Einleitung |
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Es wird nun Zeit, dass wir einmal etwas zurückblicken. Sonst verlieren wir den Weg auf der Lukmanierbahn und verlaufen uns in Bezeichnungen, die niemand genau versteht. Nachdem wir die Teile der Infrastruktur und die Lokomotiven kennen gelernt haben, kamen die Wagen an die Reihe. Mittlerweile befinden wir uns mitten im Sumpf der Bezeichnungen. Schliesslich waren zuletzt die Bezeichnungen der Lokomotiven an der Reihe. Das heisst, wir wissen nun, was Be 4/6 bedeutet und was sich dahinter für ein Problem versteckt. Wir haben bisher viel Wissen angeeignet und jetzt sind wir bereit für wahrlich anspruchsvolle Themen. Daher wollen wir den Weg durch die Bezeichnungen weiter gehen und uns nun den Wagen zuwenden, denn was es bei den Lokomotiven gibt, gibt es natürlich auch bei den Wagen. Die Bezeichnungen der Wagen sind jedoch ein Kapitel für sich. Hatten wir bisher noch einigermassen geläufige und lesbare Bezeichnungen gehabt, kommen nun wahre Zungenbrecher auf uns zu. Oder wissen Sie schon, was hinter den Buchstaben Slmmnps steckt. Wo liegt der Unterschied zu einem Smmps zu suchen? Warum schreibt man nicht Slmmspn? Zuerst einmal, fragt man sich vermutlich, wo die Vokale bei den Angaben geblieben sind. Sie können mir aber glauben, diese Angaben stimmen und man verzichtet dabei gerne auf Vokale. Sie verstehen die Logik dahinter gar noch nicht und so ist das alles etwas konfus. Daher lassen wir diesen Zungenbrecher nun einmal etwas ruhen. Die Zeit dafür wird schon noch kommen. Daher beginnen wir dort, wo wir aufgehört haben, bei den Bezeichnungen der Lokomotiven. Genauer bedienen wir uns dort bei den Triebwagen. Dort wurde ein Teil der Bezeichnung von den Wagen übernommen. Genauer waren es Bezeichnungen der Reisezugwagen. Bei Reisezugwagen ist das noch einfacher und daher sind sie für den Einstieg in die Welt der Bezeichnungen der Wagen sehr gut geeignet. Daher nehmen wir den problematischen Fall der Lokomotiven und fahren damit weiter. Die von mir dabei gewählte Bezeichnung lautet Be 4/6. Wir wissen nun, dass damit sowohl eine Lokomotive, als auch ein Triebwagen gemeint sein kann. Bei der Lokomotive gibt das B ganz klar an, dass sie 75 km/h schnell ist. Da gibt es keine andere Deutung, die möglich ist. Wenn wir nun zum Triebwagen wechseln, erfahren wir schnell, dass das B eigentlich keine Angaben über die zulässige Geschwindigkeit enthält. Das B stammt dabei von den Wagen. Ein Wagen, der mit B angeschrieben ist, sagt wirklich nicht viel aus. Läuft der Wagen nur 75 km/h, weil ja die Lokomotive mit dem Buchstaben B nur diese Geschwindigkeit fahren kann? Und was soll denn ein AB sein? Ein anderes Wort für das WC oder gar ein falsch geschriebenes Wort? Sie sehen, Wagenbezeichnungen sind schwer zu verstehen und noch schwerer zu erklären. Besonders dann, wenn ich Ihnen erkläre, das bei einigen Wagen die Angaben zur erlaubten Geschwindigkeit schlicht fehlen. Besonders bei den Reisezugwagen sind wir da in guten Händen, denn kaum ein Reisezugwagen weisst mit der Bezeichnung auf die erlaubte Geschwindigkeit hin. Wie soll man dann wissen, wie schnell der Wagen fahren darf? Einfach, denn man führt eine entsprechende Liste. Diese Liste werden Sie noch kennen lernen. Möchte ich hier nun die Geschichte der Wagenbezeichnungen aufarbeiten, würde das eine eigene Homepage ergeben, denn so einig war man sich auch hier nicht. Bei tausenden von Wagen könnte mir noch ein wichtiges Modell entgehen. Ich beschränke mich deshalb auf die Gegenwart und behelfe mich der einheimischen Wagen aus der Schweiz. Es wird so schon viel zu schreiben geben. Sie werden dabei viele Tabellen benutzen und sich wundern, warum das denn so und nicht so ist. Ziel soll aber sein, dass Sie wissen, dass ein A nicht nur 120 km/h fahren darf und dass ein Smmps nicht gleich einem Slmmnps ist. Vor allem sollten Sie die Unterschiede zwischen den Wagen herausfinden. Ein Blick in eine der Tabellen sollte Ihnen dann klar aufzeigen, dass diese Bezeichnungen logisch sind und es tatsächlich nur an einem kleinen Buchstaben hängen kann, um einen Wagen zu unterscheiden. Auswendig wissen müssen Sie diese Tabellen nicht, denn auch Profis schlagen ab und zu nach. Alles braucht aber trotz aller Bezeichnungen einen eigenen Namen. Das sind bei den Eisenbahnen üblicherweise Nummern. Nummern an Wagen können sehr lange sein und enthalten sehr viele Informationen zu den Wagen. So ist nicht zufällig, was wo zu finden ist. Die Eisenbahner arbeiten mit den Nummern und wissen dann schnell, was für ein Wagen dahinter zu finden ist. Daher hatten die Wagen schon seit Beginn individuelle Nummern erhalten. So wusste man, dass die Wagen 1 bis 8 zu einer bestimmten Gruppe gehörten. Das galt dann für die Wagen 11 – 20 ebenfalls. Natürlich helfen bei den Nummern der Wagen heute die Computer, aber schon früher musste man sich mit den Bezeichnungen auseinandersetzen, denn schnell erklärt ein Zugführer dem Lokführer, dass der A an der Spitze geschlossen sei. Weiss der Lokführer nun nicht, was denn ein A ist, hat er vielleicht nicht verstanden, dass ein A-klassiger Wagen meisten zur ersten Garde zählt und somit über Sitzplätze in der ersten Wagenklasse verfügt. Sie sehen, die Bezeichnung der Wagen kann etwas mit der Wagenklasse zu tun haben. Beenden wir die einleitenden Worte mit einer Zahl. Geschrieben wird diese Zahl in etwa so: 31 85 462 2 000 – 1. Zwar gehört die Zahl ganz klar zu einem bestimmten Fahrzeug und Sie werden solche Zahlen vermutlich noch öfters sehen. Aber jetzt soll diese Zahl uns als roter Faden dienen, denn diese Zahl ist eine aktuelle Wagennummer und der Profi weiss, dass es sich um ein Güterwagen handeln muss, denn das verrät ihm die Schreibweise der Nummer. Diese Nummer trägt ein Güterwagen mit der Bezeichnung Gbs. Ob das so stimmt oder nicht, sollten Sie am Schluss dieser Seite wissen. Wenn Sie die Seite aufmerksam durchgehen, sollten sie schnell feststellen, ob ich Sie nun auf das Glatteis geführt habe, oder ob die Angaben stimmen. Verraten werde ich jetzt noch nichts, denn etwas Spannung sollte doch noch vorhanden bleiben. Wer liest einen Krimi, wenn der Mörder schon zu Beginn bekannt ist? Dabei sollte auch etwas Spass dabei sein, denn trockene Theorie mag niemand sonderlich. Falls Sie es nicht glauben, dann suchen Sie am besten die Bezeichnungen von Wagen in diesem Satz. Es sind vermutlich mehr korrekte Bezeichnungen vorhanden, als Sie vermutet haben. Nicht alle Güterwagen haben Bezeichnungen ohne Vokale, denn wenn man sie benötigt, baut man Vokale ein. Doch beginnen wir mit ein paar Worten zur Geschichte.
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