Beleuchtung und Steuerung |
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Für die
Beleuchtungen
in den
Fahrgasträumen,
im
Führerstand
und am Fahrzeug musste, wie für die Steuerung ein zweites
Bordnetz
geschaffen werden, dass von allen anderen Systemen unabhängig arbeiten
konnte. Die dazu benötigte Energie musste daher auf dem Fahrzeug bereit
gestellt werden. Ein Problem, das seit Jahren bestand und das seither
nahezu unverändert gelöst wurde. Der Grund ist simpel, es gibt keine
Alternativen.
Diese grosse Verwendung machte es möglich,
dass die
Bleibatterien
zu geringen Kosten in allen erdenklichen Formen erhältlich waren. Alle
hatten dabei jedoch gemeinsam, dass in jeder Zelle mit Hilfe eine Platte
aus Blei und einer solchen aus Bleioxyd mit Hilfe einer verdünnten Säure
eine Spannung abgegriffen werden konnte, die bei zwei Volt
lag. Je nach der Menge der Zellen, entstanden so Behälter mit
verschiedenen
Spannungen. Viele Jahre waren bei Bahnen Behälter
üblich, die über neun Zellen und daher eine
Spannung
von 18 Volt
verfügten. Hauptproblem dabei war, dass diese spezielle Spannung sehr
selten verwendet wurde und daher die
Bleibatterien
teuer in der Anschaffung waren. Aus diesem Grund wurden bei den
Triebzugen
ETR 470 andere Modelle verwendet. Diese hatten die als Standard bei
solchen
Batterien
geltenden zwölf Volt. Mit drei solchen Behältern hätte die in der
Schweiz bekannte
Spannung
von 36 Volt
auch erreicht werden können. Dabei vergessen wir jedoch, dass es sich bei
diesem
Neigezug
eher um ein Fahrzeug aus und für Italien handelte. Die Spannungen für die
Steuerung waren dort sehr oft anders gewählt worden. Der
Triebzug
ETR 470 bekam daher mit zwei in Reihe geschalteten Behältern eine Spannung
von 24 Volt,
die nicht verändert wurde. Ein grosses Problem der
Bleibatterien
war, dass diese mit ausreichender
Kapazität
ein sehr hohes Gewicht erreichten. Zudem war Blei giftig und die Säure
auch nicht gerade harmlos. Als ob das nicht ausreicht, entsteht bei der
Batterieladung
noch Wasserstoff, der sich verflüchtigen muss. Punkte, die einen Einbauort
aussen am Fahrzeug verlangten. Beim
Neigezug
gab es dazu unter dem Wagenboden jedoch genug Platz. In einem
Batteriekasten
konnten die Behälter eingebaut werden. Dieser war wegen dem
Gas
belüftet und seitlich mit Gittern versehen worden. Das war wichtig, denn
Bleibatterien
benötigten Wartung und nach einer Einsatzdauer von rund zehn Jahren,
mussten sie auch ersetzt werden. Ein leichter Zugang von der Seite her war
daher ein wichtiger Punkt. Trotzdem eine grosse Arbeit, denn hier wurden
die
Batterien
in jedem Wagen eingebaut. Wie der
Akkumulator
bei Ihrem Smartphone, reichen auch
Bleibatterien
nicht ewig. Um diese Entladung zu verhindern, mussten sie wieder geladen
werden. Hier kommt nun der grosse Vorteil, denn diese speziellen
Batterien
waren sehr einfach zu laden und sie besassen keinen Memory-Effekt. Es
musste einfach eine höhere
Spannung
sein, damit der Stromfluss zur Bleibatterie lief. Schon setzte die Ladung
ein. Im vorherigen Kapitel haben wir die
Batterieladegeräte
kennen gelernt. Diese nahmen ihre Arbeit auf, wenn der
Triebzug
eingeschaltet war. Dabei gaben diese eine
Spannung
ab, die über jener der
Bleibatterien
lag. Der Fluss des
Stromes
drehte sich und die
Batterie
wurde geladen. Da nun aber davon keine Energie bezogen werden konnte,
musste das
Bordnetz
während der Ladung von den
Ladegeräten
versorgt werden. Dazu war deren
Leistung
ausreichend.
Hier sei erwähnt, dass dort der Verbrauch
halbiert wurde, wenn die Zeit an der
Batterie
zu lange war. Das war wichtig, weil diese Lampen durchaus in der Lage
waren, die Batterien zu entladen. Um nun die anderen Beleuchtungen anzusehen, müssen wir bedenken, dass die Reihe ETR 470 international verkehren sollte. In den beiden Führerständen hatte dies jedoch keine Auswirk-ungen. Die
Instrumente
und
Manometer
mussten mit einer
Beleuchtung
versehen werden, denn diese sollten ja auch in einem
Tunnel
und bei Nacht korrekt abgelesen werden können. Wichtig war, dass diese
gute Bilder zeigten, aber nicht blendeten. Aussen am
Führerstand
waren dann die üblichen Lampen vorhanden. Diese verteilten sich auf drei
Stellen. In der Regel schreibe ich, dass unten zwei Lampen über den
Puffern
auf gleicher Höhe vorhanden waren. Das stimmt so auch hier, wobei einfach
die Puffer nicht vorhanden waren. Zudem waren die Lampen so verkleidet
worden, dass das Glas einen harmonischen Abschluss mit der
Front
bieten konnte. Etwas auffälliger war die oben am Kasten
angebrachte dritte Lampe. Diese mittig benötigte Leuchte musste auf dem
Dach angebracht werden. Der
Triebzug
war so nieder, dass sonst schlicht kein Platz vorhanden war. Daher baute
man um diese Lampe einen flachen Aufsatz. dieser war mit Rundungen
versehen, so dass wenig Luftwirbel entstehen sollten. Trotzdem wirkte der
Aufsatz auf dem flachen Fahrzeug irgendwie verloren.
In Italien galten auch andere
Signalbilder.
Diese konnten natürlich auch angezeigt werden. Ein Drehschalter im
Führerstand
erlaubte die Auswahl der einzelnen Bilder auf einfache weise. Gerade bei
so vielen Bildern, war das besonders wichtig, da so nicht so viele Fehler
entstehen konnte. Trotzdem gab es mit dem Schalter ein nicht gelöstes
Problem. Der Platz reichte für ein Signalbild nicht aus und daher musste
eines für die Schweiz anders gelöst werden. Es handelte sich um das Warnsignal der
Schweiz. Die drei rot beleuchteten Lampen an der Spitze des Zuges konnten
nicht am Drehschalter eingestellt werden. Der Grund war simpel, denn der
Schalter befand sich an der Rückwand und dieses Bild sollte schnell und
während der Fahrt erstellt werden können. Daher reichte es hier, wenn auf
dem
Führerpult
die entsprechende Taste gedrückt wurde. Die Lampen waren dann rot. Mit einem weiteren Taster auf dem
Führertisch
konnten auch die beiden unteren weissen Lampen verändert werden. Wurde
diese gedrückt, aktivierten sich die dort vorhandenen Scheinwerfer.
Diese waren seit einigen Jahren bei den meisten Bahnen eingeführt worden.
Sie erlaubten dem Lokführer eine etwas bessere Sicht. So konnte dieser nun
erkennen, was sich im
Gleis
befand und wenig später unter dem Zug verschwand.
Sie führte die vom Lokführer erteilten
Aufgaben aus, sorg-te für die Anzeigen der tech-nischen Daten und bei
neuer-en Fahrzeugen auch für eine ansprechende Diagnose bei Störungen.
Damit war auch die Überwachung vorhanden. Alle Punkte ansehen, würde nicht
zum Ziel führen. Wie umfangreich diese Punkte der Steuerung
sein können, zeigte sich gerade beim hier vorgestellten
Triebzug.
Zu all den vorher vorgestellten Aufgaben kam noch die
Neigetechnik
dazu. Diese musste die Neigung für jeden Wagen einzeln berechnen und dann
noch die von der effektiven Geschwindigkeit abhängigen Verzögerungen
berücksichtigen. Eine Aufgabe, die mit konventionellen Lösungen nicht mehr
korrekt umgesetzt werden konnte. Bei aktivierter Steuerung des Zuges wurde
daher das mit
Gleichstrom
betriebene
Bordnetz
genutzt. Dazu war ein als Fahrzeugrechner bezeichneter Computer vorhanden.
Auch wenn dieser vom Umfang her durchaus mit den damals gängigen PC
mithalten konnte, die Bedienung war komplett anders. Es gab schlicht keine
Tastatur, die genutzt werden konnte. Zwar wurde diese für die
Programmierung benötigt, danach lief das Ding auch ohne. Wenn ein Computer die Aufgaben übernimmt,
müssen die Geräte damit verbunden werden. Diese Datenverbindung übernahm
der
Fahrzeugdatenbus.
Diese Datenleitung übermittelte alle Funktionen nur an den
Fahrzeugrechner. Das bedeutet, dass der Lokführer seinen Auftrag erteilt,
ein elektronisches Signal zum Rechner lief und dieser dann die benötigten
Bauteile aktivierte. Es war daher eine indirekte Lösung vorhanden.
Das war eine Lösung, die damals in der
Schweiz schon bei der Baureihe
Re 460 vorhanden waren. Die
dort verwendeten Leitungen mit Glasfaserkabel, wurde hier zu Gunsten der
billi-geren Lösung mit Kupferkabel aufgegeben. Welche Anweisungen der Fahrzeugrechner erteilte, ersparen wir uns, diese waren so kompli-ziert, dass wir ein Diplom benötigen. Zudem erfolgten die einzelnen Signale in Bruchteilen von Sekunden. Gerade bei den
Stromrichtern
war das wichtig und die verschiedenen
Frequenzen
bei den Antrieben
mussten vom Rechner eingehalten werden. Welche Signale wann gegeben
wurden, kümmert uns effektiv nicht mehr. Eine Aufgabe des Fahrzeugrechners wollen wir uns jedoch etwas genauer ansehen. Es ist die Kastenneigung, denn diese erfolgte in Abhängigkeit der Geschwindigkeit und der Kurve. Als ob das nicht ausreichte, mussten im ganzen Zug Verzögerung aktiviert werden. Die Lösung mit genauen Streckenkarten
konnte nicht benutzt werden, da das Streckennetz zu gross und umfangreich
war. Das obwohl der Gotthard angeblich nur eine linke und eine rechte
Kurve
besass. Aktiviert wurde die
Neigetechnik
erst, wenn mit dem
Triebzug
schneller als 45 km/h gefahren wurde. Ab diesem Schwellwert wurden die
Kasten in den
Kurven
mit bis zu maximal 8° gegen die Innenseite geneigt. Das erfolgte also
auch, wenn mit dem
Neigezug
nicht bogenschnell gefahren wurde. Daher wurde die Neigung auch anhand der
Kurve und der effektiv gefahrenen Geschwindigkeit berechnet und war nie
gleich.
Dessen Winkeländerung zum Kasten sorgte zusammen mit der Geschwindigkeit dafür, dass die Kasten geneigt wurden. Die dabei beim ersten
Drehgestell
noch vorhandene Ver-zögerung war so gering, dass auch er korrekt geneigt
wurde. Die weiteren Fahrzeuge folgten dieser Neigung und zwar immer im Versatz. Dabei wurde die Länge der Fahrzeuge genommen und die zeitliche Verzögerung zum ersten Wagen berechnet. Das funktionierte so gut, dass es kein
Problem war mit dem Zug auch gegenteilige
Kurven
schnell zu befahren. Der Zug hatte dann einfach auf zwei Seiten geneigte
Wagen. Ein Punkt, der auf den befahrenen
Bergstrecken
immer wieder zu beobachten war. Neben den vielen Aufgaben zur Steuerung der Bauteile und der Neigetechnik wurden vom Fahrzeugrechner auch deren Funktion geprüft. Die dabei erhobenen Wer-te konnten im Rechner mit den Angaben in den Daten-banken verglichen werden. Wurden zu hohe, oder abweichende
Informationen ge-messen, ergab das eine Störung, die in der Folge durch
das Personal behoben werden musste und dazu diente die Diagnose. Auf dem Diagnosedisplay im besetzten Führerstand wurden dem Lokführer einerseits einige Systemeinstell-ungen und allenfalls aktuell vorhandene Störungen ange-zeigt. Die Technik, die einen Computer zur
Steuerung be-nötigte, konnte nicht mehr mit den konventionellen Lösungen
arbeiten. Daher wurde die Lösung mit einem
Diagnosesystem
verwendet. Dieses konnte zudem an die Sprache des Fahrers angepasst
werden. Genau genommen waren die vorhandenen
Sprachen bei der Diagnose nicht so üppig. Der
Triebzug
sollte im Einsatz Strecken im italienischen, französischen und im
deutschen Sprachraum befahren. Daher konnte angenommen werden, dass das
eingesetzte Personal eine dieser Sprache kannte. Ja selbst von der
Muttersprache konnte ausgegangen werden. Die Wahl war jedoch dem Bediener
überlassen und konnte bei jedem
Bildschirm
anders sein. Solche Diagnosebildschirme gab es in jedem
Führerstand
und in jedem Wagen. Je nach Position des
Bildschirmes
wurden die zum Benutzer passenden Störungen und Betriebszustände
angezeigt. Störungen konnten daher in der Nähe abgearbeitet werden.
Schnelle Lösungen für das Problem mit einer
Entpannungstaste
waren jedoch nicht möglich. Die Diagnose teilte nur mit, welche Handlungen
erforderlich sind. Neben der Überwachung der technischen
Funktionen, war seit Jahren auch üblich, dass der Fahrer ebenfalls
überwacht wurde. Diese Lösungen erlaubten es auf einen zweiten Mann zu
verzichten. Die Sicherheit bestand darin, dass bei Ausfall des Bedieners
die Einrichtung reagierte und den
Triebzug
zum Stillstand brachte. Einen Hinweis an den
Zugführer
erfolgte jedoch nicht, so dass wertvolle Zeit bis zur Betreuung verloren
ging. Die Funktion entsprach nahezu den bekannten
Einrichtungen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB, wobei der
Schnellgang
statt mit dem Weg mit zeitlichen Vorgaben von 2.5 Sekunden arbeitete. Der
Langsamgang
kam jedoch bereits nach 900 Metern, oder 30 Sekunden zur Ansprechung. Der
Wechsel auf diese zeitliche Lösung musste erfolgen, da mit den
Triebzug
schnell gefahren wurde, und dann 50 Meter sehr schnell abgefahren wurden.
Auch das waren vom Personal in der Schweiz
bekannte Hand-lungen. Selbst die Reaktion des Zuges auf ein Versäumnis war
identisch zur Baureihe
Re 460. Es wurde eine
Fahrsperre
ausge-geben und eine
Zwangsbremsung
eingeleitet. Die Rückstellung konnte jederzeit mit der korrekten Bedienung erfolgen. Speziell war eigentlich nur, dass solche Systemen bis-her in Italien eher unbekannt waren. Dort wurde immer noch mit zwei Personen im Führerstand gearbeitet. Beim ETR 470 war die Einrichtung aber in
beiden Ländern aktiv, so dass in Italien der Fahrer auch die Handlungen
vornehmen musste. Sie sehen, wie unterschiedlich einzelne Länder
arbei-teten. Neben dieser Kontrolle der
Reaktionsfähigkeit war auch die Prüfung der korrekten Interpretation der
Signale vorhanden. Selbst die Reaktion auf diese
Warnung
wurde mit dem
Triebzug
überprüft. Da es in diesem Punkt grosse Unterschiede zwischen der Schweiz
und Italien gab, waren die in diesen Ländern benötigten Einrichtungen
vorhanden. Das das nicht in jedem Fall ohne Probleme gehen sollte, war
eigentlich zu erwarten. Um den Umfang zu minimieren, werden wir
hier nicht in Details auf jedes System eingehen. Gerade die für die
Schweiz benötigten Systeme
Integra-Signum
und das neue
ZUB 121
sind von anderen Baureihen her bekannt. An deren Anzeigen und Funktionen
änderte sich nichts, nur weil der
Triebzug
auch nach Italien verkehren konnte. Doch dort gab es andere Systeme für
die
Zugsicherung,
die wir ebenfalls kurz ansehen müssen.
Das führte dazu, dass bei Fahrten in
Italien das System
ZUB 121
ausgeschaltet werden musste. Da dieses erst bei einem Halt in der Schweiz
wieder eingeschaltet und geprüft werden konnte, musste der
Triebzug
an der Grenze einen Halt einlegen. Damit die Durchfahrt in Chiasso möglich
war, gab es eine besondere Weisung, die erlaubte die Fahrt ohne ZUB 121
südlich des
Bahnhofes
von Lugano, wo angehalten wurde. Mit den
Zugsicherungen
haben wir diesen eher technischen Bereich der Steuerung abge-schlossen.
Sie haben dabei erkannt, dass es grosse Unterschiede zwischen den beiden
Ländern gab, die berücksichtigt werden mussten. Keine leichte Aufgabe für
die Erbauer. Die
Neigetechnik
und die Ansteuerung der
Fahrmotoren
war zudem so kompliziert, dass diese nur mit einem Rechner korrekt
ausgeführt werden konnte. Ein Problem, das damals neu war. Für die weiteren Bereiche der Steuerung
wenden wir uns der Bedienung des
Triebzuges
zu. In dieser werden auch noch Bereiche der Steuerung aufgeführt werden.
Eine Massnahme, die den Umfang eines Kapitels reduzierte. Wegen der hier
vorhandenen
Neigetechnik
und der Tatsache, dass der Triebzug in zwei Ländern eingesetzt werden
sollte, war alles etwas umfangreicher. Damals waren die Lösung noch
speziell.
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