Umbauten und Änderungen |
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Es stellt sich bei den Umbauten und Änderungen die Frage, warum
die beiden
Triebwagen
nicht in einer grösseren Serie beschafft wurden. Die Idee mit den
bewährten Teilen war gar nicht so schlecht, wie man meinen könnte. Der
notwendige regelmässige Unterhalt konnte vereinfacht werden, da auch die
Arbeiter den Umgang mit den Bauteilen bereits kannten. Selbst die
Schulungen wurden vereinfacht. Jedoch zeigten die beiden Modelle, dass die an sie gestellten Anforderungen nicht erfüllt werden konnten. Die erhofften guten Fahreigenschaften durch die Trennung des Bereichs für die Reisenden und für die Technik brachte nicht den Erfolg.
Der Wagen schüttelte und rüttelte, so dass diese beiden Fahrzeuge
kaum besser waren, als die alten
Motorwagen
aus dem
Versuchs-betrieb
zwischen Spiez und Frutigen. Kein grosser Erfolg.
Kam noch ein sehr gut funktionierender
Fe 4/4 der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB dazu, war alles klar. Die nun gemachten
Erfahrungen zeigten, dass die leichten
Triebwagen
Vorteile hatten. Jedoch die
Laufeigenschaften
nicht mit den normalen
Reisezugwagen
mithalten konnten. Einer schweren Kiste und einem Koffer waren diese
Probleme egal. Genau das war der Erfolg des
Fe 4/4 und die
Folge davon waren die Triebwagen
CFe 4/5.
Die beiden
Triebwagen,
die sehr viele Bauteile der Baureihe
Ce 4/6 erhalten hatten,
funktionierten zu Beginn recht gut. Lediglich bei den Fahreigenschaften
fiel der Wagen negativ auf. Die einzelne
Achse
neigte zu einem unruhigen Lauf und das führte dazu, das der Fahrkomfort
nicht den Erwartungen entsprach. Trotzdem blieb es vorerst bei den
technischen Anpassungen überraschend ruhig. Nur die Serie war deshalb vom
Tisch.
Es sollte in der Folge für viele Jahre keine solchen Modelle mehr
geben. Die beiden
Triebwagen
wurden zu Exoten und erst nach rund 90 Jahren sollte es wieder neue
Triebwagen mit einem separaten Triebteil geben. Es waren die vom
Hersteller als GTW bezeichneten Fahrzeuge. Dort war der
Motorwagen
in der Mitte und das grosse Problem der Baureihe CFe 2/6 wurde eliminiert.
Sie sehen, so dumm war der Entscheid gar nicht. Die beiden Modelle sahen mit dem unterschiedlichen Anstrich an-sprechend aus. Nur sollte man sich daran nicht sehr lange erfreuen können. Die beiden Triebwagen wurden in die Werkstätte beordert und mit einem neuen Anstrich versehen.
Der braune
Triebkopf
sollte sich dem Wagen anpassen. Damit war das bunte Modell vom Tisch, was
vermutlich dem Direktorium damals besser zu gefallen schien, denn sonst
gab es für den Neuanstrich keinen Grund. Wie bei den Staatsbahnen war das neue Totmannpedal eher eine Plage, als eine nützliche Einrichtung. So wurde auch hier eine Lösung vor-gesehen, die es erlaubte, den Fuss vom Pedal zu nehmen. Eine neue Warnung verlangte dies jedoch schnell wieder.
Wobei nun dem
Lokomotivpersonal
auch eine Reaktionszeit zugestanden wurde. Erst nach
Ablauf
dieser
Warnung,
wurde der
Triebwagen
ausge-schaltet und eine
Bremsung
eingeleitet. Damit die schwere Mappe nicht mehr als Fuss benutzt werden konnte, wurde eine Abdeckung montiert. Somit musste der Fuss unter diese geschoben werden um das Pedal zu drücken.
Mit den Anpassungen begann die Einrichtung, die nun auch als
Sicher-heitssteuerung
bezeichnet wurde, zu funktionieren. Auch bei der BLS-Gruppe
sollte daher in Zukunft das
Lokomotivpersonal
nicht mehr durch den
Heizer,
sondern mit der Technik kontrolliert werden.
Vorgreifend kann erwähnt werden, dass bei diesen beiden
Triebwagen
die in der Schweiz bei den normalspurigen Bahnen eingeführte
Zugsicherung
nicht vorhanden war. Auch ein späterer Einbau sollte nicht erfolgen. Der
Grund dabei lag bei der Tatsache, dass diese Einrichtung bei der BLS-Gruppe
erst spät eingeführt wurde und dann die
Motorwagen
schlicht zu alt geworden waren. Der grosse Umbau stand dann bereits an.
Vereinfacht
werden konnte auch die
Zugsheizung.
Diese war mittlerweile auf einen Wert von 1000
Volt
festgelegt worden. Mit dem Verschwinden der anderen beiden
Spannungen,
wurden diese auf dem
Triebwagen
nicht mehr benötigt. Die
Hüpfer
für 800 und 1200 Volt wurden daher ausgebaut und die
Anzapfungen
nicht mehr genutzt. In den beiden Abteilen wurden die
Widerstände
der
Heizung
ent-sprechend angepasst.
Auch wenn die
Laufeigenschaften
der Reihe CFe 2/6 nicht unbedingt befriedigend waren, in den ersten Jahren
machte man daran schlicht nichts. Man hatte erkannt, dass die Probleme
alleine durch die einzelne
Achse
des Wagens entstanden. Diese kam bei höheren Geschwindigkeiten ins
schlingern und damit der Wagen in einen unruhigen Lauf. Ein Problem, das
bei den einfachen
Pendelachsen
durchaus öfters in Erscheinung trat.
Neben den für die Reisenden unangenehmen Schlägen, führte der
schlechte Lauf der
Achse
zu einem grösseren Verschleiss bei den
Spurkränzen.
Diese für den Betrieb gefährlichen Abnützungen konnten nur durch
überdrehen des
Radsatzes
eliminiert werden. Somit waren die beiden
Triebwagen
sehr gute Gäste in den Werkstätten. Dort mussten meistens nur neue
Räder
für die verschlissene Achse abgeholt werden.
Im Jahre 1934 wurde jedoch der
Triebwagen
mit der Nummer 785 in die Werkstätte berufen. Dort wurde der Wagen
umgebaut. Die einzelne
Laufachse
wurde mit einer Lenkvorrichtung nach dem System Liechti versehen. Die nun
nicht mehr frei bewegliche
Achse
beruhigte sich im
Gleis.
Damit verbesserten sich die
Laufeigenschaften
des Wagens deutlich. Die bisher unangenehmen Schläge in seitlicher
Richtung waren nahezu verschwunden. Wie gross der Erfolg war, zeigte sich auch beim Unterhalt. Die Laufachse musste nicht mehr so oft überdreht werden. Damit konnten die normalen Interwalle der Reisezugwagen genutzt werden.
Der nicht umgebaute
Triebwagen
musste in dieser Zeit bis zu neun mal die Werkstätte für die Be-handlung
der
Laufachse
aufsuchen. Daher war klar, dass auch dieses Modell mit der neuen
Lenkvor-richtung versehen werden sollte. Der grösste Mangel konnte eliminiert werden. Je-doch war auch bei der elektrischen Ausrüstung nicht alles optimal. Besonders die Stufenhüpfer der MFO neigten oft zu Störungen.
Um weiterhin die Menge der Ersatzteile zu vermin-dern, wurden die
beiden
Triebwagen
mit einer neuen
Hüpfersteuerung
der SAAS versehen. Diese waren etwas besser in der Funktion, aber der
grösste Vorteil war, dass auch andere Baureihe damit versehen wurden. Weil die Steuerung auch angepasst werden musste, wurde die Vielfachsteuerung der beiden Trieb-wagen ausgebaut. Die Einrichtung wurde schlicht nicht benötigt.
Die beiden Modelle waren sich in einem
Bahnhof
kaum so nahe, dass man einen Versuch wagen konnte. Zudem wurden bei der
BLS-Gruppe
auch keine zu den beiden
Triebwagen
passende
Steuerwagen
beschafft. Damit waren die Bauteile schlicht nur unnützer
Ballast.
Kein Ballast war hingegen der neue
Kompressor.
Das alte Modell wurde durch ein von der SLM in Winterthur geliefertes
Exemplar ersetzt. Der Vorteil dabei war, dass dieser
Kolbenkompressor
eine etwas höhere
Leistung
hatte. Zudem wurde er auch bei anderen
Triebfahrzeugen
der BLS-Gruppe
verwendet. Sie sehen, auch bei den Umbauten, sollten die beiden besonderen
Triebwagen
immer zu den anderen Baureihen passen. Eine von der Farbgebung unabhängige optische Änderung gab es jedoch erst nach einem Einsatz von 25 Jahren. Im Jahre 1950 wurde der Stromabnehmer auf dem Triebkopf mit neuen doppelten Schleifleisten versehen.
Diese dienten vorerst der Erprobung, so dass der zweite Bügel noch
vor-handen war. Jedoch wurde dort das
Schleifstück
nicht gewechselt. Damit hatten die
Triebwagen
unterschiedliche
Pantographen
auf dem Dach. Mit dem Erfolg der neuen Schleifleisten konnte der Stromabnehmer auf dem Wagen entfernt werden. Dadurch verschwanden auch die Dachleitung und die beiden seitlichen Stege.
Die elektrische Ausrüstung war daher auf den
Triebkopf
reduziert worden. Eine Massnahme, die bei vielen Fahrzeugen der BLS-Gruppe
vorgenommen wurde, denn die kurzen Strecken machten einen
Stromabnehmer
als Ersatz nicht mehr erforderlich. Der Wagen hatte keinerlei Teile der elektrischen Ausrüstung mehr und wurde somit wie ein normaler Steuerwagen verwendet. Doch gerade dort gab es auch eine neue Lösung.
Die bisherige Anschrift BERN – LÖTSCHBERG – SIMPLON wurde
entfernt. An deren Stelle wurden mit gelber Farbe die Buchstaben BLS
aufgetragen. Damit war nun die Bahnanschrift nach den aktuellen Vorgaben
ausgeführt worden und die
Triebwagen
passten zu den Wagen.
Auch die Bezeichnungen der
Wagenklasse
wurden geändert. Die römischen Zeichen hatten ausgedient und es wurden
normale Zahlen verwendet. Damit war zumindest bei den Anschriften, der
Triebwagen
den aktuellen
Reisezugwagen
angepasst worden. Trotzdem blieb es ein älteres Modell, das kaum mehr der
Kundschaft angeboten werden konnte. Insbesondere die engen Bänke wurden
nicht mehr nach den Vorgaben besetzt.
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