Steuerung der Lokomotive |
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Bei der Steuerung der
Lokomotive gab es zu den elektrischen Modellen einen
grossen Unterschied. Zwar wurde auch hier für dieses
Stromnetz
Gleichstrom
verwendet. Jedoch lag dessen
Spannung
deutlich höher. So wurden die
Diesellokomotiven
mit einem Netz versehen, das über eine Spannung von 144
Volt
verfügte. Diese etwas komische Spannung muss daher erklärt werden, denn in
der Schweiz waren sonst immer 36 Volt verwendet worden. Da
Gleichstrom
nicht transformiert werden konnte, musste die Batteriespannung in der Höhe
ungefähr der
Spannung
des
Generators
entsprechen. Dieser arbeitete mit einer Spannung von 150
Volt.
Mit dieser Spannung mussten die
Batterien
geladen werden. Da diese mit etwas höherer Spannung zu erfolgen hatte und
weil die Ladediode einen kleinen Abfall bei der Spannung hatte, passte
dieser Wert recht gut zum Generator. Zur Sicherstellung der Spannung für die Steuerung dienten bei stillstehendem Dieselmotor die einge-bauten Batterien. Bei dieser Lokomotive verwen-dete man jedoch die gleichen Bleibatterien, wie man sie bei den elektrischen Lokomotiven hatte. Diese hatten eine vorgegebene
Spannung
von 18
Volt.
Schaltete man nun acht solche
Batterien
in Reihe erhielt man eine Spannung von 144 Volt und somit diesen komischen
Wert. Man konnte bei dieser Lokomotive nicht den gleichen Platz wie bei den elektrischen Modellen verwenden. Bei der Diesellokomotive wurde dort der Tank montiert. Daher verstaute man diese acht
Batterien
in der unter dem
Führerhaus
montierten Konsole. Damit für die Wartung ein Zugang möglich war, wurde
dieses
Batteriefach mit einem Deckel versehen. Bei geöffnetem Deckel
konnten die Batterien auch aus dem Fach gehoben werden. Die
Batterien
versorgten die Steuerung mit der notwendigen Energie. Damit sie wieder
geladen werden konnten, musste mindestens ein
Diesel-motor
laufen. Damit dies jedoch erfolgen konnte, musste dieser zuerst gestartet
werden. Dazu wurden ebenfalls diese Batterien benötigt. Sie versorgten
beim Startvorgang den
Generator
mit Energie, der so zum Motor wurde und damit den Dieselmotor in Bewegung
versetzte. Bedingt durch den Aufbau des
Dieselmotors
startete dieser. Erst wenn dieser ruhig lief und der Startvorgang
abgeschlossen wurde, schaltete der
Generator
um und begann Energie abzugeben. Damit setzte nun auch der Ladevorgang
über die Ladediode ein. Die
Batterien
wurden wieder geladen und so für den nächsten Start vorbereitet. Damit
versorgte nun der Hauptgenerator die Steuerung mit der notwendigen
Spannung. Speziell war, dass die Batterien in diesen Aufbau auch überladen werden konnten. Daher war ein Ladeschutz vorhanden. Lag dabei die Spannung unter 120 Volt, wurden gewisse Funktionen, wie zum Beispiel die Scheibenheizung, ausgeschaltet. Die Störung wurde dabei mit einer roten
Lampe angezeigt, denn entladene
Batterien
waren bei einer
Diesellokomotive
wirklich ein Problem, denn sie konnten nur vom
Dieselmotor
geladen werden. Stieg die Spannung der Ladung jedoch auf einen Wert von über 150 Volt verhinderte ein Relais, dass der Erregergenerator weiterhin mit Spannung versorgt wurde. Dadurch fand keine Erregung mehr statt und die Diesellokomotive konnte keine Zugkraft mehr aufbauen. Sie sehen, dass der Schutz der
Batterien
sehr wichtig war. Ein Umstand, der bei elek-trischen Modellen nicht so
umfangreich gelöst wurde, weil man dort die Batterien leicht laden konnte.
Natürlich wurde von der Steuerung nicht nur die Ladung der Batterien überwacht. Die Schutzschalter waren auch an anderen Geräten eingebaut worden. Hier nun alle Punkte aufzuführen, wäre etwas langwierig. Daher nehme ich nur ein paar wichtige
Funktionen als Muster für die Überwachung. Be-ginnen werde ich dabei mit
den Elementen, die auch bei den elektrischen
Lokomotiven vorhanden waren und die hier nicht anders
gelöst wurden. Bevor ich jedoch damit beginne muss erwähnt
werden, dass die Steuerung selber nicht so umfangreich aufgebaut wurde,
wie bei den elektrischen
Lokomotiven. Bei einer
Diesellokomotive
konnte man auf die Schutzeinrichtungen zum Schutz vor den hohen
Spannungen
im
Fahrdraht
verzichtet. Einzig die ungewohnte Spannung bei der Steuerung, bot ein
gewisses Risiko. Trotzdem mussten die entsprechenden
Schutzrelais
eingebaut werden. Jeder Fahrmotor verfügte mit einem Trennhüpfer über einen schnellen Schalter, der auch hohe Leistungen beherrschte. Dabei wurden die Ströme zu den Fahrmotoren überwacht. Stieg deren Stärke über den eingestellten
Wert, sprach das
Relais
an und bewirkte, dass bei der
Lokomotive die
Trenn-hüpfer
geöffnet wurden. Die
Zugkraft
fiel damit aus. Da sich das Relais wieder zurückstellte, konnte die
Zugkraft wieder erhöht werden. Eine Meldeklappe im Relais zeigte dem Personal den ausge-lösten Zustand an. Im Betrieb wurde das erste Ansprechen des Relais nicht weiter beachtet, denn solche Situationen traten gerade im Rangierdienst immer wieder auf. Erfolgte die Auslösung jedoch kurz
nacheinander, mussten die
Relais
kontrolliert werden. Dabei wurde anhand der Melde-klappe die Ursache
ermittelt. Schliesslich lag es beim Personal, wie die Störung behoben
wurde. Auch der Dieselmotor war von der Steuerung überwacht. Dieser arbeitete jedoch zu einem grossen Teil autonom. Das heisst, auch wenn die Trennhüpfer geöffnet wurden, blieb der Dieselmotor in Betrieb. So wurde verhindert, dass dieser
unmittelbar nach Volllast ab-gestellt wurde. Jedoch gab es auch für den
Motor gefährliche Situationen. Die Überwachung dieser Funktionen oblag
natür-lich der Steuerung. Sank der Druck im Kreislauf des Kühlwassers unter den Wert von 0.4 bar, wurde der Dieselmotor abgestellt, weil ein Relais die Einspritzpumpen sperrte. Den gleichen Effekt war zu erwarten, wenn
der Druck im Kreislauf des
Schmiermittels
unter 1
bar
sank. Speziell bei die-sen beiden Überwachungen war, dass sie während dem
Start-vorgang nicht überwacht waren. Schliesslich baute sich der Druck ja
erst nach dem Anlassen auf. Steig die Temperatur des
Kühlwassers
auf über 90°C an, wurde der
Dieselmotor
mit Hilfe des
Relais
ausgeschaltet. Im Gegensatz zur Überwachung des Druckes in den
Flüssigkeiten, war es nun jedoch nicht mehr möglich den Motor
einzuschalten. Das Relais verhinderte die Versuche bis die Temperatur des
Kühlwassers unter den kritischen Wert gesunken war. Erst jetzt war wieder
ein gefahrloser Betrieb möglich und der Motor konnte gestartet werden. Mit den vorgestellten Schutzfunktionen
haben wir die wichtigsten Aufgaben der Steuerung bereits kennen gelernt.
Die weiteren
Relais
hatten ähnliche Aufgaben. Wobei jetzt gesagt werden muss, dass wirklich
nur die vorgestellten Probleme bei den Flüssigkeiten zum Ausschalten des
Dieselmotors
führten. Alle anderen Störungen führten nur dazu, dass die Speisung des
Erregergenerators unterbrochen wurde. Der Dieselmotor wechselte daraufhin
in den Leerlauf. 1954 als diese
Lokomotiven ausgeliefert wurden, waren die
Triebfahrzeuge
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB mit
Sicherheitssteuerung
und
Zugsicherung
ausgerüstet. Auch wenn das noch nicht für alle Baureihen galt, die neuen
Lokomotiven wurden damit ausgerüstet. Daher konnte man erwarten, dass man
auch bei den neusten
Diesellokomotiven
diese beiden
Sicherheitseinrichtungen
einbauen würde. Jedoch war das nicht der Fall. Die
Maschinen erhielten weder eine
Zugsicherung
noch eine
Sicherheitssteuerung.
Im
Rangierdienst
erachtete man diese Einrichtungen eher als hinderlich. Wie wir heute
wissen, wird im Rangierdienst die Zugsicherung sogar überbrückt. Daher
wurde diese von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB nicht gefordert und
somit nicht eingebaut. Das wäre kein Mangel gewesen, wenn die
Lokomotive nicht auch auf der Strecke verkehren sollte. Damit kommen wir bereits zum letzten Punkt
der Steuerung. Eigentlich handelt es sich dabei nicht um eine Einrichtung,
die direkt mit der Steuerung zusammenhängt. Jedoch wurde sie bei den
elektrischen
Lokomotiven grundsätzlich an der Steuerung angeschlossen.
Daher wurde auch bei der Baureihe Bm 6/6 die
Beleuchtung
an der Steuerung angeschlossen. Das hatte hier zur Folge, dass auch bei
der Beleuchtung 150
Volt
vorhanden waren. Mit einfachen Schaltern versehen waren
dabei die
Beleuchtungen
im
Führerstand.
Diese umfassten die
Instrumente,
die Anzeige der Geschwindigkeit und die Deckenlampen zur Beleuchtung des
Führerraumes.
Sie konnten vom Personal, wie die Lampen in den
Vorbauten
und Schränken, individuell eingestellt werden. Wobei die Beleuchtung der
Instrumente und Manometer von der
Dienstbeleuchtung
der
Lokomotive abhängig waren. Damit kommen wir zu den Lampen der Dienstbe-leuchtung. Auf beiden Seiten wurden jeweils drei Lampen in der Form eines A angeordnet. Dabei wurden die beiden unteren Lampen über den Puffern auf der Lokomotivbrücke aufgesteckt. Der Platz für die obere Lampe fand man auf
dem
Vorbau.
Auch dort wurde die Lampe aufgesteckt und konnte daher bei einem Defekt
leicht entfernt werden. Das
Signalbild
entsprach damit den elek-trischen
Lokomotiven. Die verwendeten Lampen besassen weisse Glüh-birnen für eine Spannung von 150 Volt. Sie ent-sprachen den Lampen, die für die Beleuchtung des Führerstandes verwendet wurden. Daher mussten nicht zu viele Ersatzlampen mitgeführt werden. Ein Umstand, der sich natürlich bei knappem
Be-stand auswirkte, denn notfalls konnte auch die Glühbirne im
Führerstand
entnommen werden. Das Personal musste dann im Dunkeln arbeiten. Die farbigen
Signalbilder,
wie die rote Schlussleuchte wurden mit Vorsteckgläsern verwirklicht. Dabei
war speziell, dass die obere Lampe, dass das bei den anderen
Lokomotiven verwendete zusätzliche Signal für die
Fahrberechtigung nicht vorhanden war. Von der
Rangierplattform
her konnte das rote Glas leicht gesteckt werden. Mit den Lampen konnten
daher sämtliche für Züge gültigen Signalbilder erstellt werden. Zusätzlich waren jedoch auch die
Vorsteckgläser für den
Rangierdienst
vorhanden. Diese bestanden aus weissen und blauen Scheiben für die unteren
Lampen. Dabei wurde die blaue Scheibe auf der Seite des Lokführers
aufgesteckt, was bei der Bm 6/6 durchaus unterschiedlich sein konnte.
Meistens wurde die Seite auf den aktuellen
Bahnhof
abgestimmt. Bei dieser Baureihe war die Bedienseite nicht so wichtig, da
diese jederzeit gewechselt werden konnte.
Die
Scheibe mit dem weissen V, die in der Schweiz die Vorwärtsrichtung angab,
wurde auf der entsprechenden Seite oben eingesteckt. Bei keiner anderen
Rangierlokomotive
der Schweiz-erischen Bundesbahnen SBB war dieses V so wichtig, wie bei der
hier vorgestellten Maschine. Durch den symmetrischen Aufbau war diese
Richtung wirklich nur noch an der Tafel zu erkennen und nicht anhand der
Lokomotive. Wir haben mit der Steuerung und der
Beleuchtung
die
Lokomotive komplett aufgebaut. Damit können wir diese auf
die Waage stellen und so die Gewichte bestimmen. Dabei gilt, dass
Diesellokomotiven
in der Regel mit halbvollen
Tanks
gewogen werden. Wobei die 3000 Liter
Diesel
bei sechs
Triebachsen
pro
Achse
lediglich 500 Kilogramm ausmachten. Daher konnte man diese Toleranz
schlicht vernachlässigen. Die vier
Prototypen
erhielten dabei
Achslasten
von 17.5 Tonnen. Unterschiede zwischen den
Achsen
gab es jedoch nicht. Damit erreichten diese
Lokomotiven ein Gesamtgewicht von 105 Tonnen. Auf die
Baugruppen aufgeteilt ergab das 73 Tonnen für den mechanischen Teil mit
Dieselmotoren.
Der elektrische Teil hatte ein Gewicht von 28 Tonnen. Die Differenz zu den
105 Tonnen Gesamtgewicht, entfielen auf die Betriebsmittel. Bei den in Serie gebauten
Lokomotiven erhöhte sich die
Achslast
leicht. So wurden hier bei allen sechs Achsen Lasten von 17.7 Tonnen
angegeben. Das ergab ein Gewicht von 106.2 Tonnen. Das leicht höhere
Gewicht entfiel hier auf den mechanischen Teil mit der etwas breiteren
Lokomotivbrücke
und den zusätzlichen
Schalldämpfer
auf dem Dach. Trotzdem war die Maschine sehr leicht und konnte nach der
Streckenklasse
B2 verkehren.
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