Betriebseinsatz Re 482 Teil 1 |
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Stationiert wurden die ersten
Maschinen der Baureihe Re 482 in den
Depots Basel und Erstfeld. Wobei es
jedoch keine feste Zuteilung gab. Für das dort ansässige Personal hiess
diese jedoch, dass man auf den neuen Arbeitsgeräten geschult wird. Dazu
gehörte nicht nur das
Lokomotivpersonal, sondern auch das Personal der
Werkstätten. Schliesslich mussten auch diese Maschinen in den Unterhalt
und dann ist es sinnvoll, wenn die Arbeiter wissen, was defekt ist.
Basel setzte die Maschinen
vor allem vor den
Ölzügen nach Glattbrugg und nach Deutschland ein. Die
Dienstpläne waren so gestaltet worden, dass die Maschinen von Kork, das
nördlich von Offenburg liegt, bis in den Grossraum Zürich am Zug blieben.
Die freigestellten
Lokomotiven der Reihe Re 6/6 konnte man in anderen
Diensten gebrauchen. Wobei die neuen Maschinen auf den Rampen des Bözbergs
gefordert wurden. Ab Erstfeld fuhren die Maschinen zuerst mit Zügen des kombinierten Verkehrs nach Singen am Hohentwiel. Daher wurde zuerst das Personal der entsprechenden Gruppe geschult. Die Lokführer konnten in diesen Diensten wählen, ob sie die Re 482 nehmen wollen. Dank dem gebundenen Umlauf war klar, dass die Maschine mit dem gleichen Lokführer wieder nach Erstfeld kommen würde.
Bei der damit
geführten
Rola
wurde sogar die
Zugsammelschiene
der
Lokomotive bedient. Später kamen dann noch direkte Züge zwischen Basel und Erstfeld dazu. Insbesondere mit der zunehmenden Instruktion gab es auch Lokführer, die nicht nach Singen eingesetzt werden konnten.
Daher achtete man darauf, dass die Fahrten von
oder nach Basel von diesen Lokführern übernommen wurden. Bei diesen
Fahrten handelte es sich jedoch meistens um Überfuhren zum Austausch der
Lokomotiven.
Die Maschinen konnten auch
vereinzelt im
Schiebedienst am Gotthard beobachtet werden. Diese ab
Erstfeld anfallenden
Leistungen waren anfänglich nur zur Schulung des
Personals erlaubt, da die erforderlichen Testergebnisse noch nicht
ausgewertet waren. Scheinbar war der Laptop mit den Daten spurlos
verschwunden. Nur, wer während der Schulung erfährt, wie er es machen
muss, arbeitet für gewöhnlich anschliessend auch so.
Planmässige Dienste mit Re
482 über den Gotthard waren anfänglich nicht vorgesehen, sollten jedoch
kommen, da der Grossunterhalt für die neuen aus Deutschland kommenden
Maschinen in Bellinzona stattfinden sollte. Gewisse Arbeiten sollten aber
vom Hersteller in Deutschland ausgeführt werden. So wurden auch
Lokomotiven defekt von Bellinzona nach Kassel überführt und letztlich dort
repariert.
Im Betrieb stellten sich
schnell einige Mängel, die das freizügige einsetzen der
Lokomotiven
erschwerten, ein. So war bei der Maschine keine Überbrückung der
Zugsicherung möglich. Beim Einsatz als
Schiebelokomotive war das aber
zwingend nötig. Ein Umstand, der für die Lokführer nicht einfach zu
Verstehen war. Man hatte sich einfach daran gewöhnt, dass man das
Bremsventil abtrennen konnte und schon war die Zugsicherung deaktiviert.
Verkehrte die Re 482 nicht an
der Spitze des Zuges, musste man die
Zugsicherung ausschalten, sonst
knallte es beim erst besten Signal. Diese Regelung galt jedoch nicht bei
Vielfachsteuerung von
Lokomotiven dieser Baureihe, da dort nur der
vorderste
Führerstand aktiviert war. Jedoch kam diese Möglichkeit so
selten zur Anwendung, dass viele Lokführer der geschulten
Depots nicht
einmal mehr wussten, wie diese einzurichten ist. Ab dem 15. Dezember 2002 wurden die Lokomotiven Re 482 hauptsächlich in Deutschland auf der Strecke zwischen Köln und Basel eingesetzt. Dort lösten sie die BR 145 der Häfen- und Güterverkehr Köln (HGK) ab. Die HGK war der Partner, den man bis zum Aufbau einer eigenen Struktur in Deutschland, benötigte.
Es zeigte sich,
dass man in den Wettbewerb mit der Deutschen Bahn DB treten wollte und
dazu eigenes Personal in Deutschland benötigte. Da für den Verkehr aber noch zu wenige Maschinen vorhanden waren, kam es weiterhin zu einem Lokomotivwechsel in Basel. Somit wurden die Lokomotiven in Basel zusam-mengezogen und die letzten neuen Lokomotiven in der Zentralschweiz wanderten nach Basel.
Die neue Maschine der Schweizerischen Bundes-bahnen
SBB verkehrte in Deutschland. Die Aus-rüstung für die Schweiz wurde fortan
nicht mehr benötigt.
Wobei wirklich unglücklich
über diesen Umstand war das Personal in Erstfeld auch wieder nicht. In den
Bergen war man fremdem immer etwas reservierter, als im weltoffenen Basel.
Die neue
Lokomotive konnte es den Lokführern nicht recht machen. Was
billig ist, kann nur Schrott sein und diese dämliche
Sifa kann man
vergessen. Entweder konnte oder wollte man sich nicht an die neue
Lokomotive gewöhnen. Gut ausgesehen hatte sie ja, aber es gibt bessere
Sicherungssysteme.
Der Sommer 2003 brachte dann
viele Veränderungen. So tummelten sich in der Schweiz immer mehr BR 185
und in Deutschland verkehrten die ersten Re 482 ohne die Ausrüstung für
die Schweiz. Also ausgerüstet waren sie eigentlich schon, nur fehlten auf
dem Dach die beiden
Stromabnehmer für die Schweiz. Zudem erreichten immer
wieder Meldungen über neue Ziele in der grossen weiten Welt die Medien. Im Herbst des Jahres 2003 wurden wieder Lokomotiven der Baureihe Re 482 in Erstfeld sta-tioniert. Zwei Maschinen standen anfänglich noch für die Schulung der noch nicht auf dem neuen Arbeitsgerät instruierten Lokführer zur Verfügung.
Da diese
Schulungen schnell beendet werden konnten, standen die Maschinen vermehrt
im Einsatz. Oft konnten sie vor den
Aushubzügen nach Flüelen beobachtet
werden. Gerade im Anschlussgleis von Flüelen gab es aber eine besondere Regelung für den Mistbock. Die Züge abladen durfte man mit den Lokomotiven Re 482, da hatte niemand etwas dagegen. Ab und zu kam ein LKW auch etwas gar nahe, aber das war es auch schon.
Das laden von Zügen, war jedoch tabu. In diesem Punkt hatte die
Re
460 seinerzeit auch nicht besser abgeschnitten. Die
Umrichter benötigten
einfach zu viel Zeit, bis sie aufgesteuert waren. Dem Lokomotivpersonal stand jedoch auch eine Maschine zur „freien“ Verfügung. Sofern es die Lokomotivdienste erlaubten, konnte der Lokführer für seine Leistung eine Re 482 übernehmen.
Bedingung war, dass man auf der
Tour die ganze Zeit die gleiche
Lokomotive
hatte. So erreichte die neue Maschine mit diesen Ausflügen immer wieder
sonderbare Ziele irgendwo in der Schweiz. Mit dieser Regelung wurde jedoch
erreicht, dass das
Lokomotivpersonal seine Kundigkeit auf der Maschine durch
gelegentliche Fahrten erhalten konnte.
Es war klar, dass sich so
keine guten Kenntnisse der
Lokomotive ergaben. Das freiwillige Prinzip
funktionierte nur bedingt, einige Lokführer nutzen es schlicht nicht, und
andere standen da und das gewünschte Arbeitsgerät stand nicht bereit. Mit
anderen Worten meistens war es dann an den
Re 6/6 und den alten Böcken der
Baureihe Ae 6/6 die
Leistung zu fahren. Die Re 482 hatte wirklich einen
schweren Start im
Depot Erstfeld. Viele Dienste, bei denen eine Re 482 verwendet hätte werden können durften nicht genutzt werden, weil die Lokomotive auf den Strecken nicht zugelassen war. Noch war die Schiebelokomotive tabu.
Immer verlautete, dass die Ergebnisse der Versuche noch
nicht bereit waren. Einen grossen Lacher lies sich nicht vermeiden, als
durchsickerte, dass der Computer mit den Messergebnissen spurlos
verschwunden sei. Doch im Jahre 2003 fiel auch diese Beschränkung und es
ging an den Gotthard. Das Geschäft mit Werbelokomotiven, das bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB mit den Re 460 vor Jahren eingeführt wurde, machte auch vor den neuen Lokomotiven von SBB Cargo nicht halt. So verkehrte die Re 482 009-8 ab dem 19. September 2003 in einem wunderbaren weissen Anstrich. Sie machte als erste Lokomotive der Reihe Re 482 Werbung für den Güterkunden Holcim.
Wobei
weiss, sollte sie nicht lange bleiben, zumal die Maschinen von SBB
Cargo
nicht regelmässig eine Wäsche erhielten.
Zur 482 009-8 gesellte sich
noch die 482 028-8. Diese
Lokomotive machte Werbung für die Firma Chemoil
Logistics AG. Dazu wurde der Schriftzug
Cargo zu Gunsten der Anschrift
Chemoil entfernt. Dadurch änderte sich dank dem ebenfalls weissen
Schriftzug kaum etwas am Erscheinungsbild der Lokomotive. Die immer noch
als Maschine von SBB Cargo zu erkennen war. Dabei sollte es sich hier um
eine langfristige Werbung handeln.
Die Maschinen wurden jetzt
auch vermehrt als
Schiebelokomotive zwischen Erstfeld und Göschenen eingesetzt.
Natürlich nicht ohne dass einige Lokführer vorher beim
Schaltwärter und
bei der
Lokleitung um eine andere
Lokomotive bettelten. Wenn man es
vermeiden konnte, schob man mit der Re 482 keine Züge. In Erstfeld
Zugsicherung und
ZUB
262 ct ausschalten, Störungen abarbeiten, nach
Göschenen fahren und den Mist wieder einschalten und prüfen.
Wer Pech hatte, durfte so
innerhalb von wenigen Stunden die
Zugsicherung dreimal testen und dreimal
ausschalten. Unnötige Arbeit, die man gerne vermieden hätte. Auch
Lokführer die eigentlich noch recht gut auf die „Aldilok“ zu sprechen
waren, vermieden es, mit der
Lokomotive auch nur ansatzweise eine
Schiebelokomotive abzudecken. Da griff man lieber zur Baureihe
Ae 6/6, die immer
noch irgendwo im
Depot herumlungerte.
Es kam jedoch weiterhin zu
Einsätzen nach Basel und auch Singen. Gerade die
Leistungen nach Singen
waren bei den Lokführern beliebt und die
Lokleitung spielte frischfröhlich
mit. Bei diesen Leistungen war klar, dass der eingeteilte Lokführer mit
der Maschine wieder nach Hause kam. Pech oder wie es oft tönte Glück
hatten die, die nicht nach Singen fahren durften. Nach Basel wurde nur
gefahren, wenn die Nummern ausgetauscht werden mussten. Im Februar 2004 wurden zwei Lokomotiven der Baureihe Re 482 ins Tessin überführt. Sie dienten dem dortigen Personal zur Instruktion, bis genügend Re 484 zur Verfügung standen.
Hoch erfreut waren die Maccinisti ab der Maschine, die wirklich
nur Deutsch konnte. Der
Lautsprecher plärrte dem Maccinisti etwas von
Störung an den Kopf, die gelbe
Meldung sprach von Problemen und der
italienisch sprechende Lokführer verstand bekanntlich nur
Bahnhof. Wie froh war man, wenn dann ein Lokführer des Depots Erstfeld im Bahnhof herumspazierte. Wenn es dann mit der neuen Lokomotive wirklich über den grossen Berg ging, dann schaute man schon zu, dass der Maccinisti auf der Maccina zu einem Lokführer auf der Maschine wurde.
So standen zwei Re 482 tagelang im
Depot Chiasso, bis
ein Erstfelder nicht auf die
Lokomotive warten wollte und die beiden Neuen
in der Not
nahm.
Daher kam es in absehbarer
Zeit auch vermehrt zu Einsätzen der Re 482 im Tessin. Somit waren
mittlerweile in der Schweiz die Standorte Basel, Erstfeld und Bellinzona
auf der Re 482 geschult worden. Wobei die Re 482 in Bellinzona nur eine
Notlösung darstellte, der Grund für die Schulung war ein anderer, die
kommenden Re 484 sollten nach Italien eingesetzt werden. Wobei die Re 482
und Re 484 nur im warmen Büro identisch sind.
Nicht alle waren im Tessin
mit den Schulungen zufrieden, so weigerten sich Lokführer aus dem Tessin
eine Re 482 zu bedienen. Der Kommentar dabei war, dass sie auf der
Lokomotive nicht geschult seien. Man erkannte so schnell, dass es sich
offenbar um Kollegen handelte, die die Schulung auf der Re 484 genossen
hatten. Stand dann der Zug mit Re 482 bespannt im
Bahnhof Erstfeld, musste
der Lokführer von Erstfeld auf den
Schnellzug verzichten und mit den
beiden neuen Maschinen fahren. Mit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2004 wurden die Einsätze der Re 482 erneut geändert. Das neue Traktionskonzept am Gotthard wurde umgesetzt. Die „Aldilok“ wurde ab Köln über Offenburg bis nach Arth-Goldau eingesetzt. Dort wurde sie durch eine Re 10 ersetzt, welche den Zug über den Gotthard beförderte.
Da jedoch die
Lokomotiven weiterhin nach Erstfeld in den Unterhalt muss-ten, konnten sie
weiterhin in Erstfeld beobachtet werden. Am 13. Mai 2005 wurden von der Centralbahn Sonderzüge an das deutsche Turnfest in Berlin angeboten. Diese verkehrten ab Basel, Offenburg und Konstanz. Da das EVU dafür jedoch zu wenig Rollmaterial hatte, wurden bei SBB Cargo, die Re 482 014-8 und die Re 482 024-7 mit 15 Bpm51 von SBB Personenverkehr gemietet.
Damit
verkehrten erstmals Re 482 vor
Reisezügen und zeigten, dass es sich
eigentlich um eine Universallok han-delt.
Im Frühling des Jahres 2006
musste die Autobahn am Gotthard nach einem verhängnisvollen Steinschlag
längere Zeit gesperrt werden. Der dadurch auf der
Schiene ansteigende
Güterverkehr, führte dazu, dass man
Lokomotiven einsetzte, die gerade
verfügbar waren, wem diese effektiv gehörte war egal. So wurde die
482 014-8 an BLS
Cargo vermietet. Später ersetzte man diese mit der
Lokomotive Re 482 027-0.
Ein Stilllager der Re
482 004-9 wurde genutzt, um innerhalb von Deutschland den Samba-Express
für einen Anbieter von Köln nach Norddeich zu bespannen. So kam wieder
einmal eine eidgenössische
Lokomotive der Baureihe Re 482 vor einem
Reisezug zum Einsatz. Es muss jedoch erwähnt werden, dass solche Einsätze
in der Schweiz bisher noch nie durchgeführt wurden. Die Maschinen hatten
ihren grossen Auftritt in Deutschland.
Neben den Einsätzen der Re
482 mit den Zügen von der Schweiz nach Deutschland, wurde 2006 mit den
Lokomotiven Nr. 482 035 bis 482 049 auch ein Verkehr am Brenner gestartet.
Hier kam jedoch kein Personal der Schweizerischen Bundesbahnen SBB zum
Einsatz. Die Züge wurden durch
Lokomotivpersonal von TXL geführt und die
Maschinen sahen dabei die Schweiz nie. Im Gegenzug leisteten Lokführer der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB mit ihren eigenen
Lokomotiven den
TXL-Zügen am Gotthard Vorspann. Dabei kam es oft zu sonderbaren Situationen. Der Lokführer des Depots Erstfeld durfte natürlich sehr zur Freude seiner tessiner Kollegen in Bellinzona die gestrandete Re 482 nehmen, die sich irgendwie ins Tessin verlaufen hatte.
Damit fuhr er
vor den TXL-Zug, der mit einer BR 185 von MRCE bespannt war. Identische
Lokomotiven, die man eigentlich hätte in
Vielfachsteuerung nehmen können.
Wie oft es gemacht wurde, bleibt dabei im Dunkel der Nacht verborgen. Bereits im Jahre 2008 endete der Einsatz am Brenner wieder. Die Züge wurden wieder über den Gotthard geleitet. Diese Massnahme sollte den Überbestand beim Personal etwas lindern und so Arbeit generieren.
Dabei kamen die Re 482 hauptsächlich von Deutschland her bis
nach Arth-Goldau oder Erstfeld. Am Gotthard waren die Maschinen der
Baureihe Re 482 weiterhin nur selten anzutreffen. Südlich vom Gotthard
waren die Maschinen wirklich unbeliebt, sie konnte halt nur Deutsch
sprechen.
Weiter waren immer noch sehr viele Re 482 an andere
Unternehmen vermietet. Mit der Krise bei SBB
Cargo, die die Krise ablöste,
konnten zwar einige Verträge gekündigt werden, doch waren noch
Lokomotiven
oft in langfristigen Verträgen gebunden. Man stelle ich die Freude des
Lokführers vor, wenn er zwei Stunden auf seine Maschinen warten musste,
weil die beiden in Basel stehenden Re 482 vermietet waren.
Eine besondere Vereinbarung wurde für eine
Lokomotive
getroffen, welche nur an den Wochenenden an den „Bergland-Express“
vermietet wurde. Hier muss gesagt werden, auch wenn man meint, dass mit
Bergland die Schweiz gemeint war, ist das anders. Die Lokomotive der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB fuhr innerhalb von Deutschland mit einem
Personenzug. Jedoch bewies die Re 482 dabei erneut, dass es sich um eine
Universallokomotive handelte. Im Frühjahr 2009 tauchten die ersten Re 482 auch auf der SOB auf. Sie bespannten auf den Steilstrecken diverse mit Lokomotiven zu führende Züge. Der Grund lag beim Personal. Da das Lokomotivpersonal der SOB im Auftrag von SBB Cargo Güterzüge von Arth-Goldau nach Basel führte, musste es auch auf der Re 482 kundig sein.
Die notwendigen Kenntnisse
wurden dem Personal in Samstagern übermittelt, weshalb dort eine
Loko-motive dieses Typs benötigt wurde. Anfang Juni wurde die Lokomotive Re 482 039-5 zusammen mit der 482 028-8 im Rangierbahnhof Limmattal beobachtet. Die beiden Maschinen von SBB Cargo waren mit Versuchsfahrten beschäftigt.
Dabei
wurden nicht die Re 482 den Versuchen unterzogen, sondern die Re
460 110-0. Diese musste zeigen, ob der optimierte
Schleuderschutz
Verbesserungen bringt. Damit die
Schienen an dem schönen Tag nass waren,
war ein
Steuerwagen Bt EC eingereiht, der Wasser auf die Schienen träufelte.
Die Re 482 simulierten während dessen zusätzliche Last
mit der
elektrischen
Bremse. Auf die
Lokomotiven von SBB
Cargo griff man
zurück, weil diese über eine leistungsfähige elektrische Bremse verfügten
und die Anzeige der
Bremskraft in Kilonewton erfolgte. Dadurch konnte die
Bremskraft und somit die simulierte Last genau eingestellt werden. Bei
Versuchen ein grosser Vorteil, obwohl das dort stationierte Personal nicht
mit der Lokomotive arbeiten durfte.
Wieder einmal vor einem
Reisezug eingesetzt wurde die
Re 482 036-1. Die
Lokomotive bespannte in Deutschland am 06. September
2009 einen aus belgischen Corailwagen bestehenden Sonderzug an eine
Demonstration in Berlin. Dort wurde gegen die Atomkraft und den damit
anfallenden Sondermüll protestiert. Blöd war eigentlich nur, dass die
Deutsche Bahn DB ihre Züge durchaus durch
Strom aus Atomkraftwerken
befördern lies.
Mit dem
Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wurden die
Dienstpläne für die
Lokomotiven neu erstellt. Bei den Lokomotiven der
Baureihe Re 482 zeigte sich dabei kein gutes Bild. Von den 50 Maschinen,
die man besass, wurden nur 29 in Dienstplänen geführt. Pläne, die oft nur
sehr kurze Einsatzzeiten hatten. Daher verwundert es nicht, dass 15
Maschinen an andere
EVU in Deutschland vermietet wurden. Obwohl es bei den Lokomotiven schlecht aussah. In Deutschland hatte man sehr grosse Probleme mit dem Personal. Man benötigte für die Leistungen Lokführer. Die entsprechenden Inserate schaltete man nicht nur in Zeitungen, sondern man missbrauchte die Lokomo-tiven.
So trugen die
Lokomotiven
Re 482 011, 045 und
049 dieses Inserat. Die Maschinen suchten dabei Lokführer, beziehungsweise
Rangierlokführer. Wer sich die Werbung genau ansah, bemerkte dabei, dass
die Stellen für Deutschland waren. Später wurde die 482 009-8 auch noch
dazu missbraucht. Der neue Fahrplan ab Dezember 2011 brachte erneut geänderte Dienste für die Lokomotiven der Reihe Re 482. Die Leistungen, bei denen die Lokomotiven in die Schweiz kamen, wurden wieder seltener.
Der bisher in Arth-Goldau durchgeführte Lokwechsel wurde wieder nach Basel
verlegt. Durch die Änderung wurden weniger
Lokomotiven benötigt. So konnte
man vermeiden, dass Maschinen aus der Miete benötigt wurden.
Das Personal war damit nicht besonders glücklich. Besonders dann nicht,
wenn die
Lokomotive fehlte und man auf die Motoren warten musste. Immer
wieder war zu hören, dass man den Lokomotiven eigentlich die
Stromabnehmer
für die Schweiz entfernen könnte, denn schliesslich würden sie sowieso
nicht im Schweizer Modus verkehren. Das wäre jedoch nicht gut gewesen,
denn verzweifelte Lokführer können überzeugend sein. Die
Re 10 wird dann
schnell zur doppelten Re 482.
Nachdem die
Lokomotiven mit
Tatzlagerantrieb während
zehn Jahren die Schweiz unsicher machten, rührte sich
Widerstand. Im Sommer 2012 gab
Infrastruktur schliesslich eine neue Weisung über den Einsatz von
Lokomotiven heraus. Darin war geregelt, dass Maschinen mit Baujahr nach
1999 nur noch Strecken der Klasse D befahren dürfen. Die
Zulassung zur
Zugreihe R blieb jedoch auf diesen Strecken erhalten. Obwohl die hohen Achslasten als Begründung genannt wurden, war klar, dass damit die Lokomotiven mit Tatzlagerantrieb gemeint waren. Schliesslich war die Re 460 nicht viel leichter, als die Baureihe Re 482.
Nach 1999 wurden
zudem nur noch
Lokomotiven mit
Tatzlagerantrieb verkauft. Er war billig
und das zählte. Die
EVU kümmerten sich einen Scheissdeck um die
Infrastruktur, es musste schlicht billig sein. Anlässlich eines Updates der Software auf den Maschinen der Baugruppe TRAXX AC2 mussten Mitte Februar 2013 Versuchsfahrten auf der Nordrampe des Lötschberg angestellt werden. Dabei ging es um die Funktion der Vielfachsteuerung unter den diversen Lokomotiven.
Beteiligt waren daher
185 527 von Alpha Trains, die Re 486 503 der BLS, die Re 482 047 von SBB
Cargo beziehungsweise TXL und die Re 485 019 der BLS. Erprobt wurde die Re
482 047, da sie die einzige TRAXX AC2 im Zug war. Konnten sich, die Re 482 trotz all den Vorbehalten bisher doch recht gut halten, sollte sich das im Jahre 2013 ändern.
Erstmals geriet eine Re 482
in die Schlagzeilen. So rangierte die Re 482 030-4 am Abend des 07. März
2013 in Grosskorbetha (D). Ein Vorgang, der eigentlich nicht abnormal war,
denn überall rangiert man in
Bahnhöfen. Dazu gibt es Vorschriften und
Signale, die beachtet werden mussten.
Der Lokführer brachte sein Arbeitsgerät jedoch nicht rechtzeitig zum
Stehen so dass die
Lokomotive in einen mit Benzin beladenen
Kesselwagen
prallte. Die Re 482 stützte dabei um und der fehlbare Lokführer verletzte
sich. Zum Glück entstand kein Feuer. Die Schweiz hatte bekanntlich schon
die entsprechenden Erfahrungen machen können. Die Re 482 wurde jedoch
schwer beschädigt und musste wieder in Stand gestellt werden. Es blieb nachher wieder ruhiger um die Lokomotivene von SBB Cargo International. Die Maschinen wurden ab Basel in Richtung Norden eingesetzt und waren in der Schweiz immer seltener zu Gast. Ab dem Sommer 2016 waren diese so oder so nahezu unmöglich, denn auch nach all den Jahren, wurde auf den Lokomotive der Baureihe Re 482 das Sicherungssystem ETCS nicht eingerichtet.
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