Betriebseinsatz Teil 2 |
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Auch ausserhalb der Stadt Zürich machte das Konzept
mit
S-Bahnen Schule. Allen voran wünschte sich die Stadt Basel ein
ähnliches Konzept. In der Auswahl für geeignete Modelle war auch die Reihe
Re 450 enthalten. Mit den
Doppelstockwagen waren die nicht mehr ganz neuen
Einheiten durchaus nicht ohne Chance, gegen die modernen
Triebzüge. Diese
waren eher für eine
Stadtbahn gebaut worden, konnten aber den Sieg
erringen.
Auch ein zweiter
Stromabnehmer mit den
für Deutschland pas-senden
Schleifleisten wurde benötigt. Bei der Baureihe
Re 450 waren all diese Punkt noch nicht gelöst worden, als der Ent-scheid
fiel. Wie überall war der Jahreswechsel 1999 auf 2000 nicht nur einfach. Experten meinten, dass viele Systeme einbrechen wür-den, weil der Computer bei den Zahlen 00 das Jahr 1900 an-nehmen könnte.
Ein
Problem, das durchaus auch die Rechner der
Lokomotive Re 450 hätte
betreffen können. Jedoch wäre es spannend gewor-den, wenn der Lokführer bei
ausgefallen
Stromrichter als Zeit der Störung das Jahr 1902 angeben hätte. Alle Jahre mehr Kopfschmerzen bereitete den Schweizerischen Bundesbahnen SBB die in jedem Jahr im Sommer stattfindende Street-Parade.
Diese brachte immer sehr viele Leute nach Zürich und diese
reisten am Besten mit der Bahn an. Die Züge der
S-Bahn verkehrten daher
immer wieder stündlich ab dem
Bahnhof in Olten. Mit den
Doppelstockwagen
konnten pro Zug bis zu 2 697 Personen befördert werden. Ob die erlaubten
Werte eingehalten waren, kümmerte niemanden.
Möglich war das aber nur, weil der Anlass an einem
Wochenende durchgeführt wurde. Auf den regulären
S-Bahnen konnten die Züge
gekürzt werden und das gab dann die benötigten Einheiten frei. Der
Unterhalt konnte an diesem Wochenende pausieren, da alles, was selber
fahren konnte, benötigt wurde. Erneut zeigte sich, wie gut diese
Doppelstockwagen waren. Daher sollten nun auch im
Fernverkehr solche
Modelle eingesetzt werden.
Sie musste deshalb in den Unterhalt
überführt werden und das war nicht ge-rade leicht. Der Grund war,
dass die Zug- und
Stossvorrichtungen nach den Normen der
UIC nicht genutzt
werden konnten. Daher wurde für die Überfuhr des Havaristen ein Triebzug der Baureihe RABDe 510 benutzt. Erstmals konnte von der Tatsache gebrauch gemacht werden, dass die automatischen Kupplungen kompatibel waren.
Jedoch durften dabei nur die mechanischen und pneumatischen
Verbindungen erstellt werden. Manuell musste daher die Schublade mit den
Kontakten blockiert werden. So konnte die Fahrt in die
Hauptwerkstätte
erfolgen. Auch wenn Sie vermutlich gerne wieder von grossen Umstellungen beim Ein-satz lesen wollen, die Reihe Re 450 war in ihrem Dienstplan. Auch wenn nun neue Triebzüge mit Doppelstockwagen in Betrieb genommen wurden.
Diese sollten die alten Modelle endlich verschwinden
lassen. Für die Planung gab es dabei ein paar Umstellungen bei den
abgedeckten Linien. Mehr auch nicht und immer noch waren alle 115 Einheit
im intensiven Einsatz.
Eher komisch sahen die Einheiten mit den
Lokomotiven
450 035 und 450 052 ab dem März 2005 aus. Die beiden Züge machten für eine
in der Schweiz sehr bekannte Zeitung mit fünf Buchstaben Werbung. Eine
besondere Sache, denn die
S-Bahnen waren normalerweise nicht für Werbung
freigegeben worden. Wer jedoch genug bezahlt, bekommt auch solche Bilder
zu sehen. Glücklich war man nur, dass eher dezent geworben wurde.
Jedoch handelte
es sich dabei ausschliesslich um Werbung, die für den Zürcher
Verkehrsverbund erfolgte. Der ZVV war bekanntlich für die
S-Bahn in Zürich
verantwortlich und konnte so leicht auf den Einheiten in eigener Sache
Werbung gemacht werden.
2008 kam es wieder zu einer Havarie, die behandelt
werden muss. Keine grosse Sache, aber es kann hier gesagt werden, dass die
Reihe Re 450 kein unbeschriebenes Blatt war. Wenn es im Raum Zürich eine
Möglichkeit gab, dass sich zwei Züge treffen konnten, war die
Wahrscheinlichkeit gross, dass eine
Lokomotive der Reihe Re 450 beteiligt
war. Es gab davon einfach viele Exemplare und einem relativ beengten
Gebiet.
Jedoch gab nach einem Einsatz von bald 20 Jahren
erste Anzeichen von Ermüdung. Die
Lokomotiven Re 450 standen zur
Revision
R3 an. Ergänzt mit der Tatsache, dass der
Pendelzug nicht mehr den in der
Schweiz geltenden Gesetzen entsprach, führten zum Projekt LION. Die
Einheiten der
S-Bahn in Zürich sollten damit auf weitere 20 Jahre
vorbereitet werden. Wichtig war das, weil sie immer noch das Rückgrat
bildeten.
Jedoch zeigten die neuen Einheiten, die damals in
Verkehr genommen wurden, erste Tendenzen zur
Ablösung. Gerade die
nagelneuen RABe 511 konnten im Bereich der
S-Bahn sehr gut eingesetzt
werden. Besonders auf den schnellen Strecken gab es Vorteile, weil mit bis
zu 160 km/h gefahren werden konnte. In Zürich gab es nun genug Züge mit
Doppelstockwagen und das bedeutete oft, dass die ältesten verschwinden.
Der neue Zug wurde bei der SZU verändert. Mit einem
weiteren Zwischenwagen gab es nun erst-mals eine längere Einheit. Eher
erfrischend wirkte dabei der knallrote Anstrich, der nun den ganzen Zug
umfasste.
Wenig später folgte auch die Nummer 450 070 diesem
Weg. Bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB waren damit zwei Züge
verloren, aber sie konnten das Problem bei der kleinen
Privatbahn lösen.
Gerade hier, war die Möglichkeit der Occasion für die oft sehr spärlich
gefüllten Kassen ein Glücksfall. Es kann erwähnt werden, dass auch diese
Einheiten dem Programm LION unterzogen wurden und so auf dem aktuellen
Stand waren.
Neu waren auch die im Raum Zürich eingeführten Züge
der Nacht-S-Bahn. Diese mit einem Zuschlag versehenen
Nachtzüge sollten
die jungen Leute von der Strasse holen. Alkohol und die Bedienung eines
Autos waren keine gute Kombination. So konnten die Jugendlichen bis weit
in den Morgen hinein mit der Nacht-S-Bahn den Heimweg antreten. Eine so
gute Idee, dass diese Züge auch in anderen Städten umgesetzt wurden.
Damit das neue Angebot auch genutzt wurde, musste
dafür Werbung gemacht werden. Mit Hilfe der Zürcher Kantonalbank konnte
eine komplette Einheit neu gestaltet werden. Getroffen hatte es die Nummer
450 097. Für die nächsten Monate sollte sie mit Fledermäusen verziert und
in einem dunklen Design eingesetzt werden. Die neckischen Fledermäuse am
Zug waren für die Werbung ideal, auch wenn es eher Vampire waren.
Am Tag neben dem
Bahnsteig ein Gaudi
für die Leute und Ärger für die Mannschaft, denen der Bahnsteig den Platz
raubte. So dauerte die Aktion viel länger als geplant und der Verkehr lief
nur schleppend. Wenn wir schon beim Verkehr sind, die Fahrpläne der Lokomotive Re 450 wurden immer wieder neu gemischt. Es gab Umstellungen bei den zugeteilten Linien.
Der Grund war, dass die neuen Einheiten mit
150 Meter Länge auf vielen Strecken die besser passende Grösse hatten. So
konnten die Einheiten optimaler eingesetzt werden. Nahm dann der Verkehr
wieder zu, kam dann die Re 450 wieder auf die alte Linie. Neuerung brachte der Fahrplanwechsel für das Jahr 2009. Die Dienstpläne wurden dabei bereinigt und die allenfalls vorhandenen Stilllager gefüllt.
In der Folge kamen plötzlich Einheiten an
Orten zum Ein-satz, wo sie schlicht nicht passten. So traf es auch die
Baureihe Re 450, die mit ihrem
Pendelzug als
Interregio eingesetzt werden
sollte. Wirklich kein passender Einsatz für eine
S-Bahn, die auch nie
etwas anderes sein wollte.
Es war auch das Jahr, wo es wieder eine neue
Werbelokomotive gab. Nach der Zeitung mit zwei Maschinen traf es nun die
Nummer 450 060. Diese wurde mit einem speziellen Motiv versehen und machte
in der Folge im Raum Zürich für das Jubiläum 100 Jahre Bernina Werbung.
Eine Aktion, die den Tourismus in dieser Region etwas ankurbeln sollte.
Die betroffene
Lokomotive sah dabei mit den speziellen Seiten nicht so
schlecht aus.
Vielmehr wurde eine einfache Vorstellung vorgenommen.
Da-nach gingen die beiden Modelle wieder ihren Weg. Die
S-Bahn strebte
Zürich zu und machte für diesen im fernen Engadin findenden Anlass
Werbung. Als die Chefs in den Büros beschlossen hatten, dass die Anzahl der Industriewerke vermindert wird, gab es für die Baureihe Re 450 Umstellungen. So war damals mit Yverdon ein neues Werk zugeteilt worden.
Die Fahrt an diesen Ort, war aber nicht so leicht, denn dieser
erfolgte nur mit der
Lokomotive und die Wagen wurden an an-deren Orten
gewartet. Da es nun aber nur einen
Führerstand gab, konnten keine
Spitzkehren befahren werden.
Die findigen Köpfe lösten das auf einfache weise.
Man schickte zwei
Lokomotiven auf die Reise. Diese wurden Rücken an Rücken
gekuppelt. So konnte man in beide Richtungen fahren. Das Gespann fiel den
Leuten entlang der Strecke jedoch erst so richtig auf, als ein Modell der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB mit einer der beiden bei der SZU
arbeitenden Maschinen gekuppelt wurde. Der rote Farbtupfer war einfach zu
auffällig.
Auch wenn die Baureihe Re 450 sehr zuverlässig im
Einsatz stand. Es gab immer wieder Vorfälle, die besorgte Falten auf die
Stirn der Fachleute warfen. Nach ein paar Jahren ohne Vorfälle ist das
kein Problem, wenn nicht innert kurzer Zeit gleich zwei Maschinen mit dem
gleichen Problem ausfielen. Die zu Beginn gemachten Erfahrungen mit den
Gummielementen, hatten sich wohl eingeprägt und so wurde schnell ein
Problem gesehen.
Anzeichen für einen grösseren
Schaden an den
Fahr-motoren, denn nur von dort konnten die Belästigungen
kommen. Wie so oft, bei der ersten
Lokomotive nahm man das noch ruhig. Als jedoch am 14. März 2012 die Nummer 450 034 mit dem gleichen Problem und der nahezu gleich geschrie-benen Meldung im Unterhalt eintraf, waren die Fachleute schon etwas nervöser.
Zu dicht
waren sich die beiden Maschinen gefolgt und das war kein gutes Zeichen. Es
sollten aber nur vereinzelte Vorfälle bleiben, das zu Beginn befürchtete
Problem mit den
Fahrmotoren, konnte danach wieder zu den Akten gelegt
werden.
Ein Problem, das seit der Auslieferung die
Lokomotive und auch den
Steuerwagen betrafen, waren die
Klimaanlagen. Seit
der Sanierung funktionierten diese zwar besser, aber so richtig glücklich
waren die «verwöhnten» Lokführer nicht. Als sich jedoch auch hier die
Ausfälle der Anlagen häuften, mussten Abklärungen getroffen werden. Die
Ursache war schliesslich unklar und nach den vielen Jahren ohne Probleme,
muss etwas vorgefallen sein.
Das Problem war die Anlage, diese war so knapp
bemessen worden, dass das Netzteil bei einer nur leicht erhöhten
Spannung
beschädigt wurde. Diese Spitzen waren in einer
Fahrleitung aber nicht zu
vermeiden. Gerade in den nur schlecht versorgten Abschnitten, konnten
schnell ungewollte Spitzen entstehen. Das bekam der auf der Reihe Re 450
verbauten
Klimaanlage gar nicht. Es mussten Massnahmen ergriffen werden.
In der Folge fällt die
Spannung zusammen. Wird nun bei der
Lokomotive in
dieser Phase der
Hauptschalter ausgelöst, stieg die Spannung so schnell
an, dass diese nicht mehr ausgeglichen werden kann. Oft sorgt dann der
Speisepunktschalter für Ruhe.
Befand sich in dem Fall eine
Lokomotive der Reihe Re
450 in der Nähe, war das kein grosses Problem, denn die Technik war dafür
ausgelegt worden. Keine Freude hatte dabei die
Klimaanlage, die in der
Folge den Geist aufgab. Der Lokführer auf der
S-Bahn sollte sich wieder
mit Schwitzen befassen. Dabei sollte er noch sicher fahren. Nicht so
leicht, wie man sich das in den gut gekühlten Büros vorstellt. Doch neu
ist dies auch wieder nicht.
Es fällt auf, wenn eine
Lokomotive ohne
Pendelzug
unterwegs ist. Das war auch wieder am 17. Juni 2014 der Fall. Die Maschine
mit der Nummer 450 022 hatte am Haken einen
Triebwagen der MThB. Diese
Privatbahn gehörte mittlerweile zu den
Staatsbahnen. Man nutze die
Überfuhr in das
Industriewerk Yverdon dazu, das Fahrzeug dem Abbruch
zuzuführen. Also die Re 450 kam wieder in den Einsatz und nicht der
Triebwagen.
Es lohnt sich, wenn wir wieder auf den Einsatz
blicken. Die Reihe Re 450 und die
Pendelzüge gehörten zusammen. So
formiert, waren sie im täglichen Einsatz bei der
S-Bahn in Zürich.
Ausserhalb dieses Bereiches waren die Pendelzüge, die immer mehr auch als
Triebzüge bezeichnet wurden, aber selten zu sehen. Es war ein sehr
spezieller Einsatz in einem Bereich, wo es kaum Änderungen gab und das
bemerkte man genau hier.
Damit sollte auf das im Jahr 2015 stattfindende
Jubiläum des ZVV hingewiesen werden. Die
S-Bahn in Zürich war bereits seit
25 Jahren im Betrieb und seither hatte sich der Betrieb verbessert, als
das zu Beginn der Fall war. Im Jahren 2017 konnte das Projekt LION ange-schlossen werden. Die Triebzüge mit Re 450 hatten somit komplett einen neuen Wagen bekommen und verkehrten weiter in den angestammten Dienst-plänen.
Die nicht
mehr benötigten Wagen konnten im Raum Zürich mit zwei
Re 420 während der
HVZ beobachtet werden. Benutzter von Rollstühlen konnten nun die
S-Bahn
benutzen, aber nicht die Züge des HVZ, denn diese hatten keinen neuen
Wagen.
Bei den
Dienstplänen gab es wie während den letzten
Jahren keine grossen Anpassungen. Dabei konnte aber im Jahr 2021 erstmals
erkannt werden, dass die Einheiten älter waren. Die betriebliche Reserve
wurde nun von einer
Lokomotive Re 450 und nicht mehr von einem neuen
RABe 511 übernommen. Eine kleine Anpassung, die jedoch erwähnt werden muss, das
sie schon eine besondere Sache in den Diensten der Re 450 war.
Wer mit offenen Augen die Einsätze bei der
S-Bahn in
Zürich beobachtet, kann immer wieder überrascht werden. Gerade die S12 war
dazu immer wieder in der Lage. Während beim ersten Zug ein
Triebzug der
Reihe
RABe 511 verwendet wurde, kam mit der nächsten S-Bahn die
Lokomotive
Re 450 mit zwei oder drei Einheiten. So richtig bereinigt waren die
Dienstpläne daher immer noch nicht, aber das macht es auch spannend.
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