Betriebseinsatz Teil 2 |
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So richtig stark ausgelastet wurden die
Triebzüge
ab dem
Fahrplanwechsel
im Frühling 1973. Es wurden mit den 18 Zügen wieder 16 Dienste gefahren.
Die
Leistungen
beschränkten sich dabei auf die Goldküste und nur noch selten gelangten
die Züge ins Oberland nach Uster und ab dort weiter bis Rapperswil. Auch
in Glarus und Bülach waren oft andere Typen anzutreffen. Es fehlten zwei
Züge und das sollte sich noch verschärfen. Im Sommer 1974 konnte der Betrieb von der Abteilung Zugförderung und Werkstätten davon überzeugt werden, dass die Anzahl Dienste verringert werden muss. Jedoch kann mit einem Dienstplan weniger nur von einer sehr bescheidenen Entlastung gesprochen werden.
So war zumindest gesichert, dass der
Triebzug
nicht ver-plant war, der in die
Hauptwerkstätte
einrücken musste, weil er zur
Revision
aufgeboten wurden. Nach nur zehn Jahren standen die Revisionen R2 bereits an. Was von den Fahrzeugen bis zu diesem Zeitpunkt ge-leistet worden war, zeigt das Beispiel anhand der Nummer 1104.
Diese Einheit rückte im August 1974 in die
Hauptwerk-stätte
ein. Der Grund war die nun anstehende
Haupt-revision.
In diesem Zusammenhang wurden die Daten des
Triebzüge
aufgeschrieben. Der Grund war, dass die
V-Messer
bei
Revisionen
oft genullt wurden.
Auf dem Kilometerzähler, der damals lediglich über sechs Stellen verfügte,
standen nur wenige Kilometer, weil die erste Million bereits überschritten
worden war. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die
Hüpfer
dieses Zuges bereits 13 Millionen Schaltungen ausgeführt. Etwas anders
ausgedrückt, die
Hüpfersteuerung
des
Triebzuges
führte bei einem Kilometer Strecke 13 Schaltungen aus. Das waren für eine
Hüpfersteuerung gigantische Werte.
Diese Zahlen zeigen auch, warum man sich beim Unterhalt für eine lange
Standzeit bei den Kontakten aussprach. Die Baureihe RABDe 12/12 konnte
aber bis zu diesem Zeitpunkt als gelungen angesehen werden. Die zwei
Verluste nach Unfällen waren jedoch kaum zu verkraften. Das Problem dabei
war, dass deren
Dienstpläne
so speziell war, dass schlicht keine anderer Baureihe als Ersatz
herangezogen werden konnte. Von der Leistung her hatten die Schweizerischen Bundesbahnen SBB zwar passende Modelle, aber diese hatten keine automatische Kupplung. Dieser Vorteil wurden an den einzelnen Tagen mehrmals benutzt.
Schwächen in der verkehrsarmen Zeit und verstärkten, wenn die Arbeiter von
zu Hause in die Firma pendelten. Die Goldküste hatte einen Verkehr
bekom-men, der stark an jenen einer
S-Bahn
erinnerte. Doch genau dafür waren die Züge gebaut worden. Auch wenn die Triebzüge gut ausgelastet waren, die in diesem Jahr ge-fahrenen Kilometerleistungen erreichten gerade einmal 482 Kilometer. Die vielen Haltestellen entlang der Goldküste wirkten sich auf die gefahrenen Distanzen aus.
Die schnellen langen Fahrten über Uster waren nun zu merken, aber man
musste wirklich mit dem Bestand ausgesprochen sorgsam umgehen, denn ein
Ausfall war nur sehr schwer zu ersetzen. Eine spürbare Entlastung sollte es erst ab 1976 geben. In diesem Jahr wurden von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB die vier Prototypen der Baureihe RABDe 8/16 in Betrieb genommen.
Diese etwas längeren Züge konnten zu zweit oft drei ältere
Triebzüge
erset-zen. Jedoch musste dazu eine Strecke gefunden werden. Mit anderen
Worten, die Baureihe RABDe 12/12 blieb an der Goldküste, wo der starre
Fahrplan
sehr grosse Erfolge brachte.
Wie so oft, die Ruhe währte nicht sehr lange. Am 13. Dezember 1977 wurde
der Zug mit der Nummer 1117, also die ehemalige Nummer 1120 in Meilen in
einen Vorfall verwickelt. Eine
Rangierfahrt
wurde vergessen und der
Triebzug
kollidierte mit dieser. Kein so grosser Vorfall, aber dadurch musste wie
so oft die
Hauptwerkstätte
angesteuert werden. Der Ausfall war dabei schlimmer, als die Schäden, die
behoben wurden. Da die Triebzüge der Baureihe RABDe 8/16 nicht so einen durchschlagenden Erfolg hatten, beschlossen die Schweizerischen Bundesbahnen SBB, dass es bei den vier Prototypen bleiben sollte.
Büssen mussten diesen Entscheid die Modelle der Reihe RABDe 12/12, da sie
kaum entlastet wurden. Es musste ein gestrafter
Dienstplan
her und das ging nur, wenn mit den Zügen Linienrein gefahren wur-de. Die
Goldküste gehörte den älteren Einheiten.
Die
Triebzüge
RABDe 12/12 waren nun wirklich gut ausgelastet. Auch wenn die meiste
Arbeit auf der Strecke entlang der Goldküste geleistet wurde. Die
Stilllager wurden weiterhin mit vereinzelten
Leistungen
auf anderen Strecken gefüllt. Was dort nicht eingesetzt werden konnte, war
entweder auf Reserve, oder in der Werkstätte für den Unterhalt. Die
betrieblichen Wartungen erfolgten während der Nacht, wo der
Personenverkehr
noch ruhte.
Der Ausflug der Nummer 1105 nach Bülach sollte sich am 15. Januar 1980
nicht lohnen. Im benannten
Bahnhof
legte sich der leichte
Triebzug
mit der sich ebenfalls dort befindlichen
Lokomotive
Re 4/4 II an. Die Folge
dieses Treffens waren deutlich zu erkennen, als die Überreste in der
Hauptwerkstätte
eintrafen. Dem Betrieb fehlte ein weiterer Zug für ein paar Wochen. Das in
einer Zeit, wo in der Schweiz ein grosses Ereignis anstand.
Bisher verkehrten nur die Züge entlang der Goldküste nach einem starren
Fahrplan.
Dieser sollte nun auf das ganze Netz ausgedehnt werden. Neu sollte das
Konzept jedoch als
Taktfahrplan
bezeichnet werden. Eine Umstellung, die wirklich jedes verfügbare Fahrzeug
verlangte. Bei der Baureihe RABDe 12/12 war das Problem, dass genau zu dem
Zeitpunkt der erste
Triebzug
zur
Hauptrevision
R3
erwartet wurde. Bei der sonst schon knappen Reserve. Mit der Einführung des Taktfahrplans ab dem Fahr-planwechsel 1982 wurden die Dienste neu erstellt. Dabei wurden nun sechs Dienstpläne für die Gold-küste gebildet.
Dieser Grundtakt wurde mit weiteren neun Diensten ergänzt. Zusammen ergab
das, dass weiterhin 15
Triebzüge
in einem festen Plan verkehren. Zwei Züge waren für die Reserve vorgesehen
und die dritte Einheit wurde in der
Hauptwerkstätte
einer
Revision
unterzogen.
Die knappen Reserven über viele Jahre zeigte jedoch, wie gut diese
Triebzüge
gebaut worden waren. Das Programm, das sich nicht unbedingt mit einer
hohen
Leistung
bei den Kilometern bemerkbar machte, war sehr anstrengend. Ausfälle wegen
kleineren Blessuren mussten in den
Depots
während der Nacht behoben werden. Für den regelmässigen Unterhalt hatte
man die Wochenenden, da dann viele Züge abgestellt wurden.
Während sich die sechs
Leistungen
kaum von der Goldküste bewegten, füllte man die neun
Dienstpläne
mit Arbeit. Diese umfassten Züge auf der Strecken Zürich HB – Uster –
Rapperswil, und Zürich HB – Kloten – Effretikon – Winterthur für die
Fahrzeuge, die in Zürich standen. Da es jedoch weitere
Stilllager auch am anderen Ende der Strecke
gab, konnte man auch ab Rapperswil zusätzliche Leistungen verplanen und
dabei kamen auch neue Strecken dazu.
Ab Rapperswil verkehrte ein
Triebzug
wie schon früher nach Linthal. Neu wurde eine weitere Einheit auf den Weg
nach Bauma geschickt. Hier mussten die
starken Gefälle
im Raum Wald befahren werden. Spezielle Regeln für das
Lokomotivpersonal
schrieben vor, wie man sich zu verhalten hatte, wenn die
elektrische
Bremse nicht zur Verfügung stand. Selbst diese kurze
Strecke, erachtete man als Problem und so war klar, der Gotthard war tabu. Diese Dienstpläne, die viele Ruhestunden an Wochenenden hatten, kamen auf eine durchschnittliche Tagesleistung von 466 Kilometer. Es zeigte sich deutlich, dass Triebzüge nicht so optimal eingesetzt werden konn-ten, wie das bei Lokomotiven der Fall war.
Deshalb sollte die Reihe RABDe 8/16 nicht in Serie gehen. Als Ersatz
dafür, kam eine weitere Serie
Lokomotiven
der Baureihe
Re 4/4 II in
den
Dienstplan.
Die konnte nicht als Reserve für RABDe 12/12 verwendet werden.
Knapp wurde diese Reserve am 12. September 1982. Der
Triebzug
mit der Nummer 1106 und dem zugeteilten Lokführer machten sich daran, den
Umweg über Uster zu nehmen. In der Nähe von Pfäffikon ZH ahnte auch der
Fahrer einer aus Deutschland stammenden Busfahrt nichts davon, dass die
Schranken
von der Wärterin nicht, wie vorgesehen geschlossen wurden. Daher hielt er,
wie der Lokführer des Triebzuges mit vollem Tempo darauf zu.
In der Folge wurde der Bus vom Zug in vollem Tempo erfasst und dabei
zerstört. Durch die Wucht des Aufpralls entgleiste der Zug und er wurde
zur Seite abgedrängt. Als sich der Staub legte, waren nur noch Trümmer und
ein im Feld liegender
Triebzug
zu erkennen. Die aufgebotenen Rettungskräfte konnte im Reisebus nur noch
39 Todesopfer bergen. Im etwas kräftiger gebauten Zug, gab es
glücklicherweise nur verletzte Personen.
Die Aufklärung eines der schwersten Zugunglücke der Schweiz brachte dann
zum Vorschein, dass sich sowohl der Busfahrer, als auch der Lokführer
angesehen hätten. Das war aber nicht die Ursache, denn die
Schranken
waren nicht korrekt geschlossen worden. In der Presse wurde dabei
bemängelt, dass Schranken von Hand bedient würden und die Leute dort
alleine ihre Arbeit verrichten würde. In der Folge sollte es automatische
Schranken geben. Wer nun die grosse Ruhe in den Dienstplänen er-wartet, hat die Rechnung ohne die Bevölkerung der Stadt Zürich gemacht. Dort kam es erneut zur Abstimmung. Eine neue S-Bahn sollte kommen. Da-mit aber auch neue Züge und Strecken.
Der Umweg von Stadelhofen nach Zürich HB sollte verschwinden und ein neuer
Tunnel
durch den Zürichberg entstehen. Aufgegeben wurde in diesem Projekt für den
ersten Teil der Zürcher
S-Bahn
je-doch der
Bahnhof
Letten. Die Aufgabe des Bahnhofes Letten, sollte dann aber in der Geschichte der Stadt Zürich ein düsteres Kapitel aufzeigen. Die offene Drogenszene wurde vom Platzspitz auf die Anlagen vom Bahnhof Letten vertrieben.
Der bisher eher unscheinbare
Bahnhof
in einem der Quartiere wurde im ganzen Land bekannt. Eisen-bahnen gab es
nicht mehr, aber viele Probleme mit den abhängigen Personen. Wie viele
sich wieder die Züge wünschten, weiss ich nicht. Die S-Bahn brachte für den Goldküstenexpress neue Strecken. War er bisher wirklich stark an diese Line entlang des Zürichsees gebunden, sollte er nun die neue S7 übernehmen.
Speziell bei dieser Linie war, dass der von der Gold-küste kommende
Triebzug
durch den neuen
Bahn-hof
bei der Museumsstrasse fuhr und über Oerlikon und Kloten nach Winterthur
fuhr. Die Goldküste blieb, nur kam nun eine neue Strecke dazu.
Mit den 18
Triebzügen
wurden 15
Dienstpläne
erstellt. Mit jeweils zwei Triebzügen sollte die Grundeinheit gebildet
werden. Diese wurden dann verbunden und so 300 Meter langen Züge formiert.
Das war die grösste Länge der
S-Bahn
Zürich und entsprach drei Einheiten bei den neuen DPZ, die mit der
Baureihe Re 450 bespannt wurden. Sie sehen, die Baureihe RABDe 12/12 war
immer noch gut ausgelastet und blieb der Strecke treu. So gut der Plan war, das Lokomotivpersonal bekundete jedoch Mühe. Das Problem war die Haltestelle von Opfi-kon. Kam er Zug von Oerlikon kommend gegen die Haltestelle musste wegen der Überwerfung ein Gefälle befahren werden.
In diesem befand sich dummerweise noch die
Schutz-strecke der
Fahrleitung.
Mit der Grundeinheit gab es bei
Bremsung
kein Problem. Im Leerlauf durch, den
Haupt-schalter
aus warten und wieder ein. Dann noch den
Fahr-schalter
auf null. Aber bei vier Zügen musste die Verzögerung mit der Druckluftbremse vorgenommen werden. Bis auch der vier-te Triebzug den spannungslosen Bereich passiert hatte, reichte der Bremsweg nicht mehr aus.
So blieb nur noch der beherzte Griff zum
Führerbrems-ventil.
Genau aus diesem Grund war dieses vorhanden, aber das bedeutete alle
Bremskraft
ging auf die
Brems-klötze.
Die kräftig zu qualmen begannen. Die dabei arg strapazierten Bremsklötze machten sich durch den unangenehmen Geruch bemerkbar. Gerade in Opfikon waren die Anlagen noch überdacht worden.
Keine angenehme Sache für die Leute. Ob der Rauch dieser
Bremsen
für die Gesundheit gut waren, wusste niemand. Es reichte der penetrante
Gestank nach verbranntem Kunststoff. Oft wurde auch von einer überlasteten
Kupplung
eines Autos gesprochen.
Jedoch bewirkte der massive Abrieb bei den
Bremssohlen aus Kunststoff dafür, dass die
Schienen
verschmutzt wurden. Die anderen Züge kämpften anschliessend mit Problemen
bei der
Adhäsion.
Besonders bei nassen Schienen gerieten die neuen
Lokomotiven
der Baureihe Re 450 ausser Kontrolle. Der Lokführer musste dann mit Sand
zusehen, dass er auch mit dem hinteren Teil die
Schutzstrecke passiert hatte.
Ein Zustand, der nicht bleiben
durfte. Mit dem neuen Fahrplan im Frühjahr 1992 wurde die S7 auf DPZ umgestellt. Damit konnte das Problem in Opfikon behoben wer-den. Jedoch bedeutete das, dass der Goldküstenexpress erstmals in seiner Karriere nicht auf dieser Strecke eingesetzt wurde.
Die
Triebzüge
für die
S-Bahn
in Zürich, waren für die neue S-Bahn nicht mehr optimal geeignet.
Besonders die nötigte Begleitung der Züge war mit grossen Kosten
verbunden. Die neue Arbeit der Baureihe RABDe 12/12 war die S14. Diese startete in Zürich HB und führte über Wallisellen und Uster bis nach Hinwil.
Um die Züge auf dieser Strecke abdecken zu können wurden acht Einheiten
benötigt, die in total 14
Dienstplänen
eingeteilt wurden. Diese Arbeit hatte eine mittlere
Leistung
von 435 Kilometer zur Folge. Immer noch knapp bemessen war die Reserve,
die von vier
Triebzügen
gestellt werden musste.
Bereits zwei Jahre später war auch dieser
Dienstplan
wieder verloren. Die immer zahlreicher werdenden
Lokomotiven
Re 450 mit dem Doppelstockzug machten den grössten Teil der Arbeit. Die
Triebzüge
RABDe 12/12 hatten jedoch mit der S14 auch eine schlechte Wahl getroffen.
Der reguläre Verkehr konnte leicht mit einer Einheit bewältigt werden.
Damit standen nun aber wieder vermehrt solche Triebzüge arbeitslos herum.
Da es Arbeit gab, wurden die Züge neu verteilt. So konnten sie erstmals
auf der Strecke zwischen Winterthur und Bülach angetroffen werden. Eine
Strecke, die ein paar Einheiten benötigte, aber dennoch so weit in einer
länglichen Region war, dass keine Doppelführungen benötigt wurden. Das
galt auch für den Einsatz zwischen Rüti ZH und Wald. Die Distanz hier war
dabei so kurz, dass sogar ein
Triebzug
dafür ausreichend war.
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