Allgemeine Signale Teil 1 (Geschwindigkeit)

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Wer sich bisher mit den vergessenen Signalen befasst hatte, stellte dort fest, dass viele Signale der damaligen Zeit fehlen müssen. Das ist so und dabei ist spannend, dass sich die nicht erwähnten Signale über 100 Jahre halten konnten und das zeigt, wie gut diese sind. Die hier vorgestellten Signale, funktionieren sowohl bei den Semaphoren, als auch bei den Systemen L und N. Lediglich bei ETCS wird es deutlich dürftiger.

Wenn wir als Beispiel die Weichenlaternen nehmen. Diese veränderten sich zwar beim Aufbau, die Bilder und die Funktion blieben jedoch gleich. Die gemachten Anpassungen waren eine direkte Folge der veränderten Beleuchtung.

Wer in einer Laterne eine Flamme erzeugt, muss eine Abzugvorrichtung haben. Bei einer Birne, die elektrisch betrieben wird, kann man darauf verzichten. Schon haben wir einen Unterschied.

Viele der hier vorgestellten Signale waren einfach aufgebaut worden und das führte dazu, dass sie nicht durch neue Techniken abgelöst wurden. Eine einfache Tafel wird heute zwar mit reflektieren Farben behandelt.

Nicht mehr mit den normalen Lösungen, wie das früher der Fall war. So konnten die Signalen besser erkannt werden und sie mussten daher schlicht nicht mehr weiter verändert werden.

Die hier vorgestellten Signale decken einen grossen Bereich der Anlagen ab. Sie geben Auskunft über spezielle Halteorte, erlaubte Geschwindigkeiten, oder aber über Besonderheiten, die beachtet werden müssen.

Im Strassenverkehr kennen Sie solche Schilder auch, es sind Hinweise zum erreichten Ort, oder aber Tafeln, die Ihnen Informationen geben, welchen Weg Sie bei der nächsten Kreuzung ein-legen können.

Sie werden es mir vermutlich gar nicht glauben, aber ein sehr wichtiges Signal ist so gut durchdacht worden, dass es als das einfachste Signal der Welt gibt. Ich dachte, dass Sie das nicht glauben.

Nehmen Sie einfach ein Blech und tragen auf einer Seite gelbe Farbe auf. Schon haben Sie ein eigenes Signal, das jenem in den Vorschriften für die schweizer Bahnen entspricht. Es lohnt sich also, wenn wir genauer hinsehen.

Die für die Darstellung dieser Signale verwendeten Informationen entstammen den in der Schweiz gültigen Fahrdienstvorschriften nach dem Stand von 2021 und sind daher bei der Gestaltung der Seite auf dem aktuellen Stand.

Regelmässig nachgeführt werden Sie jedoch nicht, so dass sich im Lauf der folgenden Jahre Veränderungen einstellen könnten, die hier nicht berücksichtigt wurden. Wobei die Ablösung von Signalen immer sehr lange dauert.

Die in diesem Artikel aufgeführten Signalbilder werden mit den anderen in der Schweiz verwendeten optischen Signalen nach den Bauformen L und N verwendet. Auf Anlagen, die mit ETCS Level 2 betrieben wurden, werden aber viele der hier vorgestellten Signale nicht mehr benötigt. Der Grund sind die hier teilweise erlaubten hohen Geschwindigkeiten. Bei diesen können auch die einfachen Signale nicht erkannt werden.

Die für das Fahrpersonal wichtigen Informationen werden bei diesem System im Führerstand angezeigt. ETCS ist mittlerweile zu einem Bestandteil der Vorschriften geworden. Das zeigt sich, dass nun der Zug vor einem roten Signal, oder aber vor einem Ende der Fahrerlaubnis zum stehen kommt. Das Verhalten ist dann gleich und wir haben damit bei den hier vorgestellten Signalen ein kleines Problem, das noch gelöst werden muss.

Bei der Vorstellung werden die Signalbilder, die auch bei ETCS Level 2 verwendet werden, mit dem Hinweise Bei ETCS vorhanden! versehen. Wenn dieser Hinweis fehlt, dann heisst das nicht, dass das Signal bei ETCS nicht benötigt würde. Es ist aussen in den Anlagen nicht mehr aufgestellt worden und die Information wird dem Fahrpersonal mit dem DMI übermittelt. Doch nun zu den ersten Signalen, die eine Geschwindigkeit regeln.

Geschwindigkeitssignale
                       

Wenn wir nun mit dem Geschwindigkeitssignalen beginnen, dann kommen wir zu den Bereichen in der Anlage, die immer mit einem bestimmten maximalen Tempo befahren werden dürfen. Es sind Signale, die Sie so auf der Strasse nicht vorfinden, denn mit dem Auto müssen Sie selber herausfinden, dass eine enge Kurve nicht so schnell befahren werden kann. Dabei haben Sie vermutlich ganz unbewusst ein Signal beachtet.

Auf der Strasse gibt es vor engen Kurven die bunten Pfeile, die zeigen, in welche Richtung die Strasse weiterführt. Es sind einfache Kurvensignale.

Bei den Bahnen muss eine andere Lösung gefunden wer-den, denn ein schneller Zug benötigt einen längeren Weg um auf eine bestimmte Geschwindigkeit zu verzögern.

Dazu wurden bei den Hauptsignalen die entsprechenden Vorsignale montiert und die gibt es hier zum Teil auch.

Wenn wir nun zu den Bahnen kommen, dann wurde von den Leuten bei den ersten vorgestellten Signalen dieses Abschnitts von Kurvensignal, oder einfach nur von Kurven-tafel gesprochen.

Der Grund war, dass diese Signale in erster Linie dazu genutzt wurden um die Geschwindigkeiten bei Kurven zu reduzieren. In den Fahrplänen wurden diese Stelle mit einem K gekennzeichnet, was klar für Kurve stand.

Geschwindigkeitssignale sind aber vielseitiger, als dieses K im Fahrplan vermittelt. Daher müssen wir zuerst die offi-zielle Begrifflichkeit bemühen. Keine Angst, ich belästige Sie nicht mit der Beamtensprache.

Jedoch können wir nachlesen, dass diese Signale auf-gestellt werden, wenn die benannten Abschnitte dauerhaft mit einer geringeren Geschwindigkeit befahren werden müssen. Die Ergänzungen sehen wir später noch an.

In der Schweiz kennt man mehrere unterschiedliche Geschwindigkeiten. Normale Züge geben dabei den Standard der Strecke vor, sie fahren nach der allgemeinen Zugreihe A. Besonders gleisschonende Fahrzeuge können diese Strecke mit leicht höherer Geschwindigkeit befahren. Man spricht hier von der Zugreihe R. Noch schneller fahren dürfen Neigezüge. Diese Unterschiede gelten aber auch in den beschränkten Abschnitten.

Vorsignal verminderte Geschwindigkeit
Für konventionelle Züge geltend

Reduktion der Streckengeschwindigkeit für einen eingegrenzten Bereich. Die obere kleinere Zahl gilt für Züge der Zugreihen A und D, die andere für Züge der Zugreihe R.

Ein bestimmtes Beispiel will ich hier nicht aufführen, denn diese Signale können Sie wirklich an vielen Stellen finden, denn selten sind sie nicht.

Nur für Neigezüge

Diese Signale sind speziell für Neigezüge, die nach Zugreihe N verkehren. Da Neigezüge mit anderen Geschwindigkeiten um Kurven fahren dürfen, mussten für diese auch die Positionen von Kurven anders definiert werden. Dazu wurde dieses Signal verwendet.

Die normalen Kurvensignale gelten für Züge der Zugreihe N jedoch nicht.

                       

Wir gehen bei den Signalen Schritt für Schritt vor. Auch für diese Abschnitte wurde ein Vorsignal benötigt. Dieses haben wir nun kennen gelernt und aufgeführt sind einfache Zahlen. Diese Zahlen geben die anschliessend erlaubte Geschwindigkeit an. beim oberen rechteckigen Signal müssen jedoch nicht zwingend zwei Zahlen stehen. Der Grund dafür kann sehr vielfältig sein und bei zwei Zahlen kann die Differenz beliebig sein.

Beginnen wir die Aufschlüsselung der Zahlen mit dem oberen Signal mit den zwei Zahlen. Die hier aufgeführten Ge-schwindigkeiten müssen von den Zügen der Zugreihen R und A eingehalten werden.

Dabei gilt die untere höhere Geschwindigkeit für die Züge nach der Zugreihe R. Ist nun aber nur eine Zahl vorhanden, gilt die Angabe für beide Reihen, oder der Wert ist so hoch, dass die Zugreihe A einen tieferen Wert bei der Höchstge-schwindigkeit hat.

Speziell ist, dass diese Signale für Neigezüge nur gelten, wenn es für diese keine eigene Signalisation gibt. Die eigenen Geschwindigkeitssignale für die Neigezüge sind rund aufgebaut worden und besitzen einen orangen Ring.

Ist diese vorhanden, gelten für Züge, die nach der Zugreihe N verkehren, die dort aufgeführten Werte für die Höchstge-schwindigkeit. Nur so können diese Züge auch den Vorteil der Neigetechnik nutzen.

Das Vorsignal wird immer in der Bremswegentfernung der Strecke aufgestellt. Das kann dazu führen, dass Züge mit schlechter wirkenden Bremsen nicht rechtzeitig auf die ge-ringere Geschwindigkeit verzögern können.

Zum Teil kann mit diesen Bremsen auch die Strecke nicht so schnell befahren werden und die aufgeführte Geschwindig-keit kann gar nicht ausgefahren werden. In jedem Fall weiss der Lokführer, wo die Signale stehen.

Wenn wir ein Vorsignal haben, dann kommen wir unweiger-lich zu einem weiteren Signal. Bei den Geschwindigkeits-signalen muss das wohl ein Beginn sein und daher müssen wir ein Anfangssignal erwarten.

Dieses ist immer nach der gleichen Regel aufgebaut, wie das beim Vorsignal galt. Die speziellen Signale für die Zugreihe N gibt es daher auch bei den Anfangssignalen, die wir uns nun kurz ansehen müssen, denn sie sind einfach.

Anfangssignal verminderte Geschwindigkeit
Für konventionelle Züge geltend

Ab diesem Signal gilt die am oben beschriebenen Vorsignal angezeigte Geschwindigkeit.

Ein bestimmtes Beispiel will ich hier nicht aufführen, denn diese Signale können Sie wirklich an vielen Stellen finden, denn selten sind sie nicht.

Nur für Neigezüge

Diese Signale sind speziell für Neigezüge. Da Neigezüge mit anderen Geschwindigkeiten um Kurven fahren dürfen, mussten für diese auch die Positionen von Kurven anders definiert werden. Dazu wurde dieses Signal verwendet.

Die normalen Kurvensignale gelten für Neigezüge jedoch nicht.

                       

Das Anfangssignal steht immer beim Beginn der Abschnittes, der langsamer befahren werden muss. Bei diesem handelte es sich bei den meisten Fällen um Kurven. Jedoch eben nicht nur. Es können mit diesen Signalen auch Brücken gekennzeichnet werden, die nicht mit dem normalen Tempo befahren werden durften. Wenn das nur für Güterzüge gilt musst das am Vorsignal erkannt werden und die Differenz ist höher.

Neu werden die Geschwindigkeitssignale auch ver-wendet um die Geschwindigkeit bei Baustellen zu verringern. So soll verhindert werden, dass in dem Abschnitt eine Langsamfahrstelle eingerichtet wer-den muss.

Die Frage nach der Zulässigkeit ist aber eher die Frage nach der Definition von dauerhaft. Wie lange ist das und in der hektischen Zeit ist der Hinweis vermutlich auch kürzer ausgelegt, als früher. Wie so oft, nichts ist für die Ewigkeit.

Speziell an diesen Kurventafeln ist, dass sowohl die Vorsignale, als auch die Anfangssignale nicht aufgestellt werden müssen. Beginnt ein Abschnitt mit geringer Geschwindigkeit unmittelbar nach einem Bahnhof, wird der Wert bei der hier vorhan-denen Ausfahrgeschwindigkeit berücksichtigt.

So müssen die Signale nicht aufgestellt werden. Im Fahrplan ist das zu erkennen, denn dort wird von einer Kurve Ausfahrt gesprochen.

Mit dieser Massnahme soll nur verhindert werden, dass in einem Bahnhof wegen zu vielen Signalen etwas entgehen könnte. Wer hat sich auf der Strasse nicht schon mal auf einen Wegweiser konzentriert und dann übersehen, dass ein Stopp-Schild vorhanden ist. Das führte zu einer gefährlichen Situation und diese sollten nach Möglichkeit bei der Eisenbahn nicht entstehen und daher erfolgte die erwähnte Vereinfachung.

Wenn nun unmittelbar nach dem Abschnitt eine Beschränkung mit einem höheren Wert bei der Geschwindigkeit folgt, wird dessen Beginn mit einem Vorsignal angezeigt. Die höhere Geschwindigkeit gilt dann ab diesen Signal. Das Vorsignal ist wichtig, damit auch die Geschwindigkeit mitgeteilt werden kann. Doch wie überall, hat auch eine Beschränkung ein Ende und dazu ist ebenfalls ein entsprechendes Signal vorgesehen.

Endsignal verminderte Geschwindigkeit
Für konventionelle Züge geltend

Ab diesem Signal kann wieder auf die Streckengeschwindigkeit beschleunigt werden.

Ein bestimmtes Beispiel will ich hier nicht aufführen, denn diese Signale können Sie wirklich an vielen Stellen finden, denn selten sind sie nicht.

Nur für Neigezüge

Diese Signale sind speziell für Neigezüge. Da Neigezüge mit anderen Geschwindigkeiten um Kurven fahren dürfen, mussten für diese auch die Positionen von Kurven anders definiert werden. Dazu wurde dieses Signal verwendet.

Die normalen Kurvensignale gelten für Neigezüge jedoch nicht.

                       

Mit diesen Endsignalen gilt wieder die Geschwindigkeit der Strecke. Sollte wieder eine dauerhafte Beschränkung erfolgen, wird diese wieder mit einem Vorsignal mitgeteilt. Dabei werden die erlaubten Geschwindigkeiten wieder dem Fahrplan entnommen. Doch auch bei den Endsignalen gibt es bei den Bahnhöfen eine Vereinfachung und sie können fehlen, wenn die Kurve in einem Bahnhof endet, denn dort beginnt eine neue Strecke.

Das ist möglich, weil Kurven grundsätzlich in Bahnhöfen, oder auch in Haltestellen enden. Gilt die Beschränkung auch nach einer Haltestelle, ist das im Fahrplan enthalten, denn dann haben wir wieder die Regelung, wie wir sie schon vorher behandelt haben.

Im Fahrplan wird nun aber von einer Kurve nach einer Hal-testelle gesprochen. Sie sehen, die Feinheiten des Systems sind nicht immer an den Signalen zu erkennen.

Sollten Sie bisher ein Nachtsignal vermisst haben, dann ist das kein Fehler, denn es handelt sich um einfache Tafeln. Damit sie in der Nacht besser erkannt werden können, sind diese mit einer reflektierenden Farbe gestaltet wor-den.

Wobei das Fahrpersonal anhand der vorhandenen Strek-kenkunde weiss, wo sich diese befinden, denn sie ver-ändern ja die Position nur sehr selten und auch dann wird das mitgeteilt.

Machen wir nun ein Experiment. Dazu nehmen wir aus dem FDV zuerst die normalen Geschwindigkeitssignale. Das Vorsignal vereinfachen wir, denn für unser geplantes Experiment benötigten wir keine Geschwindigkeit.

Zudem brauchen wir noch ein Signal aus dem Strassen-verkehr. Dabei nehmen wir das Signal, das eine Autostrasse ankündigt. Sie wissen, das Schild mit dem Auto drauf, dass in der Schweiz eine grüne Farbe hat.

Dieses Symbol benutzen wir und kombinieren dieses mit unseren Signalen für die Abschnitte mit dauerhaft verminderter Geschwindigkeit. Eine scheinbar irrsinnige Kombination, die aber von den Entwicklern von Signalen durchaus durchdacht war. Damit ist aber unser Experiment keines mehr und wir kommen zu den nächsten Signalen zur Mitteilung der erlaubten Geschwindigkeit und das obwohl Sie sehen, dass diese fehlt.

Signale für den Strassenbahnbetrieb
Vorsignal
Es folgt ein Abschnitt, der nach den Vorschriften für den Betrieb von Strassenbahnen vorgesehen ist.






Anfangssignal
Ab diesem Signal gelten die Vorschriften für Strassenbahnen







Endsignal
Ende des Strassenbahnbereichs







                       

Es sind wohl die Signale, die für die grösste Verwirrung sorgen. Dabei ist sicherlich die fehlende Geschwindigkeit ein erster Punkt. Diese kann einfach beantwortet werden, denn in diesem Abschnitten muss mit Fahrt auf Sicht gefahren werden. Für diese gelten keine festgelegten Geschwindigkeiten, denn es darf nur so schnell gefahren werden, dass vor einem Hindernis angehalten werden kann. Maximal sind 40 km/h erlaubt.

Die andere Frage ist, wo es denn solche Signale gibt. In erster Linie wurden die Signale für die Seethalbahn eingeführt, weil dort der Abstand zur Strasse nicht gegeben war.

In anderen Anlagen werden die Signale dort auf-gestellt, wo das Gleis in einer Strasse, oder ein-em Gehweg verlegt worden ist.

Der Grund ist, dass sich dort auch bahnfremdes Personal bewegen kann. Die Mutter mit Kind soll-te man ja nicht überfahren.

Signale gibt es auch für Industriegeleise. Das sind Geleise, die in einem Werk verlegt wurden. Frü-her waren diese auch als Anschlussgleise be-kannt. Eine zu den Strassenbahnsignalen ähnliche Lösung wurde auch für diese Situationen genom-men.

Bei diesen wurden nur die Anfangs- und End-signale mit dem auf der Strasse bekannten Hin-weis für ein Industriegebiet kombiniert. Diese Signale kennzeichnen den Beginn und das Ende eines Anschlussgleises.

Auch hier sind keine Angaben zur Geschwindigkeit vorhanden, denn diese richten sich nach den Vorschriften für das Anschlussgleis. Diese wurden von den Besitzern erlassen und dort sind dann die Geschwindigkeiten enthalten. Fehlen diese Hinweise jedoch, dann kommen die Grundwerte zur Anwendung. In diesem Fall darf noch mit 10 km/h gefahren werden. Sie sehen, dass einfache Signale oft wichtige Hinweise liefern.

Wie die meisten Signale sind auch diese nicht beleuchtet und das gilt auch für die Signale, die wir noch betrachten müssen und dabei kommen wir zu Signalen, die weder ein Anfangssignal, noch ein Endsignal aufweisen. Trotzdem geben sie dem Fahrpersonal Informationen zu den erlaubten Geschwindigkeiten. Jedoch gibt die Situation klar an, warum diese Geschwindigkeit eingehalten werden muss und der Bremsweg muss berechnet werden.

Änderung der Höchstgeschwindigkeit

Ab diesem Signal gilt eine andere Höchstgeschwindigkeit der Strecke oder des Bahnhofes. Die Tafel kann sowohl auf der Strecke, als auch in einem Bahnhof aufgestellt werden. Die entsprechenden Angaben zur Geschwindigkeit entnimmt der Lokführer der Streckentabelle.

 

Beispiel: Faido - Lavorgo km 110.2

Geschwindigkeit über Gleisbrückenwaagen, Gleisbremsen

Es gibt auch einfache weisse Tafeln mit einer in schwarz gehalten Geschwindigkeitsangabe. Diese Tafeln beschränken die erlaubte Geschwindigkeit auf einen Wert, der für ein Bauteil im Gleis gilt. So sind sie zum Beispiel bei Gleiswaagen, Gleisbremsen, in Depotanlagen und in Anschlussgleisen zu finden.

 

Bei ETCS vorhanden!

                       

Während das Schild für die Geschwindigkeit bei Gleisbrückenwaagen noch einfach zu erklären ist, wird das beim anderen vorgestellten Signalschild kompliziert. Bevor wir aber dazu kommen noch zum einfacheren Fall. Das Signal steht unmittelbar bei der Anlage und es beschränkt die Geschwindigkeit ausschliesslich auf diesen Bereich. Da solche Baugruppen selten in Hauptgleisen zu Hause sind, kann auf ein Vorsignal verzichtet werden.

Kommen wir nun aber zum Signal «Änderung der Höchstge-schwindigkeit». Diese gibt es schon lange und sie waren immer sehr speziell aufgestellt worden, denn es ist keine Geschwindig-keit angegeben.

Daher müssen wir diese etwas genauer ansehen. Auf der Strecke sind diese Signale sehr selten und meistens lassen Sie höhere Werte zu. Die ab dem Signal geltende Höchstgeschwindigkeit entnimmt das Fahrpersonal dem Fahrplan.

Etwas schwerer sind die Signale in den Bahnhöfen. Bei Bahnhöfen kann es sein, dass auf Grund des Aufbaus unter-schiedliche Geschwindigkeiten gelten. Diese nannte man früher abgestufte Geschwindigkeiten und sie waren nicht gekenn-zeichnet worden.

Aufgeführt wurden die Werte im Fahrplan und die genaue Lage der Schwelle mit der Änderung war in einem Verzeichnis aufge-führt worden. Zudem half auch die Streckenkunde.

Da es aber möglich ist, dass ein Lokführer eine Strecke ohne die notwendige Kundigkeit befahren muss, sind diese Signal als Kennzeichnung der Schwelle aufgestellt worden.

So sind nun auch abgestufte Werte in einem Bahnhof mit einem Signal versehen worden. Für das Fahrpersonal stellen sie sogar eine Vereinfachung dar, weil nun klar ersichtlich ist, ab wo die neue Geschwindigkeit eingehalten werden muss.

Damit hätten wir die Signale, die unabhängig der Stellung der Hauptsignale eine erlaubte Geschwindigkeit vorgeben behandelt. Wir müssen jedoch noch zwei weitere Signale zur Angabe von Geschwindigkeiten ansehen. Diese sind jedoch an bestimmte Bedingungen bei den Hauptsignalen gebunden und daher müssen sie auch nicht immer befolgt werden. Das Lichtsignal ist unbeleuchtet zudem nicht mehr gültig.

Geschwindigkeitsschwelle bei Weiche

Die Tafel befindet sich am Vorsignal zum Einfahrsignal. Bei ablenkender Fahrstrasse gilt die am Signal angezeigte Geschwindigkeit erst ab der ersten Weiche und nicht wie allgemein üblich ab Signal.

Beispiel: Biasca Einfahrt Seite Bodio

Einfahrt ohne schienenfreien Zugang

Der Zug fährt in einem Bahnhof ohne schienenfreie Zugänge ein.

Leuchtet das Signal, muss ab dem Bahnsteig mit Fahrt auf Sicht gefahren werden, da das Gleis von Reisenden überquert werden könnte. Die Angaben sind auch im Fahrplan enthalten.

                       

Beide Signale geben einen bestimmten Punkt als Geschwindigkeitsschwelle an. Einfach ist es dabei noch bei der Einfahrt in Bahnhöfe ohne schienenfreien Zugang. Es ist klar geregelt, dass im Bereich des Bahnsteigs mit Fahrt auf Sicht gefahren werden muss. Eine Ausnahme davon gibt es nicht und die Vorschrift gilt mit leuchtendem Signal. Anders bei der Regelung der Geschwindigkeitsschwelle, diese hat Ausnahmen und daher dieses Signal.

In der Regel befindet sich die Geschwindigkeits-schwelle, also der Punkt wo ein Zug eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht haben muss, bei den an einem Hauptsignal gezeigten Geschwindigkeiten beim Signal.

Die früher in den Vorschriften noch enthalten Unter-schiede zwischen den Signalsystemen gibt es nicht mehr und das kann zu Problemen führen, wenn sich zum Beispiel ein Einfahrsignal weit von der ersten Weiche befindet.

Steht ein Einfahrsignal sehr weit vom Bahnhof ent-fernt, will man nicht, dass der Zug unnötig lange mit geringeren, als der normalerweise erlaubten Geschwindigkeit fährt.

Damit der Lokführer darüber informiert wird, wird am Vorsignal zum Einfahrsignal die oben gezeigte Tafel montiert. Damit wird dem Lokomotivpersonal mitgeteilt, dass die signalisierte Geschwindigkeit erst bei der ersten Weiche erreicht werden muss.

Dem aufmerksamen Leser ist sicherlich noch ein anderer Punkt aufgefallen. Die meisten dieser Sig-nale gibt es bei ETCS Level 2 gar nicht mehr.

Alle Signale werden bei diesem System dem Lok-führer in den Führerstand übermittelt. Beim Signal für die Änderung der Höchstgeschwindigkeit erfolgt sogar die Ankündigung mit einer erzeugten Bremskurve. Daher kann ein Hinweis an der Strecke entfallen und so fehlen die Signale.  

Anders ist das bei der Geschwindigkeit von Gleiswaagen. Diese stehen auch auf ETCS-Strecken in einem Bahnhof und können zum Beispiel die Geschwindigkeit einer Rangierlokomotive einschränken. Deshalb sind diese Signale auch auf Strecken mit ETCS Level 2 aufgestellt worden und erlauben dort geringere Geschwindigkeiten, als üblich zugelassen sind. Züge befahren solche Bereiche im Level 2 normalerweise nicht.

 

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