Güterwagen

Nachdem wir uns mit den Reisezugwagen befasst haben, wollen wir zu den Güterwagen gehen. Damit kommen nun die Anhänger dieser Wagen auf ihre Kosten. Hier werde ich einen etwas anderen Aufbau wählen, denn die Bezeichnung der Wagen erfolgt hier anhand der Nummer. Der Grund ist simpel, denn bei Güterwagen gibt es sehr viele Bezeichnungen, die über unzählige Indices verfügen. Diese können gleich sein, aber bei jedem Wagentyp etwas anderes bedeuten.

Ich kann es nicht oft genug erwähnen, die Bezeichnungen der Güterwagen sind viel aufwendiger als bei den Reisezugwagen, wo vieles über die UIC-Nummer abläuft.

Deshalb muss ich hier eine etwas andere Struktur für die Vorstellung der Bezeichnungen wählen. Ich nehme die Gattung der Güterwagen und stelle die dazu gültigen Indices vor. Um es vorweg zu nehmen, Kombinationen von Gattungen gibt es bei den Güterwagen nicht mehr.

Jeder Güterwagen hat seine Gattung. Schliesslich gibt es hier keine Wagenklassen mehr, die kombiniert werden können. Der direkte Vergleich Bauart – Gattung ist bei einem Güterwagen durchaus machbar.

Dabei müssen wir wissen, dass die Gattung, wie bei Reisezugwagen mit einem grossen Buchstaben geschrieben wird. Dabei können durchaus gleiche Buchstaben verwendet werden. Die Einteilung des Wagens erfolgt dann über die UIC-Nummer.

Bei den Güterwagen wird die Bezeichnung deshalb etwas aufwendiger, dafür vereinfacht sich die UIC-Nummer gegenüber den Reisezugwagen etwas. Nein, man nimmt nicht weniger Ziffern, sondern lässt, bis auf einen, sämtliche Striche, die Sie bei den Reisezugwagen kennen gelernt haben, weg. Auch die Darstellung der Nummer ändert sich. Das ist ganz einfach, denn wir bewegen uns ja jetzt im RIV für Güterwagen und nicht mehr im RIC für Reisezugwagen, deshalb kommt auch eine etwas andere Schreibweise zur Anwendung.

Eine wesentliche Vereinfachung scheint das nur auf den ersten Blick zu sein, denn es gibt dafür eine längere Liste mit kleinen Buchstaben, diese finden Sie bei jeder Bezeichnung der Wagen. Zudem, werde ich hier zuerst mit der Nummer beginnen müssen, denn die ist verblüffend klar, wenn man die Reisezugwagen kennt. Schliesslich entstammt auch sie den Wurzeln der UIC. Da kann es keine grossen Unterschiede mehr geben. Daher wollen wir nicht mehr viele Worte verlieren und gleich zur Nummer gehen.

 

Nummern der Güterwagen

Hier wird sich nicht mehr alles, was wir bei den Reisezugwagen kennen gelernt haben, wiederholen. Der Grund ist simpel, denn wir kennen einen Teil der Nummer bereits. Diese Teile müssen wir nicht noch einmal kennen lernen. Daher blicken wir kurz auf die Aufteilung der UIC-Nummer, denn die kommt auch bei den Wagen zur Anwendung. Auch hier hat sie zwölf Ziffern und nur elf davon gehören zur eigentlichen Nummer.

Wie bei den Reisezugwagen gibt es auch hier ein Austauschregime, das in den ersten beiden Ziffern festgelegt wird. Danach kommt auch bei den Güterwagen der Ländercode, der sich in keinem Punkt von der Version, die wir von den Reisezugwagen her kennen, unterscheidet. Abgeschlossen wir die Nummer mit der Kontrollziffer, die wir nach der bekannten Art berechnen können. Unterschiedliche Punkte werden nun näher erläutert werden.

Als erstes fällt uns auf, dass die Nummer des Wagens nicht in einer Reihe geschrieben wurde. Das ist kein Fehler, sondern ist eine andere Schreibweise, die man bei beengten Platzverhältnissen wählen kann. 

Man kann die UIC-Nummer natürlich auch so niederschreiben, wie Sie es von den Reisezugwagen her kennen. Entscheidend ist der verfügbare Platz, der bei einem Güterwagen etwas beengter sein kann, als bei den Reisezugwagen.

Damit Sie nun die Nummer so sehen können, wie sie in einer Tabelle erscheint, füge ich die Nummer der Grafik gleich wieder ein. Diesmal wähle ich die Schreibweise in einer Reihe.

Ich wähle daher die Schreibweise, wie man sie bei Lokomotiven und Reisezugwagen anwendet. Doch sehen wir uns nun die Nummer in der normalen Schreibweise an, denn dann fällt uns ein Punkt schneller auf. Doch nun zur Nummer.

21 85 246 2 418 – 4

Als erstes fällt uns auf, dass erneut eine andere Schreibweise verwendet wird. Wir haben also unterschiedliche Schreibweisen für eine Nummer, die grundsätzlich gleich aufgebaut ist. Dazu wollen wir jetzt einmal alle drei Varianten vergleichend ansehen, dann fallen uns viele Gemeinsamkeiten auf. Ich benutze dazu eine Tabelle und mache nicht lange ein Geheimnis darum, so ist schnell klar, wie die Nummer aufgebaut ist. Wir haben noch genug mit den Bezeichnungen zu erledigen.

 

  Regime Kennung Gattung Nummer Kontrolle
Lokomotive 94 85 0 523 018 5
Personenwagen 61 85 10 – 90 200 9
Güterwagen 21 85 246 2 418 9

 

Viele Sorgen sind wir bereits losgeworden, denn es gibt viele parallele Sachen. Beginnen wir vorne. Zuerst gibt es bei allen Fahrzeugen ein Austauschregime. Das stimmt auch, wenn es bei den Lokomotiven anders genannt wird. Die Länderkennung ist bei unseren Beispielen identisch, das muss heissen, dass es alles Fahrzeuge aus der Schweiz sein müssen. Klar sind auch individuelle Nummer und die Kontrollziffer am Schluss.

Die Gattung macht die Sache nicht ganz so einfach, denn hier schreiben sich alle etwas anders und die Welt scheint so in Ordnung zu sein. Das ist auch so, denn bei jeder Kategorie müssen andere Kriterien gewichtet werden. So ist zum Beispiel bei der Lokomotive die Ziffer 5 nur zur Anpassung vorgesehen, hat aber sonst keine Bedeutung. Bei Reisezugwagen wird sie zusammen mit Ziffer 6 wichtig. Bei einem Güterwagen ist das noch einmal anders.

Ich weiss, was Sie nun denken, denn dann müssen es bei den Güterwagen drei Ziffern sein. Das ist so nicht ganz richtig, denn eigentlich wären alle vier Ziffern wichtig, aber die entscheidende Ziffer ist bei der fünften Stelle zu finden. Doch lassen wir das so sein, denn die Gattung wird später noch genauer behandelt. Wir hier haben aber eine Ziffernkombination beim Austauschregime, die wir gar noch nicht kennen.

Das ist logisch, denn hier handelt es sich um ein Regime der Güterwagen. Im Gegensatz zu den uns bekannten Nummern teilt man die beiden Ziffern bei den Güterwagen jedoch auf. Daher betrachten wir die beiden Ziffern des Austauschregimes nun Ziffer für Ziffer. Sie werden dann schnell sehen, warum man hier diese Aufteilung machen muss. Beginnen wir doch mit der ersten Ziffer und sehen, was uns erwartet.

 

Austauschregime UIC / RIV Ziffer 1

Code Bedeutung Bemerkung
0 EUROP, INTERFRIGO Wagen mit Einzelachsen
1 EUROP, INTERFRIGO Wagen mit Drehgestellen
2 RIV Wagen mit Einzelachsen
3 RIV Wagen mit Drehgestellen
4 Sonderwagen international zugelassen Wagen mit Einzelachsen
5   Reserviert Reisezugwagen
6   Reserviert Reisezugwagen
7   Reserviert Reisezugwagen
8 Sonderwagen international zugelassen Wagen mit Drehgestellen
9   Reserviert Triebfahrzeuge

 

Von den zehn zur Verfügung stehenden Ziffern, sind vier nicht für Güterwagen vorgesehen. Damit die Tabelle vollständig ist, habe ich diese Ziffern auch eingefügt, jedoch schwächer geschrieben und nicht farbig hinterlegt. Diese Ziffern kennen wir und es lohnt sich daher nicht, wenn wir uns noch weiter mit diesen Ziffern befassen, denn für Güterwagen gibt es immer noch sechs Ziffern, die zur Verfügung stehen. Dabei erkennen wir klare Unterteilungen.

Güterwagen unterteilt man beim Austauschregime bereits in Wagen mit Drehgestellen und in Wagen ohne Drehgestelle. Wer sich schon etwas mit den Güterwagen befasst hat, weiss, dass man das bei den Wagen in gewissen Bereichen schon beim Buchstaben für die Gattung macht. Das ist bei Güterwagen wichtig, weil die Wagen nach unterschiedlichen Tarifen abgerechnet werden. Daher muss man wissen, um was für einen Wagen es sich genau handelt.

Mit der ersten Ziffer wissen wir bereits, dass unser Güterwagen nach dem RIV verkehrt und dass er wegen der Ziffer 2 ein Wagen mit Einzelachsen sein muss. Das mit dem RIV konnten wir sogar auf dem Bild noch lesen. Jedoch fragen Sie sich, was denn der Begriff EUROP, INTERFRIGO zu bedeuten hat. Daher sollte ich Ihnen hier noch eine kleine Erklärung bringen. Nur so wissen Sie, wo sich der Unterschied befindet, denn der ist ganz speziell und darf nicht unerwähnt bleiben.

Der Begriff EUROP wird heute in einem ganz anderen Zusammenhang verwendet und ist bei den Bahnen selten geworden. Bei den Eisenbahnen war EUROP eine Abkürzung, denn das RIV ist eine internationale Angelegenheit, die weit über die Grenzen der Kontinente hinausreicht. Mit EUROP wurde daher der geografische Bereich Europa angegeben. So war auch der Begriff RIV-EUROP bekannt.

Im Verkehr innerhalb von Europa wurden die Tarife anders abgestimmt, daher die Kennzeichnung der Wagen. Diese Tarife ermöglichten eine einfache und kostengünstige Verwendung der Wagen auch für Transporte im Ausland. Das heisst, ein Wagen nach dem Muster EUROP kann ohne zusätzliche Kosten in jedem beliebigen Land verwendet werden. Mit der Liberalisierung der Bahnen ist jedoch der Tarif EUROP verschwunden und es gilt nun das RIV.

Die Interfrigo ist ein Transportunternehmen. Sie fragen sich vermutlich, warum man diesem Transportunternehmen einen eigenen Code zugewiesen hat. Das ist ganz einfach, denn Interfrigo war führend im Transport von gekühlten Produkten. Daher kamen nahezu alle Kühlwagen unter dem Label Interfrigo zum Einsatz. Damit die Kühlwagen einfach und schnell international verwendet werden konnten, wurden sie dem Pool EUROP zugeschlagen.

Mit dem Wegfall der EUROP musste man mit Interfrigo einen eigenen Tarif haben, daher die spezielle Ziffer. Somit können wir bereits bei der ersten Ziffer einen grossen Teil der Wagen ausschliessen und zum Teil ganz genau zuordnen. Wichtig ist, dass hier um die Abrechnung geht. Doch nun kommen wir zur zweiten Ziffer und sehen, was wir hier noch erfahren werden, denn diese zweite Ziffer soll unseren Wagen noch weiter zuordnen.

 

Austauschregime RIV Ziffer 2

Code Bedeutung Bemerkung
0 Dienstwagen  
1 Bahneigener Wagen  
2 Bahneigener Wagen  
3 Privater Wagen  
4 Privater Wagen  
5 Vermieteter Privatwagen  
6 Vermieteter Privatwagen  
7   Bei SBB nicht verwendet
8   Bei SBB nicht verwendet
9   Nicht nach RIV

 

Mit diesen Ziffern sind nun beinahe alle Kombinationen möglich. Jedoch verwirrt es, wenn wir das Austauschregime 29 erschaffen würden. Zuerst würden wir behaupten, dass es sich um einen RIV Wagen handelt. Danach erwähnen wir, dass er nicht nach RIV verkehrt. Daher ist diese Kombination nicht möglich. Trotzdem bestehen immer noch genug Möglichkeiten, die man wählen kann. So zum Beispiel die Kombination 21 aus unserem Beispiel.

Beim Wagen handelt es sich um einen Wagen der Bahneigen ist und der über einzelne Achsen verfügt. Da er nach dem RIV verkehrt, kann der Wagen international eingesetzt werden. Denn Wagen, die nur national eingesetzt werden, müssten an zweiter Stelle eine 9 als Ziffer haben. Das ist hier jedoch nicht der Fall, so dass der Güterwagen international eingesetzt werden darf. Jedoch gibt es Tabellen, wo die möglichen Austauschregime von Güterwagen aufgeführt sind.

Sie können natürlich mit den variablen Austauschregimen nicht viel Anfangen. Sie sollten auch nur erklärt werden, um vollständig zu sein. Profis wissen es genauer und für Laien klingt das so oder so nicht logisch. Sie können sich aber einfach einen Punkt merken. Die Ziffern 1 und 2 geben Auskunft über das Verhalten beim internationalen Austausch von Fahrzeugen. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um Lokomotiven, Reisezugwagen oder Güterwagen handelt. Doch nun zu den Ziffern 3 und 4.

Ich glaube kaum, dass ich Ihnen die Ländercodes vorstellen muss. Was, Sie wissen nicht, was ich damit meine? Die Liste habe ich schon zweimal angezeigt und jetzt das. Es ist nicht einfach, aber wenn es wirklich so ist, dass Sie keine Ahnung haben, welcher Code für welches Land steht, erfolgt die Tabelle erneut. Ich will Sie schliesslich zufrieden stellen. Danach ist aber Schluss, denn dann ist fertig mit Ländercodes und solchen Dingen. Sie müssen die Liste einfach einmal lernen. Ist ja nicht so schwer, es sind nicht alle möglichen Länder vorhanden.

 

Ländercodes der Fahrzeuge nach UIC

Code Land Code Land Code Land
10 Finnland 43 Ungarn/Österreich 78 Kroatien
20 Russland 50 Bosnien / Herzegowina (Bosnisch-kroatischer Teil) 79 Slowenien
21 Weissrussland 80 Deutschland
22 Ukraine 51 Polen 81 Österreich
23 Moldawien 52 Bulgarien 82 Luxemburg
24 Litauen 53 Rumänien 83 Italien
25 Lettland 54 Tschechien 84 Niederlande
26 Estland 55 Ungarn 85 Schweiz
27 Kasachstan 56 Slowakei 86 Dänemark
28 Georgien 57 Aserbaidschan 87 Frankreich
29 Usbekistan 59 Kirgisistan 88 Belgien
30 Nordkorea 60 Irland 90 Ägypten
31 Mongolei 65 Mazedonien 91 Tunesien
32 Vietnam 70 Grossbritannien 92 Algerien
33 China 71 Spanien 93 Portugal
40 Kuba 72 Serbien 95 Israel
41 Albanien 73 Griechenland 96 Iran
42 Japan 74 Schweden 97 Syrien
43 Bosnien / Herzegowina (Serbischer Teil) 75 Türkei 98 Libanon
76 Norwegen 99 Irak

 

Und nun kämen vier weitere Ziffern der Nummer. Die Gattungszahlen lassen wir aber sein, denn diese werden in der Folge immer wieder zu erkennen sein. Ich stelle sie zusammen mit der Bezeichnung vor. Schliesslich folgt nun die Bezeichnung der Güterwagen. Die erste der vier noch offenen Ziffern, ist dabei die Gattung, doch beginnen wir erst einmal mit den Gattungen und sonstigen Bezeichnungen der Güterwagen.

Aber Halt! Bedenken Sie immer, bei jeder hier vorgestellten Gattung wird es Unterbauarten geben und die unterscheidet man anhand der nächsten beiden Ziffern. Die letzten drei Ziffern der eigentlichen Nummer werden dann die individuellen Nummern der Wagen ergeben. Noch müssen wir unseren Wagen genauer identifizieren können. Dieser hat zur Erinnerung die Nummer 21 85 246 2 418-4. Daher suchen wir nun die fünfte Ziffer bei den Gattungen.

 

Bezeichnung der Güterwagen

Kommen wir nun zur fünften Stelle der Nummer. Dort findet sich die Nummer der entsprechenden Gattung. Das heisst, jeder gross geschriebene Buchstabe ist in der Nummer mit einer eigenen Ziffer belegt worden. Doppelte oder mehrfache Belegungen, wie bei den Reisezugwagen gibt es bei den Güterwagen nicht mehr. Das heisst, Güterwagen sind immer nur mit einem gross geschriebenen Buchstabe versehen. Das macht die Geschichte deshalb noch lange nicht übersichtlicher.

Bei Güterwagen sind es die Kennbuchstaben, die dem gross geschriebenen Buchstaben angefügt werden. Erinnern Sie sich noch ans Bild, das uns als Beispiel diente? Neben der Nummer fanden wir doch noch die Bezeichnung Hbbillns. Bei all den Buchstaben fällt kaum mehr auf, dass es sich um einen Wagen der Gattung H handelt. Die restlichen Buchstaben sind die Kennbuchstaben, die diesem Wagen zugeschrieben wurden. Dabei gibt es Doppelnennungen und keine Vokale. Das Wort wird so schwer zum Lesen.

Sie können sich nun vorstellen, dass solche komplizierten Abfolgen von Kennbuchstaben nicht besonders übersichtlich sind. Kommt hinzu, dass nicht bei jeder Gattung die gleichen Buchstaben das gleiche Bedeuten und es nicht überall die gleichen sind. Wer jetzt noch versteht, was ich meine, ist wirklich gut. Aber so zeigt sich das wahre Chaos, das hier entstehen würde, wenn ich nicht jede Gattung einzeln mit ihren Kennbuchstaben vorstellen würde.

Seien Sie nicht überrascht, aber die Zahlenreihenfolge entspricht nicht der Reihenfolge der Buchstaben. So erscheint vieles etwas komisch, doch am besten lassen wir uns einfach durch die Nummern leiten, denn von diesen kamen wir an diese Stelle. Die Gattung T erhielt also die Ziffer 0 zugeteilt. Eine Wagennummer mit 21 85 0… ist somit einem Wagen zugeteilt worden, der ein Dach besitzt, das geöffnet werden kann. Warum die Nummern nicht logisch sind, lasse ich jetzt einfach stehen, ich kann es auch nicht ändern.

Bei den Güterwagen liegt aber viel in den Kennbuchstaben. Diese klein geschriebenen Buchstaben sind mehreren Gruppen zugeteilt und doppelt beschriebene Buchstaben müssen nicht das gleich bedeuten. Zudem kann es sein. Dass ein Buchstabe bei einer Gattung komplett etwas anderes bedeutet, als bei der anderen Gattung. Wir müssen uns deshalb klar an der Gattung orientieren. Daher finden Sie auch die Werte, die als Standard definiert wurden und daher als normal gelten.

 

Kennziffer 0 Wagen mit öffnungsfähigem Dach Gattung T

Mit 2 Achsen: Nutzbare Länge 9 - <12 m, Lastgrenze 25 – 30 t

Mit 4 Achsen: Nutzbare Länge 15 - <18 m, Lastgrenze 50 – 60 t

Mit 6 Achsen und mehr: Nutzbare Länge 15 - <18 m, Lastgrenze 60 – 75 t

Gelenkwagen oder Wageneinheiten mit  Achsen und 2 Elementen: Nutzbare Länge 22 - <27 Meter

Index Beschreibung
a Mit 4 Achsen und Drehgestellen
aa Mit 6 Achsen oder mehr (Entfällt wenn r oder rr)
b

Grossraumwagen

2achsig: Nutzbare Landelänge ≥12 m

4-achsig oder mehr: Nutzbare Ladelänge ≥18 m

Gelenkwagen und Wageneinheiten: Höhe der Türöffnung: > 1.90 m (Entfällt wenn d, dd, l, ll, o, oo, p oder pp)

c Mit Stirnwandtüre
d Mit Schwerkraftentladung, dosierbar, wahlweise zweiseitig, hochliegend
dd Mit Schwerkraftentladung, dosierbar, wahlweise zweiseitig, hochliegend
e

Mit lichter Höhe der Türöffnung über 1.90 m (Fakultativ bei b und entfällt bei d, dd, i, l, ll, o, oo, p oder pp)

Gelenkwagen und Wageneinheiten: 3 Elemente

ee Gelenkwagen und Wageneinheiten: 4 Elemente oder mehr
f Für den Verkehr mit GB geeignet
ff Nur für den Ärmelkanaltunnelverkehr mit GB geeignet
fff Nur für den Fährverkehr mit GB geeignet
g Für Getreide
h Für den Transport von Blechrollen, liegend verladen
hh Für den Transport von Blechrollen, stehend verladen
i Mit öffnungsfähigen Seitenwänden
j Mit Stossdämpfeinrichtung
k

2-achsig: Lastgrenze <20 t

4-achsig: Lastgrenze <40 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze <50 t (Entfällt bei r oder rr)

kk

2-achsig: Lastgrenze 20 - <25 t

4-achsig: Lastgrenze 40 - <50 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze 50 - <60 t (Entfällt bei r oder rr)

l Schwerkraftentladung, schlagartig, gleichzeitig zweiseitig, hochliegend
ll Schwerkraftentladung, schlagartig, gleichzeitig zweiseitig, tiefliegend
m

2-achsig: Nutzbare Länge <9 m

4-achsig oder mehr: Nutzbare Länge < 15m

Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge ≥27 m

mm Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge <22 m
n

2-achsig: Lastgrenze >30 t

4-achsig: Lastgrenze >60 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze >75 t

o Schwerkraftentladung, schlagartig, mittig, hochliegend
oo Schwerkraftentladung, schlagartig, mittig, tiefliegend
p Schwerkraftentladung, dosierbar, mittig, hochliegend
pp Schwerkraftentladung, dosierbar, mittig, tiefliegend
q Zugsammelschiene für alle Spannungsarten
qq Zugsammelschiene und Heizeinrichtung für alle Spannungsarten
r Gelenkwagen
rr Wageneinheit
s Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
ss Höchstgeschwindigkeit 120 km/h

 

Das waren die Kennbuchstaben für die Wagen der  Gattung T. Diese können nun frei kombiniert werden. Andere Kennbuchstaben gibt es aber nicht. Sie sehen, es gibt hier unzählige Möglichkeiten, den Wagen zu bezeichnen. Dabei schliessen sich einige Kombinationen sogar aus. Die Reihenfolge der Kennbuchstaben erfolgt bei der Bezeichnung in alphabetischer Reihenfolge. Angeführt wird die Bezeichnung zudem durch die Gattung.

Wenn Sie die Tabelle genau studieren, erkennen Sie schnell, dass hier Angaben über die Entlademöglichkeiten gemacht werden. Das hat beim Transport eine grosse Wichtigkeit, denn der Wagen sollte zu den Entlademöglichkeiten beim Kunden passen. Dieser wiederum, weiss, wie er den entsprechenden Wagen zu entladen hat. Sehen wir uns doch das Beispiel aus der Grafik an, denn die Bezeichnung lautet Tagpps.

Der Wagen der Gattung T besitzt Drehgestelle (a) und ist für den Transport von Getreide (g) ausgelegt worden. Das Getreide kann mittig mit Hilfe der Schwerkraft, dosiert entladen werden (pp). Zudem kann der Wagen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h (s) verkehren. Fehlt das kleine s in der Bezeichnung, darf der Wagen nur 80 km/h fahren, oder aber im Anschriftenfeld befindet sich eine Geschwindigkeitsangabe. Das s ist mittlerweile jedoch bei den meisten Wagen vorhanden.

 

Kennziffer 1 Gedeckter Wagen Gattung G

Regelbauart mit wenigstens 8 Lüftungsöffnungen

Mit 2 Achsen: Nutzbare Länge 9 - <12 m, Lastgrenze 25 – 30 t

Mit 4 Achsen: Nutzbare Länge 15 - <18 m, Lastgrenze 50 – 60 t

Mit 6 Achsen und mehr: Nutzbare Länge 15 - <18 m, Lastgrenze 60 – 75 t

Index Beschreibung
a Mit 4 Achsen und Drehgestellen
aa Mit 6 Achsen oder mehr (Entfällt wenn r oder rr)
b

Grossraumwagen

2achsig: Nutzbare Landelänge ≥12 m und Laderaum ≥70 m3

4-achsig oder mehr: Nutzbare Ladelänge ≥18 m

bb 4-achsig: Nutzbare Ladelänge >18 m
g Für Getreide
h Zusätzliche Lüftungsöffnungen auf Wagenbodenhöhe für Frühgemüse
j Mit Stossdämpfeinrichtung
k

2-achsig: Lastgrenze <20 t

4-achsig: Lastgrenze <40 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze <50 t (Entfällt bei r oder rr)

kk

2-achsig: Lastgrenze 20 - <25 t

4-achsig: Lastgrenze 40 - <50 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze 50 - <60 t (Entfällt bei r oder rr)

l Weniger als 8 Lüftungsöffnungen
ll erweiterte Türöffnungen (Nur bei Spurweite 1520 mm)
m

2-achsig: Nutzbare Länge <9 m

4-achsig oder mehr: Nutzbare Länge <15m

n

2-achsig: Lastgrenze >30 t

4-achsig: Lastgrenze >60 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze >75 t

o 2achsig: Nutzbare Landelänge ≥12 m und Laderaum ≥70 m3
p Bremserstand
q Zugsammelschiene für alle Spannungsarten
qq Zugsammelschiene und Heizeinrichtung für alle Spannungsarten
s Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
ss Höchstgeschwindigkeit 120 km/h

 

Die meisten zusätzlichen Angaben bei diesen gedeckten Güterwagen, beziehen sich auf die Ladelänge des Fahrzeuges und die Ladekapazität. Gerade das sind beim Verlad von Stückgütern wichtige Angaben, denn die Länge legt fest, wie viele der genormten Paletten in einem solchen Wagen verladen werden können. Es ist somit sinnvoll unterschiedliche Grössen klar zu kennzeichnen. So wird der richtige Wagen für den Transport verwendet.

Bei Wagen der Gattung G gibt es noch landesbezogene Kennbuchstaben. Diese werden mit einem Bindestrich der eigentlichen Bezeichnung angefügt und können auch beliebig kombiniert werden. Besonders hier unterscheiden sich die einzelnen Länder oft deutlich. Da ich hier nicht zu viele unterschiedliche Deutungen erwähnen will, beschränke ich mich. Daher sehen Sie nun die für Schweiz gültigen landesbezogenen Kennbuchstaben:

 

-t Pneumatische Speiseleitung
-z 12-adriges UIC-Kabel

 

Fehlt eigentlich nur noch unser Wagen aus der Grafik. Beim Wagen handelt es sich um einen Wagen der Gattung Gbs. Mit dem G wissen wir, dass es sich um einen gedeckten Güterwagen handeln muss. Da kein a vorhanden ist und die Gattung G auch Wagen mit Drehgestellen zulässt, besitzt unser Wagen Einzelachsen. Mit dem b erfahren wir, dass es sich um einen Grossraumwagen handelt. Auch jetzt steht das s für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Als Beispiel noch ein Wagen für Sie zum Üben: Gqss-tz

 

Kennziffer 2 Gedeckter Wagen Gattung H

Sonderbauart

Mit 2 Achsen: Nutzbare Länge 9 - <12 m, Lastgrenze 25 – 28 t

Mit 4 Achsen: Nutzbare Länge 15 - <18 m, Lastgrenze 50 – 60 t

Mit 6 Achsen und mehr: Nutzbare Länge 15 - <18 m, Lastgrenze 60 – 75 t

Gelenkwagen oder Wageneinheiten mit Achsen und 2 Elementen: Nutzbare Länge 22 - <27 Meter

Index Beschreibung
a Mit 4 Achsen und Drehgestellen
aa Mit 6 Achsen oder mehr (Entfällt wenn r oder rr)
b

2achsig: Nutzbare Landelänge 12 - <14  m und Laderaum ≥70 m3

4-achsig oder mehr: Nutzbare Ladelänge 18 - < 22 m

bb

2-achsig: Nutzbare Ladelänge ≥14 m

4-achsig oder mehr: Nutzbare Ladelänge ≥ 22 m

c Mit Stirnwandtüre
cc Mit Stirnwandtüren und Inneneinrichtung für Transport von Kraftfahrzeugen
d Bodenklappen
dd Wagenkasten kippbar
e

2 Böden

3 Elemente

 

ee

3 Böden

4 Elemente oder mehr

f Für den Verkehr mit GB geeignet
ff Nur für den Ärmelkanaltunnelverkehr mit GB geeignet
fff Nur für den Fährverkehr mit GB geeignet
gg Für Zement
h Zusätzliche Lüftungsöffnungen auf Wagenbodenhöhe für Frühgemüse
hh Für Mineralöldünger
i Mit öffnungsfähigen Seiten / Schiebewänden
ii Hochfeste, öffnungsfähige Seiten- / Schiebewänden
k

2-achsig: Lastgrenze <20 t

4-achsig: Lastgrenze <40 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze <50 t (Entfällt bei r oder rr)

kk

2-achsig: Lastgrenze 20 - <25 t

4-achsig: Lastgrenze 40 - <50 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze 50 - <60 t (Entfällt bei r oder rr)

l Bewegliche Trennwände
ll Bewegliche verriegelbare Trennwände
m

2-achsig: Nutzbare Länge <9 m

4-achsig oder mehr: Nutzbare Länge < 15m

Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge ≥27 m

mm

Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge <22 m

4-achsig oder mehr: Nutzbare Länge > 18m

n

2-achsig: Lastgrenze >28 t

4-achsig: Lastgrenze >60 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze >75 t

o 2-achsig: Nutzbare Länge 12 - <14 m Laderaum ≥70 m3
p Bremserstand
q Zugsammelschiene für alle Spannungsarten
qq Zugsammelschiene und Heizeinrichtung für alle Spannungsarten
r Gelenkwagen
rr Wageneinheit
s Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
ss Höchstgeschwindigkeit 120 km/h

 

Da es sich hier um einen Wagen in Sonderbauart handelt, überrascht es eigentlich nicht, dass so viele Möglichkeiten zur Unterscheidung der Wagen bestehen. Jedoch sind die grundlegenden Eckdaten, wie wir sie beim Wagen der Gattung G kennen gelernt haben, auch hier vorhanden und dienen grundsätzlich auch der korrekten Zuteilung eines Wagens an den gewünschten Transport. Sie sehen, dass man Güterwagen sehr genau bezeichnet.

Wie bei den Wagen der Gattung G, gibt es auch bei der Gattung H noch landesbezogene Kennbuchstaben. Diese werden auch hier mit einem Bindestrich der eigentlichen Bezeichnung angefügt und können ebenfalls beliebig kombiniert werden. Im Gegensatz zur Gattung G gibt es hier eine grössere Anzahl Kennbuchstaben. Das wurde nötig, weil moderne Transporte neue Bedingungen geschaffen haben. Für die Schweiz gibt es folgende Kennbuchstaben:

 

-t Pneumatische Speiseleitung
-u Mit Kühlaggregat
-v Zugsammelschiene für 1000 V 16.7 Hz
-ww Funkenschutzbleche
-x Trommelbremsen
-y Wärmeisolation
-z 12-adriges UIC-Kabel

 

Der im Kopf der Tabelle dargestellte Wagen trägt die Bezeichnung Habils. Es handelt sich somit um einen gedeckten Güterwagen der Sonderbauart (H). Es ist ein Wagen mit Drehgestellen (a) und einer Nutzlänge bis 22 Meter (b). Die Seitenwände sind als Schiebewände (i) ausgeführt worden und es gibt bewegliche Trennwände (l). Die Höchstgeschwindigkeit beträgt auch bei diesem Wagen 100 km/h. Zum Üben der Wagen mit der Nummer 21 85 246 2 418-4, einem Hbbillns.

 

Kennziffer 3 Flachwagen Gattung K

Regelbauart, zweiachsig mit umkippbaren Borden und mit kurzen Rungen

Nutzbare Länge ≥12 m, Lastgrenze 25 – 30 t

Index Beschreibung
b Lange Rungen
g Zusatzeinrichtung für den Transport von Grosscontainern
i Bewegliche Abdeckung und festen Stirnwänden
j Mit Stossdämpfeinrichtung
k Lastgrenze <20 t
kk Lastgrenze 20 - <25 t
l Ohne Rungen
m Nutzbare Länge 9 - <12 m
mm Nutzbare Länge <9 m
n Lastgrenze >30 t
o Feste Borde
p Ohne Borde
pp Abnehmbare Borde
q Zugsammelschiene für alle Spannungsarten
qq Zugsammelschiene und Heizeinrichtung für alle Spannungsarten
s Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
ss Höchstgeschwindigkeit 120 km/h

 

Da es sich beim Wagen der Gattung K um einen Flachwagen in der Regelbauart mit Einzelachsen handelt, entfallen viele Kennbuchstaben, die wir bei anderen Bauarten gesehen haben. Daher sind hier nur wenige Kennbuchstaben vorhanden. Der Grund ist simpel, denn wenn es keine speziellen Entlademöglichkeiten gibt, wieso soll man sie auflisten. Die Flachwagen haben andere Bedingungen, die beachtet werden müssen, als ein gedeckter Güterwagen.

Dabei fällt sicherlich auf, dass es die Kennbuchstaben für Drehgestelle bei dieser Gattung ebenfalls nicht gibt. Der Grund dafür ist simpel, denn Flachwagen mit Drehgestellen gehören einer anderen Gattung an. es gibt so viele Flachwagen, dass man nur die Flachwagen mit Einzelachsen, zur Gattung K zählen darf. Darum soll man dann noch Drehgestelle erwähnen? So kommt es, dass erstmals die Buchstaben a und aa fehlen.

Auch hier schlüssle ich den Wagen auf der Grafik auf. Es handelt sich hier um einen Flachwagen der Regelbauart mit Einzelachsen der Gattung K. Er besitzt normale Rungen und er kann mit 100 km/h fahren. Daher lautet die Bezeichnung für diesen Wagen Ks. Sie sehen, dass das s bisher bei allen Gattungen das Gleiche bedeutet und daran wird sich auch nichts mehr ändern, denn das s ist eine gattungsunabhängige Kennziffer.

 

Kennziffer 3 Drehgestell-Flachwagen Gattung R

Regelbauart mit umklappbaren Stirnborden und Rungen

Nutzbare Ladelänge 18 - <22 Lastgrenze 50 – 60 t

Index Beschreibung
b Nutzbare Ladelänge ≥22 m
bb Entladung unter Druck
e Klappbare Seitenborde
ee 4 Elemente oder mehr
g Zusatzeinrichtung für den Transport von Grosscontainer
h Zusatzeinrichtung für den Transport von Blechrollen liegend verladen
hh Zusatzeinrichtung für den Transport von Blechrollen stehend verladen
i Bewegliche Abdeckung und festen Stirnwände
j Stossdämpfeinrichtung
k Lastgrenze <40 t
kk Lastgrenze 40 - <50 t
l Ohne Rungen
ll Schwerkraftentladung, schlagartig, gleichzeitig zweiseitig, tiefliegend
m Ladelänge 15 - <18 m
mm Ladelänge <15 m
n Lastgrenze >60 t
o Feste Stirnwände <2m hoch
oo Feste Stirnwände 2m hoch
p Ohne Stirnborde
pp Abnehmbare Borde
q Zugsammelschiene für alle Spannungsarten
qq Zugsammelschiene und Heizeinrichtung für alle Spannungsarten
s Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
ss Höchstgeschwindigkeit 120 km/h

 

Vielleicht sind Ihnen hier zwei auffällige Abweichungen aufgefallen. Einerseits fehlen hier die Kennbuchstaben a und aa für Wagen mit Drehgestellen, obwohl der Wagen auf der Grafik Drehgestelle hat. Andererseits tragen diese Wagen die gleiche Kennziffer, wie die Wagen der Gattung K. Die Lösung für diese Besonderheit liegt bei der Gattung R, denn diese steht explizit für Wagen mit Drehgestellen, deshalb muss man diese nicht mehr speziell erwähnen.

Die Kennziffer 3 kennzeichnet hingegen grundsätzlich Flachwagen in der Regelbauart. Sie unterscheidet nicht, ob es sich um 2- oder 4-achsige Wagen handelt. Somit wissen wir mit der Kennziffer nur, dass es sich um einen Flachwagen handelt. Damit diese Wagen unterschieden werden können, greift man zum Austauschregime, denn dort werden die Wagen mit Drehgestellen von solchen mit Einzelachsen unterschieden.

Bei Wagen der Gattung R gibt es zusätzlich noch landesbezogene Kennungen. Diese werden mit einem Bindestrich der eigentlichen Kennung angefügt. Diese Wagen wurden jedoch für einen speziellen Einsatz vorgesehen und könnten auch als Sonderwagen bezeichnet werden. Doch die Bauart des Wagens entspricht der Regelbauart und daher musste mit der landesbezogenen Kennung gearbeitet werden.

 

-v Zugsammelschiene für 1000 V 16.7 Hz

 

Sie sehen, dass die Welt der Flachwagen besonders ist. Es gibt zwei Kennbuchstaben aber nur einen Kennziffer. Entscheidend ist hier jedoch die Regelbauart der Wagen. Daher ist unser Wagen auf der Grafik ein Flachwagen der Regelbauart mit Drehgestellen (R) und klappbaren Bordwänden (e). Auch er kann mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h (s) verkehren. Seine Bezeichnung lautet daher Res.

 

Kennziffer 4 Flachwagen Gattung L

Mit unabhängigen Achsen, Sonderbauart

Mit 2 Achsen: Nutzbare Länge ≥12 m, Lastgrenze 25 – 30 t

Gelenkwagen oder Wageneinheiten: Nutzbare Länge 22 - <27 Meter

Index Beschreibung
a Gelenkwagen
aa Wageneinheit
b Tragwagen für pa-Mittelcontainer
c Drehschemmel
d Für den Transport von Kraftfahrzeugen ohne Stockwerke
e Für den Transport von Kraftfahrzeugen mit Stockwerken
f Für den Verkehr mit GB geeignet
ff Nur für den Ärmelkanaltunnelverkehr mit GB geeignet
fff Nur für den Fährverkehr mit GB geeignet
g Für den Transport von Containern (ausser pa-Mittelcontainer)
h Für den Transport von Blechrollen, liegend verladen
hh Für den Transport von Blechrollen, stehend verladen
i Bewegliche Abdeckung und feste Stirnwände
ii Hochfeste, bewegliche metallische Abdeckung und feste Stirnwände
j Mit Stossdämpfeinrichtung
k 2-achsig: Lastgrenze <20 t
kk 2-achsig: Lastgrenze 20 - <25 t
l ohne Rungen
m

2-achsig: Nutzbare Länge 9 - <12 m

Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge 18 - 22 m

mm

2-achsig: Nutzbare Länge <9 m

Ladelänge mit 2 Elementen: <18 m

n 2-achsig: Lastgrenze >30 t
o 3 Elemente
oo 4 und mehr Elemente
p ohne Borde
q Zugsammelschiene für alle Spannungsarten
qq Zugsammelschiene und Heizeinrichtung für alle Spannungsarten
r Ladelänge mit 2 Elementen ≥27 m
s Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
ss Höchstgeschwindigkeit 120 km/h

 

Obwohl die Wagen der Gattung L keine Drehgestelle besitzen, kommen hier die üblicherweise für Drehgestelle vorbehaltenen Kennbuchstaben a und aa zur Anwendung. Mit diesen Kennbuchstaben werden hier jedoch Gelenkwagen und Wageneinheiten aus zwei Wagen unterschieden. Sie sehen also, dass die Kennbuchstaben a und aa bei der Gattung L nicht für Drehgestelle festgelegt ist. Das ist eine Besonderheit der Gattung L.

Wagen der Gattung L sind Flachwagen in Sonderbauart. Das erkennt man nur schon, wenn wir die Grafik ansehen und auch sonst gibt es hier viele spezielle Hinweise. Sonderwagen besitzen viele unterschiedliche Möglichkeiten für spezielle Angaben. Diese können eventuell nicht alleine mit den internationalen Kennungen gedeckt werden. Daher gibt es bei den Flachwagen der Gattung L noch landesbezogene Kennungen.

 

-x Trommelbremsen
-y Wärmeisolation

 

Bleibt eigentlich nur noch der Wagen aus der Grafik. Der Wagen besitzt Einzelachsen und ist ein Flachwagen der Sonderbauart (L), er ist als Gelenkwagen (a) aufgebaut worden und für den doppelstöckigen Transport von Strassenfahrzeugen (e) vorgesehen. Seine Lastgrenze liegt über 20 Tonnen, ist jedoch tiefer als 25 Tonnen (kk). Mit der Höchstgeschwindigkeit 100 bekommt er zudem noch das (s). Daher hört er auf die Bezeichnung Laekks. Falls Sie üben wollen: Llmmp

 

Kennziffer 4 Drehgestell-Flachwagen Gattung S

Sonderbauart

Mit 4 Achsen: Nutzbare Ladelänge ≥18 m Lastgrenze 50 – 60 t

Mit 6 Achsen und mehr: Nutzbare Ladelänge ≥22 m Lastgrenze 60 – 75 t

Gelenkwagen oder Wageneinheiten: Nutzbare Länge 22 - <27 Meter

Index Beschreibung
a Mit 2 x 3 Achsen (Entfällt wenn r oder rr)
aa Mit 8 Achsen oder mehr (Entfällt wenn r oder rr)
b Tragwagen für pa-Mittelcontainer
c Drehschemmel
d Für den Transport von Strassenfahrzeugen eingerichtet, ohne Stockwerke
dd Für den Transport von Strassenfahrzeugen eingerichtet, mit Stockwerken
f Für den Verkehr mit GB geeignet
ff Nur für den Ärmelkanaltunnelverkehr mit GB geeignet
fff Nur für den Fährverkehr mit GB geeignet
g Für den Transport von Grosscontainern bis zu 60 Fuss Länge
gg Für den Transport von Grosscontainern über 60 Fuss Länge
h Für den Transport von Blechrollen liegend verladen
hh Für den Transport von Blechrollen stehend verladen
i Mit beweglicher Abdeckung und festen Stirnwänden
ii Mit hochfester, beweglicher metallischer Abdeckung und festen Stirnwänden
j Stossdämpfeinrichtung
k

4-achsig: Lastgrenze <40 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze <50 t (Entfällt bei r oder rr)

kk

4-achsig: Lastgrenze 40 - <50 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze 50 - <60 t (Entfällt bei r oder rr)

l Ohne Rungen
ll Schwerkraftentladung, schlagartig, gleichzeitig zweiseitig, tiefliegend
m

4-achsig: Nutzbare Länge 15 - <18 m

6-achsig oder mehr: Nutzbare Länge 18 - <22 m

Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge ≥27 m

mm

4-achsig: Nutzbare Länge <15 m

6-achsig oder mehr: Nutzbare Länge <18 m

Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge <22 m

mmm 4-achsig: Nutzbare Länge ≥22m
n

4-achsig: Lastgrenze >60 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze >75 t

o 3 Elemente
oo 4 oder mehr Elemente
p ohne Borde
q Zugsammelschiene für alle Spannungsarten
qq Zugsammelschiene und Heizeinrichtung für alle Spannungsarten
r Gelenkwagen
rr Wageneinheit
s Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
ss Höchstgeschwindigkeit 120 km/h

 

Auch hier haben wir wieder die gleiche Situation, denn die Gattungen L und S teilen sich eine gemeinsame Kennziffer. Das ist logisch, denn die Flachwagen der Regelbauart teilen sich den Kennbuchstaben schliesslich auch. Daher werden die Flachwagen der Sonderbauart gleich behandelt. Gerade bei diesen Flachwagen gibt es sehr viele unterschiedliche Bauformen, so dass es nicht überrascht, dass auch hier landesbezogene Kennungen verwendet werden können.

 

-t Vielfachsteuerleitung
-v Zugsammelschiene 1000 V 16.7 Hz
-x Für Abrollcontainer
-y Scheibenbremsen

 

Damit können wir die Flachwagen mit den Sonderbauarten in der Version mit Drehgestellen abschliessen. Bleibt auch hier der Wagen aus der Grafik. Seine niedere Bauform lässt es erahnen, es handelt sich um einen Flachwagen der Sonderbauart (S). Zudem besitzt er vierachsige Drehgestelle, was acht Achsen (aa) ergibt. Er ist für den Transport von Strassenfahrzeugen ohne Stockwerke (d) vorgesehen und die Lastgrenze liegt unter 50 Tonnen (d). Die Ladelänge beträgt weniger als 18 Meter (mm) und der Wagen kann mit 100 km/h (s) verkehren. Seine Bezeichnung lautet daher Saadkmms.

Speziell an dem Wagen in der Grafik ist die Ladelänge. Da diese Wagen mit einer speziellen Kupplung verbunden werden, besitzen sie wegnehmbare Stossbalken. Diese Stossbalken können daher an jedem Wagen angebaut werden. Sind die Stossbalken montiert, liegt die Ladelänge unter 18 Meter. Fehlen die Stossbalken der Wagen, vergrössert sich die Ladelänge auf über 18 Meter. Der Wagen müsste daher nun korrekterweise als Saadkms bezeichnet werden.

 

Kennziffer 5 Offener Güterwagen Gattung E

Regelbauart stirn- und seitenkippbar

Mit 2 Achsen: Nutzbare Länge ≥7.7 m, Lastgrenze 25 – 30 t

Mit 4 Achsen: Nutzbare Länge ≥12 m, Lastgrenze 50 – 60 t

Mit 6 Achsen und mehr: Nutzbare Länge ≥12 m, Lastgrenze 60 – 75 t

Index Beschreibung
a Mit 4 Achsen und Drehgestellen
aa Mit 6 Achsen oder mehr (Entfällt wenn r oder rr)
c Mit Entladeklappen im flachen Boden
k

2-achsig: Lastgrenze <20 t

4-achsig: Lastgrenze <40 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze <50 t

kk

2-achsig: Lastgrenze 20 - <25 t

4-achsig: Lastgrenze 40 - <50 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze 50 - 60 t

l Nicht seitenkippbar
ll Blindfussboden
m

2-achsig: Nutzbare Länge <7.7 m

4-achsig oder mehr: Nutzbare Länge <12m

mm 4-achsig oder mehr: Nutzbare Länge >12m
n

2-achsig: Lastgrenze >30 t

4-achsig: Lastgrenze >60 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze>75 t

o Nicht stirnkippbar
p Bremserstand
q Zugsammelschiene für alle Spannungsarten
qq Zugsammelschiene und Heizeinrichtung für alle Spannungsarten
s Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
ss Höchstgeschwindigkeit 120 km/h

 

Wenn wir die Tabelle mit den Kennbuchstaben genau studieren, fällt uns auf, dass hier die Unterscheidung zwischen Wagen mit Drehgestellen und Einzelachsen wieder gemacht wird. Die Ausnahme gilt daher nur für Flachwagen. Weiter fällt uns der Kennbuchstabe o auf, der erwähnt, dass der Wagen scheinbar nicht stirnkippbar sei. Das bedarf einer etwas intensiveren Erklärung, denn solche Wagen vermuteten Sie vermutlich an einem anderen Ort.

Die Ladebrücke der E-Wagen lässt sich nicht kippen, wie Sie das vielleicht von einem entsprechenden LKW auf der Strasse kennen. E-Wagen, die stirnkippbar sind, können die Stirnwände öffnen. Die Wand ist dabei oben an einem Drehgelenk befestigt und unten nur verriegelt. Öffnet man die Stirnwand, muss man den Wagen nur noch kippen und die Ladung rutsch raus. Dabei wird jedoch der ganze Wagen, zum Teil mit dem Gleis, gehoben und so stirnseitig entleert.

Auf der Grafik haben wir einen vierachsigen Hochbordwagen. Das führt dazu, dass er der Gattung E angehört und ein a für die Drehgestelle besitzt. Weiter kann der Wagen Lasten über 60 Tonnen aufnehmen (n). Er ist nicht stirnkippbar (o) und kann mit 100 km/h verkehren. Daher muss dieser Wagen korrekt als Eanos bezeichnet werden. Voll beladene Wagen mit dem Kennbuchstaben n verkehren in der Schweiz nach Zugreihe D.

 

Kennziffer 6 Offener Güterwagen Gattung F

Sonderbauart

Mit 2 Achsen: Lastgrenze 25 – 30 t

Mit 3 Achsen: Lastgrenze 25 – 40 t

Mit 4 Achsen: Lastgrenze 50 – 60 t

Mit 6 Achsen und mehr: Lastgrenze 60 – 75 t

Gelenkwagen oder Wageneinheiten mit  Achsen und 2 Elementen: Nutzbare Länge 22 - <27 Meter

Index Beschreibung

a

Mit 4 Achsen und Drehgestellen
aa Mit 6 Achsen oder mehr (Entfällt wenn r oder rr)
b Grossraumwagen mit Einzelachsen (Rauminhalt >40m3)
c Schwerkraftentladung, dosierbar, wahlweise zweiseitig, hochliegend
cc Schwerkraftentladung, dosierbar, wahlweise zweiseitig, tiefliegend
e 3 Elemente
ee 4 Elemente oder mehr
f Für den Verkehr mit GB geeignet
ff Nur für den Ärmelkanaltunnelverkehr mit GB geeignet
fff Nur für den Fährverkehr mit GB geeignet
k

2 oder 3-achsig: Lastgrenze 20 t

4-achsig: Lastgrenze <40 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze <50 t (Entfällt bei r oder rr)

kk

2 oder 3-achsig: Lastgrenze 20 - <25 t

4-achsig: Lastgrenze 40 - <50 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze 50 - <60 t (Entfällt bei r oder rr)

l Schwerkraftentladung, schlagartig, gleichzeitig zweiseitig, hochliegend
ll Schwerkraftentladung, schlagartig, gleichzeitig zweiseitig, tiefliegend
m Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge ≥27 m
mm Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge <22 m
n

2-achsig: Lastgrenze >30 t

4-achsig: Lastgrenze >60 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze >75 t

o Schwerkraftentladung, schlagartig, mittig, hochliegend
oo Schwerkraftentladung, schlagartig, mittig, tiefliegend
p Schwerkraftentladung, dosierbar, mittig, hochliegend
pp Schwerkraftentladung, dosierbar, mittig, tiefliegend
ppp Bremserstand
q Zugsammelschiene für alle Spannungsarten
qq Zugsammelschiene und Heizeinrichtung für alle Spannungsarten
r Gelenkwagen
rr Wageneinheit
s Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
ss Höchstgeschwindigkeit 120 km/h

 

Mit den offenen Güterwagen in der Sonderbauart haben wir die Wagen gefunden, die für den Transport von unempfindlichen Schüttgütern verwendet werden. Es sind Wagen, die über Entladevorrichtungen verfügen und die so das Ladegut mit der Hilfe von Schwerkraft entladen. Darunter finden wir eine grosse Anzahl unterschiedlicher Wagen. Die über die passenden Anlagen verfügen müssen und daher klare Angaben enthalten.

Da wir wieder bei den Sonderbauarten von Güterwagen angelangt sind, ist klar, dass eine grosse Anzahl Indices vorhanden ist. Besonders die Entlademöglichkeiten beanspruchen bei diesen Wagen viele spezielle Kennungen. Da diese Wagen in den vergangenen Jahren teilweise modernisiert wurden, und dabei besser geschützte Klappen verwendet wurden, kamen noch landesbezogene Kennbuchstaben hinzu.

 

-u Mit elektrohydraulischer Kippvorrichtung
-y Wärmeisolation

 

Wenn wir den Wagen aus der Grafik ansehen, erkennen wir, dass er über Entladevorrichtungen verfügt. Es ist ein offener Güterwagen der Sonderbauart (F), der auf Drehgestellen (a) verkehrt und dessen Entladevorrichtungen schlagartig mit Hilfe der Schwerkraft die Ladung beidseitig gleichzeitig (ll) entladen kann. Auch dieser Wagen ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h (s) zugelassen. Mit dem Umbau wurden die Klappen hydraulisch geöffnet, so dass eine landesbezogene Kennung vorhanden ist. Der Wagen hört auf Falls-u.

 

Kennziffer 7 Kesselwagen Gattung Z

Behälter aus Metall, für flüssige oder gasförmige Produkte

Mit 2 Achsen: Lastgrenze 25 – 30 t

Mit 3 Achsen: Lastgrenze 25 – 40 t

Mit 4 Achsen: Lastgrenze 50 – 60 t

Mit 6 Achsen und mehr: Lastgrenze 60 – 75 t

Gelenkwagen oder Wageneinheiten mit Achsen und 2 Elementen: Nutzbare Länge 22 - <27 Meter

Index

Beschreibung
a Mit 4 Achsen und Drehgestellen
aa Mit 6 Achsen oder mehr (Entfällt wenn r oder rr)
b Für den Transport von Erdölprodukten (nur bei 1520mm Spurweite)
c Entladung und Druck (entfällt bei Kennbuchstabe g)
d Für den Transport von Nahrungsmittel und Chemiestoffen (nur bei 1520mm Spurweite)
e Heizeinrichtung
f Für den Verkehr mit GB geeignet
ff Nur für den Ärmelkanaltunnelverkehr mit GB geeignet
fff Nur für den Fährverkehr mit GB geeignet
g Transport von verdichteten, verflüssigten oder unter Druck gelösten Gasen
i Nichtmetallischer Behälter
j Mit Stossdämpfeinrichtung
k

2 oder 3-achsig: Lastgrenze <20 t

4-achsig: Lastgrenze <40 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze <50 t (Entfällt bei r oder rr)

kk

2 oder 3-achsig: Lastgrenze 20 - <25 t

4-achsig: Lastgrenze 40 - <50 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze 50 - <60 t (Entfällt bei r oder rr)

m Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge ≥27 m
mm Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge <22 m
n

2-achsig: Lastgrenze >30 t

4-achsig: Lastgrenze >60 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze >75 t

o 3 Elemente
oo 4 oder mehr Elemente
p Bremserstand
q Zugsammelschiene für alle Spannungsarten
qq Zugsammelschiene und Heizeinrichtung für alle Spannungsarten
r Gelenkwagen
rr Wageneinheit
s Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
ss Höchstgeschwindigkeit 120 km/h

 

Mit den Kesselwagen haben wir Wagen erreicht, die auf Grund des Aufbaus für unterschiedliche Ladegüter, wie Flüssigkeiten oder Gase verwendet werden. Wobei für Flüssigkeiten nicht die gleichen Wagen verwendet werden können, wie für Gase. Trotzdem besitzen diese Wagen keine Sonderbauarten, so dass es sich um Kesselwagen handelt, auch wenn es zwei verschiedene Varianten gibt. Das ist natürlich auch bei der Kennung zu erkennen.

Dabei sind die Kesselwagen speziellen Transporten zugewiesen und können nicht für beliebige Güter verwendet werden. Diese festgelegten Transporte werden bei Kesselwagen für Breitspur sogar in der Bezeichnung niedergeschrieben. Viele der Kennbuchstaben sind für Wagen die Gase transportieren, denn an diese Wagen werden höhere Ansprüche gestellt, als an Modelle, die für Flüssigkeiten ausgelegt wurden.

Nehmen wir dazu ein Beispiel, kommen wir zum abgebildeten Wagen. Dieser hört auf die Bezeichnung Zagkks. Es ist klar, dass es sich um einen Kesselwagen (Z) auf Drehgestellen (a) handelt. Da er für den Transport von Gasen verwendet wird, kommt noch der Kennbuchstaben (g) hinzu. Schwieriger wird es mit dem Kennbuchstaben (kk), denn dieser gibt Auskunft über die Lademenge. Natürlich darf hier das s für die Höchstgeschwindigkeit nicht fehlen.

 

Kennziffer 8 Kühlwagen Gattung I

Kühlwagen mit thermischer Isolierung Klasse IN, Luftumwälzung durch Windmotor

Bodenrost sowie Eiskästen ≥3.5 m3

Mit 2 Achsen: Ladefläche 19 - 22 m3, Lastgrenze 15 – 25 t

Mit 4 Achsen: Ladefläche 39m3, Lastgrenze 30 – 40 t

Gelenkwagen oder Wageneinheiten mit Achsen und 2 Elementen: Nutzbare Länge 22 - <27 Meter

Index Beschreibung
a Mit 4 Achsen und Drehgestellen
aa Mit 6 Achsen oder mehr (Entfällt wenn r oder rr)
b Grosse Ladefläche, 2-achsig: 20 – 27 m3
bb Sehr grosse Ladefläche, 2-achsig: ≥ 27 m3
c Fleischhaken
d Für Seefisch
e Elektrische Lüftung
ee 4 Elemente oder mehr
f Für den Verkehr mit GB geeignet
ff Nur für den Ärmelkanaltunnelverkehr mit GB geeignet
fff Nur für den Fährverkehr mit GB geeignet
g Maschinenkühlwagen
gg gekühlt mit Flüssiggas
h Thermische Isolierung der Klasse IR
i Durch Kältemaschinen eines technischen Begleitwagens gespeist
ii Technischer Begleitwagen
k

2-achsig: Lastgrenze <15 t

4-achsig: Lastgrenze <30 t (Entfällt bei r oder rr)

l Wärmeschutzwagen ohne Eiskästen
m

2-achsig: Ladefläche <19 m3

4-achsig oder mehr: Ladefläche < 39 m3

Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge ≥27 m

mm

Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge <22 m

4-achsig oder mehr: Ladefläche ≥39 m3

n

2-achsig: Lastgrenze  >25 t

4-achsig: Lastgrenze >40 t

o mit Eiskästen unter 3.5 m3
oo 3 Elemente
p Ohne Bodenrost
q Zugsammelschiene für alle Spannungsarten
qq Zugsammelschiene und Heizeinrichtung für alle Spannungsarten
r Gelenkwagen
rr Wageneinheit
s Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
ss Höchstgeschwindigkeit 120 km/h

 

Kühlwagen sind eine spezielle Wagengruppe, die sich sowohl in den Wagennummern, als teilweise auch beim Austauschregime niederschlagen. Besonders beim Transport von gekühlten Produkten waren die speziellen Wagen eigenen Regeln unterworfen. Die unterschiedlichen Möglichkeiten zur Kühlung der Wagen, zeigen sich daher auch bei der Kennung. Wobei moderne eigenständig arbeitende Aggregate nicht erwähnt werden.

Auch auf die Bezeichnung mit den Kennbuchstaben hat der Transport von speziellen gekühlten Produkten einen Einfluss. Wir erkennen dabei, dass Wagen für den Transport von Seefisch speziell gekennzeichnet werden. Der Grund ist simpel, denn Fisch hinterlässt den typischen Geruch, der sich dann auf andere Lebensmittel übertragen könnte. Daher werden spezielle Wagen für den Transport von Fischen verwendet. Da die Kühlung der Wagen speziell ist, gibt es noch landesbezogene Kennungen.

 

-v

Zugsammelschiene für 1000 V 16.7 Hz

 

Der hier aufgeführte landesbezogene Kennbuchstabe ist im internationalen Verkehr wichtig, weil die Kühlaggregate ab dieser Leitung betrieben werden können. Bei Bahnen mit anderen Spannungen könnte die Kühleinheit zerstört werden. Der Kühlwagen auf der Grafik hört auf die Bezeichnung Iapqs. Dabei bedeuten die Buchstaben p und q, dass der Wagen einen Bodenrost hat und dass seine Zugsammelschiene für alle Spannungen geeignet ist. Die restlichen Buchstaben sind hinreichend bekannt.

 

Kennziffer 9 Sonderwagen Gattung U

Nicht zu den Gattungen F, H, L, S oder Z gehörend

Mit 2 Achsen: Lastgrenze 25 – 30 t

Mit 3 Achsen: Lastgrenze 25 – 40 t

Mit 4 Achsen: Lastgrenze 50 – 60 t

Mit 6 Achsen und mehr: Lastgrenze 60 – 75 t

Gelenkwagen oder Wageneinheiten mit Achsen und 2 Elementen: Nutzbare Länge 22 - <27 Meter

Index Beschreibung
a Mit 4 Achsen und Drehgestellen
aa Mit 6 Achsen oder mehr (Entfällt wenn r oder rr)
c Entladung unter Druck
d Mit Schwerkraftentladung, dosierbar, wahlweise zweiseitig, hochliegend
dd Mit Schwerkraftentladung, dosierbar, wahlweise zweiseitig, hochliegend
e 3 Elemente
ee 4 Elemente oder mehr
f Für den Verkehr mit GB geeignet
ff Nur für den Ärmelkanaltunnelverkehr mit GB geeignet
fff Nur für den Fährverkehr mit GB geeignet
g Für Getreide
i Für den Transport von Gegenständen eingerichtet, die auf Wagen der Regelbauart verladen das Lademass überschreiten würden.
k

2 oder 3-achsig: Lastgrenze <20 t

4-achsig: Lastgrenze <40 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze <50 t (Entfällt bei r oder rr)

kk

2oder 3-achsig: Lastgrenze 20 - <25 t

4-achsig: Lastgrenze 40 - <50 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze 50 - <60 t (Entfällt bei r oder rr)

l Schwerkraftentladung, schlagartig, gleichzeitig zweiseitig, hochliegend
ll Schwerkraftentladung, schlagartig, gleichzeitig zweiseitig, tiefliegend
m Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge ≥27 m
mm Ladelänge mit 2 Elementen: Nutzbare Länge <22 m
n

2-achsig: Lastgrenze >30 t

3-achsig: Lastgrenze >40 t

4-achsig: Lastgrenze >60 t

6-achsig oder mehr: Lastgrenze >75 t

o Schwerkraftentladung, schlagartig, mittig, hochliegend
oo Schwerkraftentladung, schlagartig, mittig, tiefliegend
p Schwerkraftentladung, dosierbar, mittig, hochliegend
pp Schwerkraftentladung, dosierbar, mittig, tiefliegend
q Zugsammelschiene für alle Spannungsarten
qq Zugsammelschiene und Heizeinrichtung für alle Spannungsarten
r Gelenkwagen
rr Wageneinheit
s Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
ss Höchstgeschwindigkeit 120 km/h

 

Dem aufmerksamen Leser ist sicherlich aufgefallen, dass wir bei der Kennziffer 9 angelangt sind. Diese ist hier mit der Gattung U verbunden. Ich hätte sie jedoch auch mit der Gattung X verbinden können. Auch diese Wagen werden mit der Kennziffer 9 versehen und so entsteht hier ein richtiges Sammelsurium von Wagen. Das entstand, weil man einfach nicht mehr Ziffern hatte, und es wenige Sonderwagen gibt. So hatte man hier noch Platz für die Dienstwagen gefunden.

Bei Wagen der Gattung U gibt es noch landesbezogene Kennbuchstaben. Diese werden, wie bei den anderen Wagen mit einem Bindestrich hinter der eigentlichen Bezeichnung angefügt. Jedoch sollte es nun jedem Leser aufgefallen sein, dass die landesbezogenen Kennbuchstaben bei unterschiedlichen Gattungen auch unterschiedliche Bedeutungen haben. Bei den Dienstwagen verzichtet man meistens auf landesbezogene Kennbuchstaben.

 

-w

Bewegliches Geländer und bewegliche Handbremsspindel

 

In der Grafik habe ich ganz bewusst einen ganz besonderen Wagen gewählt. Auf Grund seines Aufbaus, gehört er klar zu den Sonderwagen. Daher besitzt er die Gattung U. die Drehgestelle besitzen mehr als 2 Achsen. Daher hat der Wagen mehr als vier Achsen, was die Kennbuchstaben aa ergibt. Hinzu kommt, dass dieser Wagen für den Transport von sperrigen Gütern verwendet wird. Es ist daher auch ein i vorhanden. Der Wagen verkehrt nicht mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h, so dass das s nicht vorhanden ist. Der Wagen hat daher die Bezeichnung Uaai.

Schauen wir uns nun diesen Wagen an, erkennen wir, dass er ebenfalls die Bezeichnung Uaai verwendet. Wir haben daher grundsätzlich verschiedene Wagen, die mit der gleichen Bezeichnung versehen wurden. Damit können wir diese Wagen nur anhand der Nummer und somit anhand der der weiteren Ziffern identifizieren. Da die Wagen nun so speziell sind, nahm man dazu sogar die Ziffer sieben und nicht die erwartete sechste Ziffer.

Bei den Dienstwagen des Baudienstes gibt es ebenfalls sehr viele Fahrzeuge, die mit Xs oder Xas bezeichnet werden. Damit man diese Wagen unterteilen kann, werden die Bezeichnungen mit Zahlen ergänzt. Dabei kommt sehr oft das erste Baujahr des Wagens zur Anwendung. Das heisst, der Wagen mit der Bezeichnung Xas73 kam 1973 in den Bestand der Bahngesellschaft. Damit gelingt es die grosse Anzahl von Wagen zu unterscheiden.

Andere Bahngesellschaften verwenden diese Lösung auch bei anderen Gattungen. Wir hier haben nun die Bezeichnungen der Güterwagen geschafft. Sie haben sicherlich festgestellt, dass ich nicht übertrieben habe, denn hier gibt es viele Möglichkeiten um sich in den Bezeichnungen zu verirren. Dem aufmerksamen Leser ist zudem sicher aufgefallen, dass einige Gattungsbuchstaben die gleiche Kennziffer tragen, was der Übersicht natürlich auch nicht förderlich war.

Das war notwendig, da nur 10 Ziffern möglich sind und diese auf insgesamt 13 Gattungen verteilt werden mussten. Die feinere Unterscheidung erfolgt dann, wie schon erwähnt, bei den nachfolgenden Ziffern oder sogar schon im Austauschregime. Die feinere Unterteilung habe ich aber bewusst weggelassen. Nur so blieb die Geschichte einigermassen übersichtlich und wurde nicht zu kompliziert. Schliesslich sollten Sie es verstehen können und nicht daran verzweifeln.

Diese Tabellen sind natürlich nicht unbedingt vollständig, denn in Europa gibt es viele weitere Wagen, die nicht behandelt wurden und die auch in diese Nummern passen müssen. Ich beschränkte mich auf die Wagengattungen, die es in der Schweiz gibt. Einige Kennbuchstaben werden jedoch nicht an Wagen der schweizerischen Bundesbahnen SBB verwendet, trotzdem habe ich sie eingebaut. So haben Sie auch die Möglichkeit andere Wagen besser zu erkennen.

Mögen Sie sich noch an die Einleitung erinnern? Die Zahl 31 85 462 2 000 – 1 ist an einem Wagen der Gattung S angeschrieben. In der Einleitung habe ich Sie etwas fehlgeleitet, denn der Gbs hat eine andere Wagennummer. Unsere Nummer gehört einem Smmps – w. Sind das keine arabischen Worte mehr, haben Sie diese Seite und die Bezeichnungen von Wagen verstanden. Wir können weiter gehen, denn nun wollen wir die Wagen und die Lokomotive einander näher bringen. Die Lokomotive kommt nun zum Zug.

 

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