Beleuchtung und Steuerung |
|||
Navigation durch das Thema | |||
Ein Grundsatz änderte sich mit dieser
Lokomotive
jedoch nicht. So wurde auch hier die
Beleuchtung
den Fahrzeug nicht zugeteilt. So kann gesagt werden, dass es auf der
Maschine schlicht kein Licht gab und das galt auch für das
Führerhaus.
Wenn wir schon in diesem Bereich sind, sehen wir uns an, wie das Problem
mit dem Licht gelöst wurde. Schliesslich mussten auch in der Nacht
Anzeigen und
Instrumente
korrekt erkannt werden. Für die Ausleuchtung des Arbeitsplatzes führte das Lokomotivpersonal spezielle Lampen mit. Diese wurden mit Kalziumkarbid betrieben. Dabei wurde dieses Salz mit Wasser in Kontakt gebracht. Bei der nun entstehenden Reaktion entstand
ein
Gas,
das brennbar war. Dabei hatte die Lampe durchaus genug Licht um eine
Anweisung lesen zu können. In einer Halterung aufgestellt ergab das eine
sehr einfache
Beleuchtung
für das
Führerhaus. Wenn wir nun aber zu den Lampen der Dienstbeleuchtung kommen, dann ändert sich nicht viel. Auch hier wurden die üblichen Karbidlampen verwendet. Waren diese angefacht worden, entstand durch die Verbrennung des Acetylengases eine weiss leuchtende Flamme. Diese war jedoch trotz der Laterne nicht in der Lage vor der Lokomotive einen grossen Bereich auszuleuchten. Daher sprach man hier auch von einer Signalisation. Aufgestellt wurden die Karbidlampen in speziellen Halterungen. Diese befanden sich beim Kohlenfach über den beiden Puffern und über den oberen Abschluss in der Mitte der Rückwand. Vorne wurden die beiden unteren Lampen auf dem Rahmen des Drehgestells über den Puffern montiert. Die obere Lampe fand hier jedoch an der
Türe der
Rauchkammer
einen geeigneten Platz. Das führte dazu, dass das
Signalbild
wegen den Bewegungen des
Drehgestells
unruhig war. Auch wenn sechs Steckplätze vorhanden waren. In der Lampisterie wurden selten alle bezogen. Der Grund war simpel, denn man musste die Lampen ja tragen und das war keine so beliebte Aufgabe. Wobei in dem Fall die
Karbidlampen
nicht angefacht waren. Das wurde auch so nur gemacht, wenn längere
Tunnel
befahren wurden, oder wenn es Nacht war. Gerade der erste Punkt führte
dazu, dass die Flamme oft brannte. Die Farbscheiben für die speziellen farbigen Signalbilder der Schweiz waren direkt bei den Karbidlampen in einem Fach untergebracht worden. Die am Tag verwendeten Signaltafeln gehörten jedoch zum Inventar der Lokomotive. Im Gegensatz zu den Laternen mussten die
Tafeln nicht unterhalten werden und daher verstaute man sie gleich dort,
wo man sie brauchen konnte und das war die Werkzeugkiste der
Lokomotive. Nachdem wir die
Beleuchtung
mit den
Signalbildern
betrachtet haben, kommen wir zur Steuerung der vier
Dampfmaschinen.
Wie bei allen
Lokomotiven
konnte die Funktion nur optimal erfolgen, wenn die Dampfzufuhr zu den
Zylindern
optimal erfolgte. Dabei musste die Steuerung im Fall der hier
vorgestellten Lokomotive nicht nur die Maschine regeln, sondern auch die
vom
Lokomotivpersonal
erteilten Befehle umsetzen. Es war also auch etwas von der Bedienung
dabei. Bevor wir nun mit der Steuerung beginnen,
müssen wir den speziellen Aufbau der
Lokomotive
ansehen. Bedingt durch die
Bauart
von Anatole
Mallet und durch die Tatsache, dass die Maschinen im
Verbund
betrieben wurden, benötigte man mehrere Steuerungen. Insgesamt waren es
vier
Dampfmaschinen
und so benötigen wir auch so viele Steuerungen. Da es da kaum Unterschiede
gab, sehen wir eine davon genauer an. Meine Wahl fiel nun auf die vordere
Dampfmaschine
auf der rechten Seite der
Lokomotive.
Dort wurde eine Steuerung nach
Heusinger
eingebaut. Wobei hier nun die Begriffe spielten. Während der Hersteller
von einer
Heusingersteuerung
sprach verwendete man bei der
Gotthardbahn den Begriff
Walschaertssteuerung.
Welche Bezeichnung Sie nun nehmen spielt keine Rolle, denn die
Unterschiede waren so gering, das wir sie kaum erkennen würden. Bei der Steuerung nach Walschaerts wurde die Bewegung der Triebachse mit einer Schubstange auf die Schwinge übertragen. Diese Schwinge war gebogen aufgebaut worden. In der Führung war der
Schwingenstein
mit dem Anschluss der Stange zu den
Schiebern
vorhanden. Mit dem Bauteil haben wir die eigentliche Steuerung bereits
kennen gelernt, jedoch war der ganze Aufbau noch nicht abge-schlossen
worden. Die Schieberstange wurde nicht direkt mit den Schiebern verbunden. Sie endete in einer Reglerstange, die mit dem Kreuzgelenk verbunden wurde. So sorgte dieses Gelenk für eine Änderung des Winkels in den Stangen von der Steuerung und jener, die wirklich zu den Schiebern führte. Diese zusätzliche Schaltung führe zusammen
mit der
Schwinge
zu einem ausgesprochen ruhigen Lauf der
Dampfmaschine,
was der grosse Vorteil war. Ansehen müssen wir uns zuerst die erwähnte Übersetzung. Deren Aufgabe war es die Schieber gegenüber der eigentlich Position der Dampfmaschine etwas voraus laufen zu lassen. Das führte dazu, dass die Zugänge etwas
eher geöffnet wurden und der Dampf schon in den
Zylinder
strömte, bevor der
Kolben
den Totpunkt erreichte. Dieser Vorlauf war wichtig, da der Dampf einen
Moment brauchte um die Kraft aufzubauen. Wenn wir das vergleichen wollen, dann
müssen wir zum
Dieselmotor
gehen. Dort wird der
Treibstoff
ebenfalls kurz vor dem oberen Totpunkt in den
Zylinder
gespritzt um eine optimale Zündung zu bekommen. Bei der
Dampfmaschine
war das identisch, nur dass jetzt Dampf statt Triebstoff verwendet wurde.
Umgekehrt kann auch gesagt werden, dass es beim Dieselmotor auch einen
Vorlauf gab. Wir sind einfach bei der Dampfmaschine. Die Heusingersteuerung regelte die Zufuhr des Dampfes anhand der Position des Triebwerkes. Da die Dampf-maschine und das Triebrad über eine starre Verbindung verfügten, war so eine klare Regelung vorhanden. Das drehende
Rad
meldete der
Dampfmaschine,
wie sie nun arbeiten musste. Doch damit sind wir noch nicht am Ziel, denn
die so aufgebaute Steuerung war nicht in der Lage die Fahrrichtung der
Lokomotive
zu ändern. Um die Fahrrichtung, aber auch um die Füllung des Zylinders zu ändern, musste in der Schwinge nur die Position des Schwingensteins verändert werden. Dazu war eine Steuerstange aus dem
Führerhaus
vor-handen und diese war nun für alle vier verbauten Steuer-ungen
identisch. Für die Maschine der gleichen Seite war ein Anschluss
vorhanden. Für die Steuerungen auf der anderen Seite wurde eine Welle
verbaut. Das hatte zur Folge, dass alle vier Steuerungen nach Walschaerts, oder eben Heusinger die Regelung der Dampfmaschine autonom vornahm. Einzig die Stellung des
Schwingensteins
konnte vom
Lokomotivpersonal
verstellt werden. Wenn wir nun aber die einzelnen Maschinen ansehen, dann
ist schnell zu erkennen, dass diese auf einer Uhr nicht die gleiche
Position hatten. Dieser
Versatz
war bewusst, aber auch zufällig vorhanden. Bedingt durch den Aufbau der
Dampfmaschine
und des
Antriebes
gab es zwei Stellungen bei denen die Drehrichtung des
Rades
nicht bestimmt werden konnte. Anders gesagt, stand die Maschine in dieser
Stellung konnte sich das Rad in jede Richtung bewegen. Auf die Funktion
oder gar auf die Arbeit der Steuerung hatte das jedoch keinen Einfluss.
Dümmer war es für die
Lokomotive,
die in die falsche Richtung fuhr. Um den sicheren Betrieb zu ermöglichen, mussten die beiden Dampfmaschinen des Drehgestells in einem Winkel von 90 Grad versetzt arbeiten. Dieser Versatz war bei Lösungen mit zwei Dampfma-schinen üblich und kam daher auch hier zu An-wendung. Wir haben damit den oben erwähnten
bewussten
Versatz
erhalten, denn dieser war unveränderlich, da ja die
Kurbelzapfen
an den
Radern
mit der
Achse
verbunden waren. Wenn wir nun aber zum zweiten Laufwerk wech-seln, dann erhalten wir zuerst keine Überraschung, der vorher erwähnte Versatz von 90 Grad war auch hier vorhanden. Ebenso starr wurde er festgelegt. Somit können wir feststellen, dass es
zwischen den beiden
Laufwerken
nur bei der Grösse der
Zylinder
Unterschiede gab. Doch sie waren nicht gekoppelt und das wirkte sich nun
auf den
Versatz
zwischen den beiden
Fahrwerken
aus. Die beiden
Fahrwerke
der
Lokomotive
D6 konnten sich unterschiedlich schnell drehen. Es konnte im Betrieb auch
dazu kommen, dass nur ein
Laufwerk
ins schleudern geriet. Das hatte zur Folge, dass zwischen den beiden
Fahrwerken kein
Versatz
definiert werden kann. Es war wirklich dem Prinzip Zufall unterworfen und
das war eine Besonderheit, der
Bauarten
Mallet und
Garatt, weil es nur dort zwei Laufwerke gab. Soweit können wir die
Beleuchtung
und die Steuerung abschliessen. Auch für die
Lokomotive
der Reihe D6 galt, dass die Steuerung einfach aufgebaut worden war. Die
komplizierte Konstruktion nach dem Muster von Anatole
Mallet hatte also auf die Bedienung keine Auswirkungen. Ob sich
das bewahrheitet, werden wir hier nicht mehr weiter verfolgen, denn das
gehört in den Bereich mit der Bedienung der Lokomotive.
|
|||
Letzte |
Navigation durch das Thema |
Nächste | |
Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt |
Copyright 2024 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |