Betriebseinsatz Teil 1 |
|||
Navigation durch das Thema | |||
Mit dem
Fahrplanwechsel
im Dezember 2004 wurde der Verkehr in Italien von SBB
Cargo
übernommen. Dabei bestand aber das Problem, dass für die Re 474 immer noch
keine
Zulassung
in Italien vorhanden war. Auch bei der Reihe
Re 484 aus dem Hause
Bombardier sah es nicht besser aus. Es fehlten schlicht die erforderlichen
Maschinen und daher mussten andere Exemplare mit Zulassung für Italien
gesucht werden.
Wegen dem knappen Bestand erfolgte dies vorerst nur mit
vereinzelten
Leistungen,
denn die systema-tische Umstellung konnte erst mit den eigenen Mo-dellen
erfolgen. Anfangs des Jahres 2005 konnten die vorhandenen Lokomotiven der Reihe Re 474 zur Schulung des Personals abgezogen werden. Dazu waren vorerst die Ausbildner und einige wenige auserwählte Lokführer vorgesehen.
Diese mussten selber mit dem neuen Fahrzeug ver-traut sein, denn
nur so konnte die eigentlichen Schulungen zügig durchgeführt werden. An
den
Leistungen
für die eigene
Lokomotive fehlten aber die Züge.
Erst im Mai desselben Jahres kamen die ersten
Lokomotiven der Reihe Re 474 nach Bellinzona, wo die
Schulung mit dem betroffenen Personal begonnen wurde. So stand das
Lokomotivpersonal
bereit, aber an einen Einsatz mit der Lokomotive war immer noch nicht zu
denken. Der Grund war Italien, denn mit der Reihe Re 474 kann ein neues
Modell. Als Begründung galt die andere Konfiguration, als bei der ES64F4.
Mit der Versetzung der
Lokomotiven nach Bellinzona begannen unverzüglich
die dringenden
Versuchsfahrten
In Italien. Teilweise weilten mehrere Lokomotiven in Italien. Hilfreich
war sicherlich, dass mit der Reihe ES64F4 bereits gefahren werden konnte.
Jedoch konnte man in Italien immer wieder überrascht werden, denn der
Behörde fielen wirklich immer wieder neue Punkte ein, die nach ihrer
Meinung der ganzen Welt halfen.
Immer noch waren da die
Triebzüge
zu finden, aber auch die neu auch darin enthaltene
Baureihe
Re 484. Diese war von
Bombardier entwickelt worden und konnte nun auch in Italien eingesetzt
werden. Der Verkehr konnte starten. Kaum war die Zulassung für Italien vorhanden, be-gannen die Gerüchte. Der Verkehr mit Italien ent-wickelte sich nicht so, wie man erwartet hatte. Nicht optimal gefällte Entscheide der Geschäfts-leitung wurden mit den immer wieder in den Weg gelegten Stolpersteinen der italienischen Behörden kombiniert.
Der verlangte zweite Lokführer galt auch für SBB
Cargo
und wer zuvor in der Schweiz fuhr, durfte in Italien keine
Lokomotive mehr bedienen. Mit 18 Lokomotiven der Baureihe Re 474 war der Bestand auch wegen den Modellen von Bombardier schlicht zu gross.
Daher überlegte man sich bei der Führung von SBB
Cargo
eine Rückgabe von
Lokomotiven an den Hersteller. Der grosse Sturm im
Blätterwald war damit natürlich losgebrochen und rief den Hersteller auf
den Plan, der natürlich lieber Lokomotiven lieferte, als wieder zurück
nahm, weil der Kunde keine Arbeit hatte.
Schliesslich wurden die Verhandlungen mit dem Lieferanten am 04.
August 2005 abgeschlossen. SBB
Cargo
vereinbarte dabei mit dem Hersteller Siemens, dass zwölf
Lokomotiven übernommen werden, die drei zu viel
abgelieferten Maschinen gingen wieder zurück zum Hersteller. Neue Modelle
kamen somit definitiv nicht mehr in Betrieb. Der Vertrag sah vor, dass der
Hersteller diese neuartigen Occasionen erneut verkaufen konnte.
Wenn wir den Grund suchen, dann ist dieser beim geringeren Preis
für das Produkt aus Kassel zu finden. Mit weniger
Leistung
und vielen Verein-fachungen konnte sich das Bombardier sogar noch leisten. Mit den zwölf nun vorhandenen Lokomotiven der Baureihe Re 474 übernahm SBB Cargo den Verkehr in Italien. Dabei setzte man die Maschinen von Sie-mens ab dem Grenzbahnhof Chiasso und ab Domo-dossola ein.
Immerhin für die Fahrt ins
Depot
Chiasso musste das schweizerische System aktiviert werden. Im Land selber
waren sie jedoch nicht mehr zu finden. Wobei Ausnahmen natürlich die Regel
bestätigten und es immer wieder einen Ausflug gab.
In Bellinzona erschienen die Reihe Re 474 nur noch sehr selten,
denn die Züge nach Luino und weiter nach Italien bespannte man mit der
Baureihe
Re 484. Diese klare
Aufteilung der Verkehre boten betriebliche Vorteile. Die Modelle von
Siemens wurden im
Depot
Chiasso unterhalten und nur der schwere Unterhalt sollte weiter nördlich
im
Industriewerk
Bellinzona ausgeführt werden. Da es jetzt noch keine
Revisionen
gab, war das nur in der Theorie der Fall.
Die
Dienstpläne
in Italien waren so gestaltet worden, dass die ab Domodossola verkehrenden
Maschinen regelmässig nach Chiasso kamen und dort dann das
Depot
aufsuchten. Einsätze im eigenen Land gab es schlicht keine und wenn die
Besuche im Depot nicht gewesen wären, konnte man leicht vergessen, dass es
sich um eine
Mehrsystemlokomotive
handelte. Gut das Depot war lediglich mit
Wechselstrom
zu erreichen.
So
dass man zumindest wusste, es gibt die
Loko-motive der Reihe Re 474. Es wird nun Zeit, dass wir
einen etwas genaueren Blick in die
Dienstpläne
werfen. Auch wenn nun kaum ein
Bahnhof
in der Schweiz zu finden ist. Ab dem Grenzbahnhof Chiasso bespannten die Lokomotiven neben Containerzügen auch andere Güterzüge mit bunter Last. Sie erreichten damit mehrere sich im Norden des Nachbarlandes befind-liche Destinationen.
Speziell war die Ankunft in Chiasso von Italien her. Fuhr die
Lokomotive ins
Depot,
erfolgte der Sy-stemwechsel und dann die Fahrt mit eigener Kraft. Jedoch
gab es auch Übergänge auf andere Züge und damit kamen die Probleme.
Nach Ankunft in Chiasso wurde die moderne
Mehr-systemlokomotive
abgebügelt mit einer
Diesello-komotive
durch den Teil des
Bahnhofes
mit
Wech-selstrom
geschleppt und dann wieder unter
Gleich-strom
abgestellt. Dort konnte wieder mit eigener Kraft gefahren werden. Nur
schon der Wechsel des Systems war ein anderes Land und daher hätte der
Lokführer ohne dieses
Manöver
nicht mehr nach Italien fahren können.
Die
Lokomotiven, die ab dem italienischen Domodossola
verkehrten, sahen die Schweiz nie und im einheimischen System verkehrte
die Maschine schlicht nicht mehr. Mit dem Modellen Re 474 wurden in erster
Linie die
Rola
zwischen Freiburg im Breisgau und Novara bespannt. Diese Züge wurden in
Kooperation mit der BLS Cargo AG geführt. SBB
Cargo
übernahm den letzten Abschnitt in Italien und der Teil in Deutschland.
Natürlich könnte das auch daran liegen, dass die Reihe Re 474 kaum
bis nie in der Schweiz war. Nördlich der Alpen sah man die
Lokomotiven nur, wenn sie zum Hersteller überführt
wurden. Das war selten der Fall, so dass nur noch Chiasso blieb. Da im Depot Chiasso keine Ansammlung beobachtet werden konnte, war auch hier klar, dass es kaum grosse Schwierigkeiten gab. Klar waren immer wieder kleinere Störung vorhanden, aber die kann man nie komplett ausmerzen.
Andere Modelle waren in diesem Punkt nicht besser, auch wenn man
das gerne so gesehen hätte. Das galt für das geschulte Personal, dass nun
keinen einzigen Meter mehr fahren konnte.
Wer nun monatliche Änderungen bei den
Dienstplänen
sucht, der findet diese schlicht nicht vor. Der
Güterverkehr
war eigentlich sehr stabil. Komplett neue Pläne waren selten. Sie wurden
angepasst, wenn neue Züge kamen, oder wenn andere gestrichen wurden. In
Italien war die Arbeit klar aufgeteilt worden. Ab und zu verlief sich auch
eine
Re 484 in den Dienstplan.
Umgekehrt war das jedoch nicht der Fall.
Einen sehr schlechten Start ins Jahr 2007 erwischten die
Lokomotiven Re 474 009 und 016. Sie kamen mit dem
Zug aus Novara an und mussten nun wieder in den Teil mit
Gleichstrom
gestellt werden. Ein alltägliches
Manöver,
das diesmal nicht so gelingen sollte. Nachdem der
Bremsweg
schlicht falsch berechnet wurde, rammten die Maschinen einen
Prellbock.
Die Maschine mit der Nummer 474 009 blieb in der Folge auf dessen Trümmer
stehen.
Aus eigener Kraft kam die
Lokomotive 474 009 jedoch nicht mehr auf die
Schienen.
Der unter der bedauerns-werten Lokomotive begrabene
Prellbock
der FS verhinder-te das nachhaltig. Ohne Hilfe ging hier nichts mehr und
die musste zuerst anreisen. Aus Brig eilte daher der dort stationierte Hilfswagen nach Domodossola. Wer nun vermutet, dass dies wegen der Lokomotive erfolgte, irrt sich. Er war schlicht schneller vor Ort, als sein italienisches Gegenstück, das auch nicht in Domodossola zu Hause war. Die tapferen Mannen des Depots Brig hatten daher das Vergnügen der Lokomotive wieder Schienen unter die Räder zu geben und den Prellbock zu befreien Die recht stark beschädigte Lokomotive wurde daraufhin der Reparatur zugeführt und kam später wieder in Be-trieb. Der völlig zerstörte Prellbock war nicht mehr zu retten.
Er wurde durch ein neues Modell ersetzt und das
Gleis
konnte nach wenigen Tagen wieder korrekt befahren werden. Ein
Zwischenfall, der nicht hätte sein müssen, der aber durchaus passieren
konnte und mehr das Personal betraf, als die
Lokomotive.
Werfen wir kurz einen Blick auf die
Lokomotiven des Vermieters Dispolok. Dort waren für
den Verkehr die Modelle ES64F4 vorhanden. Diese kennen wir vom Beginn her,
denn damit wurde gestartet. Mit den eigenen Maschinen kamen diese wieder
an Dispolok. Vereinzelt wurden sie an andere
EVU
vermietet, die auch durch die Schweiz fuhren. Speziell dabei war, dass sie
als einziges Modell dieser
Baureihe
nördlich der Alpen zu finden waren.
Diese wurde auch aus den zahlreichen Baureihen genom-men. Wegen
dem klaren Einsatz, war dabei aber nie eine
Lokomotive der Reihe Re 474 vor einem Modell
der
Baureihe
ES64F4 zu finden. Jedoch wurde 2007 der Vermieter neu organisiert und so trat MRCE an die Stelle von Dispolok. Die Lokomotiven wurden in der Folge den gelben Anstrich los und ver-kehrten im schwarzen Kleid des Vermieters.
Mit der Bezeichnung BR 189 verkehrten die
Lokomotiven in der Schweiz. Ob sich darunter die drei
Modelle be-fanden, die an Siemens zurück gegeben wurden, war anhand der
Nummer nicht mehr zu erkennen. Ob Dispolok, oder MRCE, Lokomotiven der Reihe BR 189 konnten vorderhand nicht mehr an SBB Cargo vermietet werden. Die eigenen Maschinen reichten für den Verkehr aus.
Mit den
Mehrsystemlokomotiven
wurde nach Italien ge-fahren und im Norden standen die Reihe
Re 482 im Einsatz. Nur in
der Schweiz kamen teilweise die alten
Baureihen
bestehend auch
Re 6/6 und
Re 4/4 II zum Einsatz.
Für gemietete Maschinen fehlte einfach der dazu benötigte Verkehr.
Wenn wir schon beim Verkehr sind, stellt sich die Frage nach den
Dienstplänen.
Neu erstellt wurden diese mit dem
Fahrplanwechsel
im Dezember. Dabei kam es bei der
Baureihe
Re 474 schlicht und einfach zu einer Kopie. Die
Leistungen
in Italien waren verteilt worden und an diesem Grundsatz änderte sich
nichts mehr. Lokführer, die nicht nach Italien fahren durften, konnten die
Unterlagen wieder in den Schubladen verstauen.
Letztlich hatte so nicht die
Lokomotive von Siemens mit dem Rauch der
Dampfmaschinen
im
Tunnel
und der
Brand-meldeanlage
zu kämpfen. Besser abgeschnitten hätte dabei wohl auch die Reihe Re 474
nicht. Daher war es wirklich nur Zufall. Jedoch tauchte die Re 474 016 beim Festakt in Biasca auf. Böse Zungen würden vermutlich behaupten, dass die Lokomotive noch nie so weit nördlich gewesen sei.
Das mag betrieblich sogar stimmen, aber die Reihe Re 474 war
natürlich eine
Lokomotive von SBB
Cargo
und sie konnte in der Schweiz verkehren. Diesen Beweis er-brachte die
Nummer 474 016 in Biasca. Da der Lokführer von Chiasso stammte, war auch
der Systemwechsel
kein Problem. Jedoch änderte sich am Einsatz dieser Lokomotiven wenig, so dass die Lokomotive nach dem Fest wieder nach Italien fuhr.
Es folgten wieder einige ruhige Monate, denn am Einsatz der
Lokomotiven änderte sich wirklich kaum etwas. Nördlich
der Alpen sah man die Lokomotiven nicht und nur sehr selten fuhr eine
Lokomotive Re 474 als Ersatz für eine
Re 484 nach Bellinzona.
Meistens verschwand sie gleich wieder nach Italien.
Man wusste jedoch, dass die
Lokomotive auch noch mit
Wechselstrom
betrieben werden konnte. Zumindest dann, als der Schmutz nach den ersten
Metern vom
Stromabnehmer
gefallen war. Die Positionen waren bezogen worden und nun kamen die
Behörden wieder zum Zug. Diesen fielen immer wieder neue Schikanen ein.
Besonders in Italien, wo immer noch mit der provisorischen
Zulassungen
gefahren wurde.
|
|||
Letzte |
Navigation durch das Thema |
Nächste | |
Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt |
Copyright 2025 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |