Beleuchtung und Steuerung |
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Die
Beleuchtung
einer
Lokomotive
ist ein wichtiger Punkt, bei langen
Tunneln
und bei Nacht. Da es bei der
Seethalbahn
keine grossen Kunstbauten gab, war gerade die Sache mit dem Tunnel schnell
erledigt, denn den gab es nur unter dem Damm der
Nationalbahn,
beziehungsweise
Südbahn,
beim
Bahnhof
Lenzburg Stadt. Trotzdem musste eine von der
Spannung
der
Fahrleitung
unabhängige Lösung her. Muss nicht, behaupte ich einfach mal so. Für die
Beleuchtung
wurde ein von den
Hilfsbetrieben
mit
Spannung
versorgter
Transformator
verwendet. Dieser Transformator sorgte dafür, dass die Spannung auf 36
Volt
reduziert wurde. Damit haben wir die Versorgung der Beleuchtung erhalten
und diese erfolgte bei der Baureihe De 6/6 wirklich mit
Wechselstrom
und damit komplett anders als bei den anderen Baureihen. Warum das so war,
werden wir später erfahren. Auf die Glühbirnen hatte die Frequenz der Fahrleitung jedoch Aus-wirkungen. Verkehrte die Maschine unter einer Spannung von 15 000 Volt und 16 2/3 Hertz, konnte bei den Glühbirnen ein leichtes Flackern erkannt werden. Dieses Flackern entstand auch bei 25
Hertz,
jedoch war nun die
Fre-quenz
zu hoch, dass dieses vom menschlichen Auge erkannt werden konnte. Doch was
war, wenn der
Fahrdraht
gar keine
Spannung
führte? Im Falle, dass die Fahrleitung keine Spannung führte, konnte die Be-leuchtung manuell umgeschaltet werden. Damit wurde sie nun von der eingebauten Batterie mit Gleichstrom versorgt. Dabei musste das
Lokomotivpersonal
jedoch wissen, wo der Schal-ter war, denn bei Dunkelheit fiel auch die
Beleuchtung
des
Führer-standes
mit der
Spannung
der
Fahrleitung
aus. Der Schalter musste daher bei Dunkelheit bedient werden. Neben der Dienstbeleuchtung waren nur noch die beiden Führer-stände mit einer Lampe versehen worden. Diese erhellte den Führer-raum, konnte aber auch für die Instrumente genutzt werden. Dazu warf ein
Messingdom
einen schwachen Lichtstrahl auf die
Instrumente.
Eine Lösung, die von anderen Baureihen her bekannt war und sich dort in
den letzten Jahren bewährt hatte. Daher wählte man diese Lösung auch hier. Wobei gerade diese
Lokomotive
wegen der einmännigen
Bedienung auch bei der Ausleuchtung des
Führerstandes
etwas sparte. So
reichte die einzige montierte Lampe kaum aus, um im Raum genug Licht für
Schreibarbeiten zu erzeugen. Auch das Flackern, war hier zu erkennen, was
die Arbeit im
Führerraum nicht besonders einfach machte. Nur, die
Konstrukteure fuhren ja nicht damit und so erachtete man das Problem als
gering.
Bei der üblichen
Dienstbeleuchtung
wurden über den
Puffern die von anderen
Loko-motiven her bekannten Laternen verwendet.
Diese hatten ein weisses Glas erhalten und für die farbigen Signalbilder
konnten die bei den Lampen vorhandenen Steckgläser benutzt werden. Eine
Lösung, die es erlaubte die damals hier noch vorhandenen unterschiedlichen
Farben zu erzeugen. Doch war da noch die dritte Lampe. Die obere Lampe wurde im Kasten eingebaut und sie befand sich knapp unterhalb des Daches an der Front zwischen den beiden Frontfenstern. Dadurch konnte hier die Lös-ung mit den Vorsteckgläsern nicht verwendet werden. Da oben jedoch nur noch rot benötigt wurde, konnte
vom
Führerstand
aus, ein rotes Glas vor die
Glühbirne geschoben werden.
Eine Lösung, die auch bei den Baureihen
Ce 4/6 und
Fe 4/4 verwendet wurde. Für einen besonderen Effekt sorgte jedoch die Montage der Lampen. Da die unteren Lampen am Drehgestell gegenüber dem Kasten beweglich waren, verschob sich das symmetrische Signalbild in Kurven leicht zu Seite. Je enger diese war, desto besser konnte das erkannt
werden. Damit war die Maschine in der Nacht sehr leicht zu erkennen, denn
das
Signalbild rüttelte und flackerte. Zu-mindest, wenn mit 16 2/3
Hertz
gefahren wurde. Damit kommen wir zur Steuerung der Lokomotive und diese wurde mit Gleichstrom betrieben. Dazu war die schon erwähnte Batterie zuständig. Diese montierte man in einem unter dem Kasten der Lokomotive montierten Batteriekasten zwischen den beiden Drehgestellen. Dieser Kasten war so ausgelegt worden, dass zwei
Batterien eingebaut
werden konnten. Diese waren zudem dank der Forderung im
Pflichtenheft nach
den Normen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB ausgeführt worden. Es wurden Bleibatterien verwendet, die mit Säure gefüllt wurden. Diese waren gut ge-eignet und hatten eigentlich nur das Problem, dass sie bei der Ladung Wasserstoff freisetzten. Dieses
Gas war
hochexplosiv und daher sehr gefährlich. Deshalb wurden bei den
Batteriekästen Belüftungen vorgesehen. Diese waren auch hier vorhanden,
obwohl es keine Ladung der
Batterien gab. Ein Punkt, der klar zeigt, dass
schlicht ein üblicher Kasten eingebaut wurde. Um die schweren
Batterien zu entnehmen, konnte dank
dem nach unten öffnendem Deckel, dieser genutzt werden. Dieser Deckel
besass Gleitbahnen, auf denen die schweren Batterien herausgezogen werden
konnten. Ausserhalb der
Lokomotive
war dann die Hilfe von Hebegräten
erforderlich. Sie müssen bedenken, dass so eine Batterie bis zu 400
Kilogramm schwer sein konnte. So etwas wurde auch damals nicht mit
Muskelkraft bewegt. Dieser Wechsel der Batterie, war hier wegen der fehlenden Ladung ein regelmässiger Vorgang, da die Bleibatterie mit der Zeit einfach entladen wur-de. Jedoch waren bereits spezielle Vorrichtungen ge-schaffen worden, so dass bei einer schwachen Bat-terie ein Tausch auch an einem grösseren Bahnhof vorgenommen werden konnte. Meistens erfolgte der
Wechsel jedoch im regelmäs-sigen Unterhalt und damit bei einem
Stilllager in einem
Depot. Die Steuerung selber war sehr einfach aufgebaut worden. Die bei anderen Baureihen benötigten Sig-nale für die Ansteuerung der Bauteile war hier schlicht nicht vorhanden. Der
Stromabnehmer wurde
mit einem einfachen Hahn mit
Druckluft versorgt und die weiteren
Bau-gruppe, wie
Hauptschalter und
Stufenschalter wur-den, wie die
Wendeschalter, mechanisch betätigt. Das war auch der Grund, warum keine
Ladung vor-handen war. Somit beschränkte sich die Steuerung lediglich auf
die Überwachung. Dabei wurden die
Spannung
in der
Fahrleitung
und die
Ströme in der Zuleitung zum
Transformator und bei den
Fahrmotoren
überwacht. Das waren jedoch Verbraucher, die nur Energie von der
Batterie
benötigten, wenn sie auslösen musste. Es war daher auch hier kaum ein
Verbrauch vorhanden. Die Lebensdauer der Batterie war daher lange,
besonders dann, wenn die
Beleuchtung
selten umgeschaltet wurde. Obwohl die
Lokomotive
für die einmännig Bedienung
vorgesehen war, gab es die bei den neusten
Triebwagen der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB verwirklichte Lösung mit dem
Totmannpedal bei dieser
Lokomotive nicht. Es war daher wirklich nur eine sehr einfache Steuerung
vorhanden, die kaum mehr Worte benötigt, jedoch hatte das auch
Auswirkungen auf die Bedienung der Maschine und die sollten wir uns nun im
nächsten Kapitel ansehen.
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