Einleitung |
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Baujahr: |
1982 |
Leistung: |
4 960 kW /
6 750 PS |
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Gewicht: |
80 t |
V. max.: |
160 km/h |
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Normallast: |
650 t |
Länge: |
15 800 mm |
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Ein Blick in den Fahrzeugpark der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB um das Jahr 1970 lohnt sich. In den
vergangenen Jahren wurden grössere Serien von
Lokomotiven
beschafft, die Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h erreichen konnten.
Diese als Re 4/4 II
bezeichnete
Baureihe
sollte zu einem der wichtigsten Modelle werden, denn sie war schnell und
dabei erst noch mit genug Kraft versehen worden. Was jedoch wichtiger war,
sie schonte die Anlagen. Sehen wir uns diese Maschine etwas genauer an. Diese Universal-lokomotive hatte eine Leistung von 4 700 kW, oder 6 320 PS erhalten. Sie war in grosser Stückzahl vorhanden, was sich positiv auf den Unterhalt auswirkte. Zudem besass sie ein
Fahrwerk,
dass sehr schonend mit dem
Gleis
um-ging. Das war so gut, dass man dafür die
Zugreihe RS
eingeführt hat. So konnte noch etwas schneller um die
Kurven
gefahren werden. Jedoch ist die
Leistungsgrenze
ein wichtiger Wert. Diese lag bei der
Baureihe
Re 4/4 II bei 100 km/h. Das
war sehr hoch und zeigte, dass man damit
Schnellzüge
führen wollte, die dem Namen auch gerecht wurden. Jedoch ging dies auch
auf die Kosten der
Zugkraft.
Mit schweren Zügen auf steigungsreichen Strecken war sie schnell
überfordert. Jedoch konnte dank der
Vielfachsteuerung
leicht eine zweite Maschine vorgespannt werden. Als Vergleich die
Baureihe
Re 4/4 der
BLS-Gruppe.
Diese
Lokomotive
hatte eine deutlich tiefere
Leistungsgrenze.
Dadurch konnte sie locker schwere Züge in den steilen
Rampen
bespannen. Musste jedoch schnell gefahren werden, war die noch abrufbare
Beschleunigung schlechter. Mit anderen Worten, es dauerte lange, bis die
140 km/h auch erreicht wurden. Sie sehen, man konnte mit der Wahl der
Getriebe
eine Lokomotive anpassen. Danach wurde es jedoch sehr schnell
langsamer. Die
Triebwagen
RBe 4/4 und die
Lokomotive
Re 4/4 I waren mit 125 km/h
noch in der Nähe. Doch dann war es mit diesen hohen Werten vorbei. Deren
Zugkraft
reichte nicht für die schweren Züge auf steilen Strecken. Aus diesem Grund
schafften die Schweizerischen Bundebahnen SBB die Reihe
Re 4/4 III. Diese hatte dank
geänderten
Getrieben
etwas mehr Zugkraft, konnte aber nur mit 125 km/h verkehren. Gerade die missratene Baureihe Ae 4/6 und die nur leicht bessere Reihe Ae 6/6 erreichten die verlangte Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h nicht. Zudem waren die lauftechnischen Probleme der Ae 4/6 so gross, dass sie keine grosse Zukunft haben sollte. Die grosse
Zugkraft
verhalf jedoch der Reihe Ae 6/6 zu
einer grossen Verbreitung, wenn auch nur auf der
Gotthardstrecke, wo das Tempo damals noch nicht so wichtig war. Was jedoch schlimmer war, waren die noch im
Einsatz stehenden Modelle aus der Zeit der Anfänge. Dazu gehörte die
Baureihe
Be 6/8 II, die immer noch am
Gotthard verkehrte. Mit dem
Stangenantrieb
und einer maximalen Geschwindigkeit von 75 km/h war sie auch nicht so
sportlich. Wo es ging, kamen daher auch die Baureihen
Ae 4/7 und
Ae 3/6 I zur Anwendung. Auf
jeden Fall, musste man sich um deren Ersatz bemühen, da der Zustand nicht
besser wurde. Auf Grund der Tatsache, dass die
Transportmengen auf der
Transitstrecke
immer mehr anstiegen, sollte deren
Kapazität
in den nächsten Jahren erhöht werden. Dazu war ein neuer
Basistunnel
geplant, der von Amsteg nach Bodio führen und der eine Länge von rund 40
Kilometern haben sollte. Dazu wurden jedoch passende Maschinen benötigt.
Gerade die schweren
Reisezüge
mussten auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigt werden. So wurde eine
Lokomotive
benötigt, die mit einem 800 Tonnen schweren
Reisezug
noch eine Geschwindigkeit von 140 km/h erreichte. Bei den
Güterzügen
wollte man höhere Lasten ziehen und so den Betrieb vereinfachen.
Insbesondere könnten so die alten
Baureihen
und die ungeliebte Reihe Ae 4/6
abgelöst werden. Keine leichte Aufgabe und schnell sollte diese Lokomotive
auch noch auf den
Schienen
stehen und eingesetzt werden können. Die Antwort der Industrie kennen wir. Mit der Bau-reihe Re 6/6 wurde auf den Grundlagen der Reihe Re 4/4 II eine Lokomotive geschaffen, die über gi--gantische Werte verfügte. Nur schon die immer wieder aufgeführten 10 600 PS zeigten die Anforderungen an die Maschine. Jedoch hatte das auch seinen Preis. Die Kosten für die Entwicklung waren sehr
gross, da mit der Technik der Re
4/4 II kaum solche Werte möglich waren. Bei der
Leistungsgrenze,
die bei 104 km/h lag, konnte noch eine
Zugkraft
von 270 kN abgerufen werden. Die Reihe
Re 4/4 II erreichte noch 170
kN. Um nun aber bei der Re 6/6 die
Anforderungen an den
Basistunnel
zu erfüllen, wurden zwei Stufen mit Feldschwächung eingebaut. Damit konnte
bei 140 km/h noch eine Zugkraft von 195 kN abgerufen werden. Solche Werte
sollten auf der Welt nicht mehr so schnell erreicht werden. Eigentlich war alles in bester Ordnung. Die
vier
Prototypen
für den neuen
Basistunnel
konnten in Betrieb genommen und erprobt werden. Doch wie so oft, sollte es
anders kommen, als man das geplant hatte. So funktionierten die Neuzugänge
mehr schlecht als Recht, und dann kam es im Nahen Osten noch zu einem
Krieg. Um den Westen zu erpressen, wurden die Fördermengen beim
Erdöl
gedrosselt, was denn Preis in die Höhe trieb. Diese Erdölkrise von 1973 war dramatisch.
Um den Verkehr auf der Strasse doch noch einigermassen aufrecht zu halten,
wurden Sparmassnahmen verfügt. In der Schweiz hatte das zur Folge, dass ab
dem 25. November 1973 an drei folgenden Sonntagen ein generelles
Fahrverbot für Fahrzeuge mit fossilen
Brennstoffen
verfügt werden musste. Die Autobahnen wurden leer, sofern sie nicht mit
Fahrrädern und Rollschuhen befahren wurden. Weitaus schlimmer waren jedoch die wirtschaftlichen Folgen. In ganz Eu-ropa mussten Firmen geschlossen wer-den und damit brach der Verkehr auf der Strecke über den Gotthard zusam-men. Wo noch vor wenigen Wochen, die Güterzüge im Stau standen, gab es nun wieder genug Platz. Als direkte Folge dieser Krise wurde der Basistunnel ge-strichen. Die Pläne wurden in die berühmte unterste
Schublade gesteckt. Die Schweiz musste bis 2016 auf diesen
Tunnel
warten. Um den Verkehr effizient durchführen zu können, wurden die ersten Serien der Baureihe Re 6/6 beschafft. Die hohe Leistung konnte auch auf den Bergstrecken genutzt werden. Damit konnte ein grosser Teil der alten Fahrzeuge eliminiert werden. Jedoch längst nicht alle, aber für die Triebstangen sah es nun sehr schlecht aus. Die
Baureihe
Ae 3/6 I, aber auch die Reihe
Ae 4/7 waren aber nicht viel Jünger
und immer noch im Einsatz. Wegen der Krise fand aber auch in der
Politik ein Umdenken statt. Das führte dazu, dass die dringend benötigte
Erneuerung der Schweizer Bahnen ins Leben gerufen wurde. Vordringlich die
Schweizerischen Bundesbahnen sollten neue Konzepte erarbeiten und so die
Bahnen für die Bevölkerung attraktiver machen. Das führte dazu, dass auf
allen Ebenen gearbeitet wurde. Es kamen neue Lösungen, die wir heute nicht
mehr missen wollen. Um die Kunden in einem Land, dass damals
noch drei offizielle Landessprachen hatte, besser informieren zu können,
musste ein neues System zur einfachen Information eingeführt werden. Der
Fahrgast sollte sich unabhängig von Sprache und Ausbildung auf den
Bahnhöfen
in der Schweiz orientieren können. Keine leichte Aufgabe, die mit Schrift
nicht mehr zu erreichen war. Die Idee der verantwortlichen Leute war
schlicht genial.
Dieses
System sah vor mit einfachen Bildern eine von der Sprache unabhängige
Information zu ermöglichen. Mit weissen Symbolen auf einem blauen Grund
und grundsätzlich immer mit den gleichen Abmessungen, sollte gearbeitet
werden. Wir alle orientieren uns heute an diesen
Piktogrammen,
die wirklich gut funktionieren. Der Vorteil dabei ist, sie sehen in Bern,
Lausanne und Lugano gleich aus. Ja selbst im rätoromanischen Teil der
Schweiz funktionieren sie. Doch damit nicht genug, auch das
Unternehmen wollte freundlicher daherkommen. Aus diesem Grund wurde aus
dem Schweizer Kreuz und zwei Pfeilen ein neues Logo geschaffen. Ergänzt
wurde dieses nun mit den drei Abkürzungen der
Staatsbahn.
SBB CFF FFS sollte in Zukunft überall zu lesen sein. Doch viel wichtiger
war das neue Signet, dass klar zeigte, dass die Kunden sich auf einem
Bahnhof
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB befanden. Sowohl die
Piktogramme,
als auch das neue Logo wurden 1981 eingeführt und sie waren nur die
Vorboten für eine weitaus grössere Neuerung. Die Schweizer Bahnen sollten
in Zukunft nicht mehr nach Bedarf fahren, sondern die Züge sollten in
einem
Taktfahrplan
verkehren. Jede Stunde ein Zug zur gleichen Zeit in der gleichen Richtung.
Das Reisen sollte damit für die Kunden noch viel einfacher werden, als das
bisher der Fall war. Jedoch hatte gerade der
Taktfahrplan
für die Bahnen ein grosses Problem. Es wurde deutlich mehr
Rollmaterial
benötigt, da an den
Endbahnhöfen
auf den nächsten Takt gewartet werden musste. Um das Problem zu
entschärfen, mussten auch die
Fahrzeiten verkürzt werden. War der Zug schneller am Ziel, erreichte
er den nächsten Takt. Mit dem bestehenden Rollmaterial war das jedoch
nicht zu erreichen, da es zu langsam war. Im Regionalverkehr mit leichten Zügen sollte ein neuer Trieb-wagen beschafft werden. Die-ser sollte grundsätzlich als Pen-delzug geführt werden. Dabei sollte auch eine Höchst-geschwindigkeit von 140 km/h erreicht werden. Dieser neue
Pendelzug
NPZ mit der
Baureihe
RBDe 4/4 wird auf einer eigenen
Seite genauer vorgestellt werden und hier nicht weiter behandelt.
Spannender war die Lösung für das Problem bei den Zügen des
Fernverkehrs. Der
Fernverkehr war eigentlich ganz gut aufgestellt, die
Lokomotive
Re 4/4 II mit den
Einheitswagen III
konnte mit 140 km/h verkehren. In der Folge dieser Erkenntnis sollte die
letzte Serie Re 6/6 gestrichen
werden. Dafür sollte die Industrie weitere Modelle der Reihe
Re 4/4 II liefern. Jedoch
sollte es nicht dabei bleiben, denn auch die alten Maschinen sollten
verschwinden. Doch mit dem Ersatz sollte ein weiterer Schritt ermöglicht
werden. Das Problem bei der Reihe
Re 4/4 II war, dass sie 1964
entwickelt wurde und daher die Technik nicht auf dem neusten Stand war.
Die konventionellen
Fahrmotoren
waren bereits damals ein Streitpunkt, denn das Modell für die
BLS-Gruppe
arbeitete mit
Gleichrichter.
Diese kamen damals bei den schweizerischen Bundesbahnen SBB nicht in
Frage, da man eine elektrische
Nutzstrombremse
forderte und die nur mit der alten Technik funktionierte. So war klar, die bestellte Serie sollte die
letzten Modelle bringen. Es wurde Zeit, dass sich die Schweizerischen
Bundesbahnen SBB langsam Gedanken machten. Eine neue Entwicklung hätte
viele Vorteile ermöglich. Neben höheren Geschwindigkeiten, auch höhere
Zugkräfte.
Selbst bei den Kosten für den Unterhalt könnten sich bei einer guten
Planung Vorteile ergeben. Doch noch musste das Streckennetz nach den
passenden Werten abgesucht werden. Bei den Strecken der Schweizerischen Bundesbahnen SBB gab erste Abschnitte, die für eine Geschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt wurden. Dazu gehörte das Aaretal zwischen Bern und
Thun, aber auch Abschnitte in der Ostschweiz und im Wallis, wo dieses
Tempo mit den
Triebzügen
RAe TEE II regelmässig
ausgefahren werden konnte. Nun sollten auch nationale Züge nachziehen.
Jedoch fehlte schlicht das passende
Rollmaterial. Es waren bereits Stimmen zu hören, die auch
mit bis zu 200 km/h fahren wollten. Mit den bisherigen Signalen ging das
jedoch nicht, daher musste für die Schweiz ein neues
Signalsystem
eingeführt werden. Dieses sollte auch dem
Lokomotivpersonal
die Arbeit erleichtern. Trotzdem mussten auch komplizierte Situationen
leicht erkannt werden. Besonders wenn schnell gefahren wurde und die Sicht
nicht optimal war, musste das
Signalbild
erkannt werden. Das
Signalsystem
N wurde in der Folge auf den ersten Strecken in der Schweiz eingeführt und
es wurde für
Höchstgeschwindigkeiten
von 200 km/h ausgelegt. Man konnte daher auch mit konventionellen Signalen
so schnell fahren. Doch dazu sollte es nicht kommen, weil andere Lösungen
angedacht waren. Wie einfach das System war, zeigt die Tatsache, dass eine
fünfte Schulklasse das System nach 45 Minuten kannte. Auf Grund von diesen Ideen, wurde ein neuer
Einheitswagen
der vierten Generation entworfen. Dieser sollte mit Geschwindigkeiten von
160 km/h verkehren, aber so aufgebaut werden, dass er leicht auf einen
Wert von 200 km/h ertüchtigt werden konnte. Dieser Einheitswagen IV sollte
jedoch schwerer werden, als die Vorgänger und daher wurden für die Züge
kräftigere
Lokomotiven
benötigt und die sollten auch schneller sein. |
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