Betriebseinsatz 192 bis 1931 |
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Die Ablieferung der ersten in Serie
gebauten
Lokomotiven
begann im Jahre 1904 mit den Nummern 703 bis 719. Diese wurden im
folgenden Jahr durch die Nummern 720 bis 729 ergänzt. All diese Maschinen
wurden dabei noch in das
Depot
Genève überstellt und dort zusammen mit den
Prototypen
stationiert. Lange sollte das jedoch nicht mehr so bleiben, denn langsam
kamen die Bauarbeiten beim neuen Simplontunnel zu einem Ende. Im Hinblick auf die Eröffnung des Simplontunnels wurde 1905 in Mailand eine grosse Ausstellung durchgeführt. Dort wurden neben der Nummer 228 der Gotthardbahn auch die A 3/5 mit der Nummer 730 ausgestellt.
Die
Lokomotiven
bekam dabei in der Halle einen Ehrenplatz und hatte, wie die Maschine der
Gott-hardbahn, einen Zug dabei. Dazu gehörten auch die
neuen vierachsigen
Reisezugwagen
mit
Drehgestel-len
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Als Standard für die Schweizerischen Bundesbahnen SBB war klar, dass man diese Lokomotiven überall einsetzen will. Mit der Ablieferung weiterer Ma-schinen bis zur Nummer 748 wurde schliesslich auf den Fahrplanwechsel am 01. Juni 1906 die Ver-teilung neu geregelt.
Nun sollten die Maschinen verteilt werden. Dadurch verlor Genève
einen Teil der Maschinen und musste diese an andere Standorte in der
Schweiz abgeben.
In Genève blieben die Nummer 701 bis 705.
Die fol-genden vier
Lokomotiven bis zur Nummer 709 ka-men nach Basel und
daher in den
Kreis II. Für den Kreis III wurden die Nummern 733 bis 738 in
Zürich vorgesehen. Letztlich wurden die letzten Maschinen ab der Nummer
743 in St. Gallen und daher im Kreis IV zugeteilt. Die Lücken bildeten
Lokomotiven, die in der Reserve waren und so nicht fest den Kreisen
zugeteilt wurden.
Mit dem
Fahrplanwechsel stand nun auch die Linie
durch den Simplontunnel bereit. Dabei wurden die neuen
Schnellzugslokomotiven natürlich für die Beförderung der
Expresszüge
genutzt. Dazu zählte neben dem legendären Simplon-Orient-Express auch der
Simplonexpress. Dieser war natürlich nicht ganz so luxuriös wie der
Orient Express. Man hatte nun die erhofften Züge zwischen Paris und
Mailand, wobei zum Stolz der
Lokomotive ein Punkt fehlte. Ab Brig übernahmen die elektrischen Lokomotiven die Züge durch den langen Tunnel. Wegen den Problemen, die man mit den Dampf-lokomotiven im Gotthard hatte, wurde der einspurige Simplon-tunnel auf elektrischen Betrieb mit Drehstrom umgestellt.
Südlich vom
Tunnel kamen
jedoch keine
Schnellzugslokomotiven mehr zum Einsatz. So, dass die
Schnellzugslokomotiven nur bis Brig mit den Zügen beschäftigt waren. Spezielle Einsätze waren auch im Kreis II zu beobachten. Die Maschinen ab Basel übernahmen die Beförderung des Gotthard-expresses von Basel nach Luzern von der Baureihe A 2/4.
In Luzern
wurde der Zug beim Wechsel der Richtung von der
A 3/5 der
Gotthardbahn
übernommen. Dabei war das wirklich noch so, denn die Gotthardbahn war
immer noch nicht verstaatlicht worden und daher gab es den Wechsel zur
Privatbahn.
Neben diesen speziellen
Expresszügen bespannten
die Maschinen natürlich die normalen
Schnellzüge im Mittelland. Darunter
waren auch die Züge zwischen St. Gallen und Genève zu finden. Die
Schnellzugslokomotive fuhr deshalb die Züge, für die sie gebaut wurde.
Wobei die
Dienstpläne auch mit
Regionalzügen gefüllt wurden, denn man
versuchte die Maschinen optimal auszunutzen. Trotzdem der Lack an den
Maschinen bröckelte bereits.
Als 1907 die Nummern 749 bis 761 abgeliefert
wurden, waren diese leicht verändert. Der neue
Tender hatte eine
Achse
weniger. Dabei stammte dieses Modell von der neuen Baureihe mit den
Nummern 601 und 602. Es handelte sich dabei um eine weitere Reihe A 3/5,
die von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB entwickelt wurde. Diese
Maschinen konnten dank den
Überhitzern etwas mehr leisten, als die hier
vorgestellten
Lokomotiven.
In den Jahren 1908 und 1909 wurden mit den Nummern
762 bis 809 die letzten Maschinen dieser Baureihe ausgeliefert. Dabei kam
es zur Situation, dass die Nummer 800 der Schweizerischen Bundesbahnen SBB
mit der Fabrikationsnummer 2000 der SLM ausgeliefert wurde. Jedoch war
auch klar, dass keine weiteren Maschinen mehr beschafft werden sollten,
denn nun kamen die
Lokomotiven der 600er
Gruppe zur Auslieferung. Ab dem Fahrplanwechsel 1910 wurden die Maschinen überall in der Schweiz ausser im Kreis V stationiert. Dabei mussten sich die hier vorgestellten Lokomotiven die Einsätze oft mit den neuen Maschinen der 600er Gruppe teilen.
Speziell war, dass auch jetzt kaum
solche Maschinen auf die
Gotthardbahn gelangten, denn dort hatten immer
noch die 900er das Sagen. Die schnellen Maschinen gehörten ins Mittelland
und in den Jura.
An diesen
Dienstplänen sollte sich bis ins Jahr
1914 nichts mehr ändern. Die unterschiedlichen Maschinen der Baureihe A
3/5 bespannten die
Schnellzüge im ganzen Land und nur die 600er und die
700er wurden abwechselnd eingesetzt. Ein Punkt, der deutlich die
Schnellzugslokomotiven aufzeigte. Auch jetzt wurden die Dienste natürlich
mit anderen Zügen aufgefüllt. Einzig die
Güterzüge waren
mit Aunahme der 900er nicht zu finden.
Beim Staatsbesuch des Kaisers Wilhelm II im
September 1912 wurde in der Schweiz ein
Extrazug gebildet. Dieser wurde
mit einer Maschine der 700er
Gruppe bespannt. Wobei oft auch eine Reihe A
2/4 als
Vorspannlokomotive mitgegeben wurde. So befuhr man die ganze
Schweiz mit dem Sonderzug des Staatsgastes aus Deutschland. Noch ahnte
niemand, dass sich an diesen
Leistungen schnell umfassende Änderungen
ergeben könnten.
Mit dem ersten Weltkrieg änderte sich alles. Der
grosse Mangel an
Kohlen sorgte dafür, dass die
Fahrpläne ausgedünnt werden
mussten. Trotzdem reichte der Brennstoff nicht mehr für die benötigten
Lokomotiven. Daher musste man sich alternative Brennstoffe suchen. Diese
fand man beim heimischen
Holz, das leicht beschafft werden konnte. So
konnte man sich mit billigem Brennstoff über Wasser halten und musste den
Verkehr nicht einstellen. In Zukunft wurden die Tender der Lokomotiven mit Holz statt Kohle bela-den. Dabei wurde das Holz bis auf die Höhe des Profils aufgeschichtet und Wän-de aus Holz aufgebaut. Das war nötig, damit genug Brennstoff auf die Fahrt mitgenommen werden konnte, denn in den Feuerbüchsen wurde das Holz schnell zu Asche.
Daher musste man strenger
nachlegen, was natürlich dem mitgeführten Vorrat nicht gut bekam. Bei mit Holz befeuerten Lokomotiven reduzierte man die zugelassenen Normal-lasten. Dabei war eine Reduktion von 20% vorgesehen. Das sorgte dafür, dass vermehrt auch Vorspannlokomotiven benötigt wurden. Einen grossen Teil der Reduktion ergab sich, da der Verkehr nicht mehr so umfassend war.
Während einem Krieg reist man nicht
und die internationalen Züge gab es kaum noch. So gesehen wurden nicht
alle Maschinen benötigt.
Die
Lokomotiven wurden nun auch auf kleinere
Depots verteilt. Dabei wurden die 700er nun ab den Depots Zug, Bülach,
Schaffhausen und Brugg eingesetzt. Speziell war das Depot Brugg, da es in
erster Linie im
Güterverkehr eingesetzt wurde. Das hatte unweigerlich zur
Folge, dass ab 1915 die ersten Maschinen der Baureihe A 3/5 auch vor
Güterzügen zu beobachten waren. In der Not zieht man, was bekommt. Die
Schnellzugslokomotive machte dabei keine schlechte Figur.
Viele
Lokomotiven leisteten in dieser Zeit auch
Einsätze im Ausland. Bei der hier vorgestellten Baureihe kam es nicht
dazu. Der Grund fand sich beim
Kessel und der Befeuerung mit
Holz. Die
700er schienen damit sehr gut zurecht zu kommen, so dass man diese
Maschinen im eigenen Land behielt, um so den Verkehr auch vor anderen
Zügen abzudecken. Die Maschine zeigte, dass sie durchaus auch Vorteile
hatte, die genutzt werden konnten. Nach dem Krieg erholte sich der Verkehr nur zöger-lich. Zwar konnten die Lokomotiven nun wieder mit Kohle beheizt werden, aber die Züge erreichten nicht mehr das Gewicht von früher.
Zudem
war man sich nicht sicher, wie lange der Frie-den in Europa anstehen würde.
Am Gotthard sollte zudem die elektrische Traktion eingeführt werden. Das
betraf natürlich die
Lokomotiven im
Flachland nicht gross, denn dort gab
es keine Umstellung. 1920 wurden die Lokomotiven wieder neu auf die Kreise verteilt. Im Kreis I wurden mit den Nummern 701 bis 706, 715 bis 724 und 739 bis 742 insgesamt 20 Maschinen stationiert.
Diese verteilte
man auf verschiedene
Depots, wobei die beiden
Prototypen
immer noch in
Genève blieben. Sie verkehrten wieder vor den Zügen im Rhonetal, wobei nun
bereits früher gewechselt wurde, da bereits ein Teil des Rhonetals
elektrisch befahren wurde.
Im
Kreis II, also bei der ehemaligen
SCB, wurden
die Nummern 707 bis 714, 725 bis 728, 760 und 761, sowie 775 bis 790 und
799 bis 809 stationiert. Dieser 36
Lokomotiven bespannten die Züge aber
den Standorten Basel, Olten und Luzern. Dabei kamen sie zwar in andere
Kreise, aber nicht in den Kreis V. Noch blieb der Gotthard frei von 700er
Maschinen. Ein Umstand, der sicherlich überraschend war und gelegentlich
gebrochen wurde.
Gerade der
Kreis II mit dem im Vergleich zu den
anderen Kreisen grossen Bestand, beschäftigte die
Lokomotiven vor allen
Arten von
Reisezügen. Dabei kamen die Maschinen nicht nur auf der
wichtigen Strecke nach Luzern, sondern auch im Jura zum Einsatz. Selbst
vor dem
Regionalverkehr auf der Aargauer
Südbahn schreckten die Maschinen
nicht zurück. Aus der
Schnellzugslokomotive war ein Arbeitstier für alle
erdenklichen Züge geworden. Kommen wir zum Kreis III und damit in erster Linie zum Depot Zürich. Dort wurden mit den Nummern 757 bis 774 und 791 bis 798 weitere 26 Maschinen stationiert. Auch sie kamen selten an den Gotthard, bespannten aber neben den Strecken nach Chur, auch Schnellzüge in der Innerschweiz.
Noch gehörte Zürich ausschliesslich den Dampf-lokomotiven und
die
Fahrleitung beschränkte sich auf wenige Strecken. Im
Lager der Freunde
der Dampflokomotive konnte man noch beruhigt schla-fen. Insbesondere deswegen, da im Furttal die Fahr-leitung wieder abgebaut wurde. Dort hatten diese Ungetüme ausgedient und die Lokomotiven über-nahmen wieder den gesamten Verkehr auf der Strecke zwischen Seebach und Wettingen.
Ein Sieg, der einen kleinen
Hoffnungsschimmer war. Elektrische
Lokomotiven gab es bei den Voll-bahnen
im Raum Zürich daher nur, wenn sie von der Dampflokomotive geschleppt
wurden.
Die restlichen
Lokomotiven mit den Nummern 743 bis
756 kamen letztlich noch im
Kreis IV unter und wurden dort in erster Linie
ab St. Gallen eingesetzt. Die Maschinen bespannten in erster Linie die
Schnellzüge in Richtung Winterthur und erreichten so auch Bereiche im Raum
Zürich. Daneben wurden
Regionalzüge auf den flachen geraden Strecken von
der rasenden Maschine übernommen. Gerade die Züge nach Buchs SG waren auf
dem Programm.
Der einzige
Kreis, der nicht mit 700er Modellen
versehen wurde, war der Kreis V und somit die ehemalige
Gotthardbahn. Dort
verkehrten weiterhin die passenden Maschinen der 900er
Gruppe. Sie waren
vor den
Reisezügen über den Gotthard unbehelligt. Wobei das nicht mehr
lange so sein sollte, denn immer mehr Masten säumten die Strecke und so
eine komische Maschine trieb auf einzelnen Abschnitten bereits ihr
Unwesen. Im Raum Zürich bekamen die 700er ab dem Fahrplanwechsel 1921 neue Schwestern. Die vom Gotthard vertriebenen Maschinen der 900er Gruppe kamen nun in dieses Depot und suchten neue Arbeit. Dazu gehörte auch der Bözberg, der mit den kräftigen aber langsamen Maschinen ideal bedient werden konnte.
Wobei immer wieder eine
Maschine der 600er
Gruppe alle Ambitionen zu Nichte machte und gleich für
beide Maschinen ein-sprang. Ab 1924 begann die Verdrängung der Lo-komotiven. Immer mehr Strecken im Flachland wurden mit einer Fahrleitung versehen.
Dadurch wurden die
Schnellzüge von den elektrischen
Lokomotiven
übernommen. Die
Dampfmaschinen übernahmen dabei oft die
Regionalzüge auf
noch nicht mit der
Fahrleitung versehenen Strecken. Das bedeute, dass die
Lokomotive auch auf
Nebenstrecken eingesetzt wurde, oder unter
Fahrdraht
arbeitete.
Die Stationierung der
Lokomotiven auch in
Nebendepots erfolgte nicht freiwillig. Die Schweizerischen Bundesbahnen
SBB wurden durch die Armee damit beauftragt. So mussten die
Dampflokomotiven an strategisch wichtigen Orten abgestellt werden. So
hätte man schnell eingreifen können, wenn die
Fahrleitung nicht mehr
bereit stehen sollte. Jedoch funktionierten diese sehr gut, so dass kaum
Veränderungen zu erwarten waren.
Richtig schlimm traf der neue
Fahrdraht
die Maschine mit der Nummer 706. Sie wurde als erste
Lokomotive 1926
ausrangiert und abgebrochen. Jedoch begann nun das grosse Sterben, denn
nur ein Jahr später gingen nicht weniger als 22 Maschinen verloren. Diese
wurden von den
Staatsbahnen meistens einem Altmetallhändler verkauft, der
die bedauernswerten Lokomotiven exportierte und so dem Abbruch im Ausland
zuführte.
In den folgenden Jahren ging es den Maschinen sehr
schlecht. So verschwanden bis 1930 weitere 16 Maschinen auf dem Abbruch.
Wer jedoch etwas mehr Glück hatte, wurde in einem
Depot als strategische
Reserve kalt abgestellt. Die elektrischen
Lokomotiven trieben sich nun
wirklich überall herum und dabei kamen bereits die ersten Maschinen vom
Gotthard. Selbst die Freunde der Lokomotiven wendete sich immer öfters ab.
Revisionen an den
Lokomotiven wurden kaum mehr
ausgeführt. An dieser Situation sollte sich nicht mehr viel ändern. Zwar
waren weiterhin die Lokomotiven im freien Fall und abgebrochen wurden sie
nun nahezu in jedem Jahr. Nach einer kurzen Ruhe im Jahre 1930 kamen mit
den Nummern 726 und 752 weitere zwei Maschinen 1931 auf den Abbruch. Die
Zeiten der grossen Dampflokomotiven waren vorbei, die Zukunft gehörte den
elektrischen Vertretern.
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