Betriebseinsatz Teil 2 |
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So kam es, dass man
eine
Lokomotive
Be 5/7 so umbaute, dass sie die Strecke der Schweizerischen Bundesbahnen
SBB mit 90 km/h befahren konnte. So mutierte die Be 5/7 mit der Nummer 151
zur Ae 5/7 und der Nummer 171. Man wählte diese älteste Lokomotive als
Prototyp,
weil anfänglich ein genereller Umbau in Betracht gezogen wurde. Dazu
sollte es aber wegen dem zweiten Weltkrieg nicht mehr kommen.
Die
Inbetriebsetzung
der umgebauten Maschine bestätigte sehr eindrücklich die Richtigkeit der
getroffenen Massnahmen. Sie lief ausgesprochen ruhig und das bis zur neuen
Höchstgeschwindigkeit
von 90 km/h. Man vergass sogar, dass es sich um eine Maschine mit
Stangenantrieb
und mit relativ kleinen
Rädern
handelte. Dieser hatte eine sehr hohe Tourenzahl erhalten, aber die neuen
Motoren neigten auch nicht mehr zur Pulsation.
Zusätzliche Maschinen
der Baureihe
Ae 6/8
und die Tatsache, dass wegen dem Krieg der Verkehr eingebrochen war,
verhinderte, dass weitere Maschinen der Reihe Be 5/7 umgebaut wurden. So
konnten neben der Ae 5/7 auch die grösseren Modelle vor den
Schnellzügen
verwendet werden. Dabei wurde aber die Nummer 171 jedoch mit der schweren
Anhängelast
immer wieder bis zur ebenfalls neuen
Leistungsgrenze
ausgelastet. Was sich schlecht auf den
Fahrplan
auswirkte. Die Strecke zwischen Thun und Bern war eine richtige Rennbahn. Schon seit Jahren rauschten die Maschinen der Reihe Ae 3/6 I mit 110 km/h durch. Deren Fahrzeit konnte von der Reihe Ae 4/7 mit 100 km/h gerade noch gehalten werden. Dank der gigantischen Leistung machte die BLS mit der Baureihe Ae 6/8 bei diesem Rennen mit. Auf der Strecke bleib die bedauernswerte Nummer 171, welche die Stadt Bern kaum pünktlich erreichen sollte.
Die BLS-Gruppe
hatte nun die langsamen Modelle der Reihe Be 5/7 und die rasende Ae 5/7,
die neben der Reihe
Ae 6/8
im Einsatz standen. Diese
Lokomotiven
erledigten den Verkehr auf der Strecke über den Lötschberg. Die
langsameren Modelle konnten ab und zu auch auf den mitbetriebenen Strecken
beobachtet werden. Es waren jedoch seltene
Leistungen,
da öfters auch zwei Be 5/7 einen schweren
Güterzug
übernehmen konnten. Daran änderte sich dank dem Rohstoffmangel während des zweiten Weltkrieges nicht viel. Die BLS-Gruppe hatte ihre Lokomotiven und wollte daran nicht viel ändern. Mehr von sich zu Reden machten die Staatsbahnen, die dem Mangel trotzend eine neue Baureihe in Betrieb nahm.
Diese sollte sogar
mit 125 km/h verkehren. Ein Wert, der zwischen Bern und Thun pro-blemlos
möglich war. Ob es das Glück der BLS war, dass die
Ae 4/6 nicht
funktionierte, kann nicht beantwortet werden. Der intensive Einsatz machte sich bei der Baureihe Be 5/7 zusehends bemerkbar. Es zeigte sich nun, dass es sich dabei um Modelle der ersten Generation handelte. Die Fahrmotoren und die Getriebe waren noch von 1913.
Das führte
mittlerweile zu grossem Verschleiss. Die Folge davon war, dass der
Unterhalt zunahm. Noch wurde dieser aber pflichtbewusst ausgeführt und so
konnten sich die alten Maschinen noch recht gut halten.
Eher anders lag die
Sache bei der umgebauten Maschine. Die Nummer 171 war stark ausgelastet
und das machte sich bemerkbar. Sie lief zwar ausgesprochen gut, aber der
Verbrauch beim
Schmiermittel
erreichte eine unrühmliche Rekordhöhe. Böse Zungen hatten sogar behauptet,
dass hinter der
Lokomotive
sinnvollerweise ein Wagen mit Schmiermittel mitgeführt werden sollte. So
schlimm war es jedoch nicht, auch wenn die Natur keine Freude hatte.
Als die Be 5/7 mit
der Nummer 156 im Jahre 1943 zum Unterhalt in der Werkstätte einrückte,
sollte sich das Blatt jedoch wenden. Die 30 Jahre alte
Lokomotive
wurde nicht mehr repariert. Vielmehr wurde die nicht so schwer beschädigte
Maschine sofort ausrangiert und umgehend abgebrochen. Der Grund war das
verbaute Kupfer. Dieses wurde dringend benötigt um die nächste Genration
bei den
Triebfahrzeugen
für die BLS-Gruppe
einzuläuten.
Auf die restlichen
Maschinen der Reihe Be 5/7 und auf die mit leichteren Aufgaben betraute
Lokomotive
Ae 5/7 konnte man jedoch noch nicht verzichten. Die BLS-Gruppe
hatte neben diesen Lokomotiven nur noch die acht Maschinen der Reihe
Ae 6/8.
Durch die zahlreichen Umbauten und die Anpassungen ergab sich jedoch ein
Chaos. Welche fuhr nun 75 und welche 80? Klar war nur, dass die Nummer 171
mit bis zu 90 km/h unterwegs war.
Es musste eine
Anpassung vorgenommen werden und dabei vergriff man sich an den Nummern.
Diese sollten neu geordnet werden. Dabei konnte man natürlich nicht darauf
verzichten, die entstandenen Lücken zu füllen. Die Reihe Be 5/7 musste
sich an neue Nummern gewöhnen. Damit diese Angelegenheit etwas
übersichtlicher wird, liste ich die
Lokomotiven
in einer Tabelle auf. Erst damit kommt etwas Licht in die Logik der BLS. |
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Neue Zuordnung der Lokomotivnummern bei der Be 5/7 |
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Bisher |
Neu |
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Nummer |
Geschwindigkeit |
Nummer |
Geschwindigkeit |
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151 |
75 km/h |
171 (Ae 5/7) |
90 km/h |
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152 |
75 km/h |
152 |
75 km/h |
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153 |
75 km/h |
153 |
75 km/h |
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154 |
75 km/h |
154 |
75 km/h |
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155 |
75 km/h |
161 |
80 km/h |
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156 |
75 km/h |
Ausrangiert |
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157 |
75 km/h |
162 |
80 km/h |
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158 |
75 km/h |
155 |
75 km/h |
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159 |
75 km/h |
163 |
80 km/h |
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160 |
75 km/h |
156 |
75 km/h |
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161 |
75 km/h |
151 |
75 km/h |
||||||||
162 |
75 km/h |
157 |
75 km/h |
||||||||
163 |
75 km/h |
164 |
80 km/h |
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Wer immer noch nicht den vollen Durchblick hat,
soll sich nicht grosse Sorgen machen, denn vermutlich hatten auch bei der
BLS nicht alle den Überblick im Chaos, aber die neue Zuordnung brachte
etwas, denn die
Lokomotiven
151 bis 157 konnten mit 75 km/h verkehren. Die Nummern 161 bis 164
verkehrten mit 80 km/h und schliesslich war die 171 mit 90 km/h. So
gesehen, machte die neue Zuordnung jedoch noch Sinn und erscheint nun
logisch.
Das Problem waren nur die ursprünglichen
Nummern, die nun anders belegt werden mussten. Auf jeden Fall können wir
uns nun leichter mit den einzelnen Werten bei der Geschwindigkeit
auseinandersetzen. Doch was schlimmer für die Maschinen war, war die
Tatsache, dass aus den Überresten der alten Nummer 156 eine neue Maschine
entstanden war. Die Endmontage war in vollem Gange und in Spiez wartete
man gespannt auf das Ergebnis. Bis zum Erscheinen der ersten Lokomotive der Rei-he Ae 4/4 änderte sich an dieser Tätigkeit nicht viel. Die alten Maschinen waren unentbehrlich und mussten tagtäglich beweisen, was sie konnten.
Während
der Zeit waren sie wieder vor den schwersten
Güterzügen
zu finden. Um die Last ein-er
Lokomotive
Ae 6/8
zu befördern, wurden jedoch zwei Exemplare der Baureihe Be 5/7 benötigt.
Die Reihe
Ae 6/8
übernahm nun die schnellen Züge.
Ab 1944 kam dann
endlich eine ersehnte Entlastung. Die beiden ersten Maschinen der Reihe
Ae 4/4
und die umgebaute Ae 5/7 übernahmen von den alten Be 5/7 die Züge nach
Brig und Bern. Somit blieb nur noch die zur schnellen Ae 5/7 umgebaute
Lokomotive
im Einsatz vor
Schnellzügen.
Die bevorzugten Lokomotiven waren hier aber die neuen
Ae 4/4,
die schneller und stärker waren, als die betagte Maschine der Reihe Ae
5/7.
Schlimmer erging es
jedoch den Be 5/7, die zu langsam waren. Sie wurden zusehends in den
Güterverkehr
abgedrängt und leisteten dort gute Dienste. Dort gab es Arbeit, denn die
grossen Maschinen der Reihe
Ae 6/8
liefen mit den internationalen Zügen ebenfalls über Thun hinweg. Jedoch
war mit den
Güterzügen
das Ziel neu in Basel. Damit waren sie länger unterwegs. Einspringen
mussten daher die alten Damen von 1913.
Es war klar zu sehen,
dass die Tage der Reihe Be 5/7 gezählt waren. Nach einer Zeit von dreissig
Jahren, war die
Lokomotive
bereits nicht mehr zeitgemäss. Nur schon der Fortschritt, der zur
Ce 6/8 II der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB gemacht wurde, lies die Maschinen alt
aussehen. An die neue Reihe
Ae 4/4
für einen Vergleich dachte niemand mehr, denn das waren wirklich zwei
komplett andere Welten, die da zusammenkamen.
Die
Lokomotiven
hatten eigentlich noch kein Alter erreicht, wo man sich ernsthafte Sorgen
machen müsste. So wurden an den betagten Maschinen noch Verbesserungen
vorgenommen. Vermutlich wollte man die alte Lokomotive noch etwas
aufmöbeln, damit sie sich noch ein paar Jahre halten konnte. Neben den
schnelleren Maschinen 161 bis 164 war da noch die Lokomotive mit der
Nummer 154, die eine elektrische
Nutzstrombremse
erhielt.
All die Jahre gab es
immer wieder Probleme beim Einsatz der Reihe auf der
Bergstrecke
und ausgesprochen jetzt, wo das Ende nahte, sollte eine
elektrische
Bremse her. Ob man besser sein wollte, als die
Staatsbahn,
wo ähnliche Aktionen bei den Oldtimern durchführte? Die verbaute
Rekuperationsbremse
genügte aber nicht den Anforderungen und wurde wieder ausgebaut. Es blieb
daher bei diesem Versuch, den niemand wirklich verstehen konnte.
Die zunehmende Zahl
von neuen Maschinen der Reihe
Ae 4/4
erlaubten es der BLS endlich, sich auch von den
Lokomotiven
der Gründerzeit zu verabschieden. Ein Rangierunfall besiegelte dabei das
Schicksal der Nummer 156 erneut, so dass die zweite ausrangierte
Lokomotive dieser Serie die gleiche Nummer trug, wie die erste. Ein
Schelm, der dabei böses denkt, denn es handelte sich wirklich nur um einen
Zufall.
Bis ins Jahr 1946
folgten dann noch die Be 5/7 mit den Nummern 153 und 157. Wobei sich die
letztere Maschine, also die 157, als ehemalige Nummer 162 entpuppte. Vier
Lokomotiven
waren daher endgültig vom Tisch. Bei acht neuen Maschinen der Reihe
Ae 4/4
hätte es schlimmer kommen können, aber die nach Basel fahrenden
Ae 6/8
verhinderten eine schlimmere Aktion bei den alten Lokomotiven. Es fehlte
dabei eventuell auch beim Mut.
Es kamen dann wieder
etwas ruhigere Jahre auf die Reihe Be 5/7 zu. Man bemerkte jedoch die
neuen schnellen
Lokomotiven
der Reihe Ae 4/4
sehr gut. Die
Schnellzüge
waren längst verloren und auch bei den
Güterzügen
wartete immer wieder nur ein leichter
Nahgüterzug.
Zu zweit ging aber immer noch über den Berg. Es schien fast so, als gäbe
es dort keine Alternativen zu der alten Maschine, doch das sollte sich
ändern. Als schliesslich die ersten Lokomotiven der Reihe Ae 8/8 in Spiez auftauchten, war es um die nicht umgebauten Lokomotiven ge-schehen.
So wurden bis 1954
sämtliche Be 5/7 ausrangiert, die nicht 80 km/h fahren konnten. Es blieben
somit noch vier
Lokomotiven
der Reihe Be 5/7 und die schnelle Ae 5/7. Doch der Weg bei den
verschwundenen Maschinen sollte unterschiedlicher nicht sein, denn es gab
auch Alternativen.
Während man mit den
meisten
Lokomotiven
kurzen Prozess machte, ging man bei der Be 5/7 mit der Nummer 151 etwas
humaner um. Im Gegensatz zu ihren Geschwistern, wurde die Maschine nicht
abgebrochen. Ihr sollte eine neue Karriere bevorstehen, die nicht viele
Lokomotiven teilen sollten. Obwohl die Lokomotive als Be 5/7 Nummer 151
geführt wurde, war es eigentlich die ehemalige Be 5/7 mit der Nummer 161.
Ab 1955 begann die
Ausrangierung
der Be 5/7, die 80 km/h schnell fahren konnten. Der Beginn machte dabei
die Be 5/7 mit der Nummer 161, die seinerzeit als Fb 5/7 und der Nummer
155 abgeliefert wurde. Es war somit die älteste
Lokomotive
dieser speziellen Baureihe und die erste modifizierte Maschine. Die
Maschine war so stark abgenutzt, dass sie nicht mehr zu retten war. Der
Abbruch auf dem
Anschlussgleis
des Schrotthändlers war eine logische Folge des Zustandes.
Wer nun meint, dass
das das Startsignal war, irrt sich. Um die alten
Lokomotiven
wurde es wieder ruhiger. Noch gab es
Leistungen,
die mit diesen Modellen gedeckt werden konnten. Darunter gehörten auch die
Güterzüge
auf den mitbetriebenen Bahnen. Meist sprang die Be 5/7 ein, wenn eine
Ce 4/6 in den Unterhalt musste
und somit ein Loch entstand. Die schweren Güterzüge der
Bergstrecke
waren jedoch verschwunden. Daran sollte sich während drei Jahren nichts ändern. Jedoch kam 1958 die nicht mehr zu vermeidende Ausrangierung von zwei weiteren Maschinen. Im Bestand blieben somit nur noch die Nummer 163 und die schnelle Ae 5/7, die sich nicht unterkriegen lassen wollte.
Sie benötigte
für die zerschlissenen
Gleitlagern
und die durstigen
Getriebe
einfach pro Fahrt ein Fass
Schmiermittel,
aber die fuhr. Bei so einem Ver-brauch sanken die gefahrenen Kilometer
jedoch immer mehr gegen null. Am 5. Juni 1959 kam die Lokomotive mit der Nummer 161 im ursprünglichen Aussehen mit den Originalschildern der Be 5/7 Nummer 151 ins Verkehrshaus der Schweiz in Luzern. Damit blieb diese, leider nicht mehr betriebsfähige Maschine, der Nachwelt erhalten.
Trotz der angepassten
Beschriftung behielt sie den braunen Anstrich und ent-spricht daher nicht
mehr genau dem Ablieferungszustand. Sie war lange Jahre die einzige BLS
Lokomotive
im Verkehrshaus der Schweiz.
Die beiden
Einzelgänger konnten sich noch überraschend gut halten. Mit der Nummer 163
verschwand aber 1964 die letzte Be 5/7 auf dem Schrottplatz. Die eiserne
Reserve, die mit ihr belegt wurde, konnte nun von einer anderen Maschine
übernommen werden. Sie überlebte die Auslieferung der Reihen
Ae 4/4
und
Ae 8/8,
aber bei der neusten Maschine der
Bauart
Ae
4/4 II
musste die
Lokomotive
der ersten Stunde kapitulieren.
Sämtliche Maschinen
der Reihe Be 5/7 wurden abgebrochen. Nur die eine Maschine, die es in das
Verkehrshaus der Schweiz schaffte, bleib ausgenommen. So konnte die
Erinnerung an die
Lokomotive
der ersten Stunde aufrechterhalten werden. Bei den riesigen Motoren in
ihrem inneren, kann man sich vorstellen, was für gigantische Kräfte
abgegeben wurden. Es fehlt eigentlich nur der sehr filigrane
Schlitzrahmen, der wirklich viel zu schwach für die Motoren war. So blieb eigentlich nur noch die Baureihe Ae 5/7. Diese Maschinen konnte sich aber auch nicht mehr lange halten. Als sie von einem Ausflug mit einem Motorschaden in Spiez eintraf, war es auch um sie ge-schehen.
Man konnte bei der
BLS den Ölverbrauch drastisch reduzieren, wenn man sich von der rasenden
Be verabschieden würde. Eine genaue Kontrolle des Schadens ergab dann,
dass auch die
Getriebe
und die
Kurbelzapfen
der
Triebstangen
zu stark abgenutzt waren.
Die
Ausmusterung
wurde somit verfügt und die
Lokomotive
abgebrochen. Die in den Jahren der Maschine abverlangten
Leistungen
forderten nun den Lohn, denn für solche Aufgaben wurde die Lokomotive 1913
nicht gebaut. Nach 51 Jahren und 4 Monaten war es um die Maschine der
ersten Stunde geschehen. Dabei ist das wirklich wörtlich zu nehmen. Es war
die Nummer 171, die als erste mit der Nummer 151 in Spiez eingetroffen
war.
Man konnte die
Geschichtsbücher über diese
Lokomotive
schliessen. Nach den sehr grossen Problemen am Anfang, besserte sich die
Situation. Die Maschine erlebte mit, wie die Schweiz unter der
Fahrleitung
verschwand. Als es der Ae 5/7 an den Kragen ging, waren wirklich nur noch
wenige Strecken nicht mit einer Fahrleitung versehen. Der damalige
Entscheid hatte das ermöglicht. Die Fb 5/7 war die Mutter der sehr
bekannten Krokodile.
Dabei war es auch
höchste Zeit, denn von der allerletzten
Lokomotive
wurde auch etwas benötigt, es war die Nummer. Eine neue Generation von
Lokomotiven revolutionierte den Verkehr am Lötschberg. Ich spreche von der
Reihe
Re
4/4. Diese wurde letztlich in mehreren Exemplaren beschafft und
mit den Nummern ab 166 (261 - 265
Ae
4/4 II) versehen, die Nummer 171
war somit die erste doppelt belegte Nummer der BLS-Gruppe. Obwohl schon kurz nach der Auslieferung eingeführt, erhielten die Be 5/7 nie die kräftigeren Hülsenpuffer. Als der Umbau der Regulierbremse in eine bessere Rangierbremse anstand, waren die Maschinen wirklich schon zu alt. Neue Kompositionen mit ABDe 4/8 im Nahverkehr sorgten dafür, dass in den Rampen die anderen Baureihen frei wurden. Die Lokomotiven der ersten Stunde verschwanden daher im Museum, oder auf dem Schrott.
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