Signale der Rangierlokomotive |
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Auch wenn ich im Titel von der
Rangierlokomotive
spreche, sind hier die Signale an den Fahrzeugen im
Rangierdienst
gemeint. Daher werden wir auch noch ein paar Signale an Wagen ansehen.
Doch nun zur Rangierlokomotive und wer sich schon mit den vergessenen
Signalen befasst hat, der weiss, dass hier etwas geändert wurde. So viel
ist es nicht, die violette Lampe wurde einfach weiss. Wir können das Thema
wechseln. So einfach mache ich mit das nicht. Wir müssen die Lokomotive im Rangierdienst genauer ansehen. Seit den akustischen und optischen Signalen wissen wir, dass in der Schweiz mit den Begriffen «vorwärts» und «rück-wärts» gearbeitet wird.
Damit stellt sich die Frage, wie denn das gemeint ist, und was als
Massstab für die Wahl der Richtung gilt. Das ist ganz einfach, es ist die
Lokomotive
anhand der vor-handenen Signalisation. Dabei werden die Lokomotiven unterschiedlich gekenn-zeichnet. So müssen auch wir die Triebfahrzeuge unterscheiden. Beginnen wir mit dem einfacheren Fall, dann gelangen wir zu den Streckenlokomotiven.
Diese haben normalerweise mehrere
Führerstände
und daher sind auch mehrere Richtungen möglich. Daher gilt hier, dass
vorwärts dort ist, wo sich der Lokführer aufhält. Das hat Auswirkungen auf
die Signalisation der
Lokomotive. Die Streckenlokomotive, die im Rangierdienst arbeitet, zeigt vorne drei weisse Lichter im Dreieck. Nach hinten zeigt die Lokomotive ein weisses Licht oder ist dunkel.
Wer schon bei den Signalen der Züge war, hat es be-stimmt schon
bemerkt, die
Streckenlokomotive
im
Rangierdienst
zeigt das normale Bild der Züge. Das gilt natürlich auch, wenn das
Triebfahrzeug
auf Grund seines Aufbaus einseitig gebaut wurde.
Kommen wir nun zu den
Rangierlokomotiven.
Dazu gehören die
Lokomotiven,
die als solche bezeichnet werden und die
Diesellokomotiven
mit einem
Führerstand.
Bei diesen Maschinen kann die eigentliche Fahrrichtung nicht anhand des
besetzten Führerstands bestimmt werden. Daher musste man hier eine
spezielle
Beleuchtung
einführen. Damit konnte die Fahrrichtung genau definiert werden und das
Personal erkannte die Richtung schnell.
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Signale an der Rangierlokomotive |
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Vorwärts |
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Tag: Kein Signal
Nacht: Oben ein weisses V und unten zwei weisse Lichter auf
gleicher Höhe.
Das Weisse V auf schwarzem Grund ist auch am Tag anzubringen.
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Rückwärts |
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Tag: Kein Signal
Nacht: Zwei weisse Lichter auf gleicher Höhe
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Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass die arbeitende
Rangierlokomotive
bei Tag im Gegensatz zur
Streckenlokomotive
kein Signal zeigt. Das ist ein spezieller Fall, denn normalerweise werden
betriebsbereite
Lokomotiven
mit den vorhandenen Lichtern gekennzeichnet. Auch wenn das in den
Vorschriften so klar geregelt ist, in der Praxis zeigen Rangierlokomotiven
das Nachtsignal auch am Tag und das hat technische Gründe. Bei neueren Rangierlokomotiven kann das nicht mehr ge-wählt werden, so dass immer öfters auch die Rangier-lokomotiven den ganzen Tag beleuchtet werden.
Damit die heute auch verwendeten
Scheinwerfer
das Per-sonal nicht blenden, werden vor den Lampen spezielle weis-se
Scheiben eingesteckt. Diese sorgen dafür, das nur noch die weisse Lampe
erkennt wird, aber keine Ausleuchtung der Anlage erfolgt. Neuste Modelle besitzen zudem noch zusätzliche Lampen bei den Aufstiegen, oder beim Stillstand im Bereich wo gekuppelt wird. Es sind zusätzliche Lampen, die eine Vereinfachung der Arbeit erlauben, aber in den Vorschriften nicht erwähnt werden.
Das gilt auch für die Kontrollleuchten, wenn die
Rangier-lokomotive
mit der
Funkfernsteuerung
bedient wird. In je-dem Fall gelten nur die oben erwähnten Signalbilder. Würde man dieses aktuelle Signal an Dampflokomotiven zei-gen, könnte auf eine zusätzliche Kennzeichnung der Vor-wärtsrichtung verzichtet werden. In dem Fall gelten aber auch spezielle Regelungen, denn nie-mand setzt heute auf eine mit Dampf betriebene Rangier-lokomotive. Selbst bei der Brauerei, die das als Letzte in der Schweiz tat, sind die Dampflokomotiven in den wohlverdienten Ruhestand geschickt worden.
Bei Fahrzeugen mit nur einem
Führerstand,
zum Beispiel die Eem 923 der SBB, trägt die
Lokomotive
oben in der Mitte ein weiss leuchtendes V um die Vorwärtsrichtung
anzuzeigen. Auch hier werden in den normalen Lampen spezielle
Vorsteckgläser verwendet. Doch noch mehr stellt sich uns die Frage, was
ist, wenn in einem
Bahnhof
mehrere
Rangierlokomotiven
verwendet werden. Gerade in grossen Anlagen ist das oft der Fall. Grundsätzlich ist im Bahnhof die Fahrrichtung der Rangierlokomotive vorgegeben. Diese ist meistens so gewählt, dass sich der Lokführer auf der Seite des Stellwerks befindet.
Dabei gilt aber überall, dass bei sämtlichen
Loko-motiven
die gleiche Richtung gilt. Ausnahmen von dieser Regel gibt es nur bei den
Lokomotiven der Strecke, da diese ja zwei
Führerstände
aufweisen und daher der Lokführer die Richtung bestimmt. Notfalls müssen die Rangierlokomotiven abgedreht werden. Da Rangierlokomotiven ihren Bahnhöfen aber treu ergeben sind, sind Besuche auf den Drehscheiben der Depots selten.
Sie sehen, es ist wirklich ein wichtiger Punkt, denn bei einer
Abweichung können sehr schnell Fehler passieren und diese sollten gerade
bei dieser Arbeit vermieden werden, denn im
Rangierdienst
ist die
Zugsicherung
nicht mehr aktiv. Und wenn wir schon bei kompliziert sind, kommen wir nun zum speziellen Fall der Signalisation. Wir verlassen nun den Bahnhof und rangieren auf der Strecke. Wie das geht nicht?
Doch, das geht ganz gut und ist mit speziellen Vor-schriften
geregelt. Auf diese will ich hier nicht eingehen, denn es geht um die
Signalbilder der
Lokomotive,
die sich nun von jenen im
Bahnhof
unterscheiden und vermutlich mit dem nächsten Satz zu vielen Fragezeigen
führen.
Auf der Strecke zeigen sämtliche im
Rangierdienst
eingesetzten
Triebfahrzeuge
das gleiche Signalbild. Genau, es wird nicht mehr zwischen einer
Lokomotive
der Strecke und einer
Rangierlokomotive
unterschieden. Der Grund dafür ist die in diesem Fall notwenige
Zugnummer
mit einer klar vorgegebenen Fahrrichtung, die so auch angibt, wo sich
vorwärts und rückwärts befindet. Auch wenn normal auf der Strecke rangiert
wird bleibt das so. |
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Signale bei Rangierdienst auf die Strecke |
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Vorwärts |
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Die
Lokomotive
zeigt vorne zwei weisse Lichter auf gleicher Höhe. Auf das Anbringen eines
V wird verzichtet.
Verkehrt die
Lokomotive
nicht an der Spitze, sind alle Lichter zu löschen.
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Rückwärts |
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Ein weisses Licht unten rechts.
Das Signal wird bei Nacht und in
Tunnel
auch am letzten Wagen gezeigt. Wobei dieses beim Wagen nun in beiden
Richtungen gilt. Somit unterscheidet sich das Signalbild nur beim
Triebfahrzeug.
Rückwärts könnte sogar rot verwendet werden.
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Die Signale sind eigentlich vom
Streckendienst
abgeleitet. Die Regelung mit dem roten Licht am Schluss ist eine
Vereinfachung, die näher erklärt werden muss. Die
Rangierbewegung
auf die Strecke kann auch mit Zügen erfolgen. Das ist zum Beispiel der
Fall, wenn auf dem rechten
Gleis
nicht mit Signalen gefahren werden kann. Nun wäre es nicht sinnvoll, wenn
der Zug nur für diesen Abschnitt am Schluss ein anderes Signal zeigen
würde. Fahrten des Bahndienstes, verkehren oft mit leich-ten Fahrzeugen, die nicht auf die Einrichtungen der Streckensicherung wirken. Daher dürfen diese nur als Rangierbewegung auf die Strecke verkehren.
Auf das Anbringen von Signalen an diese kleinen Fahrzeuge wird
jedoch verzichtet. Daher zeigt hier meistens nur das
Triebfahrzeug
ein Signalbild und die Rollleitern oder Rollwagen werden nicht
be-leuchtet.
Wenn wir schon bei leichten Fahrzeugen sind, dann gehören
Strassenfahrzeuge, die auf die
Schienen
umgesetzt werden können auch dazu. Auch hier können die Sicherungsanlagen
negativ beeinflusst werden und so eine
Zugfahrt
verhindern. Zudem können diese Fahrzeuge auch nicht die Signalbilder der
Züge zeigen. Daher verkehren auch sie als
Rangierbewegung
auf die Strecke und zeigen dabei die Signalbilder dieser Betriebsform.
Mit der
Rangierbewegung
auf die Strecke haben wir erfahren, dass auch an Wagen Signalbilder im
Rangierdienst
gezeigt werden können. Dabei dient diese an den Fahrzeugen angebrachte
Kennzeichnung im
Bahnhof
jedoch nicht bei bewegten Wagen. Vielmehr sollen die Signale an den Wagen
verhindern, dass diese plötzlich bewegt werden. Die Gründe dafür können
unterschiedlich sein und trotzdem werden nur vier Signale verwendet.
Wer nun so umfangreiche Signale, wie bei den
Lokomotiven
erwartet, wird enttäuscht werden. Die Wagen werden nur mit einfachen
Signalen gekennzeichnet. Eine Kombination der Signale ist dabei durchaus
möglich. Doch bevor wir hier noch viele Worte zu diesen Signalen
verlieren, sehen wir uns diese vier Signale zuerst genauer an. So wissen
wir, was Wagen im
Rangierdienst
zeigen, auch wenn sie dabei nicht rangiert werden.
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Kennzeichen an Wagen |
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Halt |
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Halt vor dem Fahrzeug.
An die Fahrzeuge darf nicht angefahren werden. Der Grund kann zum
Beispiel eine Reparatur sein. Aber auch an Verladeanlagen angeschlossenen
Wagen dürfen nicht verschoben werden. Daher wird dieses Signal verwendet,
das Sie vermutlich schon als Deckungssignal kennen gelernt haben.
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Bahnpostwagen |
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Der Wagen ist besetzt.
Das Signal kennzeichnet mit Personal besetzte Bahnpostwagen bis
zur Einreihung in den Zug. Nachts sind die Wagen innen beleuchtet und die
Fahne ist nicht angebracht.
Grundsätzlich wird dieses Signal nicht mehr angewendet, ist aber
in den Vorschriften noch enthalten
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Vorheiztafel |
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Zugsammelschiene
steht unter
Spannung.
Wagen oder Wagengruppen, die vorgeheizt werden, müssen mit dieser
Tafel gekennzeichnet werden. Das gilt auch, wenn die Wagen durch die
Lokomotive
vorgeheizt werden.
Pendelzüge
müssen auch mit Zusatzwagen nicht gekennzeichnet werden, da dort die
Zugsammelschiene
grundsätzlich als unter
Spannung
stehend betrachtet wird.
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Hemmschuhwarntafel |
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Fahrzeuge mit
Hemmschuhen
gesichert.
Normalerweise werden Fahrzeuge mit der
Handbremse
gesichert. Müssen jedoch
Hemmschuhe
gelegt werden, ist die Hemmschuhwarntafel anzubringen. Diese Tafel soll
verhindern, dass es durch vergessene Hemmschuhe zu
Entgleisungen
kommen kann.
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Soweit zu den Signalen an Fahrzeugen, die stehen. Das sind
meistens Wagen, aber es können auch
Lokomotiven
sein. Wird eine Reparatur ausgeführt, will man nicht, dass sich das
Fahrzeug bewegt. Daher bringt man das Signal «Anfahren verboten» an. Oft
steht zusätzlich an der Tafel als Hinweis noch «Reparatur» oder aber
«Anfahren verboten». Wobei diese Hinweise nicht verpflichtend sind und
nicht geregelt wurden.
Grundsätzlich ist das bereits durch das Signal geregelt, denn es
ist das einzige der vier Signale, das ein Anfahren an die Fahrzeuge
grundsätzlich verbietet. Bei allen verbleibenden drei Tafeln darf mit
Triebfahrzeugen
vorsichtig angefahren werden. Das kann zum Beispiel notwendig sein um den
Hemmschuh
zu entfernen, der unter dem
Rad
eingeklemmt wurde. Gerade die Warntafel für Hemmschuhe müssen wir noch
ansehen.
Bei abgestellten Zügen kann es sein, dass die Warntafel für
Hemmschuhe
nicht angebracht werden kann, denn diese ist auf den
Lokomotiven
nicht vorhanden. In diesem Fall wird mit einem speziellen Formular
gearbeitet. In einem
Bahnhof,
wo mit den Hemmschuhen vor Ort gearbeitet wird, wird die Warntafel bei
jedem Hemmschuh angebracht. Nur dort, wo es diese nicht gibt, kann die
Tafel auch entfallen.
Kommen wir noch zur Vorheiztafel. Bei der Vorheiztafel darf die
Heizleitung
nicht gekuppelt werden. Ist die
Lokomotive,
die
Reisezugwagen
vorheizt, mit einem Lokführer besetzt, darf die Tafel entfernt werden, da
nun der Lokführer die Kontrolle über die Arbeiten an den Fahrzeugen hat.
Er kann sofern es erforderlich ist, die
Zugsammelschiene
auch bedienen. Bei
Pendelzügen
fehlt die Tafel jedoch grundsätzlich.
Gerade mit der Vorheiztafel sind wir bei der gefährlichen
Spannung
angelangt. Diese ist in diesem Fall mit 1000
Volt
zwar hoch, aber für die Verhältnisse der Eisenbahn noch recht tief. Daher
wurden spezielle Signale für die Spannung der
Fahrleitung
eingeführt. Da diese auch für Züge gelten, werden wir die Signale zur
Fahrleitung jedoch in einem eigenen Kapitel ansehen, denn den
Rangierdienst
haben wir beendet.
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