
Stoss eingeführt worden. Dieser
wurde je-doch nur mit optischen und akustischen Signalen ange-ordnet und
diese werden heute noch verwendet. Jedoch gab es noch die
Ablaufberge und
diese müssen wir an-sehen. Zur Erinnerung erwähne ich, dass bei Ablaufbergen die Wagen mit Hilfe der Schwerkraft bewegt werden. Damit das geht, werden die Güterwagen einfach auf einen Berg geschoben.
Dank den gelösten
Kupplungen mit der
Schwerkraft beschleunigt. An den Anlagen und deren Funktion hat sich bis
heute nichts geändert und das gilt auch für die
Lokomotive, die benötigt
wird um die Wagen auf den Berg zu schieben.
Die
Regelung der
Rangierlokomotive während dem Verschub konnte damals nicht
mit den heute üblichen Lösungen verwendet werden. Daher mussten
entsprechende Signale eingeführt werden. Da man damals aber nur
Formsignale kannte, wurden auch solche verwendet. Diese wollen wir nicht
einfach vergessen, denn sie hatten eine spezielle Form, die wir nun
ansehen und danach kommt noch ein spezieller Hinweis.
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Ablaufformsignal |
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Halt |
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Halt für die Verschublokomotive.
Das schieben über den
Ablaufberg muss eingestellt werden. Es darf
erst wieder begonnen werden, wenn der nachfolgende Begriff gezeigt
wurde. Das Signal richtete sich dabei direkt an den Lokführer der
Verschublokomotive.
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Langsam schieben |
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Schieben gegen den
Ablaufberg mit 2 – 4 km/h.
Musste schneller geschoben werden, verschob sich der weisse Balken
in die senkrechte Lage. Dieses Signal mässig schnell schieben
(Balken senkrecht) wurde auf den 01. April 1958 aufgehoben, später
aber wieder eingeführt.
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Die
Formsignale zum
Ablaufberg sind längst nicht mehr vorhanden. Sie wurden
schon früh durch Lichtsignale ersetzt. Diese hatten weniger Störungen und
daher kamen sie sehr schnell. Das Lichtsignal finden Sie bei den aktuellen
Signalen und dabei gilt aber, dass auch diese immer mehr vom Aussterben
bedroht sind. 2021 gab es sie aber noch und daher befinden sie sich auch
nicht im diesem Teil der Signale. Es muss noch erwähnt werden, dass die Verschublokomotive in den meisten Anlagen heute durch Funk geregelt werden. In diesem Fall kann auf die Lichtsignale verzichtet werden.
Wo aber der
Funk nicht geht, kommen die Ablaufsignale
auch in Anlagen vor, wo die
Rangierfahrten mit Zwergsignalen geregelt
werden. Sie sehen, es waren wirklich spezielle Signale, die be-reits im
Jahre 1916 vorhanden waren und nur die Formsignale verschwanden.
Soweit
zu den Rangiersignalen, die auch bereits 1916 verwendet wurden. Nur
reichten diese mit der Zeit auch nicht mehr aus und so mussten weitere
Signale geschaffen werden. Diese sollten sowohl für Züge, als auch für die
Rangierfahrten gelten. So konnte eine Fahrt angehalten werden, auch wenn
der Zug zum Beispiel nicht bis zum Signal fahren durfte. Dadurch konnte
der Betrieb flüssiger und daher schneller abgewickelt werden.
Die
Regelung, dass diese für Züge und
Rangierbewegungen galten war neu. Bisher
blieben diese Signale mit Ausnahme von Haltaufträgen strikte getrennt. Es
sollte nun ein Signal geben, das alle Fahrten, die sich ihm nähern
konnten, aufhalten würde. Damit war dem Betrieb gedient. Eingeführt wurde
dieses Signal schliesslich mit einer Dienstanweisung und galt daher nur
für die betroffene
Bahngesellschaft und nicht generell.
Jedoch
wurde dieses Signal auf 1947 hin ins
Reglement aufgenommen und wurde für
alle normalspurigen Bahnen verbindlich eingeführt. Daher verlassen wir nun
eigentlich die Geschichte der reinen Rangiersignale und kommen zu
allgemein gültigen Signalen. Jedoch wird bei den historischen Signalen
dafür kein eigenes Kapitel erstellt, so dass sie im Bereich der
Rangiersignale aufgeführt werden. Hier sind auch nur die Formsignale
vorhanden.
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Sperrsignal |
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Halt für Züge und Rangierfahrten |
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Fahrverbot für Züge und
Rangierbewegungen.
Der schwarze Balken in waagerechter Lage verbot die Weiterfahrt
für alle Fahrten, die gegen das Signal führten. Das Signal kommt
heute noch als Gleissperrensignal in Bodennähe zur Anwendungen.
Nachts wurde das Signal von innen beleuchtet.
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Freie Fahrt |
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Fahrverbot aufgehoben.
Im Gegensatz zum Tageslichtsignal von Heute gibt es hier ein
Signalbild freie Fahrt. Der Grund ist einfach, denn wie sollte
sich ein Formsignal auflösen. Genau, deshalb musste es einen
Fahrbegriff zeigen können. Auch er kann bei Gleissperren noch
beobachtet werden.
Nachts wurde das Signal von innen beleuchtet.
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Sperrsignale als Formsignal sind verschwunden. Diese wurden durch
Lichtsignale ersetzt. An der Bedeutung änderte sich nichts und nur die
Störungen konnten verringert werden. Das Signal war so gut, dass es heute
auch bei Anlagen mit Zwergsignalen angewendet wird. Wer jedoch ein
Formsignal suchen will, der muss in diesem Fall die Schweiz verlassen.
Finden kann man diese aber in Deutschland, wo die Bedeutung gleich ist. Ein interessantes Signal im Rangierbereich und im Um-gang mit der Vorbereitung einer Zugfahrt haben wir noch.
Speziell daran ist, dass das Signal
gänzlich verschwun-den war, später aber wieder mit einer ähnlichen aber
ganz anders lautenden Bedeutung in den Vorschriften wieder erschienen ist.
Vergessen ging dabei nur die alte Bedeutung des Signals und diese müssen
wir uns nun auch noch ansehen.
Für die
Durchführung der
Bremsproben bei Zügen, wurden in der Schweiz schon früh
entsprechende Lichtsignale eingeführt. Diese werden auch heute noch
verwendet und dabei betrachten wir nur das Signalbild, bei dem zwei weisse
Lichter übereinander gezeigt werden. Dieses Bild wird selten verwendet und
die damit verbundenen Anweisungen an das Fahrpersonal änderten sich. Der
Grund sind die
Bremsen.
Das
Signal gab es früher, es verschwand 1982 aus den Vorschriften und kam
wieder in die neuen Anweisungen. Wir betrachten hier nun die historische
Variante. Wurde das Signal bei der
Bremsprobe gezeigt, hatte der Lokführer
mit der
Regulierbremse den Zug zu bremsen. Das war notwendig, da diese
Bremse bei einem grossen Teil der Züge angewendet wurde. Besonders Züge
über steilere Strecken wendeten diese Bremse an.
So wurde
vor der Abfahrt kontrolliert, ob die
Regulierbremse korrekt arbeitet. Das
Signal verschwand mit der Regulierbremse im Jahre 1955 und wurde danach
vorerst nicht mehr benötigt. Erst in der neuen Zeit wurde das Signalbild
hervorgeholt und für die Prüfung der
Magnetschienenbremse verwendet. Wobei
auch hier die Prüfung nur erfolgt, wenn diese
Bremse zur Berechnung der
Bremswege beigezogen wurde. Die Anwendung ist daher recht selten.
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Hinweissignale |
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Sie
fragen sich sicherlich, was ich mit Hinweissignalen verstehe. In dieser
Rubrik stelle ich alle Signale, die einen Hinweis für das Fahrpersonal
bieten. Solche Hinweise können Angaben zur Strecke, aber auch zum
Bahnhof
sein. Das Personal der Züge kann sich anhand dieser Signale richten und
muss sich nicht unnötig um wichtige Angaben bemühen. Am meisten damit
arbeitet jedoch das
Lokomotivpersonal. Doch sehen wir uns die verschwundenen
Signale an.
Beginnen
will ich mit einem Signal, das nur Angaben zur Strecke lieferte und das
dem
Lokomotivpersonal half, die Fahrweise zu gestalten. Sie müssen bedenken,
dass nur geringe Veränderung bei der Neigung der Strecke eine andere
Fahrweise zur Folge haben. Daher ist es sinnvoll, wenn der Lokführer
weiss, welche Neigung er zu erwarten hat. Diese Angaben sind in der
Schweiz üblich und wurden früher mit dem abgebildeten Neigungszeiger
angeben.
Verschwunden sind diese Angaben noch lange nicht, nur musste auch hier,
wie bei den Langsamfahrsignalen auf die höhere Geschwindigkeit der Züge
Rücksicht genommen werden. Daher ersetzte man diese parallel zur Strecke
stehenden Neigungszeiger durch neue Modelle, die quer zur Fahrrichtung
aufgestellt wurden. Dadurch konnten die auch anders gestalteten Signale
besser erkannt werden. Noch sind aber die ursprünglichen Neigungszeiger
immer noch vorhanden.
Es gibt
aber ein Signal, das erst viel später eingeführt wurde und schliesslich
wieder entfernt wurde. Nein, es war kein Versuch, sondern ein durchaus
sinnvolles Signal. 1947 war es in den Vorschriften noch nicht vorhanden,
wurde danach eingeführt und ist mittlerweile wieder aus dem Signalteil der
aktuell gültigen
Fahrdienstvorschriften verschwunden. Verschwunden ist es
genau in den 90er Jahren, als die Vorschriften geändert hatten.
Bahnhöfe
waren früher grundsätzlich örtlich besetzt. Das heisst, in jedem Bahnhof
gab es einen
Fahrdienstleiter, der die Signale bediente und der bei Bedarf
vom Fahrpersonal kontaktiert werden musste. Bei Störungen konnte das
Fahrpersonal so in den Bahnhof gehen und sich über die Situation
erkundigen. Als die ersten Bahnhöfe ferngesteuert wurden, musste das
Fahrpersonal über diese spezielle Situation informiert werden.
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Transitsignale |
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Station ist ferngesteuert |
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Die Station ist örtlich nicht besetzt. Das Signal wurde bei den Einfahrsignalen und in der betreffenden Station montiert. Es informierte den Lokführer aber auch den Zugführer darüber, dass die Station nicht örtlich besetzt war und man zum Fahrdienstleiter nur mit Telefon Kontakt aufnehmen konnte. Diese Signale sind teilweise noch vorhanden, haben jedoch keine Bedeutung mehr.
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Station örtlich bedient |
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Die
Station wird örtlich bedient.
Die Signale sind immer noch montiert, jedoch wurden die
Vorschriften so geändert, dass heute jede
Station bedient ist. Es
befindet sich nur kein Personal mehr vor Ort. Telefone und
Funk
dienen heute der Kontaktaufnahme mit dem
Fahrdienstleiter.
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Das
Transitsignal wurde auch dazu genutzt, den Lokführer an das Signaltelefon
zu beordern. Da es aber immer weniger Signale mit einem ortsfesten Telefon
gibt, können wir in wenigen Jahren auch diese Lösung in diesen Bereich
verschieben. Doch damit stellt sich uns nun die Frage, warum denn
scheinbar wichtige Signale im Lauf der Jahre verschwinden und nur in
ausgesprochen wenigen Fällen wieder eingeführt werden. Wir haben die verschwun-denen Hinweissignale be-reits erledigt. Ich führte hier nicht alle vergangen Signale auf. Hinweise, die bei Dampflo-komotiven noch nötig wa-ren, verschwanden mit den Dampflokomotiven oder wurden an die neue Trak-tionsart angepasst.
Die Hinweise blieben somit auch längere Zeit
erhalten, veränderten jedoch nur ihre Bedeutung. Wenn ich sie hier mit der
ursprünglichen Bedeutung aufführe, könnte das zu Verwechslungen führen.
Tafeln,
die über irgendwelche Begebenheiten informieren, müssen nicht ersetzt
werden. Sei denn, man muss sie während der Fahrt gut erkennen können. Ist
das nicht möglich, muss man die Hinweise so ändern, dass sie auch bei
höheren Geschwindigkeiten gut erkannt werden können. Daher ersetzte man
diese, aber alle anderen Signale blieben erhalten und gelten auch heute
noch. Daran wird sich nichts ändern.
Das
heute noch gültige Telefonrufsignal ist ein gutes Beispiel. Bei den
meisten Bahnen in der Schweiz wurden die
Triebfahrzeuge mit einem
Funkgerät ausgerüstet. Das Personal führt zudem ein Handy mit und so haben
wir bessere Lösungen für die Kommunikation erhalten. Dem Fahrpersonal
können spezielle Betriebsformen auf diesem Weg schneller und deutlich
besser mitgeteilt werden. Hinweise an der Strecke verschwinden dann. |
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