Neben- und Hilfsbetriebe |
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Die elektrische Ausrüstung des
Motorwagens
bestand nicht nur aus dem
Stromkreis
für die
Fahrmotoren.
Auch andere Funktionen mussten damit versorgt werden. Diese wurden in die
Neben- und Hilfsbetriebe aufgeteilt. Der Unterschied bestand darin, dass
ein Bereich auf dem Fahrzeug genutzt wurde und dass der andere
Kreis
auch an die
Anhängelast
abgegeben wurde. Dabei kommen wir nun zu einem Teil, der sehr spannend
ist.
Aufmerksame Leser haben vielleicht schon andere Baureihen
betrachtet und trafen dort auch auf diese beiden Bereiche. Ob die
gewählten Bezeichnungen korrekt sind, fragte sich niemand. Genau diese
Frage stellt sich hier. Als diese drei
Motorwagen
gebaut wurden, gab es solche Einrichtungen schlicht noch nicht. Daher
waren auch noch keine Normen und Regeln vorhanden. Aus den hier gemachten
Erfahrungen, kamen diese dann zur Anwendung.
Wir beginnen mit dem Teil, der auch für die
Anhängelast
genutzt wurde. Er wurde als
Nebenbetriebe
bezeichnet. Dabei war die Idee durchaus bekannt. Schon bei den
Dampfmaschinen
wurden die angehängten
Reisezugwagen
von der
Lokomotive
mit Energie versorgt. Dazu nutzte man den Dampf aus dem
Kessel
und führte diesen durch eine Leitung. Bei einem elektrischen
Motorwagen
gab es keinen Dampf mehr. Es musste eine andere Lösung her.
Um die
Nebenbetriebe
zu betrachten, müssen wir nicht bis zur
Fahrleitung
zurück kehren. Es reicht, wenn wir wieder bei der
Wicklung
im
Transformator
beginnen. Dort wurde eine weitere
Anzapfung
vorgesehen. Diese hatte eine
Spannung
von 300
Volt
erhalten. Wobei dieser Wert auch nur als Richtlinie angesehen werden
konnte. Der maximal abrufbare
Strom an diesem Anschluss war bei
100
Ampère
angesetzt worden. Durchaus ein ansehnlicher Wert.
Mehr gab es nicht mehr. Ein Schaltelement in Form eines
Hüpfers
sorgte dafür, dass diese Leitung geschaltet werden konnte. Durch die
Schaltung war es möglich, dass Leitungen ohne Gefahr verbunden werden
konnten. Die Anlage hatte durchaus die
Leistung,
dass der Arbeiter bei einem Überschlag schwer verletzt werden konnte.
Zudem nutzte man den Teil auch nur während kalten Tagen, denn damit
sollten die Wagen geheizt werden. Auf dem Fahrzeug selber wurde diese Spannung für die Versorgung der Heizkörper in den Abteilen be-nutzt. Dort konnte deren Leistung nur in sehr gering-em Mass verändert werden. Mit anderen Worten, die Widerstände heizten voll, oder gar nicht.
Eine Regelung der Temperatur war auch nicht vor-handen und so
konnte es in den Räumen sehr heiss werden. Oft wurden dann Fenster
geöffnet und so wieder etwas gekühlt. Diese elektrische Heizung des Fahrgastraumen war so neu, wie der Motorwagen und daher wusste auch noch niemand, dass eine Regelung nötig ist. Mit an-deren Worten, bei der Bestimmung der Heizleistung wurden die Werte der bis jetzt sehr oft verbauten Dampfheizung genommen.
Dort gab es auch nur die Lösung mit Ein und Aus, denn der Dampf
floss durch die Leitung und kam so zu den Heizkörpern, wo er die Wärme
abgab. Eine Regelung des Durchflusses fand auch nicht statt.
Die
Widerstände
konnten jedoch die Wärme deutlich besser abgeben, als das bei den
Radiatoren der mit Dampf betriebenen Lösung der Fall war. Wobei so richtig
heiss wurde es im Abteil auch nicht. Die Türen, die sich zu den offenen
Plattformen
befanden, sorgten dafür, dass sehr viel Wärme in die Umwelt entlassen
wurde und es so im Abteil wieder abkühlte. Man regulierte daher mit der
entweichenden Wärme die
Heizung.
Diese neuartige
Heizung
der Abteile des
Motorwagens
wurde auch für die Erwärmung der beiden
Führerstände
genutzt. Die dort mögliche Regelung entsprach den Abteilen. Jedoch wirkte
sich die
Leistung
dort nicht so sehr aus, da durch die Türe in der
Front
auch viel kühle Luft in den
Führerraum
gelangen sollte. Das funktionierte so gut, dass es in diesem Bereich nicht
so richtig warm werden sollte. Ein Problem, dass noch viele Jahre nicht
gelöst werden konnte.
Neu
war auch, dass diese Leitung zu den beiden
Stossbalken
geführt wurde. Dort endete sie unter dem rechten
Puffer
in einer speziellen Steckdose. Auf der anderen Seite war ein Kabel
montiert worden. Dieses wurde, sofern es nicht benutzt wurde, in einer
Blinddose gehalten. Sowohl Kabel, als auch der Stecker, entsprachen der
später verwendeten
Zugsheizung.
Somit hatten die
Motorwagen
bereits eine solche Einrichtung erhalten.
Wir können davon ausgehen, dass dieses elektrische
Zugsheizung
durchaus im Sinne der BLS war. Für die neue gebaute
Bergstrecke
benötigte man zusätzliche Wagen. Diese hätten so weiterhin ab dem Fahrzeug
geheizt werden können. Bei der im Versuch befahren Strecke gab es schlicht
noch keine
Personenwagen,
die damit erwärmt werden konnten. Die
Dampfheizung
dieser Wagen, bot der
Motor-wagen
schlicht nicht mehr an.
Dem aufmerksamen Leser ist sicher aufgefallen, dass der Wert bei
der
Zugsheizung
mit 300
Volt
gegenüber den heutigen Lösungen sehr gering war. Es gab schlicht noch
keine Erfahrungen mit einer solchen Einrichtung. Die BLS sollte dann
zeigen, dass die mögliche
Leistung
bei dieser
Spannung
zu gering war. Bei den drei hier beschriebenen
Motorwagen
kann man jedoch davon ausgehen, dass in den ersten Jahren die
Heizkabel
nicht benutzt wurden.
Wir können damit zum zweiten Teil wechseln. Dieser wurde für
Funktionen auf dem Fahrzeug genutzt. Damit diese unterschieden werden
konnten, wurde jetzt von den
Hilfsbetrieben
gesprochen. Es waren zwei unterschiedliche
Stromkreise,
die nicht der Traktion dienten. Aus diesem Grund werden diese Bereich oft
auch zusammen genannt. Dies ist nicht ganz korrekt, wie wir gleich sehen
werden. Doch auch jetzt starten wir beim
Transformator.
Für die
Hilfsbetriebe
war eine zweite
Anzapfung
vorhanden. Diese konnte nicht geschaltet werden und daher stand die hier
abgegebene
Spannung
von rund 220
Volt
immer zu Verfügung. Dabei war dieser Wert nicht so zufällig. In den damals
bereits vorhandenen Netzen der Städte wurde diese Spannung bei den
Endnutzern verwendet. Die dort bereits damals verwendeten Elemente,
konnten hier zum Teil auch verwendet werden. Das galt auch für die Sicherung, die in der Zuleitung ver-baut wurde. Sie diente der Begrenzung des maximal hier fliessenden Stromes. Dieser war recht hoch, so dass man Schmelzsicherung verwendete, die repariert wer-den konnten.
Eine Lösung, die sich nur bei hohen
Strömen lohnte und daher
zusätzlich noch bei den grossen Nutzern ver-wendet wurde. Diese dienten in
erster Linie der
Kühl-ung,
die wir uns ansehen müssen. Bevor wir jedoch dazu kommen, muss noch erwähnt werden, dass die bei später gebauten Fahrzeugen vor-handene Depotsteckdose hier nicht vorhanden war.
Erst die Erfahrungen mit den hier vorgestellten Fahr-zeugen zeigte
die Notwendigkeit um das Fahrzeug auch ohne
Fahrleitung
zu prüfen. Der Name
Depotstrom
kam daher nicht von ungefähr, denn genau dort sollte so der Unterhalt am
Fahrzeug erleichtert werden.
Bei einen neu gebauten
Motorwagen
machte man sich noch keine grossen Gedanken zum Thema Unterhalt. Damit war
auch bei den
Hilfsbetrieben
alles so neu, dass die später geltenden Regeln erst mit diesen Fahrzeugen
geschaffen wurden. Da hier auch Teile aus dem entstehenden Landesnetz
benutzt werden konnten, nutzte man diese auch. Das sorgte dafür, dass
diese
Spannung
in der Schweiz nicht mehr verändert werden sollte. Wir beginnen die Betrachtung mit den zu kühlenden Bau-teilen. Dazu gehörten der Transformator und die beiden Fahrmotoren. Diese schweren Bauteile mussten leichter werden und sollten trotzdem die erforderliche Leistung erbringen.
Das war jedoch nur möglich, wenn die Leitungen aus Kupfer dünner
ausgeführt wurden. Der
Strom,
der nun durch diese geführt wurde, war jedoch so hoch, dass das Metall zu
heiss werden konnte. Die Probleme in diesem Fall waren nicht minder, als bei einer Dampflokomotive. Diese konnte in dem Fall explo-dieren. Der Motorwagen reagierte zwar nicht so heftig, aber die heissen Leiter konnten die Isolation in Brand setzen. Dank dem Kasten mit Holzgerüst, brannte das Fahrzeug nach kurzer Zeit lichterloh. Die Folge davon war klar, der Motorwagen war schlicht nicht mehr zu retten. Deshalb war die Kühlung wichtig. Wenn wir dem Weg der Spannung folgen, kommen wir auch jetzt wieder zum unter dem Boden montierten Transformator. Dessen Wicklungen wurden mit Isolationen aus Stoff umwickelt.
Damit konnte dieses Material die Wärme gut aufnehmen und an die
Umwelt abgeben. Da das Bauteil zum Schutz in einem Gehäuse eingebaut
wurde, war diese Umgebung jedoch begrenzt. Jedoch gelangte so die erwärmte
Luft dank thermischen Effekten ans Gehäuse.
An den kühlen Metallen, wurde die Luft wieder gekühlt und konnte
bei der
Spule
wieder die Wärme aufnehmen. Ein
Kühlung,
die sehr gut funktionierte und die bisher schlicht keine
Spannung
von den
Hilfsbetrieben
benötigte. Auch die nötige Abkühlung des Bleches erfolgte durch den
Fahrtwind und nicht durch einen künstlichen Luftstrom. Mit anderen Worten,
die Hilfsbetriebe waren hier nicht beteiligt. Anders sah es jedoch bei den beiden Fahrmotoren aus. Hier musste eine aktivere Kühlung umgesetzt werden. Jedem Motor wurde ein Ventilator zugewiesen.
Dieser wurde durch einen an den
Hilfsbetrieben
ange-schlossenen Motor angetrieben und er war ebenfalls unter dem
Wagenboden eingebaut worden. Damit konnte im Kasten der Platz für Kanäle
vermieden werden. Es gab wirklich kaum technische Bereiche. Die für die Kühlung des Fahrmotors benötigte Luft wurde von der Ventilation unter dem Fahrzeug angezogen. Ein feines Gitter in der Zuleitung verhinderte, dass grössere Objekte in die Kühlungen gelangen konnten. Das galt je-doch nicht für den feinen Bremsstaub.
Dieser wurde zusammen mit der Luft im
Ventilator
be-schleunigt und anschliessend durch den
Fahrmotor
ge-presst. Dort wurde die Wärme aufgenommen und mit der Luft ins Freie
entlassen. Angeschlossen wurden die beiden Ventilatoren nicht di-rekt. Sie konnten auch durch das Personal ausgeschaltet werden.
Wann jedoch die
Kühlung
der
Fahrmotoren
anzuwenden war, wurde nicht durch die Steuerung geregelt. Eine Lösung, die
so kaum mehr umgesetzt werden sollte. Warum das so war, erfahren wir, wenn
wir den Einsatz dieser drei
Motorwagen
ansehen. Noch sind wir bei den
Hilfsbetrieben
und da gab es noch weitere Verbraucher.
Um die auf dem Fahrzeug benötigte
Druckluft
zu erzeugen, musste der
Kompressor
mit Energie versorgt werden. Dabei wurde dessen Motor über die
Hilfsbetriebe
versorgt. Er besass zudem eine eigene
Sicherung
und ein Schaltelement in Form eines
Schützes.
Dieser wurde von der Steuerung, oder vom
Lokomotivpersonal
geschaltet und so die Druckluft wieder ergänzt. Eine einfache Sache, die
aber auch von den Hilfsbetrieben versorgt werden musste. Noch einfacher waren jedoch die Teile angeschlossen worden, die nicht über einen Motor verfügten. Dazu ge-hörte die im Führerstand eins eingebaute Ölwärmeplatte. Ein Widerstand erwärmte diese so, dass das Schmiermittel aufgeheizt wurde.
Dabei reichte die
Leistung
jedoch nicht aus um dieses zu überhitzen. Jedoch war das
Öl
so flüssiger und konnte durch das Personal leichter verarbeitet werden.
Nötig war sie, weil die
Feuerbüchse
fehlte. Besonders war die von den Hilfsbetrieben versorgte An-zeige. Diese war in jedem Führerstand vorhanden. An einem Instrument konnte so der gewünschte Wert abgelesen werden. Speziell war das nur, wenn die Skala genauer angesehen wurde.
Dort wurde die
Fahrleitungsspannung
angezeigt. Möglich war das, weil man ja in der Versorgung eine feste
Über-setzung
gewählt hatte und so genau wusste, was für ein Wert vorhanden war.
Damit haben wir die
Hilfsbetriebe
beinahe abgeschlossen. Noch fehlt uns aber ein Verbraucher mit Motor.
Dieser wurde als einziger direkt und ohne Schaltelement angeschlossen. Mit
anderen Worten, wenn der
Motorwagen
eingeschaltet wurde, nahm der Motor seine Arbeit auf und er kam erst
wieder in den Stillstand, wenn das Fahrzeug ausgeschaltet wurde. Eine
Lösung, die zeigt, wie dringlich dieser Nutzer effektiv war.
Es handelte sich dabei um die
Umformergruppe
des
Motorwagens.
Diese wurde vom Motor in Bewegung versetzt. An dessen Welle war ein
Generator
angeschlossen worden. Dieser wiederum erzeugte eine
Gleichspannung,
die für die
Beleuchtung
und die Steuerung benötigt wurde. Eine Lösung, die zwar bisher nicht
angewendet wurde, aber der Aufbau solcher
Umformer
kannte man bereits, denn so begann der Betrieb mit
Wechselstrom.
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