Betriebseinsatz SOB |
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Bei der Südostbahn SOB konnte die erste
Lokomotive
mit der Nummer 10102 bereits im August 1994 beobachtet werden. Sie
verkehrte dort im Tausch für eine
Re 4/4 III. Dabei wurde die Maschine der Schweizerischen Bundesbahnen
SBB einfach in den Dienst genommen, den die ausgeliehene Maschine hatte.
Versuche mussten nicht mehr angestellt werden, denn diese waren ja schon
durchgeführt worden. Jetzt wollte man einfach Erfahrungen sammeln. Der Dienstplan umfasste in erster Linie den Voralpenexpress, der damals noch mit Einheitswagen IV der beteiligten Bahnen geführt wurde. So kam die Lo-komotive jedoch regelmässig nach Lu-zern und Romanshorn. Dort beachtete man die mit einem An-strich der Staatsbahnen versehene Ma-schine nicht besonders. Wobei von den meisten Leuten kaum
festgestellt wurde, dass diese in einem
Dienstplan
der SOB eingeteilt worden war. Spätestens wenn die jedoch als Schie-belokomotive verwendet wurde, än-derte sich das. Als Erklärung muss hier erwähnt werden, dass dieser Schiebe-dienst auf der Strecke der Südostbahn eine der wenigen Formen dieser Be-triebsform war, die bei Reisezügen angewendet wurde. Dabei lief die gekuppelte
Lokomotive
ab Rapperswil und Arth-Goldau bis Bi-berbrugg. Dort wurde in Bergrichtung
die
Schiebelokomotive
nicht gekuppelt auf die Anhöhe mitgegeben. Am 21. Oktober 1994 war dann von der Seite
der SOB der Tausch beschlos-sen worden. Noch war der Entscheid bei den
Schweizerischen Bundesbahnen SBB nicht gefallen. Jedoch konnte man davon
ausgehen, dass auch dort die Zustimmung erfolgen würde. Wer wehrt sich
gegen einen Plan, wenn er etwas loswerden will. Aber es war noch eine
gewisse Unsicherheit vorhanden. Derweil war die Nummer 10101 aktuell noch
in einem erbärmlichen Zustand. Noch vor Ende des Jahres konnten am 14.
Dezember 1994 im
Bahnhof
von Wädenswil die Maschinen mit den Nummern 10102 und 10103 von der SOB
übernommen werden. Im Gegenzug gingen zur gleichen Zeit die
Lokomotiven
mit den Nummern 43 und 44 in den Besitz der Schweizerischen Bundesbahnen
SBB über. Die Nummer 10104 sollte nur wenige Tage später gegen die Nummer
42 ausgetauscht werden. So blieb nur noch eine bei den
Staatsbahnen. Dank den neuen Lokomotiven und der Tatsache, dass diese auch eine höhere Zugkraft hatten, konnte die SOB etwas aufräumen. So konnte nach dem Tausch die von der DR gemietete BR 155 252 wieder an den Besitzer zurückgegeben werden. Dabei lag die
Zugkraft
der sechsachsigen zwar etwas höher, aber die Südostbahn konnte sich so die
Kosten für den Exoten ersparen. Die kleinere gemietete Maschine behielt
man vorerst. Die Baureihe Re 4/4 IV mutierte bei der
Südostbahn zur neuen Reihe Re 446 mit den Endnummern 446 bis 448. Dabei
stand die vier für das Unternehmen und die letzten beiden Ziffern waren
die direkte Fortsetzung der Nummern. Die an die
Staatsbahnen
zurückgegeben Maschinen der Reihe
Re 4/4 III hatten die Nummern 42 bis 44. Die Reihenfolge aus dem
Besitz der Schweizerischen Bundesbahnen SBB wurde hingegen beibehalten. Noch fehlte die Nummer 10101. Diese war bei
den Schweizerischen Bundesbahnen SBB als Ersatzteilspender abgestellt
worden und entsprechend behandelt. Bevor sie von der Südostbahn übernommen
werden konnte, mussten die fehlenden Teile zuerst ersetzt werden. Das
führte zu einer Verzögerung von etwas mehr als einem Jahr. Der Tausch
gegen die Re 4/4 III mit der
Nummer 41 fand deshalb erst im Jahre 1996 statt. Bis dahin fuhr die
Lokomotive
kam mehr als nötig. Als auch die Re 446 445 übernommen werden
konnte, war es auch an der Zeit, die immer noch bei der SOB verkehrende
zweite
Lokomotive
der DR wieder abzugeben. Damit sollte auch der Einsatz der BR 143 endlich
beendet werden. Die SOB hatte neue zugkräftige Maschinen, die jedoch immer
noch die Farben und Anschriften des früheren Besitzers trugen. Beim neuen
Eigentümer nahm man es mit dem Wechsel nicht so genau. Sehen wir uns einmal die neue Arbeit der Baureihe Re 446 etwas genauer an. Es muss jedoch erwähnt wer-den, dass sich in diesem Punkt in den folgenden Jahren kaum Änderungen ergeben. Das war bei den Privatbahnen sehr oft der Fall, da sich auf deren Strecken nicht so viele Änderungen ergaben, wie bei einem grossen Netz. Doch nun zu den
Dienstplänen,
die nicht alle
Loko-motiven
benötigten, die aber durchaus ansehnliche
Leistungen
enthielten. Die Hauptarbeit bestand bei der Bespannung
des Vor-alpenexpresses. Dieser damals noch gemeinsame Zug von drei
Bahngesellschaften,
wurde mit
Triebfahrzeugen
der beteiligten Unternehmen bespannt. Dabei wurde auf den Wechsel der
Lokomotive
verzichtet. Somit kamen die neuen Lokomotiven nun regelmässig nach Luzern
und Romanshorn. Das änderte sich auch nicht, als die
Reisezüge
dieser
Verbindung
als
Pendelzüge
geführt wurden. Wurde der Voralpenexpress zu den
Stosszeiten mit zusätzlichen Verstärkungswagen ergänzt, ergaben sich auf
den Steilrampen der SOB Probleme. Je nach Anzahl der zusätzlichen Wagen,
musste eine
Schiebelokomotive
gestellt werden. Bei der Reihe Re 446 war das jedoch erst bei mehr als
zwei Wagen der Fall. So konnte dank der höheren
Zugkraft
oft auf die zusätzliche Maschine verzichtet werden. Ein Vorteil, der den
Fahrplan
stabilisierte. Ebenfalls ein Punkt im
Dienstplan
der Re 446 war der «Gipfeliexpress». Dieser Zug verkehrte am Morgen von
Einsiedeln nach Zürich und er wurde mit einer
Lokomotive
der SOB bespannt. Da während der Fahrt in den Wagen Gipfel verkauft
wurden, bekam der Zug seinen Namen. Mit den speziellen
Halteorten,
ergab sich so für die Bevölkerung eine schnelle
Verbindung
von den Orten entlang der SOB in die nahe Grossstadt mit den vielen
Arbeitsplätzen. Speziell beim Gipfeliexpress war, dass er nur in eine Richtung verkehrte. Sowohl die Lokomotive, als auch die Wagen kehrten leer zurück. Wobei das nicht immer mit dem gleichen Zug erfolgte. Nach der Arbeit wurden die Wagen nach
Einsiedeln überstellt, die
Lokomotive
jedoch im
Depot
Sams-tagern abgestellt und für neue kurzfristige Einsätze vorgesehen.
Meistens waren das die beim Voralpen-express erforderlichen
Schiebedienste. Die nicht unbedingt hohe Auslastung der Lokomo-tiven war nicht so schlecht, denn auch die Werk-stätte der SOB in Samstagern bekundete mit den Maschinen einen Anstieg bei den Arbeiten. Die Einsparungen um das Gewicht zu halten, führ-ten dazu, dass die Baugruppen keine zu grossen Re-serven hatten. Kleinste Störungen führten schnell zu einem
grös-seren Problem. Die Reparatur nahm dann wieder ein paar Tage die
Lokomotive
aus dem Dienst. Wobei der Aufenthalt in der Werkstätte auch dazu genutzt wurde, den Lokomotiven einen neuen An-strich zu verpassen. Damit verschwanden allmählich die Signete
der
Staatsbahnen
und deren Anschriften. An deren Stelle trat der übliche Anstrich der SOB.
Jedoch sollte das nicht lange so anstehen, denn die nicht gerade auf Rosen
gebettete Gesellschaft begann die Reihe Re 446 als Werbemittel zu sehen.
Die Nummer 445 traf es im Jahr 1997 als erste. Im Jahre 1999 war wirklich die Welt in
Panik. Nicht nur, dass man Angst davor hatte, dass die Computer wieder in
die Zeit vor den
Staatsbahnen
fielen, vielmehr fürchtete man ein Rückschritt biblischen Ausmasses.
Besonders hart traf es dabei die Leute in Genève, als die für die Swisscom
werbende Re 446 im dortigen
Bahnhof
auftauchte. Da hatte man doch so gehofft, dass dieses Kapitel geschlossen
sei, und jetzt das. Zum Glück kehrte die Maschine wieder in den Kanton
Schwyz zurück. Weniger Kopfschmerzen für die Anwohner bot die Nummer 446 447, die so nebenbei im Verkehrshaus der Schweiz für einen in Deutschland ansässigen Modellhersteller Werbung machte. Wohl kaum ein Zufall war, dass dort gerade die Modellbautage stattfanden. Der
Steuerwagen
des
Triebzuges
RAm TEE I brachte die Besucher schon zu komischen Aussagen. Die
Lokomotive
der SOB brachte und entfernte diesen Steuerwagen mit eigener Kraft und die
Welt war auch hier in Ordnung. Die Welt der Eisenbahnen war um das Millennium herum wirklich ins Wanken geraten. Neue Regeln wurden eingeführt und wegen den neuen Gesell-schaften die Nummern neu geordnet. Die Reihe Re 446 traf es dabei auch. Aus den Ziffern 445 bis 448 wurde neu 015
bis 018. Dabei wurde immerhin die alte Reihenfolge der
Lokomotiven
beibehalten. Sie sehen, so richtig an die neuen Nummern gewöhnen wollten
sich die störrischen Maschinen auch nicht. Während sich auf dem Netz der Südostbahn nicht viel änderte, befanden sich die Bahnen im Um-bruch. Der neue freie Netzzugang brachte nicht nur
posi-tive Effekte. Bei der Strecke über den Sattel merkte man davon nicht
viel. Einzig der
Güterzug
nach Einsiedeln wurde von einer
Lokomotive
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB bespannt. Die Reihe Re 446 verlor so
einzelne Züge, das stellte sie aber für andere Aufgaben frei. So hatte die Nummer 446 015 mit dem Werbeanstrich für
den Voralpenexpress einen
Extrazug von Zürich über den Lötschberg nach
Domodossola zu führen. Die lange Reise ging anschliessend wieder zurück.
Jedoch zeigte diese Fahrt auch, dass die Auslastung nicht mehr so hoch
war, wie auch schon. Doch so lange sie den Zug für den die Nummer 446 015
Werbung machte, zu ziehen hatten, war der Einsatz noch gesichert. Wobei die Verfügbarkeit der Baureihe nicht so opti-mal war. Scheinbar sollte es auch der Werkstätte in Samstagern nicht gelingen, die störrische Technik in den Griff zu bekommen. Eine der nicht benötigten Maschine musste oft einer Schwester zu Hilfe eilen, die irgendwo mit dem Voralpenexpress liegen geblieben war. Den immer noch notwendigen
Schiebedienst, deck-te man in dieser Zeit mit einem
Triebwagen BDe 4/4. So
konnte das Programm gefahren werden. Die Positionen bei der Südostbahn waren bezogen worden. Wie schon erwähnt, neue Dienstpläne waren selten. Da gerade der Güterverkehr nicht zur Strecke passen wollte, fanden sich auch hier nicht die grossen Wechsel. Zwei Maschinen verdingten sich am Voralpenex-press,
die dritte deckte den
Schiebedienst und Num-mer vier befand sich zur
Reparatur. Es war wirklich nicht sehr oft der Fall, dass alle vier
Maschinen einsetzbar waren. Wenn sich dann noch alle vier im
Bahnhof
von Luzern
tummeln, ist das schon fast ein Wunder. Jedoch zeigte diese betrieblich
bedingte Aufstellung auch, dass aktuell keine der vier
Lokomotiven
einen
Anstrich der
Bahngesellschaft hatte. Wobei jener für den Voralpenexpress
an der Nummer 446 015 stark an den eigentlichen Anstrich erinnerte. So wie
die Lokomotiven Luzern wieder verliessen, so verteilt waren sie in der
Folge wieder. Am 06. Januar 2004 waren schliesslich die Narren los
und mit ihnen eine der Re 446. Die alljährliche Höfner Narrenfahrt führte
die
Lokomotive
mit
Reisezugwagen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB auf
grosse Fahrt. Dabei wurden mit dem
Extrazug immer andere Strecken durch
die Ostschweiz gefahren. Damit man auch wusste, was es war, verzierte eine
entsprechende Tafel die
Front der Lokomotive. Ein Highlight im trüben
Winter. Die SOB hatte damals zwei Pro-bleme. So litten die Lokomo-tiven unter Arbeitsmangel und die Bahn hatte Mühe den Uni-versallokführer zu halten. Das insbesondere wegen den fehlenden Güterzügen auf den steilen Strecken des Südnetzes. Steigungen bis zu 50‰ sind nicht unbedingt für den schwe-ren Güterverkehr geeignet. Die grosse
Ausnahme bildete der Zirkus. Dieser wurde bei seiner Rückkehr vom Tessin
im-mer wieder über die SOB nach Rapperswil geführt. Nur mit einem Zug, der auch nur verkehrte, wenn es anders nicht ging, konnte der Status nicht erhalten bleiben. Daher begann die Südostbahn mit den Lokomotiven der Reihe Re 446 im Auftrag der Schwei-zerischen Bundesbahnen SBB Postzüge zu führen. So konnte SBB Cargo
eine
Leistung fahren, die ab denn eigenen Standorten nicht so leicht zu
fahren waren. Die Maschinen der SOB freuten sich indes über die
zusätzliche Arbeit. Eher ungewöhnlich war hingegen die Fahrt mit einer
Lokomotive
Re 446 nach Basel Badischer
Bahnhof. Sie hatte keinen
kommerziellen Auftrag und diente in erster Linie der Schulung des
Personals. Da die SOB mit den
Postzügen die Kenntnisse nicht bei allen
Leuten behalten konnte, trat man um 2006 an SBB Cargo mit einer eher
ungewöhnlichen Idee. So sollten in Zukunft Lokführer der SOB mit Zügen von
Erstfeld nach Basel fahren. Im Gegenzug konnte das Personal von SBB Cargo auf dem
Südnetz der SOB mit den
Regionalzügen fahren. Eine Abmachung, die beiden
Gesellschaften diente, denn so konnte die SOB den Universalführer erhalten
und das Personal von SBB Cargo wurde etwas von der
Nachtarbeit entlastet.
Es zeigte sich damals, dass so eine Kooperation mit einer
Privatbahn
leichter entstand, als wenn man dies mit einem internen Partner versucht
hätte. Ein Auftrag brachte am 20. Mai 2006 die Lokomotiven mit den Nummern 446 015 und 016 an den Gotthard. Dabei mussten die beiden Maschinen eine Ansammlung von schrottreifen Fahrzeugen ins Tessin überführen. Auffällig war dabei die an zweiter Stelle eingereihte
Lokomotive. Diese hatte einen rot/weissen Anstrich der SOB erhalten. Seit
vielen Jahren verkehrte wieder ein Exemplar der Reihe Re 446 in einer
Farbe einer
Bahnge-sellschaft. Nicht immer gingen die Ausflüge gut. Die
Lokomotive
mit der Nummer 446 015 hatte am späten Abend des 05. Septembers 2007 einen
Postzug im Auftrag von SBB Cargo nach Luzern zu führen. Diese Fahrt endete
jedoch bereits in Ebikon. Der Zug sollte dort eine
Überholung abwarten.
Wieso dieser letztlich nicht vor dem roten Signal zum Stillstand kam,
sollt hier nicht weiter geklärt werden. Die
Schutzweiche sorgte dann für
die
Entgleisung. So endete die Fahrt mit einer schwer beschädigten
Lokomotive
im Gebüsch des nahen Friedhofes. Es war der erste
erwähnenswerte Unfall mit einer dieser Maschinen. Die Reihe Re 4/4 IV,
beziehungsweise Re 446, konnte sich bisher immer von solchen Vorfällen
fernhalten. Die nicht so leichte Bergung offenbarte schliesslich die
grossen Schäden an der
Front. Eine Fahrt nach Samstagern konnte daher nur
noch geschleppt erfolgen. Vorerst wurde die bedauernswerte
Lokomotive
abgestellt. Es sollte länger dauern, bis das Direktorium sich zu einem
Entscheid durchringen konnte. Man hatte mehr als genug Lokomotiven und
Ersatzteile könnte man auch gebrauchen. Letztlich kam jedoch der Entscheid
zu Gunsten der bedauernswerten Lokomotive. Sie wurde daher zur Reparatur
nach Winterthur überstellt. In den Hallen, wo sie gebaut wurde, erfolgte
nun die Instandstellung. Erst 2009 konnte die Re 446 015 mit gerichtetem Kasten in Winterthur abgeholt werden. Für die Endarbeiten, sollte sie nach Samstagern überführt werden. Dort sollte sie die Werbung verlieren und mit dem Anstrich der Bahn versehen werden. Diesmal wurde die rote Farbe jedoch
mit einem silbernen Farbton versehen. Die
Lokomotive
trug damit das
Farbkleid der neuen
Triebzüge der
Bauart
RABe 526, oder auch «Flirt». Dass es bei der SOB nicht nur mit den
Stromrichtern
der Reihe Re 446 Probleme gab, zeigte sich im Sommer 2009. Mit der Nummer
446 018 wurde ein defekter RBDe 566 ersetzt. Das war kein Problem, da der
Steuerwagen auch das Signal für die hier verbaute
Vielfachsteuerung
erzeugen konnte. Nur bot die
Lokomotive
betrieblich nicht den Vorteil
eines
Triebwagens. Der verbliebene
Pendelzug musste deshalb angepasst
werden. Das fehlende
Personenabteil, ersetzte man durch einen
zusätzlichen
Reisezugwagen. Lediglich das
Gepäckabteil war vorübergehend
nicht mehr vorhanden. Jedoch einer der ersten
Regionalzüge mit Re 446 war
damit Tatsache geworden. Nach all den Jahren hatte man fast vergessen,
dass die
Baureihe
Re 4/4 IV bei der Auslieferung für die Bespannung von
allen Zügen vorgesehen war. Es war eine universelle
Lokomotive, wenn das
auch nicht immer zu erkennen war. Die Situation bei der Südostbahn begann sich wieder
etwas zu beruhigen. Die vier
Lokomotiven hatten immer noch ihre Arbeit mit
dem Voralpenexpress. Dabei wurden sie vor den
Pendelzug gespannt. Neu war
dieser jedoch so formiert worden, dass die
Zugkraft der
Triebfahrzeuge für
die steilen Strecken ausreichend war. Die bisher für
Schiebedienst
benötigte Lokomotive verlor daher ihre Arbeit. Das führte dazu, dass sie
für andere Aufgaben verfügbar war. So fuhr am 05. April 2012 eine Lokomotive nach Basel. Dort bespannte sie den Charterzug «Rheingold» und fuhr mit diesem nach Domodossola. Der ehe-malige TEE passte überraschend gut zur Lokomotive, denn sie begann ihre Karriere mit genau diesen Zügen. Auch wenn damals
dafür das Rhonetal und nicht die Lötschbergstrecke benutzt wurde. Seit 30
Jahren schien sich die Zeit wieder zu wiederholen. Doch diesmal sollte es
bei einem Zug bleiben. Wobei die Lokomotive gerade im April mehr auf fremden Strecken als auf jenen der SOB unterwegs war. So war sie ab dem 27. April 2012 mit Charterzügen für ein Reisebüro im Wallis auf der Lötschbergstrecke unter-wegs. Die Nacht verbrachte die Maschine der
Südostbahn im
Depot Brig. Ein Ort, den sie durchaus kannte, denn in den
Diensten der Schweizerischen Bundesbahnen SBB kamen die vier
Prototypen
oft hier her. Lange sollte auch die Karriere bei der Südostbahn
nicht mehr gut gehen. Dort hatte man beschlossen in Zukunft den
Voralpenexpress mit neuen
Triebzügen zu führen. Diese sollten das
eingesetzte und nicht mehr dem Gesetz entsprechende
Rollmaterial ablösen.
Niederflureinstiege und moderne Lösungen sollten das verstaubte Angebot
wieder neu aufgleisen. Bestellt wurden die neuen Züge in dieser Zeit bei
einem Hersteller in der Schweiz. Ohne
Pendelzug waren auch die
Lokomotiven der
Baureihe
Re 446 jedoch arbeitslos und man musste sich ernsthafte Sorgen
machen, denn mittlerweile waren auch die mechanischen Teile nicht mehr
ganz neu. So mussten die Kästen von Rost saniert werden. Arbeiten, die
viel Geld verschlangen, aber betrieblich keinen Nutzen mehr brachten. Doch
damit haben wir nur ein Problem der Baureihe, denn es lag nicht nur am
Verschleiss. Bei den elektrischen Baugruppen konnte man dies nicht sagen. Diese galten schon als veraltet, als die Lokomotiven ausgeliefert wurden. Die verbauten Stromrichter und die Fahrmotoren waren so knapp bemessen worden, dass es oft zu Defekten kann. Auch bei der Südostbahn
sollte sich das nicht bessern. Es drohte erstmals der Abbruch der
Baureihe
Re 446. Doch bevor dieser Entscheid gefällt wurde, versuchte man einen
anderen Weg. Die vier
Lokomotiven wurden zu einem Stückpreis von
650 000 Franken zum Verkauf angeboten. Durchaus ein günstiger Preis für
eine Hochleistungslokomotive. Jedoch wirkte sich hier auch das Alter aus.
Das zeitlose kantige Design der Lokomotive war so gut, dass man fast nicht
bemerkt hatte, dass es sich um nahezu 40 Jahre alte Modelle handelte. Doch
noch war nicht sicher, dass sich auch ein Käufer für die Reihe Re 446
finden würde. Es war auch die Zeit für Verhandlungen vorhanden,
denn abgeben konnte die SOB die vier
Lokomotiven erst, wenn von den neuen
Triebzügen eine ausreichende Menge vorhanden war. Das musste man
berücksichtigen und auch das Potenzial der möglichen Käufer war nicht so
hoch, wie man vermuten könnte. Es wurde daher sehr ruhig um die ehemaligen
Re 4/4 IV mit den Nummern 10101 bis 10104, auch wenn das nicht mehr alle
wussten. Den Käufer gab es und so wurden die vier
Lokomotiven
mit samt dem Werbeanstrich Ende 2019 an die EDG verkauft. Wir können daher
auch den Betriebseinsatz der Südostbahn beenden. Diesmal wurden die
Maschinen nicht mehr abgegeben, weil es Exoten waren. Jetzt ging beim
ehemaligen Besitzer die Arbeit endgültig verloren. Die Zeit der
Reisezüge,
die bisher die Hauptlast waren, ist somit vorbei. Die Reihe Re 4/4 IV war
jedoch wandlungsfähig. |
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