Modernisierung Lok 2000 |
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Als eine der ersten
Lokomotiven,
die mit
So war klar, dass man bei diesen Maschinen ebenfalls eine reguläre
Hauptrevision
in Form einer
R3
durchführen musste. Anders gesagt, es standen
Rechnete man die Entwicklung der Jahre hinzu, war klar, dass die Lokomotive bei Erreichen der Fristen für die Hauptrevision R3 bereits veraltet sein würde.
Trotzdem war bei einer
Lokomotive
nach 20 bis 25 Jahren kaum das Lebensende erreicht. Die Lokomotiven Re 460 wurden ab 1991 abgeliefert und wurden dabei mit den damals modernen Thyristoren der Bauart GTO ausgerüstet. Damals konnte man nur mit diesen speziellen Halbleitern die Umwandlung von Wechselstrom in Drehstrom vor-nehmen.
Die Technik befand sich damals, wie man so schön sagt, noch in den
Kinderschuhen und sie wurde in den letzten 20 Jahren durchaus erwachsen
und konnte sich durchsetzen.
Die
GTO-Thyristoren
wurden mittlerweile von den einschlägigen Händlern gar nicht mehr
angeboten und konnten so auch nicht mehr für den Unterhalt bei der
Baureihe Re 460 bezogen werden. Eine Reparatur dieser Halbleiter war
schlicht nicht möglich. Man hätte notgedrungen
Lokomotiven
ausmustern müssen, um Ersatzteile zu erhalten. Ein Punkt, der jedoch
ausser Frage stand, denn dafür waren die Maschinen zu gut.
Daher war schnell klar, dass man bei den
Revisionen
neue Bauteile verwenden musste. So fiel eine normale Revision
R3
schlicht ins Wasser und man beschloss bei SBB
Personenverkehr,
dass die
Lokomotiven
einer richtigen Modernisierung unterzogen werden sollten. So wäre aus der
Re 460 eine moderne Lokomotive mit der gleichen Bezeichnung geworden.
Vergleichbare Lösungen fand man bei den kürzlich zu Domino umgebauten
Triebwagen
RBDe 560.
Sie kennen das doch, die geliebte Kaffeemaschine spukt kaum mehr
was aus. Daher packen Sie das Teil unter den Arm und gehen zum Händler des
Vertrauens. Der erklärt, dass es zu dem Modell keine Teile mehr gibt und
Sie daher ein neues Modell benötigen. Bei Lokomotiven war dieser Effekt auch zu erkennen. Gerade die Baureihe Re 482 war so ausgelegt worden, dass kaum eine R3 anstehen würde. Billig in der Anschaffung, kaum Effekte um die Infrastruktur zu schonen und Teile, die nicht ersetzt werden können.
Kaufen, intensiv brauchen und bei einem grösseren Problem
wegwerfen. Was bei der Kaffeemaschine geht, klappt leider auch bei
Lokomotiven. Jedoch passte dies nicht zur trägen Eisenbahn und zur nach anderen Ideen gebauten Baureihe Re 460. Nach 20 Jahren war nicht Schluss, die Schweiz arbeitete mit 60 Jahren.
So lange bei SBB
Personenverkehr
noch Maschinen der Reihe
Re
420 verkehrten, verschwindet eine Re 460 nicht einfach,
weil es keine
Umrichter
mehr gibt. Daher lohnt sich bei den teuer beschafften Modellen durchaus
eine Modernisierung.
Diese Modernisierung für die Re 460 wurde im Jahre 2013 erstmals
präsentiert. Nur schon bei der Präsentation erkannte man, dass hier im
grossen Stil modernisiert werden sollte. Dabei stand die elektrische
Installation der
Lokomotiven
klar im Vordergrund. Hier mussten schlicht die alten
GTO
ersetzt werden und das wollte man mit einer deutlichen Verbesserung beim
Einsatz der Lokomotive und dabei stand die Energie im Vordergrund.
Mechanisch konnte die Maschine in den vergangenen Jahren
überzeugen, so dass man hier kaum mehr, als die normale
Revision
machen musste. Mit den aktiv einstellbaren
Radsätzen
war die Baureihe allen anderen
Lokomotiven
weit voraus. Solche Fahrwerke baute niemand mehr und daher war klar, dass
man diese revidieren musste. Doch es wird nun Zeit, dass wir uns die
Modernisierung daher genauer ansehen.
Beginnen wir mit den mechanischen Bereichen der
Lokomotive.
Hier wurde schlicht eine normale
Hauptrevision
R3
vorgenommen. Der Kasten wurde dabei von Rost befreit und es wurde
abschliessend ein neuer Anstrich aufgetragen. Dabei gab es nur beim
roten Bereich Unterschiede, denn neu sollten die matt gestrichenen
Lokomotiven in Hochglanz aus dem
Industriewerk
entlassen werden. Mit Versuchen sollte jedoch zuvor abgeklärt werden,
ob sich dieser Anstrich bewährt.
Die Schutzvorkehrungen gegen Graffiti wirkten besser, weil die verwendeten Farben schlechter hafteten und so die Graffitis verschmierten.
Am Design veränderte man jedoch nichts und der Versuch bei
einer
Lokomotive
wurde wieder fallen gelassen. Bei den Anschriften gab es keine grossen Änderungen. Lediglich die Form wurde verändert. Die Lok 2000 rückte in den Hintergrund und an der Front sollte wie-der das Signet der Staatsbahnen zu sehen sein.
Dieses wurde dabei nicht geklebt, son-dern auf der
Front
montiert. Ein Schritt in die Zeit, als es noch verchromte Buchsta-ben
und Zahlen gab? Ja, wenn auch nur mit den entsprechenden Signeten an
der Front.
Eine Änderung, die umgesetzt wurde, war jedoch die
Bezeichnung. Mit den neu eingeführten TSI-Normen wurde eine andere
Nummer eingeführt. Die Baureihe Re 460 sollte daher mit der passenden
Nummer versehen werden. Dabei wurden die letzten sechs Stellen der
Nummer jedoch nicht verändert. Zudem wurde die volle Nummer nur an der
Seite angebracht. Die
Front
war nun frei von Kontrollziffern und Länderangaben.
Bei den
Drehgestellen
gab es früher grosse Probleme mit den
Antrieben
und den
Bremsen.
Insbesondere die
PMS
schnitt schlecht ab. Die Sanierungen, die ins Leben gerufen wurden,
brachten jedoch Verbesserungen, die sich dahingehen zeigten, dass nun
an den Komponenten nichts geändert wurde. Die Drehgestelle der Re 460
Maschinen gehörten auch nach 20 Jahren immer noch zu den besten, die
bei einer Lokomotive eingebaut wurden.
So wurden die
Drehgestelle
einer kompletten
Revision
unterzogen. Man muss hier jedoch klar erwähnen, dass die Drehgestelle
eigene Interwalle für die Revisionen hatten und daher eigentlich eine
Revision
R1
durchgeführt wurde. Ein Vorgang, der in den vergangenen Jahren schon
öfters durchgeführt wurde. So kann gesagt werden, dass man mechanisch
an der
Lokomotive
nichts veränderte und es eine normale
Hauptrevision
war.
Die Modernisierung der
Lokomotive zeigte sich wirklich nur in der
elektrischen Ausrüstung und die müssen wir nun genauer verfolgen. Daher
wechseln wir zur elektrischen Ausrüstung und dabei zum
Traktionsstromkreis. Mehr oder weniger können Sie alles was ich Ihnen in
den vergangenen Kapiteln erzählt habe, wieder vergessen. Durch die
Modernisierung sollte wirklich alles in der Lokomotive ausgewechselt
werden. Gut, die
Stromabnehmer blieben erhalten.
Transformatoren wurden
eigentlich nur ersetzt, wenn man eine Erhöhung deren
Leistung, oder eine
neue Funktion, wie die Tauglichkeit für zwei Sy-steme wollte. Doch damit
haben wir die revidierten Teile bereits kennen gelernt. Bei den Stromrichtern hatte man das Problem, dass diese mit GTO aufgebaut wurden und es diese nicht mehr zu kaufen gab. Daher wurden die beiden Umrichter der Lokomotive schlicht ausgebaut und dem Elektroschrott zugeführt.
Wobei so rigoros nicht vorgegangen wurde, denn noch gut
erhaltene
Umrichter wurden für die noch nicht modernisierten Maschinen zu
Seite gestellt. Was jedoch Defekt war, landete auf dem Schrott. So sollte die Revision von Lokomotiven dafür sorgen, dass die anderen Modelle nicht so schnell dafür anstehen mussten.
Das war bisher eher eine
Lösung für Baureihen mit geringer Stückzahl, wie den Baureihen
Ee 3/3 IV und Am 6/6 wo
sogar eine Maschine geopfert werden musste. Genau diesen Effekt wollte
das Unternehmen bei der Reihe Re 460 vermeiden. Man hatte 119
Lokomotiven und die wurden benötigt.
Neben dem Ersatz der veralteten Bauteile, stand auch eine Verbesserung der
Energieeffizienz im Vordergrund. Hier schnitt die Re 460 im Vergleich zu
den älteren
Lokomotiven zwar gut ab, konnte jedoch nicht mit den neusten
Modellen mithalten. Diese waren gerade bei den Zeiten im Ruhezustand
wesentlich besser, als die 20 Jahre alte Maschine. Genau in diesem Bereich
wollte man bei SBB
Personenverkehr grosse Verbesserungen erzielen.
In der ausgearbeiteten Präsentation war schnell ersichtlich, wie man das
zu Erreichen hoffte. Die bisher verwendeten
GTO-Thyristoren wurden durch
IGBT Transistoren ersetzt. Diese modernen Baugruppen ersetzten bei der
Herstellung die anfänglich verwendeten GTO Bauteile. Die IGBT erzielten
bessere Leistungsdaten, und wirkten sich beim Umweltschutz positiv aus.
Schliesslich konnten die von der ABB gelieferten IGBT mit Wasser gekühlt
werden.
Diese Zahlen
wirkten zwar beindruckend, konnten jedoch nicht verdecken, dass man mit
der Modernisierung lediglich einen Bruchteil der Energiekosten für den
Bahnverkehr einsparen konnte. Trotz-dem waren die Zahlen natürlich für die
Leute beeindruckend. Die neuen IGBT brachten zudem noch einen weiteren Vorteil, denn sie waren beim Gewicht deutlich leichter. Dadurch konnte, ohne das Gewicht der Lokomotive zu erhöhen, eine Ansteuerung der einzelnen Achsen umgesetzt werden.
Durch die Schaltung bei der Re 465 konnte so bei schwacher
Auslastung ein Teil des
Antriebes abgeschaltet werden. Dadurch konnte die
Energieeinsparung auch in diesem Teil genutzt werden. Da die IGBT eine leicht andere Ansteuerung der Fahrmotoren ergeben, konnte man die modernisierten Maschinen durch das Geräusch erkennen. Diese enstand durch die mit den Hertzen der Ansteuerung erzeu-gten Tonwellen.
Besonders
auffällig war das bei der ersten Maschine, die mit den neuen Geräten aus
der
Hauptrevision entlassen wurde. Es sollte die Nummer 460 010 treffen
und sie wurde, bevor weitere neue
Stromrichter verbaut wurden, einer
intensiven Erprobung unterzogen werden. Sie war der Umbauprototyp.
Selbst bei den
Hilfsbetrieben wurden Anstrengungen angestellt, um die
Bilanz beim Verbrauch der Energie zu verbessern. Dabei konnte jedoch bei
den grössten Verbrauchern, kaum Abstriche gemacht werden. Die
Ventilation
arbeitete schon sparsam, weil damals auf eine ruhige
Lokomotive geachtet
wurde. Daher wurde bei der vorhandenen Ventilation an der dreistufigen
Regelung nichts verändert und diese so belassen.
Bei einem höheren Bedarf bei
der
Druckluft sollte der zweite als Unterstützung dienen. Eine Lösung, die
man von den neuen
Triebzügen übernommen hatte und nun erstmals auf einer
Loko-motive verbaute. Betrieblich reduzierte sich so der Energiever-brauch
nur gering. Gerade der Kompressor zeigte das geänderten Einsatzkonzept. Beim Bau wurde eine universell verwendbare Lokomotive gefordert. Damit musste sie für lange und schwere Güterzüge ausgelegt werden.
Die benötigen im Gegensatz
zu den
Reisezügen deutlich mehr
Druckluft. Das wurde beim Bau im Bereich
des
Kompressors berücksichtigt. Das sollte nun verändert werden und aus
der Re 460 wurde einer
Schnellzugslokomotive. Probleme ergaben sich bei der Modernisierung der Baureihe eigentlich nur im Bereich der Steuerung. Dort musste die Software angepasst werden.
Diese wurde wieder mit der speziellen Regelung
der beiden
Drehgestelle versehen. So sollte es nicht mehr zum Leerlauf
kommen. Eines der beiden Drehgestelle übte
Zugkraft aus und das andere
bremste gleich stark. Damit funktionierte die radiale Einstellung der
Radsätze auf der Baureihe Re 460 wieder optimaler.
Die Schwierigkeit ergab sich jedoch mit dem Rechner für
ETCS. Bei
schlechtem Zustand der
Schienen konnte sich dieser bei geringer
Zugkraft
nicht entscheiden, welchen Wert er für die Bestimmung nehmen sollte. Die
Folgen waren dramatisch. Die Geschwindigkeit wurde durch den Rechner
plötzlich um 15 km/h erhöht. Bei Fahrten unter
Level 2 führte das
letztlich zu Systembremsungen. Auch mit der
Probleme die nicht erwartet wurden, die aber zeigen, wie stark sich
ETCS
in die Steuerung der Fahrzeuge einmischt. Eine Regelung mit
unterschiedlich arbeitenden
Drehgestellen gab es ausser bei der Lok 2000
nirgends. Daher wurde das seinerzeit von Alstom gar nicht vorgesehen. Als
die
Lokomotive dies jedoch machte, wurde der Rechner von ETCS mit
verwirrenden Daten beliefert. Die Folgen waren klar, es kam zur Bremsung.
Eine Weisung verhinderte die Probleme. So wurde das
Lokomotivpersonal
angewiesen, bei schlechtem Wetter mit reduzierter Geschwindigkeit zu
fahren. Fuhr man langsamer, führte der Ausschlag nicht zur Bremsung. Damit
konnte die Zeit bis zur Behebung überbrückt werden. Auswirkungen auf den
Fahrplan erwartete man damit jedoch nicht, da man die vorhandenen Reserven
ausnutzen konnte und so immer noch pünktlich verkehrte.
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