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Traktionsstromkreis Typ I |
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Der
Traktionsstromkreis der
Lokomotive stellt auch gleich den Wechsel von der SLM
als Mechaniker zu den drei Firmen, die sich für den elektrischen Teil
verantwortlich zeigten, dar. Wurden bisher alle Lokomotiven der Baureihe
Ae 4/7 nahezu identisch gebaut, kommen wir nun zu den Unterschieden der
Elektriker und somit zu den Unterschieden bei den Maschinen. Diese wurden
daher von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB in drei Typen unterteilt. |
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| Typ I BBC |
Typ II MFO |
Typ III SAAS |
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Diese Unterteilung war lediglich zur Identifizierung nötig und konnte
meistens auf den Hersteller zugeschnitten werden. So kam es, dass es bei
den Ae 4/7 die Typen I (BBC), II (MFO) und III (SAAS) gab. Den
Traktionsstromkreis werden wir daher getrennt ansehen. Wobei so gross, wie
man meinen könnte, waren die Unterschiede jedoch nicht. Das führt leider
zu Doppelspurigkeiten, die aber wegen der Übersicht in Kauf genommen
werden müssen.
Einige der Maschinen wurden bei der Maschinenfabrik Oerli-kon (MFO)
montiert. Das war speziell, stellte die MFO doch später auch den Typ II
her. Die MFO montierte aber beim Typ I Teile, die von der BBC geliefert
wurden. Die Maschinen des Typs I, erhielten die Nummern 10 901 bis 10 916, 10 919 bis 10 938, 10 952 bis 10 972, 11 003 bis 11 008 und 11 018 bis 11 027. Sie erkennen, dass sich darunter auch die beiden Prototypen befunden hatten.
Die
etwas zerteilte Aufteilung der Nummern hing von der Auf-tragserteilung und
den drei Elektrikern ab. Daher diese auf-wändige Auflistung der Nummern,
denn man konnte hier nicht einfach eine Nummerngruppe wählen. Die Übertragung der Fahrleitungsspannung war immer ein heikles Thema. Die ersten Lokomotiven bekundeten bei hohen Geschwindigkeiten Probleme mit dem Kontakt.
In diesem Zusammenhang vermutete man den Zusammenhang beim kurzen
Abstand der Bügel. Auch deren Konstruktion war sehr aufwendig und
kompliziert, so dass die Schweizerischen Bundesbahnen SBB sich eine
Verbesserung der Situation wünschten.
Aus diesem Grund wurden die beiden
Prototypen
nicht mehr mit den herkömmlichen
Stromabnehmern
ausgerüstet. Es kamen wesentlich einfacher konstruierte Bügel zur
Anwendung. Diese als Stangenstromabnehmer bezeichneten Modelle waren von
der
Bauart
«Simplon». Dabei wurde die Stange mittels eines Hebels mit Hilfe der
Druckluft
angehoben. Dieser Vorgang dauerte, bis die am Ende montierte einfache
Schleifleiste den
Fahrdraht
berührte.
Gesenkt wurde dieser Stangenstromabnehmer alleine durch die
Schwerkraft. Somit mussten hier nicht die üblichen
Federn
angewendet werden. Auch die Anzahl der verbauten
Gelenke
konnte deutlich reduziert werden. Weiterer Nebeneffekt war der bessere
Kontakt, so dass trotz der einfachen
Schleifleiste nur noch mit einem Bügel am
Fahrdraht
gefahren werden konnte. Dabei galt jedoch, dass dieser nur gezogen werden
durfte.
Trotz der Vorteile dieses
Stromabnehmers
konnte er sich nicht durchsetzen. Die Lage des
Schleifstückes
veränderte sich je nach Lage des
Fahrdrahtes,
damit stimmten die Abstände des Fahrdrahtes nicht mehr. In der Folge kam
es zu
Entgleisungen
des Stromabnehmers. Eine weitere Verwendung dieses vom bekannten und bei
Trambahnen verwendeten
Lyrastromabnehmer
abgeleiteten Stangenstromabnehmer wurde daher aus Betracht gezogen.
In
der Folge konnte die
Hubfeder
ihre Kraft entfalten und der Bügel wurde gehoben. Dieser Vorgang erfolgte,
bis der Bügel den
Fahrdraht
erreichte oder durchgestreckt war. Der Kontakt mit dem Fahrdraht wurde mit einfachen Schleifleisten aus Alu-minium bewerkstelligt. Damit mussten auch diese Lokomotiven bei der Fahrt beide Stromabnehmer an den Fahrdraht anlegen.
Nur
bei einer Störung durfte mit einem Bügel gefahren werden. Wobei es dann
immer wieder Probleme mit dem Kontakt gab. Jedoch war das selten der Fall,
so dass es kaum zu diesen Problemen gekommen wäre.
Gesenkt wurde der Bügel mit Hilfe der
Senkfeder.
Diese überlagerte die Kraft der
Hubfeder
in dem Moment, wenn die
Druckluft
aus dem
Zylinder
entlassen wurde. Dadurch wurde der Bügel nach unten gerissen und senkte
sich. Durch die Kraft der Senkfeder war nun gesichert, dass der
Stromabnehmer
diese Lage beibehielt, was bei einer defekten
Lokomotive ein wichtiger Punkt war, denn so hob sich der
Bügel nicht durch den Fahrtwind.
Die
von den
Stromabnehmern
auf das Dach der
Lokomotive übertragene
Fahrleitungsspannung
wurde dort in eine orange eingefärbte
Dachleitung
übertragen. Diese Dachleitung konnte geteilt werden und besass zwei
Trennmesser,
die dazu gedacht waren, einen defekten Stromabnehmer von der restlichen
Dachleitung zu trennen. Bedient wurden diese Trennmesser aus dem
Maschinenraum
heraus und somit aus sicherer Distanz.
An
der
Dachleitung
angeschlossen war neben dem
Hauptschalter
der
Lokomotive auch ein
Erdungsschalter.
Dieser Schalter verband die Dachleitung, aber auch die restliche Leitung
der Hochspannung mit der Erde. Dadurch konnte allenfalls in diese
induzierte
Fahrleitungsspannung
keine Gefährdung mehr darstellen. Der Schalter durfte jedoch nur bedient
werden, wenn die
Stromabnehmer
gesenkt waren. Daher war der Bedienhebel in der Luftleitung der Bügel
gefangen.
Die
bei den älteren
Lokomotiven
noch vorhandene
Blitzschutzspule war nahezu wirkungslos. Daher wurde sie hier nicht
mehr eingebaut. Trotzdem musste die elektrische Ausrüstung vor einem
Blitzschlag geschützt werden. An Stelle der Spule wurde nun ein
Überspannungsableiter
verwendet. Stieg die
Spannung
zu hoch an, reichte die Isolationstrecke nicht mehr und es kam zum
Lichtbogen.
In der Folge schaltete die Maschine aus.
Die
Probleme der ersten Maschinen mit den
Strömen
bei
Kurzschlüssen
konnten eliminiert werden. In Fall eines Kurzschlusses wurde der
Hauptschalter
mit Hilfe eines
Blockierrelais
am Ausschalten gehindert. Daher musste der
Speisepunkt
auslösen. Um den Hauptschalter einzuschalten, wurde Druckluft be-nötigt. Mit Hilfe einer Spule wurde der Schalter bewegt und durch die Druckluft die Kontakte geschlossen. Damit wurde gleichzeitig die Haltespule aktiviert und der Schalter blieb eingeschaltet.
Fiel diese ab, schaltete der
Hauptschalter
wieder aus. Da er jedoch auch ohne
Druckluft
eingeschaltet werden soll-te, war eine Bedienung des Schalters mit einem
speziellen Schlüssel auch von Hand möglich.
Da der Transformator das grösste und schwerste Bauteil der elektrischen Ausrüstung war, konnte dieser nicht mehr in der Mitte der Lokomotive aufgestellt werden.
Um
trotzdem eine gute Abstützung zu erhalten, wurde er hinter dem
Führerstand
I und somit über dem
Laufdreh-gestell
eingebaut. Das bedingte jedoch auf dem Dach eine zweite
Dachleitung,
die nach dem
Hauptschalter
bis zur Durchführung in den
Maschinenraum
führte.
Damit gelangte die
Spannung
durch das Dach in den
Transformator.
Dieser war als
Spartransformator
aufgebaut wurden und in der
Spule
waren mehrere
Anzapfungen
vorhanden. So konnten dort unterschiedliche Spannungen abgegriffen werden.
Damit jedoch ein
Strom
fliessen konnte, musste die
Fahrleitungsspannung
mit der Erde verbunden werden. Dazu wurde die
Wicklung
des Transformators an deren anderem Ende mit dem Gehäuse verbunden.
Damit der
Strom
nun nicht über die
Lager
der
Achsen
zur Erde abfloss, wurden bei den vier
Triebachsen
unterschiedlich lange
Erdungsbürsten
eingebaut. Damit war eine sichere
Verbindung
zur Erde vorhanden, es entstand ein geschlossener
Stromkreis
und es konnte Energie auf die
Lokomotive übertragen werden. Der Strom floss über die
Bürsten,
weil der
Widerstand
in den Lagern wegen dem Ölfilm zu gross war.
Der
Transformator
hatte für die Versorgung der
Fahrmotoren
lediglich sieben
Anzapfungen
mit
Spannungen
zwischen 104 und 505
Volt
erhalten. Diese wurden bei den Modellen des Typs I mit dem
Stufenschalter
der
Lokomotive verbunden. Um die im
Pflichtenheft
geforderten 21
Fahrstufen
zu erreichen, musste die BBC diese Spannungen aufteilen. Dazu wurde neben
dem Flachbahnstufenschalter auch ein Hilfstransformator verwendet.
Beim Hilfstransformator handelte es sich um ein vollwertiges Modell mit
zwei galvanisch getrennten
Spulen.
Dabei wurde eine
Wicklung
in den
Stromkreis
zu den
Fahrmotoren
eingebaut. Die zweite Spule besass beim
Transformator
eine eigene
Anzapfung.
Durch die Umpolung dieser Spule mit der Hilfe von
Lastschaltern
konnte in der anderen Wicklung eine Erhöhung oder Reduktion der effektiven
Spannung
erreicht werden.
Der
Hilfstransformator erhöhte oder verringerte die
Spannung
der
Anzapfung
jeweils um 20
Volt.
Die
Fahrstufen
1 bis 3 waren alle an der Anzapfung mit der tiefsten Spannung
angeschlossen. Vom
Transformator
kam also bei allen drei Fahrstufen eine Spannung von 104 Volt. Bei der
Fahrstufe eins, reduzierte der Hilfstransformator diese Spannung um 20
Volt, was für die erste Stufe 84 Volt ergab. Die dritte Stufe hatte dann
eine Spannung von 124 Volt.
Wir
könnten nun diese Schritte für jede
Anzapfung
wiederholen. Damit ergeben sich aus den sieben Anzapfungen 21
Fahrstufen,
die in nahezu identischen Schritten geschaltet werden konnten. Wobei die
oberste Fahrstufe bei den
Fahrmotoren
eine
Spannung
von 525
Volt
erzeugte. Es gelang somit mit diesem Hilfstransformator die Spannung der
obersten Anzapfung zu erhöhen. Ein Nebeneffekt, der bei der Konstruktion
berücksichtigt werden musste.
Während dem Schaltvorgang wurde ein
Überschaltwiderstand
eingeschaltet und so ein nahezu ruckloses Schalten der einzelnen
Fahrstufen
ermöglicht. Dabei dauerte der Schaltvorgang pro Stufe etwa eine Sekunde. Die Schaltungen im Zusammenhang mit dem Stufenschalter wurden mit Hüpfern bewerkstelligt. Diese wurden jedoch nicht so bezeichnet. Es handelte sich somit um die benötigten drei Funkenlöschschalter dieser Konstruktion.
Erst damit konnten die Schaltungen mit diesem
Stufenschalter
bewerkstelligt werden. Jeder dieser Schalter war so ausgelegt worden, dass
er die volle
Leistung
ohne Schaden abschalten konnte. Wobei dies in der Regel nicht er-folgte. Die nun regulierbare Spannung wurde anschliessend über die Trennhüpfer mit den Wendeschaltern und den Fahrmotoren verbunden. Dieser Wendeschalter übernahm für einen Fahrmotor die Umpolungen zur Änderung der Dreh-richtung und damit der Fahrrichtung der Lokomotive.
Diese Schaltungen wurden vom
Führerstand
aus elektropneumatisch betätigt. Die vier
Wendeschalter
wurden jedoch durch eine durchgehende Welle von einem einzigen
Antrieb
gesteuert. Ein defekter Fahrmotor konnte durch abheben der Kontakte am Wende-schalter elektrisch abgetrennt werden. Damit verlor diese Lokomotive lediglich einen Viertel der Leistung, was nicht viel war, im Vergleich zu anderen Maschinen der damaligen Zeit.
Eine Umpolung der
Fahrmotoren
für den elektrischen Bremsbetrieb gab es jedoch nicht, so dass die vier
Wendeschalter
lediglich die Fahrrichtung verändern konnten.
Alle
Lokomotiven vom Typ I erhielten 16-poligen Einphasen-Seriemotoren.
Diese Motoren hatten sich schon bei den früheren Lokomotiven der
Schweiz-erischen Bundesbahnen SBB bewährt und wurden bereits kurz nach
deren Einführung zu den üblichen Motoren für Lokomotiven unter
Wechselstrom.
Innerhalb der Serie I unterschieden sie sich jedoch bei der
Leistung,
was klar auf die rasante Entwicklung dieser
Fahrmotoren
zurückzuführen ist.
Die
vier
Fahrmotoren
hatten bei den Nummern 10 901 bis 10 916 eine
Stundenleistung
von insgesamt 2 800 PS oder 2 061 kW erhalten. Die restlichen
Lokomotiven hatten dann leicht leistungsfähigere Motoren
erhalten, so dass die Stundenleistung am
Rad
auf insgesamt 3 120 PS oder 2 296 kW anstieg. Dabei muss erwähnt werden,
dass diese Steigerung der
Leistung
nur erfolgte, weil diese im gleichen Gehäuse eingebaut werden konnte.
Die
Anfahrzugkraft
lag bei allen
Lokomotiven bei 196 kN. Die
Leistungsgrenze
wurde, wie im
Pflichtenheft
gefordert, bei 65 km/h erreicht. Dabei war noch eine
Zugkraft
von 127 kN vorhanden. Die höhere
Leistung
der zweiten Generation
Fahrmotoren
wirkte sich dahingehend aus, dass die Zugkraft im oberen Bereich nicht so
stark einsackte, wie bei den ersten ausgelieferten Maschinen. Daher galten
für alle Lokomotiven der Reihe Ae 4/7 die gleichen Werte.
Wegen des leichten
Stufenschalters
und wegen dem Verzicht auf eine
elektrische
Bremse wurden die von der BBC gebauten
Lokomotiven vom Typ I mit einem Gewicht von 118 Tonnen
zu den leichtesten Maschinen der Baureihe Ae 4/7. Die
Achslasten
bei den
Triebachsen
lagen bei 19.3 Tonnen und bei den
Laufachsen
galten Werte von 13.6 Tonnen. Somit kann man der Firma BBC für diese
Lokomotiven ein gutes Zeugnis ausstellen.
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