Betriebseinsatz Teil 2 |
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Angesichts der Tatsache, dass die
Triebwagen
RBDe 565 kaum 20 Jahre alt waren, war bei der BLS-Gruppe
eine deutliche Verjüngung der Flotte erfolgt, denn mit der Reihe
ABDe 4/8 wurden Triebwagen
mit über 40 Jahren Einsatz abgestellt. Jedoch sorgte die Verdichtung im
Fahrplan
dafür, dass sich die Triebwagen nicht zu grosse Sorgen machen mussten.
Jedoch war das ein neues Gesetz und das bereitete die grösseren Sorgen.
Triebwagen
waren allgemein nicht so lange im Einsatz, wie
Lokomotiven. Letztere konnten sich mit
Güterzügen
noch ein Gnadenbrot verdienten. Bei den Triebwagen ging das schlicht
nicht. Nach 40 Jahren waren sie nicht mehr zeitgemäss und die Kundschaft
reklamierte den mangelhaften Komfort. Doch gerade hier standen die
Triebwagen RBDe 565 gar nicht so schlecht da, denn im neuen
Triebzug
war wieder enger bestuhlt worden.
Was in Zürich seit Jahren bestens funktionierte, sollte nun auch
im Raum Bern umgesetzt werden. Die Bundeshauptstadt sollte auch eine
leistungsfähige
S-Bahn
bekommen. Mehr Züge und neue Durchmesserlinien sollten das Markenzeichen
dieser S-Bahn werden. Der Zug aus Thun sollte dabei nicht mehr in Bern
enden, sondern gleich bis Fribourg verkehren. Ähnliches galt dabei auch
für die Züge aus dem Schwarzwassertal.
Damit man die
S-Bahn
erkennen konnte, wurden die Fahrzeuge mit einem speziellen Logo versehen.
Damit kamen aber neue
Dienstpläne
ins Programm, denn die
Triebwagen
mit dem Logo sollten im Bereich der S-Bahn verkehren und nicht im Berner
Oberland. Das betraf sowohl die Triebwagen RBDe 565, als auch die Reihe
RBDe 566. Somit bekamen die Triebwagen RBDe 565 auch fest zugeteilte
Linien und diese gehörten nicht immer zum Netz der BLS-Gruppe.
Man hatte bei der BLS-Gruppe
neue
Dienstpläne
erstellt, die ausschliesslich mit
Triebwagen
RBDe 565 besetzt wurden. Die Reihe
ABDe 4/8 war nun
weit von Bern entfernt im Einsatz. Doch auch dieses letzte Aufbäumen
brachte nicht. Die Reihe
ABDe 4/8 wurde
abgestellt. As eiserne Reserve der eisernen Reserve, war klar, dass nun
alle Dienste von den neuen Zügen übernommen werden konnten. Die BLS-Gruppe
besass einen modernen Bestand. Beim ersten aus der grossen Revision entlassen Triebwagen glaubten die Leute ihren Auch nicht. Das Fahrzeug hatte eine geänderte Farbgebung erhalten und orientierte sich dabei an den neusten Triebzügen der Baureihe RABe 525.
In Zukunft sollten die bisher blau/cremen
Triebfahrzeuge
zusam-men mit den Wagen in einer silbernen Grundfarbe mit hellgrünen
Flächen verkehren. Doch noch musste man sich an diesen An-blick gewöhnen.
Das von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB eingeführte Geschäft
mit Werbelokomotiven der Reihe
Re 460,
vermochte immer wieder auch andere Bahnen zu diesem Schritt bewegen. Es
lockten die Werbeeinnahmen, denn es war leicht verdientes Geld und die
teuren Fahrzeuge konnten sich so schneller finanzieren. Nur oft fehlte es
an den passenden
Lokomotiven. Die Trams mit ihren Werbungen wären da eine
Lösung gewesen.
Im Bereich der RM, die aus der EBT-Gruppe
entstanden war, war das jedoch nicht der Fall. Nur es gab auch spezielle
Wünsche, die man natürlich gegen genügend Geld gerne umsetzte. Dabei
sollte ausgerechnet der neuste
Triebwagen
dazu verwendet werden. Der Kunde hätte dabei durchaus eine der vorhandenen
Lokomotiven benutzen können, denn diese waren nur zum
Teil mit Werbungen versehen worden. Es musste ein
Pendelzug
sein.
So ging die RM mit dem
Triebwagen
RBDe 566 241-6 im Jahre 2003 einen neuen Weg. Der komplette
Pendelzug
wurde zu Werbezwecken beklebt. Es entstand damit erstmals in der Schweiz
ein kompletter Werbezug. Der Kunde, der sich diesen speziellen Zug
leistete, war die Firma Burkhalter und die Schweizer Berghilfe. Der gelb
leuchtende Zug konnte kaum mehr der RM zugeordnet werden. Somit gab es
aber den ersten Farbtupfer. Die bereinigten Dienstpläne der BLS sollten nicht lange be-stand haben. Der Grund dafür fand man bei den Schwei-zerischen Bundesbahnen SBB. Diese führten im Raum Zürich die S-Bahn im Auftrag des ZVV. Im Raum Bern wollte man sich jedoch aus dem Geschäft zurückziehen.
Die Region Bern musste sich daher nach einem Anbieter umsehen und
den fand man schnell im eigenen Kanton. Schliesslich war die BLS schon
beteiligt gewesen. Die Züge der gesamten S-Bahn sollten daher von der BLS geführt werden. Damit mussten die Dienstpläne neu ge-staltet werden, denn auf den schnellen Linien der Schwei-zerischen Bundesbahnen SBB mussten nun auch die schnell-sten Züge des Unternehmens verkehren.
Das waren die
Triebzüge
RABe 525, die mit
140 km/h ver-kehren konnten. Im Aaretal wo 160 km/h zugelassen war,
immerhin besser als nur mit 125 km/h zu bummeln.
Die frei gewordenen Züge wurden nun von den
Triebwagen
RBDe 565 übernommen. Damit kamen die Triebwagen nun wieder auf den
bekannten Strecken zum Einsatz. Die
S-Bahn
konnte so komplett abgedeckt werden, wobei die
Pendelzüge
verlängert werden mussten um dem Aufkommen an Fahrgästen gerecht zu
werden. Neben den neuen Wagen mit Niederflurteil, kam nun ein normaler zum
Triebwagen passender Zwischenwagen zum Einsatz.
Die Positionen waren so im Raum Bern bezogen und es sollte nun
etwas Ruhe in die
Dienstpläne
der
Triebwagen
RBDe 565 kehren. Man sah in den nächsten Jahren keine Veränderungen mehr
vor. Doch wie so oft, wenn es ruhig wird, passiert schnell ein
Missgeschick und es passiert etwas Aufregendes. Diese Geschichte sollte
sich auch bei den RBDe 565 bewahrheiten und das obwohl diese Modelle
bisher kaum auffällig gewesen waren. Als am Abend der Pendelzug in die Abstellgruppe des Bahnhofes Bern gestellt wurde, ahnte man nicht, was für eine folgenschwere Nacht kommen sollte. Der Lokführer verliess den Zug und ging nach getaner Arbeit nach Hause.
Doch in der Nacht zum 03. Dezember 2006 ertönten die Sirenen der
Feuerwehr in der Stadt Bern und ihr Ziel sollte der
Hauptbahnhof
sein, denn dort soll scheinbar ein abgestellter Zug in Brand geraten sein. Die angerückte Feuerwehr konnte den Triebwagen mit der Nummer 565 734-1 schnell löschen, so dass sich der Schaden in Grenzen hielt. Nur, wusste man immer noch nicht, was genau passiert war.
Das
Lokomotivpersonal
des letzten Zuges wurde da-her befragt und dabei gab der Lokführer zu
Protokoll, dass er den
Triebwagen
korrekt abgestellt hatte und alle Kontrollen keine Schäden zeigten. Dabei
blieb die-ser wegen den kalten Temperaturen eingeschaltet. Eine durchaus übliche Angelegenheit, denn schon seit Jahren stellte man im Winter die Züge eingeschaltet ab. So kühlten sie nicht zu stark ab und konnten am Morgen schnell in Betrieb genommen werden.
Zudem lief man damit auch nicht Gefahr, dass
Ventile
einfrieren konnten. Passiert, war bisher nichts. Die Angelegenheit wurde
wohl umfangreicher, wie man es vermutet hätte. Die Untersuchung dauerte
daher noch etwas an.
Man stellte fest, dass sich anscheinend unbefugte Personen in das
Bahngelänge begeben hatten und am
Triebwagen
Manipulationen vornahmen, die dazu führten, dass die Traktionsleistung
aufgeschaltet wurde. Im Stillstand führt das zu schweren Schäden an den
Fahrmotoren.
Die Folge davon war der Brand. Der Schaden für diesen Sabotageakt musste
die BLS tragen, denn sie musste den Triebwagen wieder instand stellten. An dieser Stelle sei der Hinweis angebracht, dass das Bahngelände von unbefugten Personen nicht be-treten werden darf. Es drohen hohe Strafen und nicht selten enden solche Ausflüge tödlich.
Bedenken Sie dabei immer, dass auch der Lok-führer, keinen freien
Zugang zum
Gleisfeld
besitzt. Nur im Rahmen seiner Tätigkeit begibt er sich in diese
gefährliche Zone. Dabei darf er nur auf dem kürzesten Weg zu seinem Zug
gehen. Wenn für Profis solche Einschränkungen bestehen, wieso sollen dann aussenstehende Personen freien Zugang haben? Zudem sorgte dieser Vorfall dafür, dass die BLS und später auch die Schweizerischen Bundesbahnen SBB damit begannen, die Fahrzeuge abzuschliessen.
Besonders in der Nacht und in schwach ausgeleuch-teten
Gleisfelgern,
war dies eine wirksame Lösung um die Fahrzeuge vor schweren Schäden zu
schü-tzen. Wenn der Wurm einmal drin ist, wollen die schlech-ten Nachrichten nicht abreissen. Nach ein paar ruhigen Jahren, erschütterte die Meldung aus dem Bahnhof Biel/Bienne die Fachwelt.
Dort war der abgestellte
Triebwagen
mit der Nummer 565 730-9 in Brand geraten.
Kurze Zeit später weckten Sirenen der Feuerwehr die Leute in der Stadt
Biel. Erinnerungen an den Vorfall in Bern wurden augenblicklich wieder
geweckt.
Der nächste Morgen zeigte dann die Folgen des nächtlichen
Vorfalls. Die Trümmer des
Triebwagens
standen immer noch an der gleichen Stelle und warteten auf den
Abtransport. Eine Rettung des komplett ausgebrannten Triebwagens war
jedoch nicht mehr möglich, so dass nahezu der komplette
Pendelzug
ausrangiert und abgebrochen werden musste. Die ersten Arbeiten dazu
erfolgten sogar noch auf der Brandstelle. Nur so konnte der schwer beschädigte Triebwagen, oder was davon übrig war, abtransportiert werden. Das Zeil sollte jedoch nicht mehr die Hauptwerkstätte sein, denn es war bei den Fahrzeugen wirklich nichts mehr zu ret-ten.
Brände an Fahrzeugen sorgten schon immer für grosse Schäden und
diesmal traf einen der guten
Triebwagen.
Nur warum brannte dieser, waren auch jetzt wieder Van-dalen am Werk
gewesen? Erneut wurden umfangreiche Untersuchungen angestellt, denn man vermutete auch jetzt wieder einen Sabotage-akt. Der Lokführer hatte anfänglich versucht, den Brand mit dem Feuerlöscher zu bekämpfen.
Jedoch breitete sich der Brand so schnell aus, dass er den
Triebwagen
fluchtartig verlassen musste. Das liess ver-muten, dass im Abteil
Brandbeschleuniger verstreut und in Brand gesteckt wurde. Daher lag der
Verdacht bei vor-sätzlicher Brandstiftung.
Die Untersuchungen ergaben aber, dass eine Folge von vielen
Störungen zum Vorfall geführt hatte. So kam es im
Triebwagen
wegen einem defekten
Isolator
zu einem
Lichtbogen
im Bereich der 1000
Volt
Leitung. Die Folge davon war ein
Kurzschluss
auf der
Zugsammelschiene.
Eine Situation, die im Normalfall über die Steuerung sofort den
Hauptschalter
ausschaltet und so schwere Schäden verhindert. Nur das klappte hier nicht.
Das
Relais,
das den
Kurzschluss
überwachen sollte, sprach wegen einem Defekt nicht an, so dass die
Leistung
auf der
Zugsammelschiene
weiter übertragen wurde. Der
Triebwagen
geriet dadurch in Folge dieser massiven Störung in Brand. Es war keine
Brandstiftung! Vielmehr ein unglücklicher Zufall von zwei Schäden, die im
Vorfeld nicht erkannt werden konnten. Das Unternehmen hatte daher sehr
viel Pech bei diesem Brand. Für die BLS war aber der Strich über der Nummer ein schwerer Verlust, denn man hatte zu wenige Fahrzeuge im Bestand und war um jeden Zug froh. Die BLS musste sich wieder einmal mit einem Fahr-zeugmangel befassen.
Die Lösung waren dann meistens neue
Triebwagen,
die den alten Modellen die Arbeit abnehmen sollten. Nur, die Triebwagen
RBDe 565 und 566 waren noch recht modern und der Verlust eines Fahrzeuges
soll-te eigentlich kein so grosses Problem bedeuten. Nach dem Brand in Biel wurde es wieder ruhiger und die Positionen im Raum Bern waren bezogen. Die BLS bekam damit aber auch neue Probleme. Auf vereinzelten Strecken reichte die Kapazität nicht mehr aus.
Doppelte geführte Züge waren aber für die
Halte-stellen
zu lang. Daher wurden auch in Bern bei den Zügen die Lösungen aus Zürich
angewendet. Die ersten doppelstöckigen Fahrzeuge der BLS seit Jah-ren
wurden bestellt.
Für einen erneuten Farbtupfer sorgte der
Triebwagen
mit der Nummer 565 735-8. Wobei mit Farbe nicht das richtige Wort gewählt
wurde, denn der Zug wurde weiss und machte damit Werbung für White Bull.
Ein Sportpass für die Region Adelboden sollte damit umworben werden. Daher
verkehrte der Zug während den drei Jahren ausschliesslich im Simmental.
Gefallen hatte dieser Zug jedoch nicht nur, denn der rote Bulle war gar
nicht zu frieden.
Mit den neuen
Triebzügen
gerieten die
Triebwagen
RBDe 565 und 566 jedoch nicht so sehr unter Druck. Der verdichtete
Fahrplan
auf mehreren Strecken führte dazu, dass das Unternehmen die zusätzlichen
Züge benötigte. Ersetzt werden konnte daher keiner der beliebten
Triebwagen. Dazu half auch die ehemalige RM, da dort noch ältere
Triebwagen vorhanden waren. Diese verschwanden nun und so gab es Arbeit
für die RBDe 565 und 566. Eingesetzt wurden die Triebwagen nun auf jenen Strecken, wo sie von der Kapazität ausreichten. Das waren viele Strecken der ehemaligen RM und natürlich das Berner Oberland.
Aber auch im Raum Bern blieben viele Strecken der
S-Bahn
in der Hand dieser
Triebwagen.
Man konnte daher immer wieder auf diese Fahrzeuge treffen und schnell
einmal nachsehen, ob es ein RBDe 565, oder ein RBDe 566 handelt. Dabei
reichte auch ein Blick auf den
Steuerwagen.
Wenn wir wieder einen Blick in die Dienste ab dem Dezember 2018
werfen, erkennen wir, dass sich in den vergangenen Jahren nichts verändert
hatte. Die
Triebwagen
hatten ihre Strecken erhalten und kamen dabei zum Teil auch auf den
schnellen Strecken der Schweizerischen Bundesbahnen SBB zum Einsatz.
Entscheidend ist die auf der Strecke erforderliche
Kapazität,
denn die RBDe 565 und 566 konnten nicht so einfach verstärkt werden.
Diese Züge wurden von den neueren
Triebzügen
gedeckt. Diese verkehrten in den
Dienstplänen,
wo Flügelzüge gebildet werden und natürlich dort, wo die Nachfrage nach
doppelstöckigen Zügen verlangt. Alle anderen Strecken sind oft in der Hand
der hier vorgestellten Triebwagen. Diese bekamen jedoch immer mehr ein
Problem, das man dem modern wirkenden Fahrzeug nicht ansehen konnte, denn
das Alter war schon recht hoch.
Die ältesten
Triebwagen
der Baureihe RBDe 565 hatten 2018 bereits ein Alter von 36 Jahren
erreicht. Das war schon recht hoch und damit musste man damit rechnen,
dass ein grösserer Defekt zur
Ausrangierung
führen könnte. Da die BLS AG zudem eine erneute Erneuerung der Flotte
beschlossen hat, muss in den nächsten Jahren mit dem altersbedingten
Abgang der ersten Triebwagen der Baureihe RBDe 565 und 566 gerechnet
werden. Die Zeit der RBDe 565 und der RBDe 566
scheint längers je mehr abgelaufen zu sein. Mit der zunehmenden Anzahl von
Triebzügen
der Reihe RABe 528,
können sie aus dem Verkehr genommen werden. Danach ist der Weg jedoch
klar, denn sehr oft steht die
Ausrangierung
an. Die verbaute
Widerstandsbremse
macht diese
Triebwagen
nicht mehr wirtschaftlich, da deswegen höhere Gebühren für das Trassee
entrichtet werden müssen.
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