Steuerung des Triebwagens |
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Triebfahrzeuge
benötigen in der Regel eine Steuerung. Diese stellt Funktionen bereit, die
vom Schaltzustand unabhängig funktionieren müssen. Diese Bereiche sind
umfangreich und umfassen neben Sicherungs- und Schutzfunktionen auch über
für den Betrieb wichtige Funktionen. Als Beispiel kann erwähnt werden,
dass ein Signal, beziehungsweise ein Befehl benötigt wurde, um den
Stromabnehmer
zu heben und um den
Hauptschalter
einzuschalten.
Damit diese Steuerung funktionsfähig war, musste sie eine eigene
Spannung
haben. Diese sollte nach Möglichkeit vom Schaltzustand des Fahrzeuges
unabhängig funktionieren. Damit das überhaupt möglich war, musste für
diesen
Stromkreis
der Steuerung eine eigene Spannungsquelle geschaffen werden. Dazu
verwendete man
Batterien.
Diese konnten jedoch grundsätzlich nur mit
Gleichstrom
betrieben werden.
Auch hier wurde darauf geachtet, dass nicht zu viele spezielle
Ersatzteile benötigt wurden. Das hatte daher direkte Auswirkungen auf die
Spannung
und das verwendete
Stromsystem.
Selbst die zur Versorgung verwendeten
Batterien
wurden von den vorherigen Generationen übernommen. Somit war das System
auf einer Spannung von 36
Volt
Gleichstrom
aufgebaut worden. Ein in der Schweiz üblicher Wert für die Versorgung der
Steuerung.
Somit hatte der
Triebwagen
insgesamt vier
Blei-batterien
der international genormten
Bauart
er-halten. Gerade bei den Triebwagen mit den Num-mern 746 bis 748 war das
bei einem Einsatz in Italien wichtig. Da bei den vorher abgelieferten Triebwagen die Zugänglichkeit der Batterien nicht gut war, wählte man hier einen anderen besser zugänglichen Einbauort. So wurden immer zwei Batterien in der Mitte des Kastens auf der rechten Seite in einem Batterie-kasten untergebracht.
Dieser
Batteriekasten erlaubte dank dem speziellen Deckel, dass
die schweren
Batterien
leicht mit Hebegeräten ausgewechselt werden konnten.
Mit Hilfe der
Batterien
konnte der
Triebwagen
eingeschaltet werden. Die dabei vorhandene Belastung war recht hoch, so
dass die Batterien innerhalb von rund 90 Minuten entladen wurden. Damit
das im Betrieb nicht passierte, wurden die Batterien nach dem Einschalten
automatisch wieder geladen und so auf den nächsten Einsatz vorbereitet.
Damit war gesichert, dass immer optimal geladene Batterien vorhanden
waren.
Die von den
Hilfsbetrieben
versorgte
Umformergruppe
übernahm jedoch nicht nur die Ladung der
Batterien.
Vielmehr wurde die Steuerung nun ab dem
Umformer
mit
Spannung
versorgt. Damit die Batterien geladen wurden, lag die Spannung etwas über
jener der Batterie. Jedoch war die
Leistung
des Umformers nur ausreichend um die Steuerung zu versorgen und die
Batterien mit einem kleinen
Strom
zu laden. Wurden Schaltungen vorgenommen, sprang oft die Batterie wieder
ein.
Wie eng diese Bereiche verbunden waren, zeigt nur schon die Tatsache auf, dass sämtliche Befehle, die vom Lokführer erteilt wurden, über die Steuerung ausgeführt wurden.
Dabei waren die Bedienelemente eigentlich nur einfache Schal-ter,
die den Stromfluss zuliessen oder unterbrachen.
Das bedeutete, dass bei vielen Funktionen elektrische Signale
verwendet wurden. Notwendig wurde dieser Schritt, weil man das ganze
Fahrzeug von den beiden an den Enden montierten
Führerständen
aus bedienen musste. Elektrische Leitungen waren einfacher über das
Gelenk
zu führen, als mechanische Wellen. Durch diesen Aufbau waren eigentlich
automatisch schon alle Funktionen so ausgelegt worden, dass eine
Fernsteuerung
kein Problem war.
Ein wichtiger Punkt der Steuerung war die Überwachung der
Funktionen. Insbesondere die Absicherung der Baugruppen wurde mit
Relais
vorgenommen. Deren Funktion wurde jedoch mit der Steuerung verwirklicht.
Bei einem Defekt hatte daher ein angesprochenes Relais hatte daher mehr
oder weniger grosse Auswirkungen auf das Fahrzeug. Schwere Schäden führten
letztlich dazu, dass der
Hauptschalter
ausgeschaltet wurde.
Es lag dann am Personal die Störung anhand der Meldungen an den
Relais
herauszufinden und die entsprechenden Massnahmen vorzunehmen. Es war daher
kein
Diagnosesystem
im herkömmlichen Sinn vorhanden. Ein angesprochenes Relais zeigte das
anhand einer Meldeklappe. Was wo und wie defekt war, musste das
Lokomotivpersonal
selber herausfinden. Meistens unter der fachkundigen Anleitung der
Reisenden.
Ein Punkt, der auch berücksichtigt werden musste. Zudem wurden
neben den
Relais
auch die
Absperrhähne
der pneumatischen Anlage im entsprechenden Schrank montiert. So war alles
beisammen. Gerade die Schaltautomaten und die Absperrhähne waren bei den Triebfahrzeugen wichtige Bauteile. Deren Position musste daher dem Personal bekannt sein.
Wurden die Bauteile zentral angeordnet, war die Fehlersuche
wesentlich einfacher, als wenn man das ganze Fahrzeug nach den
entsprechenden Schaltungen absuchen musste. Ein Punkt, der auch die
Schulung auf einem
Triebfahrzeug
wesentlich vereinfachte und so Kosten senkte. Auch an der Steuerung angeschlossen war die Beleuchtung des Triebwagens. Dazu gehörten neben den Lampen in den Abteilen und den Führerständen natürlich auch die Lampen der Dienst-beleuchtung.
Gerade die einzelnen Lampen in den Abteilen mussten auch leuchten,
wenn der
Triebwagen
ausgeschaltet wurde. Schliess-lich sollten die Reisenden nicht in den
dunklen Abteilen sitzen, wenn die Fahrrichtung gewechselt wurde. Etwas genauer ansehen müssen wir uns die Stirnbeleuchtung. Diese wurde, wie das in der Schweiz üblich war, in Form eines A ausgeführt.
Unten kamen über den
Puffern
die schon bei den Nummern 741 bis 743 verwendeten grossen
Scheinwerfer
zum Einbau. Diese gaben jedoch nur ein schwaches Licht, so dass am Tag
meistens mit
Volllicht
gefahren werden musste, damit die
Be-leuchtung
noch erkannt werden konnte.
Die
Scheinwerfer
verhinderten, dass die Lampen unten rot zeigen konnten. Das war besonders
beim
Zugschlusssignal ein Problem. Damit dieses
Signalbild
gezeigt werden konnte, war über der linken unteren Lampe eine zusätzliche
rote Lampe für das übliche Schlusssignal eingebaut worden. Dabei kam eine
recht grosse Lampe zur Anwendung. Diese Lösung war neu, denn bisher
verzichtete man bei der BLS-Gruppe
auf diese Lampe.
Für die restlichen damals noch erforderlichen
Signalbilder
verwendete man, wie bei den schweizerischen Bundesbahnen SBB die
entsprechenden farbigen Vorstecktafeln. Jedoch wurde die Signalisation mit
der entsprechend gefärbten Lampe, wie das bei den
Staatsbahnen
üblich war, bei der BLS-Gruppe
nicht umgesetzt. Gerade die
Scheinwerfer
verhinderten diese Lösung. So war der
Triebwagen
jedoch in der Lage alle gültigen Signalbilder zu zeigen.
Die weiteren Funktionen der Steuerung werden wir mit der Bedienung
kennen lernen. Dort lernen wir automatisch auch deren Funktion kennen und
können uns so ein etwas besseres Bild machen. Jedoch gab es bei der
Steuerung noch einen Punkt, den wir uns genauer ansehen müssen. Dabei war
eigentlich auf dem
Triebwagen
alles identisch, jedoch wurden die Befehle nicht mehr auf dem Fahrzeug
erteilt. Eine Bedienung auf dem Fahrzeug war daher nicht mehr nötig.
Besonders war jedoch nicht die Lösung, sondern die Tatsache, dass
bei der BLS-Gruppe
eine solche eingebaut wurde. Da die Endmontage in Spiez und somit bei der
BLS erfolgte, war nicht der Hersteller schuld. Für die Vielfachsteuerung waren die notwendige Steuerleitung und die Speiseleitung vorhanden. Beide Leitungen wurden am Stossbalken in Steck-dosen, beziehungsweise Luftschläuchen angeboten.
Das notwendige Kabel zur
Verbindung
wurde im
Triebwagen
mitgeführt, so dass man die
Vielfachsteuerung
überall einrichten konnte. Während die Ver-bindung der Fahrzeuge
eingerichtet wurde, mussten die Triebwagen jedoch ausgeschaltet sein. Eingebaut wurde das System SAAS. Dieses System erlaubte, wie schon erwähnt die Fernsteuerung eines weiteren gleichen Triebwagens. Auch die Kombination mit den älteren Modellen mit den Nummern 741 bis 743 wäre theoretisch möglich gewesen.
Die
Fernsteuerung
ab
Steuerwagen
ging insofern nicht, weil man noch keine passenden Steuerwagen besass. Die
einzigen vorhandenen Modelle waren für ein anderes
Triebfahrzeug
ausgelegt worden.
Ein Problem war die Kombination jedoch auch bei den
Triebwagen
mit den Nummern 746 bis 748 und den Modellen mit den Nummern 749 und 750.
Von der Steuerung her waren sie identisch. Da letztere jedoch zwei
Fahrstufen
mehr besassen, durften diese letzten beiden Stufen bei der
Vielfachsteuerung
nicht genutzt werden. Damit diese Stufen nicht aus Versehen geschaltet
werden konnten, wurden diese im
Steuerkontroller
blockiert.
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