Betriebseinsatz Re 465 Teil 1 |
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Betrachten wir nun den Betriebseinsatz der
Im Vorfeld der Bestellung gab es zwischen der Lötschbergbahn und
den Schweizerischen Bundesbahnen SBB immer wieder Stichelleien. So hätten
die
Staatsbahnen
nun ihre 119
Prototypen
und man könne nun auf die Serie setzen. Man kann das jedoch damit
vergleichen, dass man noch in den Wunden eines Verletzten stochert. Die Re
460 sorgten für genug Ärger, dann wollte man das nicht zusätzlich hören.
Die Re 460 funktionierte doch schon recht zuverlässig und man
konnte wirklich davon ausgehen, dass die
Maschine ohne grössere Probleme arbeitet. Was aber noch fehlte, war der direkte Vergleich mit der Re 460. Am 29. März 1995 war es dann soweit. Die Versuche sollten zeigen, was die neue Lokomotive konnte. Die 465 003-2 wurde mit der 460 005-2 der Schweizerischen Bundesbahnen SBB und einer Re 4/4 der Lötschbergbahn getestet.
Alle drei
Lokomotiven hatten den gleichen Zug die
Rampe
hoch zu führen und ab-solvierten dabei das gleiche Prüfprogramm.
Die Werte aus diesen Fahrten sollten klar für die Re 465 sprechen.
Nur schon ein Blick in das Datenblatt liess keine Zweifel zu. Die Maschine
hatte die beste Steuerung, die grösste
Leistung
und nicht zuletzt die grösste
Anfahrzugkraft
der drei
Lokomotiven. Punkte, die klar für die Re 465 sprachen
und so nur einen Sieger vermuten liessen. Warum man die Lokomotive der
Staatsbahn
hinzunahm war klar, man wollte des denen schlicht und einfach zeigen.
Der Vergleich ergab jedoch eine grosse Überraschung. So muss die
Enttäuschung bei den Vertretern der Lötschbergbahn wohl gross gewesen
sein. Man erkannte, dass die Re 465 nicht viel mehr leisten konnte, als
die
Lokomotive Re 460 der Schweizerischen Bundesbahnen SBB.
Die
Leistung
der Re 465 konnte einfach nicht optimal auf das
Gleis
übertragen werden. Die
Achsen
begannen auch auf den trockenen
Schienen
durchzudrehen und dann fiel die
Zugkraft
der Maschine zusammen.
So kam das, was man nie für möglich halten würde, wenn man die
Leistung vergleicht. Die Re 465 hat die gleichen
Normallasten,
wie die etwas schwächere
Lokomotive
der schweizerischen Bundesbahnen SBB und hat dabei die gleichen Probleme
wie die Re 460 um nicht zu sagen, sogar die grösseren Probleme. All die
installierte
Leistung
brachte nichts mehr, die Grenze war nun erreicht und so wurde die Re 465
zur Grenzleistungslokomotive.
Dort hatte man den Verantwortlichen der Industrie vertraut und gleich eine Serie bestellt, die mit 119 Lokomotiven wesentlich grösser war, als jene der Lötschbergbahn mit acht Lokomotiven.
Daher war die grösste Errungenschaft der Re 465 bei der Re 460
nicht vorhanden. Ich spreche hier von der Dolmetschersteuerung, denn bei 119 Lokomotiven braucht man diese sicherlich nicht. Die Lötschbergbahn versuchte gern diesen Mangel ins Spiel zu bringen.
Doch es war klar, die
Lokomotive der Schweiz-erischen Bundesbahnen SBB war
nicht so schlecht, wie man sie gerne machte. Zumindest war die Ma-schine
der Lötschbergbahn schlicht nicht besser ge-worden. Es war ein Sieg für
die Re 460. Die Re 465 wurden von Beginn an im Reisezugver-kehr zwischen Brig und Bern eingesetzt. Sie er-setzten dort hauptsächlich die Re 4/4 der Lötschbergbahn und die Re 4/4 IV der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Vor allem zwischen Bern und Thun konnte man so auf 160 km/h beschleunigen, was mit der alten Lokomotive nicht möglich war. Hier spielte sich also ähnliches ab, wie bei den Staatsbahnen. Die neuste Lokomotive gehörte vor die wichtigsten Züge. Zusätzlich verkehrten die Re 465 Lokomotiven gemischt mit anderen Maschinen der Lötschbergbahn und der Schweizerischen Bundesbahnen SBB vor Güterzügen. Dabei wurde des Öfteren von der Dolmetschersteuerung Gebrauch gemacht, welche es erlaubte die Re 465 mit beinahe jedem beliebigen Triebfahrzeug in Vielfachsteuerung einzusetzen. Mit acht Lokomotiven konnte nur selten ein reines Gespann gesichtet werden, die Dienste waren einfach zu dünn besetzt. Als die Lieferung der Lokomotiven geendet hatte, war man bei acht Lokomotiven. Doch die Schweizer Regierung hatte dafür gesorgt, dass dies nicht mehr stimmte und eine weitere Serie Re 465 bestellt werden konnte. Bestellt wurden diese Maschinen jedoch von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB, denn die finanziellen Mittel der Lötschbergbahn hätten für diese sehr teuren Maschinen nicht ausgereicht. So kam es zu dem, was es eigentlich nie geben sollte.
Die SBB Lokomotiven waren also bei der BLS im Einsatz. Daher unter-lasse ich es, diese beiden Serien zu unterscheiden. Diese würde vieles nur komplizierter machen, als es schon geworden war. Die Lieferung der Re 465 endete am 31. Juli 1997 mit der Lieferung der 465 018-0. Die Lokomotive wurde als letzte Lokomotive von Adtranz an die SBB geliefert. Die Fertigung von Lokomotiven endete mit dieser Maschine für viele Jahre. Auch eine Tradition, der beiden Bahnen wurde beendet, denn nun konnten keine massgeschneiderten Lokomotiven mehr beschafft werden. Total waren also 137 Lokomotiven der Lok 2000 in der Schweiz ausgeliefert worden. Zwischen dem 13. und 14. September 1997 weilte die Re 465 003 in Österreich. Sie besuchte Schruns und nahm an den Feierlichkeiten zum 125 jährigen Bestehen der Vorarlbergerbahn teil. Die Lokomotive war dort an einer Ausstellung zu sehen. Die geplanten Fahrten am Arlberg wurden von der Direktion der ÖBB erfolgreich verhindert. So kam es am 14. September nur zu einer Vorspannleistung vor einem ET 10 (NPZ) der Montafonerbahn. Als die Schweizerischen Bundesbahnen SBB damit begannen, die Züge mit Einheitswagen IV zu verpendeln. Traf das auch auf die Lötschbergbahn zu. Sie passte in der Folge sowohl die Lokomotive, als auch die eigenen Wagen der Einheitsbauart IV an. So konnte theoretisch auch die Lötschbergbahn Pendelzüge bilden. Dazu fehlte jedoch der Steuerwagen in den eigenen Reihen. Als die Pendelzüge gebildet wurden, verwendete man einfach Steuerwagen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB.
Die Maschinen wurden dabei durch Lokführer der SBB be-dient, die mit der BLS-Maschine keinerlei Probleme hatten, da die Steuerung ja identisch war. Eingesetzt wurden dabei alle 18 Lokomotiven der Reihe Re 465. Die Dolmetschersteuerung wurde bei diesen Einsätzen jedoch nicht verwendet. Als die Re 465 018-0 und 465 005-7 am 28. März 2001 um 06.50 Uhr mit ihrer Anhängelast von 3 200 Tonnen in Basel Badisch Rangierbahnhof Richtung Schweiz losfuhren, ahnte noch niemand, dass nur wenige hundert Meter später die Fahrt ein unglückliches Ende nehmen würde. Die beiden Lokomotiven wurden mit dem schweren Zug in ein Gleis geleitet, in dem sich bereits ein Zug befand. Wegen der unübersichtlichen Anlage und der fehlenden Sicherung, war die Gefahr für den Lokführer erst sehr spät zu erkennen. Die sofort eingeleitete Schnellbremsung des SBB-Lokführers reichte jedoch nicht mehr und es kam zum Auffahrunfall. Dabei wurden einige Wagen der beiden Züge aus den Schienen gedrückt und ein Container mit Gefahrgut beschädigt. Hätte der Zug anstelle der G-Bremse, die schneller wirkende P-Bremse gehabt, hätte eventuell die Bremsung noch gereicht. Ausser Frage war jedoch die veraltete Betriebsabwicklung mit Zügen, die als Rangierfahrt verkehren mussten. Mit der Neugestaltung des Unternehmens bekamen auch die Lokomotiven Re 465 eine Veränderung zu spüren. Die Anschriften BLS, die bisher in grossen Buchstaben erfolgten, wurden zu kleinen Buchstaben. Am restlichen Erscheinungsbild änderte diese Veränderung jedoch nichts, so dass die neue Anschrift auf den ersten Blick nicht auffiel. Verzichtet hatte man auch auf einen neuen Anstrich in den neu verwendeten Farben des Unternehmens.
Am 10. Juli 2004 geriet die Re 465 005-7 im
Als der 4 Meter-Huckepack-Korridor eröffnet wurde, verschwanden die Re 465 vom Gotthard und wurden in diesen Diensten eingesetzt. Damit die Züge in Basel Badischer Rangierbahnhof gewendet werden konnten, erhielten die Re 465 einen Stromabnehmer mit dem breiten deutschen Schleifstück. Alle 18 Maschinen befanden sich mittlerweile im Besitz der Lötschbergbahn. Dabei kam die Re 465 nur noch mit der Rola nach Basel und fuhr auch im Bereich des Badischen Bahnhofes.
Obwohl der Lokführer des ICE sofort eine Schnell-bremsung einleitete, war die Kollision nicht mehr zu verhindern. Der Schnellzug kollidierte noch mit 60 km/h mit den beiden stehenden Re 465. Der Aufprall war trotzdem noch sehr heftig. Die bei-den Lokomotiven wurden rund 60 m zurück geworfen und der ICE entgleiste mit mehreren Wagen und wurde schwer beschädigt. Glücklicherweise gab es keine Opfer zu beklagen. Dabei entgleiste auch die Re 465 017-2 mit einem Drehgestell und wurde sehr stark beschädigt. Die Be-schädigungen zeigten sich nicht nur im Bereich des Führerstandes, sondern auch in der Struktur des Kastens. Die hintere 465 014-9 hatte mehr Glück und musste "nur" neue Zerstörungsglieder abholen.
Lange war es nicht sicher, ob die 465 017-2 wieder hergestellt
werden kann. Die Beschädigungen waren sehr schwer und der Hersteller der
Lokomotive, der die notwendigen Lehren und Formen hatte,
gab es nicht mehr. Die
Hauptwerkstätte
in Spiez konnte diese Arbeiten nicht ausführen, weil man dazu nicht
ausgerüstet war. Deshalb wurde die Lokomotive nach Winterthur überführt
und dort wieder durch eine Nachfolgegesellschaft hergerichtet.
Mit der Ablieferung der Re 485 und der Eröffnung des
Basistunnels,
kamen die Re 465 nicht mehr regelmässig vor den Zügen der
Rola
vor. Die
Lokomotiven bekamen neue Aufgaben. Dabei sollte
die Re 465 die Züge durch das Entlebuch nach Luzern bespannen. Dazu
beschaffte die Lötschbergbahn jedoch gebrauchte Wagen der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB und diese hatten das System
IIId,
was automatisch hiess, dass man die Dolmetscherschaltung nun regelmässiger
benötigte.
Man kann es durchaus auch als Geschenk an die neu zur BLS
gehörenden Mitarbeiter der RM verstanden werden. Ob diese darüber
glücklich waren, mag durchaus bezweifelt werden, denn marode war
lo-gischerweise die BLS und nicht die RM. Am frühen Morgen des 16. Oktober 2007 fuhr die Re 465 007-3 mit einem Zug der Rola von Spiez kommend in Richtung Basistunnel und das System meldete sich automatisch an.
Die danach passierten Fehler im System
ETCS
führten dazu, dass sich auch der
Postzug
von Fru-tigen auf den Weg in Richtung
Basistunnel
machte. Für beide Züge stand das Signal auf Fahrt. Im letz-ten Augenblick
konnte der Postzug manuell gestoppt werden.
Dies gelang bei der
Rola
nicht mehr und die 465 007-3 schnitt eine schnelle
Weiche
auf, da diese bereits für den
Postzug
aus Frutigen eingelaufen war. Der Schaden an der Anlage war gross. Die
Lokomotive, die wegen der Nummer auf Schilthorn
getauft wurde, hatte wohl einen der vielen Tricks von James Bond benutzt,
denn wie um alles in der Welt sollten zwei Züge korrekt auf ein und
dasselbe
Gleis
zufahren können? Ab 2009 verkehrten die Re 465 wieder vermehrt in den Regioexpress. Die Rola konnten nun auch mit den Re 485 bespannt werden, da diese über ETCS verfügten und so die Re 465 mit der Dolmetschersteuerung frei stellten. So konnten die Re 465 wieder vermehrt mit den Einheitswagen III eingesetzt werden. Dadurch wurden wiederum ältere Re 420 frei und konnten für andere Aufgaben genutzt werden. Was wiederum die dort verwendeten Lokomotiven ersetzte.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ab 2009 die Re 465 vor
den
Rola,
und den
Regioexpress
zwischen Luzern und Bern eingesetzt wurden.
Doppeltraktionen
waren daher selten zusehen und wenn, dann kombinierte man oft eine
Re 420. Selbst
Gespanne mit
Re 425 waren
selten und die 18
Lokomotiven der Re 465 waren immer noch
begehrt. Einsätze vor
Intercitys
gab es jedoch nicht mehr, denn diese waren nun in der Hand der
Als 2013 die Sanierung der
Lokomotive Re 460 begann, war mehr oder
weniger klar, dass die Maschine der Lötschbergbahn mit ein paar Jahren
Verzögerung vor dem gleichen Problem stehen würde. Es war kein Problem der
Lokomotiven, sondern musste der Tatsache geschuldet werden, dass sich in
den letzten Jahren so viel getan hatte, dass 20 Jahre alte
Stromrichter
mit
GTO
schlicht nicht mehr gebaut wurden.
2014 wurden die ersten Re 465 nicht mehr in eigenen Diensten
eingesetzt. Die
Lokomotiven der Lötschbergbahn wurden als das
EVU
Railcare vermietet. Dort wurden die Lokomotiven mit einem neuen Anstrich
und speziellen Namen versehen. In der Folge bespannten die Maschinen die
Züge eines Grossverteilers, der als Besitzer von Railcare auch das
Personal stellte. Die Re 465 kamen daher wieder vermehrt auch auf anderen
Strecken und im
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