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Auch beim Komfort und bei den Informationen
durften keine Abstriche gemacht werden. Gerade ein guter Komfort
vermittelt den Reisenden eine gewisse Sicherheit. In einem hell
erleuchteten Wagen fühlen Sie sich sicherer, als in einem stockdunklen
Abteil. Dabei spielten natürlich subjektive Betrachtungen auch eine
Rolle. Erbauer von
Triebzügen konnten es schlicht nicht allen Recht machen
und es gab Kompromisse.
Eine Lösung, die immer öfters angewendet wird, die aber nach neuen Lösungen verlangte. Licht ist ein grosser Verbraucher. Wenn der immer aktiviert wurde, stieg der Bedarf
bei Energie deutlich an. Diese musste auf dem Zug bereit gestellt
werden. Erhellt wurde der Fahrgastraum mit vier Leucht-bändern. Diese liefen der Decke entlang und be-fanden sich an der Wand bei den Gepäckablagen. Die indirekte Beleuchtung an der Wand erfolgte mit Leuchtstoffröhren. Diese benötigten wenig Energie, waren für den
Dauerbetrieb ausgelegt und sie ergaben mittlerweile auch ein
angenehmes Licht. Diese Effekte wurden durch den indirekten
Lichtschein noch unterstützt. Hier kann erwähnt werden, dass die Steuerung die
Beleuchtung
auf Sparschaltung umschaltete, wenn der
Triebzug längere Zeit nicht mit
Spannung
versorgt wurde. So konnten die
Batterien
geschont werden. In den Abteilen waren nur noch die vorher erwähnten
Leuchtstoffröhren aktiv. Im Wagen entstand so ein düsteres Licht, aber
es wurde noch nicht so dunkel, dass Panik unter den Fahrgästen
entstehen konnte. Zusätzlich zu dieser Grundbeleuchtung, wurden an
der Decke seitlich leicht nach aussen und auf beide Seiten verschoben
zwei weitere Reihen für die
Beleuchtung
angebracht. Statt den hier üblichen Leuchtbändern waren zwei Reihen
mit einzelnen Spots verwendet worden. Die Spots bestanden aus
Halogenlampen,
die für eine gute Ausleuchtung sorgten. So waren die einzelnen Abteile
sehr gut erhellt worden.
So waren auch diese Zonen mit ausreichend Licht
versehen worden. Im
Triebzug
waren aber noch weitere Lampen verbaut worden. Diese waren jedoch
nicht immer aktiv und daher müssen wir sie getrennt ansehen. So gut ausgelegt diese Beleuchtung war, sie war nicht unbedingt dazu geeignet ein Buch zu lesen. Die Bereiche unmittelbar vor einer Personen wurden von Streulicht erhellt und das war nicht ideal. Aus diesem Grund waren bei den Sitzen die
ent-sprechenden Leselampen vorhanden. Geschaltet werden konnten diese
Lampen mit einer Taste vor Ort. Die Steuerung war so ausgelegt worden,
dass sich die Spots nach einer gewissen Zeit deaktivierten. Die Spots mit den
Halogenlampen
hatten zwar den Vor-teil, dass sie einen geringen Verbrauch bei der
Energie hatten. Die Lichtausbeute war deutlich besser, als bei
Glühbirnen,
jedoch erzeugten auch die Lampen mit Holgengas eine grosse Wärme.
Zusammen mit den Reisenden entstand so im Abteil viel Wärme. Diese
beeinflusste das Raumklima im Wagen merklich. Dieses musste daher
jederzeit durch die Technik geregelt werden. Im einfachsten Fall musste der Innenraum nur mit
Frischluft versorgt werden. Da die Fenster nicht geöffnet werden
konnten und durch den Aufbau des Zuges, wäre ohne diese eine
gefährliche Situation mit einem zu hohen Anteil von Kohlendioxid
entstanden. Da aber auch Wärme zu- oder abgeführt werden musste, war
deutlich mehr als nur eine einfache
Lüftung
erforderlich. Das Zauberwort in diesem Punkt war
Klimaanlage.
Durch diese
Lüftung
wurde die warme Luft schnell im Raum verteilt, so dass ein ausgewogen
erwärmter Innenraum entstand. Ein Thermostat regelte dabei die
Temperatur. Deutlich aufwendiger war die Aufbereitung der
Luft während warmen Tagen. So wurde die von aussen bezogene Frischluft
zuerst gekühlt und dabei auch die Feuchtigkeit reguliert.
Anschliessend wurde nun die aufbereitete Luft im Bereich der Decke in
den Raum geblasen und so eine
Kühlung
bewirkt. Der Luftstrom war zudem so ausgelegt worden, dass dieser von
den Reisenden als angenehm empfunden wurde. Speziell war die Regelung über den Thermostaten.
Diese musste schnell auf veränderte Werte reagieren und die
Klimageräte
anders ansteuern. Das war auch der Grund, warum pro Wagen zwei
Aggregate verbaut wurden. Wichtig war diese hohe
Leistung
bei der
Klimaanlage,
wenn der
Neigezug
einen der langen
Basistunnel
befuhr. Gerade bei jenem vom Gotthard wurden hohe Werte erwartet, was
für Klimaanlagen nicht leicht war. Mit den
Basistunnel
sind wir auch gleich bei weiteren wichtigen Punkten angelangt. So
wurde der ganze
Triebzug
druckdicht ausgeführt. Das sollte verhindern, dass die Fahrgäste bei
der Einfahrt in einen
Tunnel
einen Druck auf den Ohren verspürten. In den Kanälen waren dazu
spezielle Klappen eingebaut worden. Diese verschlossen den Kanal
kurzzeitig, wenn ein Luftschlag erkannt wurde. Die Fahrgäste merkten
so nicht, wo der Zug gerade fuhr.
Dabei verlangten die Vorschriften in Italien
nicht nur passive Lösungen. Vielmehr wurde klar eine aktive Detektion
und Bekämpfung in technischen Bereichen verlangt. Es lohnt sich, wenn
wir hier etwas genauer hinsehen. Ausgelöst wurde das System zur Brandbekämpfung über Rauchmelder, die an den entsprechenden Stellen montiert wurden. Sprach dieser an, wurde ein Alarm ausgelöst und die entsprechende Bekämpfung akti-viert. Das dabei verwendete Löschmittel bestand aus
Argon-gas. Dieses
Gas
gehört zu den Sorten der Edelgase und es ist nicht giftig, aber
schwerer als Luft. Die Gefahr für Reisende war daher sehr gering. Soweit haben wir die üblichen Einrichtungen zum Komfort kennen gelernt. Wobei von den Reisenden mittlerweile auch erwartet wurde, dass der Triebzug gewisse zusätzliche Funktionen anbot. So wurde gewünscht, dass man die
Akkumulatoren
von
Handy
und Laptops direkt am Platz laden konnte. Eine Forderung, die bisher
eher von Seite der Geschäftsleute kam und nun auch immer öfters von
normalen Bürgern gewünscht wurde. Daher waren bei den Sitzplätzen entsprechende
Steckdosen montiert worden. Was bisher bei der ersten
Wagenklasse
als Standard galt, wurde nun auch im Bereich der zweiten Wagenklasse
eingeführt. Mit anderen Worten die entsprechenden Anschlüsse gab es
überall und diese konnten überall genutzt werden. Gerade der letzte
Punkt war nicht so leicht, denn in den befahrenden Ländern wurden
andere Steckdosen verwendet.
Trotz dem ausgeklügelten System mit
Piktogrammen,
war es nicht möglich, auf Anschriften zu verzichten. Wo diese
erforderlich waren, erfolgten sie in vier Sprachen. Neben jenen der
befahrenen Sprachregionen Deutsch, Italienisch und Französisch, wurde
noch Englisch verwendet. Davon nur am Rand betroffen waren die
Anzeigen der Platzreservation. Hier wurden dazu LED-Anzeigen und keine
Zettel mehr verwendet. Gerade die Platzreservation war im
internationalen Verkehr wichtig. Dank der Lösung mit den LED-Anzeigen,
konnten diese sogar in Echtzeit angepasst werden. Da eine kurzfristige
Reservation möglich war, mussten die dazu vorgesehenen Sitzplätze
gekennzeichnet werden. So wurde dort eine entsprechende Anzeige für
die Reisenden vorgesehen. Diese erlaubte es, sich zu setzen, jedoch
mussten diese Plätze allenfalls frei gegeben werden. Auch ein gutes System für die kurzfristigen
Informationen an die Kunden, war erforderlich. So wurde ein
Kundeninformationssystem
eingebaut, dass die Daten des
Fahrplanes
widergeben konnte und das auch für akustische Informationen in
Echtzeit geeignet war. Einen Bereich davon haben wir bereits kennen
gelernt, denn in den
Einstiegstüren
waren
Bildschirme
montiert worden, die Angaben zum Fahrweg widergaben.
Dazu gehörte es auch, dass dem Fahrgast eine
Über-sicht angeboten wurde, damit sich dieser im Zug orientieren
konnte. Dank den so wechselnden Bildern konnten auch Informationen
über die Landschaften, aber auch Werbung angezeigt werden. Welche Bilder gezeigt wurden, war von Betreiber abhängig. Näherte sich der Triebzug einem Haltepunkt wurde vom System das Bild auf die Ankunft geschaltet und auch eine akustische Durchsage ausgelöst. Die Anlage funktionierte daher ohne zutun. Wollte der
Zugführer
Anschlüsse bekannt geben, konn-te er ab einer Sprechstelle die
Automatik überblenden und persönliche Durchsagen vornehmen, was sehr
ge-schätzt wurde. Bei der Sprechstelle für das
Zugpersonal
befand sich auch der Eingabeterminal für das
Kundeninformations-system.
So konnten kurzfristige Änderungen auch dort eingeben werden. Wichtig
war das zum Beispiel bei Störungen im Verkehr, aber auch wenn es
Hinweise zu einer allfälligen Räumung des
Triebzuges
gab. Das verbaute System war daher sehr leistungsfähig und arbeitete
in Echtzeit, das auch
Verspätungen
berücksichtige. Der Zug hatte daher ein zeitgemässes
Kundeninformationssystem
bekommen. Zusammen mit dem Brandschutz und den Einrichtungen zur
Steigerung des Komforts war das Fahrzeug auf den aktuellen Stand.
Jedoch haben wir noch ein Problem, denn die dazu benötigte Energie
fehlte und auch der
Neigezug
konnte in diesem Zustand nur von einer
Hilfslokomotive
bewegt werden. Es wird Zeit, dass wir die elektrische Ausrüstung
ansehen.
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