Neben- und Hilfsbetriebe |
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Lokomotiven
in den Jahren um 1930 hatten nicht immer umfangreiche
Hilfsbetriebe,
jedoch deutlich aufwendigere
Nebenbetriebe,
als das heute der Fall ist. So gab es bei den Schweizerischen Bundesbahnen
SBB drei unterschiedliche
Spannungen.
Die Umstellung auf einen Wert war zwar beschlossen, aber längst noch nicht
überall akzeptiert. Wer nun meint, dass dies bei der
Seethalbahn
einfacher gelöst werden konnte, wird überrascht sein. Die
Lokomotive
De 6/6 hatte, obwohl sie für den
Güterverkehr
ausgelegt wurde,
Nebenbetriebe
erhalten. Das war damals durchaus neu eingeführt worden und nur die
Krokodile erhielten diese
Einrichtungen erst nach der Inbetriebnahme. Hier war daher klar, dass eine
Zugsheizung
eingebaut würde und das war, wie könnte es anders sein, nicht so einfach,
auch wenn die Wagen damals nur
Widerstände
für die
Heizung
hatten. Verkehrte die Maschine unter einer
Spannung
von 15 000
Volt,
war eine Heizspannung von 1000 Volt für die
Nebenbetriebe
vorgesehen. Auf die sonst üblichen weiteren
Anzapfungen
verzichtete man, obwohl sich die Bahnen noch nicht auf diesen Wert
geeinigt hatten. Auch wenn das immer wieder angestrebt wurde, das
Seetal
war keine internationale Strecke geworden. Aus diesem Grund konnte man
leicht den Fahrzeugpark an die Strecke anpassen.
Aus
diesem Grund wurde die
Spannung
für die
Zugsheizung
von einem eigens dafür eingebauten Schütz geschaltet und zu den beiden
Stossbalken
geführt. Bei diesen montierte man unter dem rechten
Puffer
eine Steckdose, die mit einem Deckel verschlossen wurde, so dass niemand
der Spannung gefährlich nahekommen konnte, denn mit 1000
Volt
war diese doch recht hoch ausgefallen und das wurde bei der Dose
berücksichtigt. Beim linken
Puffer
wurde zudem ein Kabel montiert. Auch das war damals durchaus üblich und
der nicht benötigte Stecker wurde in einer Blinddose gehalten. Damit war
dieser vor Feuchtigkeit etwas geschützt, die
Spannung
wurde abgedeckt und was noch wichtiger war, das Kabel wurde nicht am Boden
nachgezogen. Aus diesem Grund, konnte das Kabel in der Blinddose mit zwei
Riegel so arretiert werden, dass der Stecker nicht herausrutschen konnte. Bis jetzt war eigentlich bei der Baureihe
De 6/6 nicht so viel besonders, ausser dass auf die
Anzapfungen
für 600 und 800
Volt
verzichtet wurde. Mit dem Einsatz der
Lokomotive
im
Seetal
ergab sich jedoch ein weiteres Problem, denn die
Seethalbahn
hatte schlicht eine eigene
Spannung
für die
Zugsheizung
gewählt. Alles andere wäre eigentlich auch eine Überraschung gewesen, denn
zu speziell war deren
Stromsystem
ausgefallen. Damit von dieser
Lokomotive
auch die aus dem Nachlass vorhandenen Wagen geheizt werden konnten, wurde
eine zweite
Spannung
benötigt. Die
Ausrangierung,
der relativ neuen
Personenwagen
war nicht vorgesehen. Zudem waren diese für die
Triebwagen
leicht genug. Damit die neue
Lokomotive
zumindest bis zur Umstellung passte, wurde sie mit der Heizspannung der
Seethalbahn
versehen und dazu war eine Umschaltung erforderlich. Damit diese Umschaltung einfach erfolgen konnte, wurde in jedem Führerstand ein entsprechender Schalter montiert. So konnte leicht zwischen den Spannungen gewechselt werden. Auch jetzt muss erwähnt werden, dass die
abwei-chende
Frequenz
kaum einen Einfluss hatte. Der Wa-gen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB
wurde im
Seetal
einfach mit 1000
Volt
und 25
Hertz
ver-sorgt, jedoch nicht jener der
Seethalbahn. Was uns noch fehlt ist die im
Seetal
verwendete
Spannung
für die
Zugsheizung.
Diese betrug lediglich 220
Volt.
Dem interessierten Leser ist nun sicherlich eine Idee gekommen. Die
Spannung kennen wir von den
Hilfsbetrieben
der anderen Baureihen. Daher könnte die Heizspannung doch dort abgenommen
werden. So dachten auch die Konstrukteure und damit können wir mit der
Heizung
für das Seetal elegant zu den Hilfsbetrieben wechseln. Die
Spannung
für die
Hilfsbetriebe
wurde von einer
Anzapfung
für die
Fahrstufen
abgenommen. Daher passte deren Spannung nicht optimal, was jedoch kein
Problem ergeben sollte. Dabei wurde die Leitung nach der Anzapfung
geteilt. Die erste Leitung führte dabei über den
Heizhüpfer
zu den Steckdosen und Kabel an den beiden
Stossbalken.
Die zweite Leitung führte jedoch zum
Depotumschalter
und damit zu den Hilfsbetrieben. Wie die anderen Baureihen hatte die
Lokomotive
einen
Depotumschalter.
Dieser erlaubte es, die
Hilfsbetriebe
ab seitlichen Steckdosen mit Energie zu versorgen. Damit nun aber kein
Strom
zum
Transformator
fliessen konnte, wurde die Leitung dorthin gekappt. Daher war es auch
nicht möglich, ab dem
Depotstrom
die Wagen zu heizen. Das war auch nicht gewünscht, denn dazu reichte die
Leistung
schlicht nicht mehr aus.
Durch
den Aufbau des
Transformators,
blieb die
Spannung
unabhängig von jener der
Fahrleitung.
Veränderlich war daher nur die
Frequenz
der
Hilfsbetriebe.
Doch, wie bei den
Fahrmotoren
hatte das kaum einen negativen Einfluss. Wobei bei einer Sache wurde es
doch etwas speziell und das war ein oft vergessener Punkt. Die Rede ist
von der Anzeige der
Fahrleitungsspannung
und da gab es bei der Reihe De 6/6 immerhin zwei unterschiedliche
Spannungen. Da die Anzeige für die
Spannung
der
Fahrleitung,
wie bei den anderen Baureihen an den
Hilfsbetrieben
angeschlossen wurde, war diese immer gleich. Richtig, der Lokführer konnte
eigentlich nicht erkennen, welche Spannung vorhanden war. Dieser Punkt
könnte man nun als Mangel ansehen, denn es erscheint wichtig, dass die
Spannung korrekt angezeigt wird. Jedoch war die Baureihe De 6/6 eben keine
echte
Zweisystemlokomotive. Da keine betriebliche Umschaltung der Versorgung erfolgte, verkehrte die Maschine entweder im Seetal, oder auf dem Netz der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Umschaltung der Spannung in der Fahrleitung erfolgte in der Hauptwerkstätte und dabei wurden auch gleich die Skalen ausgewechselt. So konnte an der Anzeige auch erkannt werden, auf welches System die Lokomotive eingestellt worden war. Dass das kein Problem war, wird der betriebliche Einsatz zeigen. Ein bekannter Benutzer der
Hilfsbetriebe war auch
hier der
Kompressor. Dieser wurde mit einem
Schütz angeschlossen und
besass eine eigene
Sicherung. Damit konnte er auch mit Hilfe des
Depotstromes die
Druckluft in den
Hauptluftbehältern ergänzen. Ein Punkt,
der sich nicht von anderen Baureihen unterschied, und der auch nicht
anders gelöst werden sollte, denn der Kompressor war ein klassischer
Verbraucher. Ebenso klassisch, wenn auch nicht immer vorhanden, war jedoch die Kühlung der Fahrmotoren. Diese wurde hier mit je einem Ventilator für jeden Fahrmotor verwirklicht. Dabei wurde die Luft durch
die Gitter bei den
Vorbauten angezogen und anschliessend durch den
Fahrmotor ge-presst. Eine Beruhigung der
Kühlluft fand hingegen nicht
statt. Daher war die
Ventilation, wie bei den anderen Bau-reihen sehr gut
zu hören. Im Motor wurden Schmutz und Wärme aufgenommen. Da-mit wurde der Motor sauber gehalten und er konnte auch bei langsamer Fahrt nicht überhitzen. Gerade die mangelhafte Kühlung führte bei den Triebwa-gen zum Problem mit den Fahrmotoren, das sollte hier verhindert werden. Unter
der
Lokomotive
gelangte die Luft schliesslich wie-der ins Freie und das
stellte hier erstmals ein kleines Pro-blem dar, denn im
Seetal gab es
Probleme. Die unter der Lokomotive ausströmende Luft, wirbelte den Staub auf der entlang der Bahnlinie verlaufenden Strasse auf. Dieser
aufgewirbelte Staub behinderte die Sicht, wurde von der Bevölkerung als
unangenehm empfunden und bei der
Lokomotive
sogleich zu den
Fahrmotoren
geführt. Ein Problem, das man damals noch nicht so einfach lösen konnte,
weil auch die Hauptstrassen auf dem Lande durchaus klassische
Schotterpisten waren. Damit der Staub gemildert werden konnte, wurde die
Ventilation nur mit reduzierter
Leistung betrieben. Das konnte man, da die
Fahrmotoren nicht so stark belastet wurden, wie das bei den Baureihen
Ee
3/4 und Ee
3/3 der Fall war. Eine durchaus spannende Lösung, die das
Problem mit dem Staub wirksam bekämpfte und nebenbei die
Lokomotive
etwas
beruhigte, denn der Lärm kam auch hier von den
Ventilatoren und den
erzeugten Luftwirbel. Soweit hätten wir die Hilfsbetriebe abgeschlossen. Ach, Sie vermissten in diesem Kapitel den Transformator? Dieser wurde zwar, wie damals üblich, mit Öl isoliert und gekühlt. Dieses
Transformatoröl war für diesen Zweck ideal und es führte die Wärme allei-ne
durch die unterschiedliche Dichte ab. Eine
Ölpumpe, die das
Kühlmittel
künst-lich in Bewegung versetzte und einem Kühler zugeführt hätte, gab es
jedoch nicht. Daher wurde die Rückkühlung anders gelöst. Das erwärmte Öl geriet an das Gehäuse des Transformators, dort wurde es am kühlen Metall abgekühlt. Die Wärme wurde dabei auf das Metall übertragen. Dieses wurde wiederum durch den Fahrtwind und über die an der Seite vorhandenen Kühlrippen abgekühlt. Problem mit
dieser
Kühlung hätten nur lange
Rangierfahrten ergeben, aber die waren ja
nicht vorgesehen und daher erachteten die Hersteller diese Lösung als
Ideal. Daher war die Kühlung des Transformators schlicht nicht an den Hilfsbetrieben angeschlossen. Wir können daher die fertige Lokomotive auf die Waage zu stellen. Das Gesamtgewicht betrug dabei 73
Tonnen und so war die Maschine rund eine Tonne zu schwer, aber letztlich
war die Einhaltung der geringen
Achslasten, ein grosses Problem, das
jedoch nicht so schlecht gelöst wurde, wie man anhand des Gewichtes
annehmen konnte. Bevor Sie nun erbost in die Tasten tippen und mich
beschuldigen, einen wichtigen Teil vergessen zu haben, sage ich es gleich
selber. Die sonst bei den
Hilfsbetrieben immer vorhandene
Batterieladung
über einen
Umformer, war bei der Baureihe De 6/6 schlicht nicht vorhanden.
Es gab hier die üblichen Benutzer der Hilfsbetriebe schlicht nicht. Ein
Punkt, der nun aber die Betrachtung der
Beleuchtung deutlich spannender
macht. |
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