Die Bahngesellschaften im Raum Bern |
|||||||||||
Navigation durch das Thema | |||||||||||
Im Raum Bern war um 1900 alles klar geregelt worden. Die meisten
Strecken gingen in den Besitz der neuen Schweizerischen Bundesbahnen SBB
über. Nur kleinere regionale Linien blieben davon verschont. Jedoch lohnt
es sich, wenn wir etwas genauer in die Situation bei den
Verkehrsbeziehungen der Stadt Bern blicken, denn so ergaben sich Lösungen
für neue
Bahnlinien,
die so eigentlich nicht mehr geplant waren. Bern orientierte sich schon früh nach dem Westen und nach der grossen Stadt Paris aus. Nur schon mit den französisch sprechenden Regionen des Kantons sah man sich dieser Sprache verbunden.
Als die Eisenbahnen jedoch gebaut wurden, kam es bei diesen
Beziehungen zu grösseren Problemen. Gerade in Frankreich hatte man das
begehrte Elsass verloren und so suchte man nach anderen
Verbin-dungen
in die Schweiz und Lausanne. Aus den Augen der Stadt Bern fehlte also der direkte Weg nach Paris. Diese Lücke sollte geschlossen wer-den, aber auch andere Regionen sollten von der Eisen-bahn profitieren. Mit einer Strecke durch das Gürbetal hätte man den Verkehr nach dem Oberland ohne die Schweizerische Centralbahn SCB ausführen können.
Doch noch war dort kaum ein normaler Verkehr vor-handen. Das
Aaretal war wirklich gut ausgebaut wor-den und daher wichtig. Auch sonst war man in Bern nicht so gut auf die neue Staatsbahn zu sprechen. Durch die Verstaatlichung der JS verlor Bern auch Geld.
Nun kam es zu einer Bahn, die erst noch vom Bund gesteuert wurde.
Die Regierung des Landes hatte eher das Land im Plan. Da kümmert sich ein
Staat schlicht nicht nur um die Belange der Stadt, die zufälligerweise die
Hauptstadt des Landes war. Bern musste also selber handeln.
Daher entstanden im Raum Bern neue
Bahnlinien,
die durch private Geldgeber und den Kanton Bern gebaut wurden.
Entscheidend dabei war, dass es zu Lösungen kam, die auf keinen Fall mit
den
Staatsbahnen
im Kontakt waren. Es gab damals wirklich viele Leute in der Region Bern,
die der
JS
nachweinten. Das obwohl diese wegen dem Bau des Simplontunnels pleite war.
Dieser
Tunnel,
sollte dann die Geschichte neu schreiben.
|
|||||||||||
Die Bern - Neuenburg - Bahn BN |
|||||||||||
Eröffnung: |
16. August 1897 |
Länge: |
42.9 km |
||||||||
Max. Steigung: |
18 ‰ | Elektrifiziert: |
14. Mai 1928 |
||||||||
Brücken: |
2 |
Tunnel: |
6 |
||||||||
Gebaut werden sollte die Bahn noch vor der Verstaatlichung der
Privatbahnen.
Sie wurde aus Sicht der Stadt Bern benötigt, um direkte Züge nach Paris zu
erhalten. Auch wenn es die Strecke über Biel bereits gab, war sie Bern zu
wenig direkt gebaut worden. Das Berner Seeland war jedoch nicht so eben,
wie es bei der Planung noch vermutet wurde. Trotzdem gelang es die Strecke
zu bauen und diese zu betreiben. Eröffnet werden konnte die Strecke der Bern – Neuenburg – Bahn BN am 16. August 1897 und sie bot den direkten Weg von Bern nach Paris. Auf einer Streckenlänge von 42.9 Kilometern mussten jedoch zwei grössere Brücken gebaut und sechs Tunnel gebohrt werden.
Trotzdem gelang es nicht die Neigungen auf dem üblichen Wert zu
halten. Statt den damals immer wieder verwendeten Werten um 15‰ musste auf
18‰ gesteigert werden. Die Strecke verliess den Bahnhof Bern in Richtung Westen und verliess die Strecke der Jura-Simplon JS im Bereich von Bümpliz. Danach folgte in Holligen der Betriebspunkt mit dem Depot. Weiter führte die Linie durch das Seeland nach Neuchâtel.
Dabei musste bei Kerzers die
Bahnlinie
zwischen Lyss und Palézieux gequert werden. Beeindruckend war dabei der
Viadukt
über die Saane. Eine sehr auffällige und lange
Brücke,
die sehr bekannt wur-de. Weniger wichtig war dabei der Bahnhof von Anet / Ins. Dort kam es jedoch zur Situation, dass die Dampflokomotiven der BN auf die Züge der Bahn Fribourg-Morat-Anet FMA traf. Diese war mit einer seitlichen Stromschiene versehen worden. Das Ziel beim Bahnhof von Neuchâtel konnte aber nur mit einer langen Rampe erreicht werden, daher befanden sich die steilsten Abschnitte der Bahnlinie, die nach den Regeln von Nebenbahnen gebaut wurde, auch dort.
Der von Bern erhoffte direkte Verkehr nach Paris konnte sich
tatsächlich einstellen. Dabei waren jedoch die grossen internationalen
Züge nicht anzutreffen. Es gab jedoch
Kurswagen.
Auch wenn auf der BN
Schnellzüge
verkehrten, es war eine
Nebenbahn,
die auch nach diesen Normen gebaut worden war.
Hauptstrecken
waren damals sehr teuer und das konnte sich die Region schlicht nicht mehr
leisten. Da die BN kurz vor der Verstaatlichung gebaut wor-den war, kam es nicht mehr zur Übernahme durch die JS, die als erster Teil der Schweizerischen Bundes-bahnen SBB werden sollte.
Da zudem kein staatliches Interesse an der direkten Linie
vorhanden war, blieb die BN aussen vor. Die Verstaatlichung kam nicht und
so musste man sich wegen dem schweren Unterhalt Lösungen suchen. Nicht
alle Arbeiten konnten in Holligen ausgeführt werden. Den schweren Unterhalt kaufte man daher ein. Damals wurde dieser nicht von den Herstellern angeboten und daher kaufte die BN die Arbeiten bei der Thunersee-bahn TSB ein.
Eine Lösung, die später dazu führen sollte, dass die
Bahnlinie
zu einem Teil der
Betriebsgruppe
wurde, auch wenn sie nicht so richtig zu den anderen Linien passen sollte
und das müssen wir etwas genauer ansehen, denn der Betrieb war spannend. Auf der Nebenstrecke von Bern nach Neuchâtel wurde schon früh schnell gefahren. Damit dort die Schnell-züge auch den Namen verdienten, wurden auch die passenden Schnellzugslokomotiven benötigt.
Etwas, was es bei den anderen Bahnen der
BLS-Gruppe
nie geben sollte. Die einzige Strecke mit
Schnellzügen
fuhr dann elektrisch durch den nagelneuen Lötschbergtunnel und so blieb
die BN wirklich besonders.
Die Einführung des elektrischen Betriebes auf der BN war nur mit
dem bernischen Dekret möglich. Trotzdem sollte es hier bis am 14. Mai 1928
dauern, bis die neue
Fahrleitung
unter
Spannung
gesetzt werden konnte. Damit verschwanden aber auch die
Schnellzugslokomotiven,
denn diese gab es mit der elektrischen Traktion in der Schweiz nicht mehr.
Zumindest zu Beginn wurde zwischen dem Personen- und dem
Güterverkehr
unterschieden. Immer ein Thema auf der BN waren die direkten Wagen nach Paris. Diese konnten sich lange halten und erst die Einführung der TGV in Frankreich beendete den Verkehr mit den Kurswa-gen.
Um den Anschluss an Paris nicht zu verlieren, wurden Zubringer
eingeführt. Diese wurden mit den
Triebzügen
RAe TEE II ge-fahren, weil diese mehrere
Stromsysteme
abdecken und so bis nach Franse in Frankreich fahren konnten. Gerade diese Zubringer auf der BN liessen den Hauch der gros-sen Zeit wieder aufleben. Die zu Beginn noch im Anstrich der TEE verkehrenden Triebzüge liessen vermuten, dass es sich um diese internationalen Züge handelte.
Jedoch waren diese in jenen Jahren verschwunden und da-her waren
die
Triebzüge
RAe TEE II auch verfügbar. Auf der BN verkehrten
daher nie
TEE,
auch wenn es internationale Züge gab.
Die BN als
Bahngesellschaft
übernahm im Raum Bern bei den nicht verstaatlichten normalspurigen Bahnen
die Funktion, die im Oberland von der Thunerseebahn TSB übernommen wurde.
Wegen dem Vertrag für den schweren Unterhalt führte dazu, dass die BN sich
in die
Betriebsgruppe
einbringen konnte. Alternative dazu wäre nur die Einbindung in die
Staatsbahnen
gewesen, aber das wollte der Kanton Bern auf keinen Fall.
So konnte sich die BN, die immer mit den deutschen Namen arbeitete
und daher immer als Bern-Neuenburg-Bahn arbeitete, lange halten. Erst als
in Bern die neue BLS AG gegründet wurde, war es auch um die BN geschehen
und die Gesellschaft wurde aufgelöst. Heute verkehren auf der BN moderne
Regionalzüge
und ab und zu gelangt auch ein
TGV
auf die Strecke. Mittlerweile war die Strecke auch als
Hauptbahn
aufgebaut worden. |
|||||||||||
Die Gürbetalbahn GTB |
|||||||||||
Eröffnung: |
01. Nov. 1901 |
Länge: |
27.9 km |
||||||||
Max. Steigung: |
22 ‰ |
Elektrifiziert: | Ab 16. August 1920 | ||||||||
Brücken: |
keine |
Tunnel: |
1 | ||||||||
Die Entstehung einer
Bahnlinie
durch das Gürbetal hatte mehrere Ursachen. Sie wurde zwar für den
regionalen Verkehr im Raum Bern geplant und zu Teil auch deswegen gebaut.
Jedoch sollte auch die Thunerseebahn TSB kräftig an der Entstehung der
Gürbetalbahn beteiligt sein. Doch beginnen wir auch hier mit der
Vorstellung der
Nebenbahn
durch das Gürbetal, die letztlich den
Bahnhof
Thun erreichen sollte. Eröffnet werden konnte die Gürbetalbahn auf der ganzen Länge am 01. November 1901. Sie hatte eine Länge von 27.9 Kilometer erhalten und verfügte lediglich über einen Tunnel.
Markant auf der Strecke waren jedoch die Stei-gungen, denn diese
mussten zur Vermeidung von vie-len Kunstbauten auf Werte von bis zu 22 ‰
gesteigert werden. Das war für eine Strecke mit Mittelland recht hoch,
aber durch die Baukosten bedingt. Die Strecke nutze ab dem Bahnhof Bern zunächst die Anlagen der BN und zweigte von diesen bei Holligen ab. Dort konnte man auch das Depot der BN mitbe-nutzen.
Die Strecke folgte durch das ländliche Gürbetal vorbei am
wichtigsten Ort der Strecke Belp nach dem
Bahn-hof
von Thun. Dabei durfte man den dortigen Bahnhof der
Staatsbahnen
mitbenutzen. Einen abgesetzten Bahnhof gab es daher nicht mehr. Verwirklicht werden konnte die Linie jedoch nur mit Hilfe der Thunerseebahn. Diese wollte den Verkehr nach dem Oberland in eigener Regie betreiben. So sollte in Thun nicht mehr der Bahnhof gewechselt werden und auch das Umsteigen wollte man ver-hindern. Da man aber nicht an die damals noch existierende SCB zahlen wollte, bevorzugte man das Gürbetal. So konnte man die Einnahmen in die eigene Kasse wirtschaften.
Das führte dazu, dass die Gürbetalbahn seit Beginn mit
Schnellzügen
befahren wurde. Die Tatsache, dass es sich um eine
Nebenbahn
handelte, spielte dabei keine grosse Rolle, denn auch die TSB war als
solche definiert worden. Die in Bern beginnenden
Expresszüge
fuhren daher durch das Gürbetal nach Interlaken und dabei auch als direkte
Konkurrenz zur Linie durch das Aaretal und damit auch zur neuen
Staatsbahn. Betrieblich waren für die immer schwerer werdenden Expresszüge jedoch die hohen Werte bei den Steigungen hinderlich. Zudem war das Aaretal besser trassiert wor-den, denn dort konnte schon um 1901 schneller gefahren werden.
Als mit den
Staatsbahnen
keine so grosse Rivalität be-stand, wie das noch bei der
SCB
der Fall war, kamen die
Schnellzüge
nach wenigen Jahren wieder weg. Nach In-terlaken fuhr man durch das
Aaretal. Die Leute musste jedoch in Thun nicht mehr umsteigen, denn man wechselte nur noch die Lokomotive. Für das Gürbetal war das jedoch nicht gut, denn so gingen die Expresszüge verloren und aus der Nebenlinie wurde das, was der Name schon vermuten lässt.
So gingen auch die Einnahmen zurück und das führte gerade während
dem ersten Weltkrieg zu grösseren finan-ziellen Einbussen, da die
Kohle
nicht finanzierbar war. Die Funktion als Alternative zum Aaretal konnte die Strecke nie wahrnehmen. Hauptgrund waren die Anlagen, aber auch die Steigungen, die damals wirklich zu einem Problem werden konnten.
Die
Bahnlinie
durch das Gürbetal hatte so schon früh an Bedeutung verloren. Man konnte
sich während dem ersten Weltkrieg nur halten, weil man zur
BLS-Gruppe
gehörte und so von den Anlagen der anderen Bahnen profitieren konnte.
Eine Umstellung auf den elektrischen Betrieb konnte man sich nicht
leisten. Jedoch profitierte auch die Gürbetalbahn vom bernischen Dekret
und so konnte bereits am 16. August 1920 die neue
Fahrleitung
eingeschaltet werden. Einen Vorteil beim Verkehr nach Interlaken konnte
man sich damit jedoch nicht erhoffen, denn ein Jahr früher war auch das
Aaretal mit einem
Fahrdraht
versehen worden. Der Verkehr blieb regional.
Die Gürbetalbahn blieb eine
Regionalbahn,
die sich in erster Linie auf die Region um Bern konzentrierte. Die
Bahnlinie
hatte viele sich kurz folgende
Haltepunkte
und war so schon früh eine Vorortsbahn geworden. Die restliche Strecke war
dann mit bescheidenem Verkehr kaum wirtschaftlich. Dazu beigetragen hatte
auch der bescheidene
Güterverkehr.
Trotzdem konnte sich die
Bahngesellschaft
über eine längere Zeit halten.
Während dem zweiten Weltkrieg kam es jedoch zur notwendigen zur
Fusion mit der Bern-Schwarzenburg-Bahn BSB. Es entstand so die neue
Bahngesellschaft
Gürbetal-Bern-Schwarzenburg GBS. Diese blieb jedoch ein Teil der
BLS-Gruppe
und als dann die BLS AG gegründet wurde, war es um die Gesellschaft
gesehen. Die GBS und damit die Bahn im Gürbetal war vom Namen her
verschwunden. Die Anlagen blieben jedoch erhalten.
Auch wenn das Gürbetal kaum je grosse Bedeutung erlangte, sie war
eine wichtige Vorortsbahn im Raum Bern und Belp. Das zeigte sich gerade
mit der
S-Bahn
und auch heute noch verkehrt nicht jeder Zug bis in den
Bahnhof
von Thun. Es blieb eine
Regionalbahn,
die nur erhalten blieb, weil sie auf einen Teil grosse Bedeutung hatte und
auch wegen einem ganz besonderen Effekt, der immer wieder genutzt werden
kann.
Die Gürbetalbahn ist eine
Umleitungsstrecke
für das Aaretal. Kommt es dort zu einem längeren Unterbruch, verkehren auf
der Strecke wieder
Schnellzüge,
die nun auch das Wallis zum Ziel haben. Offizielle Halte gibt es jedoch
nicht mehr und für den
Güterverkehr
waren die Steigungen zu gross. Diesen konnten die Anlagen einer
Nebenbahn
auch nicht mehr aufnehmen. Auch wenn man sich bemühte, denn Status einer
Nebenbahn blieb. |
|||||||||||
Die Bern - Schwarzenburg - Bahn BSB |
|||||||||||
Eröffnung: |
01. Juni 1907 |
Länge: |
20.9 km | ||||||||
Max. Steigung: |
35 ‰ |
Elektrifiziert: |
Ab 06. Dez. 1920 |
||||||||
Brücken: |
2 |
Tunnel: |
1 |
||||||||
Die letzte
Bahngesellschaft
der späteren
BLS-Gruppe,
ist die Bern-Schwarzenburg-Bahn BSB. Sie befindet sich hier jedoch nur am
Schluss, weil es die letzte Bahn war, die eröffnet werden konnte. Auch die
Entstehung der Strecke war eher dem Bedürfnis der Stadt Bern nach
regionalen
Verbindungen
geschuldet, als der Notwendigkeit. Heute würde niemand mehr eine Strecke,
wie jene der BSB bauen, denn der Verkehr war nie rentabel. Als am 01. Juni 1907 die Strecke von Bern nach Schwarzenburg eröffnet werden konnte, war sie schon sehr speziell. Mit einer Länge von 20.9 Kilometer ordnete sie sich bei den damals gebauten Bahnen ein.
Benötigt wurden zwei grössere
Brücken
und ein
Tunnel.
Die grösste Besonderheit waren jedoch die Steigungen. Hier wurden Werte
von bis zu 35 ‰ erreicht. Dabei war auch eine der steilsten normalspurigen
Bahnen entstan-den. Auch die BSB verliess den Bahnhof von Bern auf der Strecke der BN. Von dieser konnte auch das Depot in Holligen benutzt werden. Danach wurde durch das Tal der Schwarzwasser gefahren und so das Ziel in Schwarzen-burg erreicht.
Wichtigster
Bahnhof
innerhalb der Strecke war Köniz. Eine Weiterführung war jedoch nicht mehr
vorgesehen. Es war also eine Bahn, die nur Schwarzenburg mit der Stadt
Bern verband. Die in Bern noch relativ flach startende Bahn erreichte schon sehr bald den ersten Abschnitt mit Steigungen von über 28 ‰. Womit eigentlich schon der Rekord erreicht gewesen wäre. Dieser Wert steigerte sich in der Folge aber noch um letztlich bis zu einem Wert von 35 ‰ anzusteigen. Das führte unweigerlich dazu, dass die BSB spezielle und eigene Maschinen benötigte. Man konnte nicht zu einem Typen der anderen Bahnen greifen.
Um die Baukosten im Griff zu behalten, wurde nach den Normalien
der damaligen
Nebenbahnen
gebaut. Das führte zu einem schwachen
Oberbau
und auch zu den sehr hohen Werten bei der Steigung. Trotzdem gelang es
nicht, alle Kunstbauten zu verhindern. Die Bern-Schwarzenburg-Bahn BSB war
daher nicht besonders üppig gebaut worden. Viel Ansehen konnte man sich so
auch nicht mehr erarbeiten, denn die Zeit der grossen Bauten war vorbei.
Die
Steigungen und der
Oberbau
verhinderten, dass man sich bei den
Lokomotiven der anderen Bahnen orientieren konnte. Die
Dampflokomotiven musste eine hohe
Zugkraft
haben und das war nur zu erreichen, wenn langsamer gefahren wurde. So
blieb es anfänglich eher bescheiden auf der BSB, wie wirklich nie so
richtig in Schwung kommen sollte, denn der Betrieb war wirklich teuer,
auch weil man eigene Lokomotiven benötigte.
So konnte sich die
Bahnlinie
nie so entwickeln, wie man sich das besonders im Raum Schwarzenburg
erhofft hatte. Die steile Stichbahn, in die ländlichen Gebiete führte, war
nicht optimal trassiert worden. Die
Güterzüge
nach Schwarzenburg konnten nur mit sehr viel Aufwand gezogen werden. Das
verteuerte den Transport und so blieb die wirtschaftliche Förderung der
Region unter den Erwartungen der
Bahngesellschaft.
Gerade die oft geschürte Hoffnung des wirtschaftlichen Aufschwungs
fand nicht statt. Wegen den hohen Kosten für den Transport siedelte sich
keine Industrie an und nur diese konnte für ansprechende Einnahmen im
Güterverkehr
sorgen. Der
Bahngesellschaft
blieben so nur die Einnahmen aus dem
Personenverkehr
und auch die waren nicht besonders hoch, da dazu die grossen Städte
entlang der Strecke fehlten.
Die ländlich geprägte Bevölkerung reiste zudem nicht so oft. Die
BSB backte kleine Brötchen, wenn man diesen Vergleich heranziehen kann.
Der regionale Charakter blieb der Bahn immer erhalten, und vermutlich
hätte sich hier der
Dampfbetrieb
bis zur Einstellung der Bahn gehalten. Busse und LKW wären an deren Stelle
getreten und die BSB wäre als eine der verschwunden Bahnen der Schweiz in
die Bücher eingegangen. Das bernische Dekret brachte ab dem 06. Dezember 1920 auch im Schwarzwassertal die elektrischen Lokomotiven und so einen kleinen Aufschwung der Bahnlinie.
Die elektrischen
Lokomotiven
konnten nun auch
Güter-züge
ziehen, was wirtschaftlich eine Steigerung darstell-te. Die BSB konnte
sich so viele Jahre über Wasser halten. Daher blieb die Strecke erhalten
und konnte so weiter befahren werden, auch wenn man bescheiden blieb. Als man sich während dem zweiten Weltkrieg mit der Gürbetalbahn zur GBS zusammenschloss, waren die Zeiten der Dampflokomotiven auf der BSB schon längst verges-sen.
Die Bahn entwickelte sich so aber zu einer leistungs-fähigen
Vorortsbahn. Die sich jedoch nur auf den Ab-schnitt zwischen Bern und
Köniz beschränken sollte. Schwarzenburg profitierte zwar von der Bahn,
konnte aber nie wirklich Verkehr generieren.
Ein Problem der Strecke war, dass man sich lange nicht dazu
durchringen konnte, die
Achslasten
zu erhöhen. Dazu fehlte das Geld und als es letztlich gelang, waren die
Güterverkehre
längst an die Strasse verloren. Das war auch der Grund, warum man es lange
nicht schaffte. Erst als auch die Strassenbrücke zu schwach wurde, konnte
man die neue mitbenutzen. Damit war der Weg frei, jedoch viel zu spät, wie
wir nun wissen.
Die Bern-Schwarzenburg-Bahn BSB ist heute eine
Regionalbahn,
die besonders von der Stadt Bern und den neuen Quartieren entlang der
Strecke profitiert. Sie ist heute ein wichtiger Teil der
Regionalverkehrs
im Raum Bern. Doch wir wollen eigentlich wissen, was für Auswirkungen auf
die Dampflokomotiven dieser Bahnen zu erwarten waren und das natürlich
auch für die anderen Bahnen der
BLS-Gruppe
doch dazu hilft nur eine Tabelle. |
|||||||||||
Lok |
BB |
TSB |
SEB |
BN |
SFB |
GTB |
EZB |
BSB |
Hinweis |
||
E 2/2 |
1–3 |
||||||||||
E 3/3 |
73 |
Ex ARB |
|||||||||
Ed 3/3 |
1-4 |
5-6 |
Ec 3/4 |
||||||||
Ec 4/5 |
11-12 |
13-14 |
15-16 |
||||||||
E 3/3 |
1-4 |
||||||||||
Eb 3/4 |
1-8 |
||||||||||
Ec 3/5 |
41-42 |
45-46 |
43-44 |
||||||||
Ed 3/4 |
51-53 |
||||||||||
Ec 4/6 |
61-64 |
||||||||||
Ea 3/6 |
31-32 |
||||||||||
|
|||||||||||
Letzte |
Navigation durch das Thema |
Nächste | |||||||||
Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt | ||||||||
Copyright 2024 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |