Betriebseinsatz Teil 3

Letzte

Navigation durch das Thema

Nächste

Nachdem es wieder ein paar ruhigere Jahre gab, fuhr der RBe 540 049-4 mit seinem geschobenen Pendelzug am 20. Februar 2003 in Zofingen los. Er nahm dabei den nicht sehr langen Weg nach Aarau unter die Räder und fuhr dazu über die Strecke der ehemaligen Nationalbahn, die über Suhr nach Aarau führte. Nur, Aarau sollte er mit diesem Zug nie erreichen und bei der Abfahrt in Kölliken ahnte niemand, was kommen würde.

Der in Richtung Oberentfelden fahrende Lokführer er-blickte mit Entsetzen, dass ein LKW auf dem Bahn-übergang stand und sich nicht bewegte. Die ver-zweifelten Signale mit der Pfeife blieben ungehört.

Dem Lokführer blieb nichts anderes übrig, als eine Schnellbremsung einzuleiten und die Flucht anzutre-ten. Der Pendelzug raste dabei führerlos auf das Hin-dernis zu und die Bremsung setzte ein. Gereicht hat-te es aber nicht mehr.

Der Steuerwagen kollidierte heftig mit dem Lastwa-gen. Er entgleiste und drehte sich in Richtung Schre-bergarten ab. Im folgte noch der Zwischenwagen. Schliesslich blieb einzig der RBe 540 auf den Geleisen stehen.

Der Lastwagen, der vom Zug mit voller Wucht ge-troffen wurde, war kaum mehr zu erkennen. Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass bei dem Unfall keine Menschen zu Schaden kamen und sich der Zug nicht auf die Strasse, die parallel zur Bahn-linie verlief, verirrte.

Da die Personaltransporte aufgehoben, oder durch Busse ersetzt wurden, verloren die Prototypen ihre Arbeit nach nur wenigen Jahren wieder. Beschäftigt wurden die Triebwagen nun mit speziellen Aufgaben oder als Waschlokomotive in den Waschanlagen der grossen Bahnhöfe. Beliebt waren die Prototypen aber auch, wenn es darum ging mit Messwagen Strecken zu befahren, die mit den vorhandenen Lokomotiven wegen dem schwachen Oberbau nicht befahren werden durften.

Diese Aufgabe sollte der RBe 4/4 mit der Nummer 1405 übernehmen. Damit tauchte dieser Triebwagen wirklich auf allen Strecken der Schweiz auf. Selbst Privatbahnen, die bisher kaum ein Modell dieser Baureihe gesehen haben, wurden befahren. Ein Umstand der aber dem besonderen Einsatz geschuldet war. Die planmässig verkehrenden Fahrzeuge gerieten selten auf Strecken von Privatbahnen. Jedoch gab es nicht viele Strecke, wo noch nie einen RBe 4/4 eingesetzt wurde.

Auch beim Unterhalt gab es Veränderungen. Die Triebwagen, die bisher der Hauptwerkstätte Zürich zugeteilt waren, wurden nun nach Yverdon verschoben. Das erfolgte in erster Linie deshalb, weil die Hauptwerkstätte in Zürich geschlossen wurde. Yverdon stellte dann schon kurze Zeit später Risse an den Radsatzwellen fest. Die schlimmsten Befürchtungen wurden laut und man erwartete, dass alle RBe 540 abgestellt werden würden.

Diese Erscheinung war indes nicht neu, aber die mittlerweile geschlossene Hauptwerkstätte Zürich, die die Fahrzeuge bisher gewartet hatte, unter-suchte die Achswellen regelmässig.

Man erfuhr erstmals, dass Erfahrung beim Unterhalt von Lokomotiven ein wichtiges Gut war, das die geldgierigen Manager nur zu leichtfertig wegwar-fen.

Durch eine schnelle Reaktion der Leute aus Zürich und Yverdon konnte ein Grounding der Triebwagen vermieden werden.

Die defekten Triebwagen begannen sich im Ran-gierbahnhof Limmattal zu sammeln. Der Arbeits-vorrat vergrösserte sich bis Ende April 2004 auf bis zu 13 Fahrzeuge. Wobei darunter der zur Ausran-gierung vorgesehene Prototyp RBe 4/4 Nummer 1401 war.

Er entging jedoch nochmals seinem Schicksal und wurde nach Zürich ins Depot G überstellt. Dort übernahm er die zweifelhafte Aufgabe einer «Heizlok». Mehr wollte man dem Triebwagen nicht mehr zumuten.

In der Zentralschweiz, namentlich im Raum Zug wurde 2004 der Regionalverkehr neu als Stadtbahn geführt. Diese war für den Triebwagen RBe 4/4 schlicht ungeeignet. Daher wurden dort neue Triebzüge der Baureihe RABe 523 eingesetzt. In Basel kamen zur gleichen Zeit die RABe 521, die wiederum die in Deutschland eingesetzten Triebwagen RBDe 561 ablösten. Diese drängten nun vereinzelt in die Dienste der Reihe RBe 540.

Am 30. Juni 2005 verliess der RBe 540 019-7 die Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Er wurde dabei nicht abgebrochen, sondern wurde mit samt einem Zwischenwagen und einem Steuerwagen an die Oensingen – Balsthal – Bahn OeBB verkauft. Dort wurde er zur Stammkomposition. Dies nachdem dort ein anderes Fahrzeug in den nahe gelegenen Wohngebieten Erschütterungen erzeugt hatte. Klirrendes Geschirr in den Schränken erfreute die Leute halt nicht so.

Der Verkauf zeigte aber, dass man auf die Triebwagen verzichten konnte. Was war passiert? In der Ostschweiz begannen die modernen GTW-Triebwagen der Thurbo ihr Unwesen zu treiben. Das hatte dort zur Folge, dass Triebwagen RBDe 560 arbeitslos wurden. Diese Triebwagen drängten nun in die Dienstpläne der Baureihe RBe 540. So verloren diese immer mehr ihre Arbeit und landeten wieder dort, wo sie schon einmal waren, in Einzeldiensten. Der RBe 540 wurde somit wieder zur Lokomotive.

Wir müssen dabei jedoch bedenken, dass die Reihe RBe 4/4 mittlerweile ein Alter von 40 Jahren erreicht hatte. Aus dem einzigen Stolz der Staatsbahnen war ein Fahrzeug geworden, das eigentlich nicht mehr im Personenverkehr eingesetzt werden sollte. Jedoch war da die Modernisierung, die noch für die alt gewordenen Fahrzeuge sprach. Jedoch kamen neue Konzepte im Nahverkehr, die mit den RBe 540 nicht mehr gedeckt werden konnten.

Die Dispozüge der S-Bahn Zürich wurden nun auch vermehrt im Fernverkehr eingesetzt. Das führte dazu, dass erstmals RBe 540 über den Gotthard ins Tessin fuhren. Bisher war auf dieser Strecke in Göschenen Schluss und planmässige Einsätze von RBe 4/4 im Tessin und somit im italienisch sprechenden Teil der Schweiz, gab es noch nie und würde es wohl auch nicht mehr geben, denn dort verkehrten RBDe 560 und niemand hätte im Tessin die alten RBe 540 gewollt.

Am 18. Mai 2006 geriet der RBe 540 033-8 im Bahnhof Hend-schiken mit seinem Pendelzug als Regionalzug in Brand. Solche Vorfälle kannte man und es wurde auch nicht lange gefackelt, denn der Lokführer bot die Feuerwehr auf und machte sich mit dem Feuerlöscher in der Hand auf den Weg.

Wobei auch jetzt seine Bemühungen ohne Chance waren. Man musste warten, bis die Feuerwehr eintraf. So verstrichen einige Minuten in denen der Triebwagen friedlich rauchend brannte.

Die aufgebotene Feuerwehr, die schnell eintraf, musste jedoch warten und konnte auch nicht löschen. Die Minuten verrannen, bis endlich die Info kam, dass die Fahrleitung über dem brenn-enden Triebwagen ausgeschaltet war.

Satirisch gesehen könnte man behaupten, dass die Feuerwehr mit dem Lokführer vor dem brennenden Triebwagen ein Grillfest veranstaltet hatte. Die Feuerwehr machte danach dem Treiben schnell den gar aus und löschte den Triebwagen.

Der Brand führte bei dem Triebwagen zu einem Schaden von 50 000 Franken. Das war ein Betrag, der durchaus noch aufge-bracht werden konnte.

Nur, bei den RBe 540 reichte das mangels Arbeit, um auch die-sem Triebwagen den letzten Weg zu bescheren. Der Triebwagen wurde anschliessend ausrangiert und abgebrochen. Erneut verabschiedete sich ein RBe 540 mit einem Brand von der Bildfläche. Damit war aber klar, man konnte auf die RBe 540 verzichten.

Ein saisonal verkehrender Intercity zwischen Zürich und Chur, wurde im Sommer 2006 durch einen Triebwagen RBe 540 bespannt, da man keine Lokomotive zur Verfügung hatte. Die Triebwagen kamen so nach 46 Jahren wieder zu ähnlichen Diensten, die sie zu Beginn hatten. Hiessen 1960 die Intercitys ja noch Städteschnellzüge. Trotzdem zeichnete sich langsam eine endgültige Ablösung der alten Triebwagen der Reihe RBe 540 ab.

Zwar galten sie immer noch als modern und waren nicht unbeliebt, aber sie waren alt und das war nie gut. Die Ablieferung von weitern Triebzügen RABe 521 und RABe 523 (FLIRT) und RABe 520 (GTW) stellten immer mehr Triebwagen RBDe 560 frei. Diese drangen wiederum in Dienste der Reihe RBe 540 ein. Dort lösten sie den schweren und langsamen Triebwagen ab. Eine Erscheinung die immer wieder beobachtet werden konnte.

Die Triebwagen RBe 540 wurden zusehends ar-beitslos. Einziger Vorteil war, dass man zwei Mo-delle der Reihe RBDe 560 für einen Triebwagen RBe 540 benötigte, denn die hohe Leistung sprach noch für das alte Triebfahrzeug.

Da konnten die neuen Triebwagen nicht mehr mit-halten. Jedoch gab es wirklich viele neue Fahr-zeuge, die den Regionalverkehr unter sich ver-teilten. Gerade die sprintstarke Baureihe RABe 523 war zu gut geworden.

Langsam musste man sich mit dem Gedanken an-freunden, dass die Triebwagen den Weg zum Ab-bruch nehmen würden. Dazu brauchte es wirklich nicht mehr viel.

Nur der Takt wurde immer öfters verdichtet, so dass auch mehr Fahrzeuge im Regionalverkehr be-nötigt wurden. Ein Hoffnungsschimmer, aber auch nicht mehr.

Niemand wollte jetzt auch im Regionalverkehr auf Klimaanlagen verzichten. Diese gab es bei den alten Modellen jedoch nicht.

Das sterben der Baureihe RBe 540 ging daher im Jahr 2007 weiter. Einen besonders spektakulären Abschied nahmen dabei die Nummern 540 041-1 und 540 049-4. Diese kollidierten am 18. September 2007 während dem Rangierdienst im Zürcher Vorbahnhof und gerieten in Schieflage. Dabei wurden die beiden Triebwagen bei der Kollision jedoch nur leicht beschädigt. Für gewöhnlich stellen solche Havarien keine grosse Gefahr für ein Fahrzeug dar, da die Schäden oft gering sind.

So auch bei dieser Flankenfahrt. Bei der unzimperlich durchgeführten und dilletantisch wirkenden Bergung der beiden Triebwagen wurde jedoch ein grösserer Schaden angerichtet. Die beiden Triebwagen wurden mit Hilfe von Kränen und durch den Führerstand gezogenen Ketten geborgen. Es grenzt dabei fast an ein Wunder, dass die Ketten bei dieser Bergung nicht gleich das ganze Dach durchschnitten hatten.

Böse Zungen behaupteten sogar, dass der Abbruch bereits auf der Unfallstelle erfolgte. Da die Schäden an die Furchen eines Greifarmes erinnerten, war der Vergleich gar nicht so falsch.

Auf jeden Fall wurde in den Unterlagen ein Strich über die beiden Nummern gezogen. Erneut waren wieder zwei RBe 540 verschwunden. Es brauchte daher nicht mehr viel und der Schrotthändler er-freute sich an den gelieferten Teilen.

Als am 12. Oktober 2007 der RBe 4/4 mit der Num-mer 1405 altershalber ausrangiert wurde, war nur noch ein Prototyp im Bestand vorhanden. Der Triebwagen wurde aber nicht abgebrochen, son-dern dem Verein Draisinen-Sammlung Fricktal über-geben.

Der verbliebene Prototyp wurde weiterhin im Raum Basel als Rangiertriebfahrzeug verwendet und hauptsächlich in der Durchlaufwaschanlage eingesetzt. Eine Arbeit, die man im ansah. Notfalls hätte die Arbeit auch ein Prototyp der Reihe Re 4/4 II übernommen.

Die private Vereinigung wollte den RBe 4/4 wieder in den ursprünglichen Zustand versetzen und an das erinnern, was SBB Historic wohl verpassen würde. Die Erhaltung eines Triebwagens im Zustand der Auslieferung. Jedoch musste der Verein viel Aufwand in den Kasten stecken, denn der Zustand war nicht optimal. Jedoch sollte das Unterfangen gelingen und so zumindest ein Modell ohne neue Türen erhalten bleiben.

Ende 2007 sah der Bestand wie folgt aus: Die verbliebenen 56 Triebwagen leisteten weiterhin Einsätze vor Dispozügen und kamen so auf unterschiedlichsten Strecken zum Einsatz. Darunter war auch immer wieder die Gotthardlinie bis nach Chiasso. Womit auch die RBe 540 mit dem Tessin kurz vor Ende der Karriere das ganze SBB-Netz erobert hatten. Es dauerte somit über 40 Jahre, bis sich ein Triebwagen RBe 540 trotz der hohen Leistung ins Tessin wagen konnte.

Er verkehrte dabei auf einer Strecke, die nur so für ihn geschaffen war. Die Steigungen forderten die Leistung des Transformators, denn die Züge waren auf den steilen Abschnitten am Anschlag des Triebwagens. Nur waren die Züge natürlich auch länger, als seinerzeit die Regionalzug auf der Bergstrecke nördlich vom Gotthard. Im Tessin waren die Triebwagen aber weiterhin Exoten, den dort verkehrten neue Triebzüge RABe 524.

Das Haupteinsatzgebiet der Triebwagen RBe 540 blieb jedoch weiterhin die S-Bahn Zürich und dort die Dispozüge. Dabei kam es nun auch zu langen Zügen mit zwei Triebwagen.

Die Steuerwagen verwendete man mit Re 4/4 II und beim Dispozug mit Triebwagen RBe 540 kuppelte man einfach einen zweiten RBe 540. Damit hatte man den Triebwagen beschäftigt und einen Steueragen für die kräftige Lokomotive gewonnen.

Weiterhin in Betrieb stand der RBe 4/4 mit der Nummer 1404, der im Raum Basel für Waschzüge eingesetzt wurde. Somit hatten sich aber bereits fünf Prototypen aus den Reihen der Schweiz-erischen Bundesbahnen SBB verabschiedet.

Da der RBe 4/4 zudem in Basel immer wieder durch die Lokomotive Re 4/4 II mit der Nummer 11 101 abgelöst wurde, war klar, lange sollte es dieser Triebwagen nicht mehr aushalten. Die Tage der Prototypen waren gezählt.

Am Abstieg der Reihe RBe 540 änderte auch das Jahr 2008 nichts. Die Triebwagen RBe 540 ver-schwanden immer mehr aus dem planmässigen Regionalverkehr und wurden anderweitig eingesetzt.

Unter den noch verbliebenen Diensten befanden sich zwei achtteilige Pendelzüge für den Raum Lausanne. Dabei kamen die Triebwagen 540 006-4 und 540 007-2, sowie 540 009-8 bis 540 011-4 zum Einsatz. Die restlichen verbliebenen RBe 540 waren der Lokleitung Zürich zugeteilt worden. Das war eine Folge davon, dass die Fahrzeug nicht mehr einem Depot zugeteilt wurden.

Bei den Triebwagen im Raum Zürich wurden noch 18 Dienste mit doppeltem RBe 540 vorgesehen, was eine Reduktion um einen Dienst bedeutete. Bei den Diensten mit nur einem RBe 540 erfolgt die Reduktion von fünf auf zwei. Diese beiden Dienste erfolgten auf der S21 zwischen Zürich und Zug, so dass einer dieser beiden Züge regelmässig am späten Abend nach Erstfeld kam, wo er anschliessend sein Nachtlager verbrachte.

Am nächsten Morgen führte der Triebwagen RBe 540 den ersten Regionalzug nach Zug und wechselte dort als Zusatzzug auf die Strecke durch das Säuli-amt. Das Ziel war der Bahnhof von Zürich Wollis-hofen.

Dabei wurde der Hauptbahnhof jedoch nicht ange-fahren und der Weg über den Vorbahnhof direkt nach Wiedikon unter die Räder genommen. Fiel der Triebwagen aus, ersetzte man diesen einfach durch eine Lokomotive der Baureihe Re 4/4 II.

Endgültig ausgemustert wurde der RBe 4/4 mit der Nummer 1404 und somit der letzte Prototyp. Er wurde nach Kaiseraugst überführt und gegen Ende 2008 abgebrochen.

Die Schäden durch die aggressiven Waschmittel hatten dem alten Triebwagen deutlich zugesetzt. Selbst die R-Bremse funktinierte nicht mehr.

Somit verblieben im Bestand der Schweizerischen Bundesbahnen SBB nur noch die umgebauten Trieb-wagen. Wobei hier der RBe 540 044-5 auch remi-siert wurde.

Das Ende der Triebwagen RBe 540 war eingeläutet und war nicht mehr aufzuhalten. In der Schweiz verkehrten die Baureihen RBDe 560 und RABe 523. Bei der S-Bahn in Zürich kamen neue Triebzüge von Siemens zum Einsatz. Damit konnten die immer noch benötigten Dispozüge mit Pendelzügen und Lokomotive Re 4/4 II gedeckt werden. Diese waren einfach schneller und dank der kräftigen Maschine konnten sie besser beschleunigen.

Die Befürchtungen im Jahre 2008 bestätigten sich jedoch in den folgenden Jahren nicht. Statt den erwarteten Triebwagen RBe 540 verschwanden zuerst bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB sämtliche alten Triebzüge der Reihe RABDe 510 im Raum Zürich. Die Triebwagen RBe 540 waren dank den einzelnen Fahrzeugen einfach flexibler. Trotzdem verschwanden auch vereinzelte RBe 540, so dass im Sommer 2011 immer noch 49 Exemplare in Einsatz standen.

Doch eines war nun klar, die Tage dieser Triebwagen wa-ren gezählt. Es fehlt nur das Fahrzeug, das den Triebwagen RBe 540 ersetzen konnte. Dieses sollte im Raum Zürich dann auch kommen.

Die S-Bahn in Zürich wurde damit vollständig auf doppel-stöckige Fahrzeuge umgestellt. Das setzte Doppelstock-wagen frei, die nun an der Stelle des Triebwagens mit zwei Lokomotiven der Baureihe Re 420 bespannt wurden. Ar-beitslose Triebwagen hatten kaum eine Zukunft.

Nur drei Jahre später im Jahr 2014 wurden nach einem Einsatz von 50 Jahren die verbliebenen Triebwagen der Baureihe RBe 540 ausrangiert. Die Zeit hatte über die guten Fahrzeuge gesiegt.

Dabei nahmen die Triebwagen oft nicht einmal den Weg über die Hauptwerkstätte. Teile der Hilfsbetrieben, die man noch brauchen konnte, wurden nicht mehr entnommen. Es begannen die Vorbereitungen für das endgültige Ende.

Das Unternehmen hatte genug moderne Triebzüge im Bestand, so dass auf die unklimatisierten Züge immer mehr verzichtet werden konnte. Die wenigen noch verblieben Züge, wurden mit Lokomotiven der Baureihe Re 4/4 II be-spannt.

Die Triebwagen befanden sich nun im freien Fall. Die Ausrangierungen erfolgten nicht mehr einzeln, sondern in Zügen. Damit die Bremswege auf der Fahrt vorbei an der Hauptwerkstätte zum Schrotthändler nicht zu lange wurden, mussten Wagen mitgeführt werden. Denn die Achsen waren alt und neigten zu Achsbrüchen

In dem schnellen Untergang wurden jedoch nicht alle Triebwagen abgebrochen. SBB-Historic nutzte nun die Gelegenheit und entschloss sich zur Erhaltung eines Triebwagens der Baureihe RBe 540. Dazu wurden die Triebwagen mit den Nummern 540 020-5, 540 022-1 und 540 069-2 vor dem Abbruch gerettet. Aus diesen drei Fahrzeugen sollte ein Triebwagen als historisches Fahrzeug erhalten bleiben und so noch etwas an die Zeit dieser Triebwagen erinnern.

Auch der bei der OeBB eingesetzte RBe 540 verschwand aus dem Betrieb, als man dort einen Pendelzug mit RBDe 560 zur Ablösung einsetzen konnte. Er wurde nicht abgebrochen und als Reserve dem Verein übergeben, der sich schon um die Erhaltung eines Prototyps bemühte. Die Zeit der Baureihe RBe 4/4 / RBe 540 war damit zwar vorbei, aber zumindest sollten die erhaltenen Fahrzeuge daran erinnern, als die Triebwagen den Lokomotiven die Stirn bieten konnten.

Letzte

Navigation durch das Thema

Nächste
Home SBB - Lokomotiven BLS - Lokomotiven Kontakt

Copyright 2019 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten