Neben- und Hilfsbetriebe |
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Auch bei dieser Lokomotive bestanden die Nebenbetriebe alleine aus
der Zugsheizung. Diese wurde bei allen
Lokomotiven
der Baureihe für eine
Spannung
von 1 000
Volt
ausgelegt. Damit entsprachen sie den Vorgaben, die für Bahnen mit einer
Spannung von 15 000 Volt in der
Fahrleitung
festgelegt wurden. Somit konnte die Lokomotive sämtliche
Reisezugwagen
in der Schweiz mit der notwendigen Energie versorgen.
Nur bei den vier
Prototypen
mit den Nummern 11 601 bis 11 604 wurde zusätzlich noch eine
Spannung
von 3 000
Volt
bereitgestellt. Diese Spannung wurde eigentlich nur bei Bahnen mit 3 000
Volt
Gleichstrom
verwendet. Gerade für Wagen aus diesen Bereichen war diese Spannung
vorhanden. Dabei wurde jedoch nicht Gleichstrom, sondern der auf dieser
Baureihe übliche
Wechselstrom
zur Verfügung gestellt.
Die 3000
Volt
der
Prototypen
wurden zum Heizen älterer nur mit
Widerständen
ausgerüsteten FS-Wagen benötigt. Daher konnte auch
Wechselstrom
verwendet werden. Bei den in Serie gebauten
Lokomotiven
verzichtete man hingegen auf den Einbau einer
Heizung
für 3000 Volt, da mit den vorhandenen Lokomotiven der Baureihe
Ae 6/6 durchaus genügend
Lokomotiven für die mit solchen Wagen organisierten Sonderzüge bereit
standen.
Die
Spannung
für die
Zugsheizung
wurde im Reguliertransformator abgenommen. Dazu stand eine zusätzliche
Spule
zur Verfügung. Bei den
Lokomotiven
mit den Nummern 11 601 bis 11 604 wurde eine
Anzapfung
für die Spannung von 1 000
Volt
in dieser Spule eingebaut. So konnten zwei unterschiedliche Spannungen
erzeugt werden. Bei den Lokomotiven der Serie konnte jedoch auf die
Anzapfung verzichtet werden.
Da die schweren internationalen
Reisezüge, die mit diesen
Lokomotiven
befördert werden sollten, einen hohen Heizstrom hervorrufen konnten,
musste dies bei der
Leistung
berücksichtigt werden. Zudem kamen immer mehr klimatisierte Wagen zum
Einsatz, die einen noch höheren Bedarf hatten. Daher legte man den
Strom bei der
Zugsheizung
auf einen Wert von 800
Ampère
fest. Auch hier stellte die Lokomotive damals einen neuen Spitzenwert
auf.
Diese Steckdosen entsprachen natürlich den genormten
Ausführungen. So konnten die Kabel von allen
Reisezugwagen
an dieser Steckdose eingesteckt werden. Für die Zugsheizung gab es eigentlich keine Absicherung. Trat in der Zugsheizung ein Kurzschluss auf, wurde der Heizhüpfer daher nicht ausgelöst. Vielmehr wurde jetzt die Lokomotive über den Hauptschalter ausgeschaltet.
Besonders beim Einschalten der
Lokomotive
musste daher diesem Umstand Rechnung getragen werden. Aber auch das
war keine Neuerung bei diesen Lokomotiven und entsprach daher dem
Standard.
Auf das Anbringen eines zusätzlichen
Heizkabels
konnte man verzichten, da überall auf dem Netz der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB in den grösseren
Bahnhöfen
spezielle
Hilfsheizkabel
bereit standen. Diese Lösung führte man in der Schweiz schon sehr früh
ein und so war das bei den hier vorgestellten
Lokomotiven
der Baureihe Re 6/6 keine besondere Neuheit. Sie sehen, dass hier
viele Bereiche dem üblichen Rahmen entsprachen.
Bei den
Prototypen
wurde unmittelbar daneben die zusätzliche Steckdose für 3 000
Volt
eingebaut. In der Regel war diese Steckdose für 3 000 Volt
spannungslos und musste bei Bedarf zusätzlich eingeschaltet werden.
Damit nicht aus Versehen die falsche Steckdose verwendet wurde, war
die Steckdose für 3 000 Volt zudem abgesperrt. Daher musste man die
Steckdose entsperren und den entsprechenden Heizhüpfer zu schalten.
Die Spannung von 220 Volt Wechselstrom wurde ab einer eigenen Spule im Reguliertransformator abge-nommen.
Damit konnten die
Hilfsbetriebe
galvanisch vom
Hochspannungsbereich
getrennt verwirklicht werden. Diesen
Transformator
wählte man, da er etwas leich-ter war, als der Leistungstransformator
mit zwei
Spulen. Abgesichert wurden die Hilfsbetriebe mit einer einfachen Sicherung. Diese Sicherung war in der Rückwand eines Führerstandes montiert worden und hatte bei all den verwendeten Schmelzsicherungen mit 600 Ampère den höchsten Wert.
Dadurch stand den
Hilfsbetrieben
eine
Leistung
von 132 000 VA zu Verfügung. Gerade hier war gegenüber den älteren
Lokomotiven
jedoch keine Erhöhung der Leistung erforderlich.
In der Folge werden wir uns einige Verbraucher der
Hilfsbetriebe
im Detail ansehen, denn trotz dem Namen, waren diese Einrichtungen für
die
Lokomotive
lebenswichtig. Das ging so weit, dass die Lokomotive nicht mehr
eingesetzt werden konnte, wenn die
Sicherung
der Hilfsbetriebe angesprochen hatte. Es gab daher keine
Rückfallebene. Damit die Ausfälle gering gehalten werden konnten,
waren die einzelnen Baugruppen zusätzlich abgesichert worden.
Beginnen wollen wir die Betrachtung bei den
Hilfsbetrieben
und den daran angeschlossenen Verbrauchern mit den
Kühlungen
der Bauteile des bekannten Traktionsstromkreises. Dieser Kühlung
musste besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, da sie schliesslich
auch die Hilfsbetriebe versorgte. Daher beginnen wir mit der Kühlung
der beiden
Transformatoren
und kommen dann zur Lüftung der Lokomotive.
Die
Transformatoren
waren mit speziellem
Transformatoröl
gekühlt worden. Dieses
Öl
übernahm dabei nicht nur die
Kühlung,
sondern verbesserte auch die
Isolation.
Damit konnte Gewicht eingespart werden. Gekühlt werden mussten dabei
die Wicklungen. Dabei wurde das diese
Wicklungen
umgebende Öl stark erwärmt und dieses wurde alleine durch die
geringere Dichte verdrängt, so dass kühleres Öl nachfliessen konnte.
Mit Hilfe einer
Ölpumpe
wurde das
Öl
im
Transformator
in künstliche Bewegung versetzt und einen Ölkühler zugeführt. Bei
einem Defekt konnten die Leitung zum Ölkühler jedoch abgeschlossen
werden. Bei den vier
Prototypen
war das jedoch beim Leistungstransformator nur möglich, wenn ein
Fenster des
Maschinenraumes
eingeschlagen wurde. Der Grund dafür lag in der Tatsache, dass hier
jeder Transformator einen eigenen Kreislauf besessen hatte.
Daher wurde bei den
Lokomotiven
der Serie ein gemeinsamer Kühlkreislauf verwirklicht. Dadurch konnte
eine
Ölpumpe
und ein Ölkühler eingespart werden, was sich jedoch beim Gewicht der
Maschine nicht gross auswirkte. Die Ölkühler, als auch die Fahrmotoren wurden mit Luft gekühlt. So entstand bei den Transformatoren eine indirekte Rückkühlung. Die Luft für die Kühlung wurde im Dachbereich durch die vorhandenen Mehrfachdüsengitter angesaugt.
Die in den Gittern enthaltenen
Filtermatten
reinigen die dank der grossen Höhe schon recht saubere Luft
zusätzlich. Der dahinter vorhandene Hohlraum beruhige zudem die
Kühlluft. Die Kühlluft wurde schliesslich durch die Ventilatoren beschleunigt den Fahrmoto-ren zugeführt und kühlte so auch die in diesen Kühlkanälen montierten Ölkühler. Jedes Drehgestell besass seinen eigenen Ventilator.
Dabei drückte nun der
Ventilator
die Luft zu den Motoren und Ölkühlern. Der Bereich des Unterdruckes
lag daher nur vor dem Ventilator und nicht im Bereich der zu kühlenden
Baugruppen. So entstand eine optimale
Kühlung
der Bauteile. Daneben wurden in den Luftkanälen aber auch andere Bauteile, die gekühlt werden mussten, eingebaut. Darunter befand sich auch der Maschinenraum. Da dort die Fenster nicht geöffnet werden konnten, musste er belüftet werden.
Daher wurde etwas
Kühlluft
von der
Ventilation
in den
Maschinenraum
abgeleitet. Dank der Lösung entstand ein Überdruck im Maschinenraum
und er blieb auch nach längerem Einsatz der
Lokomotive
sauber. Nachdem die Kühlluft auch die Fahrmotoren gekühlt und vom Schmutz befreit hatte, wurde sie im Bereich der Drehgestelle wieder ins Freie entlassen. Somit war es möglich, die Lokomotiven sauber zu halten und trotzdem eine optimal arbeitende Kühlung zu ermöglichen.
Besonders bei den, durch die hohe
Leistung
der
Lokomotive
bedingt, belasteten Baugruppen sicherlich ein Vorteil, der schon bei
der Baureihe Re 4/4 II
verwirklicht wurde.
Die drei vorhandenen Motoren der
Ventilation
besassen zwei Leistungsstufen. Bei tiefen Geschwindigkeiten und
geringer
Leistung
arbeiteten die
Ventilatoren
nur in der Stufe schwach, dadurch war die
Lokomotive
verhältnismässig leise bei einem Aufenthalt im
Bahnhof.
Wurde jedoch die sechste
Fahrstufe
erreicht, oder überstieg die Geschwindigkeit 30 km/h, schaltete die
Ventilation auf Stark um und die Ventilation arbeitete optimal.
Mit einem Druckknopf in jedem
Führerstand
konnte die
Ventilation
bei der still stehenden
Lokomotive
abgestellt werden. Dadurch liefen nur noch die
Ölpumpen.
Die Lüftung aktivierte sich mit verlegen des Richtungsschalter in eine
beliebige Fahrrichtung automatisch. Eine manuelle Umschaltung der
Ventilation von schwach auf stark, wie es sie bei der Baureihe
Ae 6/6 noch gab, war jedoch
nicht mehr möglich.
Die grössten Verbraucher an den
Hilfsbetrieben
waren die
Ventilation
und die damit verbundenen
Ölpumpen.
Die Motoren der
Ventilatoren
wurden daher ebenfalls mit
Schmelzsicherungen
abgesichert. Zur Kontrolle der
Sicherung
und des
Lastschalter
der Ölpumpen, wurde in jedem
Führerstand
eine rote Anzeige eingebaut. Diese Meldelampe leuchtete so lange, bis
die Ventilation mit voller
Leistung
arbeitete und die Pumpen liefen.
Wir kommen damit zu den weiteren Verbrauchern der
Hilfsbetriebe.
Von der benötigten
Leistung
her vermochten diese jedoch nur einen Teil zu stellen. Doch kommen wir
nun zum zweitgrössten Verbraucher, der an den Hilfsbetrieben
angeschlossen wurde. Dieser war so gross, dass auch er nicht mit
Schaltautomaten,
sondern mit einer
Schmelzsicherung
abgesichert wurde. Die Rede ist vom Motor für den
Kompressor.
Speziell beim
Kompressor
war jedoch, dass der Motor zusätzlich über einen
Schütz,
also über einen elektromagnetischen Schalter, angesteuert wurde. Dank
dem Schütz und dem zur Steuerung desselben vorhandenen
Druckschwankungsschalters
war gesichert, dass immer genug
Druckluft
vorhanden war. Zudem konnte der Kompressor auch eingeschaltet werden,
wenn gar keine Druckluft im System vorhanden war.
Diese Depotsteckdosen erlaubten es, dass die Hilfsbetriebe bei
kleineren
Revisionen
über den
Depotstrom
mit Energie versorgt wurden. Damit lief auch der
Kompressor
über diesen Anschluss.
Weiter waren die Anzeigen der
Fahrleitungsspannung
im
Führerstand
an den
Hilfsbetrieben
angeschlossen worden. Damit erfolgte die Anzeige der Spannung jedoch
erst, wenn die Lokomotive eingeschaltet war. Man musste daher immer
einen Einschaltversuch unternehmen um zu erkennen, ob die
Fahrleitung
die erforderliche
Spannung
führte. Diese Lösung hatte sich jedoch bei den
Lokomotiven
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB durchgesetzt.
Kommen wir zu den
Heizungen
bei den
Führerständen.
Zur Beheizung der
Frontscheiben
waren die Anschlüsse der Fensterheizung an den
Hilfsbetrieben
angeschlossen. Diese wurden durch die Heizung des
Führerraumes
ergänzt. Diese Heizung bestand dabei jedoch nur aus an der Rückwand
montierten Heizkörpern mit
Widerständen.
Weitere Komforteinrichtungen waren auf der
Lokomotive
jedoch nicht vorhanden.
Abschliessen werden wir die Betrachtung mit der Ladung der
Batterien.
Diese waren wichtig für die Steuerung und so sorgte man dafür, dass
diese im Betrieb durch die
Hilfsbetriebe
geladen und entlastet wurden. Damit das möglich war, wurde auf der
Lokomotive
ein
Batterieladegerät
eingebaut. Dieses war so ausgelegt worden, dass die Steuerung darüber
betrieben werden konnte und dass die Batterien geladen wurden.
Eine Besonderheit war, dass die Steuerung bei
Vielfachsteuerung
für sämtliche
Lokomotiven
ab der ersten Maschine erfolgte. Dadurch war das
Ladegerät
nur noch knapp in der Lage, die
Batterien
optimal zu laden. Aus diesem Grund wurde eine Beschränkung bei den
zugelassenen
Triebachsen
beschlossen.
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