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In das Fahrzeug gelangte das
Lokomotivpersonal
über eine der vier Türen. Welche davon letztlich benutzt wurde, war dem
Personal freigestellt. Dabei war das erste Ziel einer der beiden
Führerräume.
Zwar wurde dort nicht mit den Arbeiten begonnen, aber der Lokführer hatte
Gepäck bei sich, das er bei den Kontrollen und Handlungen am Fahrzeug
nicht mitführte. Bei den Kontrollen gab es zudem keine Unterschiede zu
anderen Baureihen. Es musste bei der Übernahme eine optische
Aussenkontrolle durchgeführt werden. Weiter mussten die Hähne zu den
Hauptluftbehältern
geöffnet und der Schalter zur
Batterie
eingeschaltet werden. Ab diesem Moment stand auf dem
Motorwagen
auch Licht zur Verfügung. Bis zu diesem Zeitpunkt arbeitete das Personal
in der Nacht mit einer
Handlampe,
die sich auf dem Fahrzeug befand. In jedem Fall begann die Arbeit dunkel. Bevor wir mit der Inbetriebnah-me beginnen, sehen wir uns rasch im Führerraum um. Dabei war der Boden mit Holz belegt worden. Das galt auch für die Wände und die Decke. Dabei wurden die Wände in einer hellen grünen Farbe ge-strichen. Das galt auch für das Führerpult. Wobei gerade dort die Arbeitsfläche schwarz ge-halten war. Die Decke, war, wie das damals üblich war, weiss
eingefärbt worden. Daher waren hier die Farben der anderen
Triebfahr-zeuge
verwendet worden. Der Führertisch war bei den Motorwagen Fe 4/4 auf der linken Seite angeordnet wor-den. Dabei war dessen Grösse seitlich mit dem Durchgang zur Türe in der Front beschränkt worden. Während der Fahrt nicht be-nötigte Schalter wurden an
an-deren Orten eingebaut. Das galt auch für
Handbremse,
welche sich auf der anderen Seite beim Pult, das allenfalls von einem
mitreisenden
Heizer
benutzt wurde, eingebaut war. Die Bedienelemente auf dem
Führertisch
entsprachen jenen der
Motorwagen
Ce
4/6. Damit konnte man sich lange
Schulungen des Personals ersparen. Wobei das nicht der Grund war, denn
auch hier musste man sich wegen der
Vielfachsteuerung
anpassen. Doch beginnen wir mit den ersten Handlungen zur Inbetriebnahme
und dazu musste das Fahrzeug eingeschaltet werden. Das erfolgte immer,
bevor andere Handlungen ausgeführt wurden. Aktiv wurde das
Steuerstromnetz
erst, wenn der entsprechende Schalter eingeschaltet wurde. Damit waren die
Bedienelemente aktiv und was wichtiger war, auch das am Boden montierte
Totmannpedal
war in Betrieb. Beim geschleppten Fahrzeug durfte daher die Steuerung
nicht eingeschaltet werden. Da wir nun aber damit arbeiten wollen,
aktivieren wir die Steuerung und nehmen anschliessend den
Motorwagen
ab einem
Führerstand
in Betrieb. Mit dem Steuerschalter für den Stromabnehmer wurde dieser gehoben. Danach konnte der Hauptschalter mit seinem Schalter eingeschaltet werden. Waren die Bügel jedoch noch nicht an der
Fahrleitung,
oder führte diese keine
Spannung,
wurde der
Haupt-schalter
durch die Steuerung nach einer kurzen Ver-zögerung wieder ausgeschaltet.
Der Vorgang für den Hauptschalter musste daher wiederholt werden bis
die-ser eingeschaltet blieb. Es folgte nun der Kompressor. Sofern dieser Steuer-schalter noch nicht auf der Stellung «Automat» war, wurde diese eingestellt. Die Druckluft wurde nun er-gänzt und mit dem Druckschwankungsschalter geregelt. Wollte das Personal jedoch den Vorrat selber ergänzen,
wählte es die Stellung «Direkt». Damit wurde die
Druck-luft
ergänzt und der maximale Druck nur noch durch das
Überdruckventil
beschränkt. Ausgeschaltet wurde der
Kompressor
jedoch nicht. Die
Steuerschalter
waren mit den entsprechenden Anschriften versehen, so dass das Personal
wusste, welche Funktion geschaltet wurde. Die Bezeichnungen erfolgten
sowohl auf Deutsch, als auch in französischer Sprache und waren in jedem
Führerstand
nur in einer Sprache angeschrieben. Die Lokführer mussten entweder beide
Sprachen kennen, oder orientierten sich an der Anordnung. Das galt auch
für italienisch sprechendes Personal. Nun konnten die Bremsen in Betrieb genommen und geprüft werden. Dazu wurde der Hahn zu den Ventilen geöffnet und diese so mit Druckluft versorgt. Dabei wurde zuerst bei den Modellen mit der Regulierbremse diese getestet. Dazu wurde das
Handrad
gegen den Sinn der Uhr verdreht. In den
Bremszylinder
strömte nun
Druckluft
und dies konnte an einem
Manometer
abgelesen werden. In umgekehrter Richtung wurde die Bremse gelöst. Bei allen Modellen dieser Baureihe musste vor der Fahrt auch die korrekte Funktion der Westinghousebremse geprüft werden. Dazu war auf dem Führertisch das Führerbremsventil der Bauart Westinghouse W4 vorhanden. Dieses
Bremsventil
kannte das Personal schon von den anderen Baureihen. Daher
ersparen wir uns die Beschreibung die dort erforderlichen Handlungen.
Wichtig war, dass auch jetzt der Druck im
Bremszylinder
vorhanden sein musste. Wenn die Bremsen korrekt funktionierten, konnte die Sicherung aufgehoben werden. Bevor das erfolgte, wurde der Motorwagen mit der Druckluftbremse gegen wegrollen gesichert. Wo die Regulierbremse fehlte, wurde dazu eine Bremsung mit der automatischen Bremse ausgeführt. Erst jetzt wurde die Kurbel der
Handbremse
so gedreht, bis sie sich im gelösten Anschlag befand. Der
Triebwagen
war bereit für die erste Fahrt. Es gilt bei der Bremsung mit den beiden
Bremssystemen,
dass es keinen Einfluss auf die
Bremskraft
gab. Bei beiden Varianten wurde damals der komplette Zug gebremst. Dabei
war es sogar möglich, dass dieser bei Anwendung der
automatischen Bremse
schneller gelöst werden konnte. Wichtig war jedoch, dass das Fahrzeug in
Stillstand grundsätzlich immer gebremst wurde. Dabei wurde jedoch mit der
automatischen Bremse gearbeitet. Bevor die
Fahrstufen
zugeschaltet wurden, musste die Fahrrichtung eingestellt werden. Zudem
erfolgte vor Beginn einer Fahrt immer eine Kontrolle des allenfalls
angehängten Zuges. Dazu konnte das Personal auf seiner Seite einfach aus
dem Fenster sehen. Jedoch war bei Geschwindigkeiten über 20 km/h auf der
anderen Seite keine Kontrolle möglich. Der Grund war das nun aktive
Totmannpedal
und die beim Wechsel eingeleitete Zwangsbremse.
Damit
auch dort eine Kontrolle vorgenommen werden konnte, war auf der Seite ein
Rückspiegel
montiert worden. Dieser konnte vom Personal mit einem Handgriff und einem
Gestänge ausgeklappt werden. Wie weit das erfolgte, konnte eingestellt
werden. So konnte der Spiegel optimal ausgerichtet werden. Eingeklappt
wurde er auch wieder mit dem Handgriff. Ein automatisches Einklappen des
Spiegels war daher nicht möglich. Es wird nun Zeit, dass wir losfahren. Dazu wurde die Kurbel auf die erste Stufe gestellt und die Bremsen gelöst. Der Motorwagen begann mit der Hüpfersteuerung zu beschleunigen. Wollte das Personal die Zugkraft erhöhen, wurden weitere Stufen zugeschaltet. Dabei musste der Lokführer jedoch an den unter dem
Frontfenster
montierten Anzeigen den
Fahrmotor-strom
ablesen. Welche Werte erlaubt waren, standen auf einer Tabelle die im
Führerstand
vorhanden war. Die gefahrene Geschwindigkeit konnte in der linken Ecke am dort montierten Geschwindigkeitsmesser der Firma Hasler abgelesen werden. Dieser war mechanisch von der jeweils zweiten Achse aus angetrieben. Dabei war auch eine Registrierung in Form eines Papierstreifens vorhanden. Nach dem Ende der Tagesleistung musste dieser entnommen
und der Obrigkeit abgegeben werden. Dabei wurden die Fahrdaten von dieser
unregelmässig kontrolliert. War die gewünschte Geschwindigkeit erreicht, konnte
einfach die
Zugkraft
mit der Kurbel verringert werden. Daher wurde dieser
Triebwagen
mit der Regelung der Zugkraft gefahren. Auch das war damals so üblich und
selbst der Automat für die
Um die Vielfach- oder
Fernsteuerung einzurichten,
mussten sämtliche
Triebwagen ausgeschaltet werden. Dabei konnte die
Steuerung jedoch aktiv bleiben. Nun wurden die Fahrzeuge mechanisch und
pneumatisch verbunden. Dabei mussten sämtlich Luftleitung verbunden
werden. Da die Schläuche paarweise vorhanden waren, war das jedoch bei
jeder Leitung nur einmal vorzunehmen. Zum Schluss wurde noch das Kabel
eingesteckt. Damit war die Vielfachsteuerung eingerichtet und die Fahrzeuge konnten wie-der eingeschaltet werden. Die Funktion war vorhanden, wenn auch das fern-gesteuerte Triebfahrzeug eingeschaltet werden konnte. Das war ab einem Zugführungswagen der Fall, wenn die
Spannung der
Fahr-leitung an der Anzeige vorhanden war. Bei der
Doppeltraktion war
jedoch keine direkte Rückmeldung des zweiten
Triebwagens vorhanden. Wenn die Fahrzeuge schneller als 20 km/h fuhren, war auch das Totmannpedal aktiv. Dabei arbeiteten die Triebwagens in Vielfachsteuerung parallel. Das Lokomotivpersonal, das die Motorwagen Fe 4/4 stehend bediente, wurde mit einem Fuss einfach auf das Pedal gestanden. In
der Folge war der Lokführer an seien Position gebunden. Eine kurze
Ent-lastung sollte jedoch nicht mehr sofort zur
Zwangsbremsung führen.
Trotz-dem optimal war die Bedienung noch nicht. Um mit dem Triebwagen anzuhalten, wurde die Zugkraft mit der Kurbel abge-schaltet und eine Bremsung mit der automatischen Bremse eingeleitet. Dabei durfte diese jedoch nicht mehr geschwächt werden, da die Bremse sonst komplett löste. Das war besonders bei Talfahrten mit den
Modellen ohne
Regulierbremse nicht so einfach, so dass wir die Bedienung
der
Bremse in diesem Fall etwas ge-nauer ansehen, den leicht war es nicht. Die von der
Regulierbremse her bekannte Lösung war nur möglich,
wenn bei der ersten Bremsung die Geschwindigkeit eingehalten werden
konnte. Eine Regulierung konnte jedoch nur noch mit stärkerer Bremsung
erfolgen. So war es besonders bei längeren Gefällen schwer die
Geschwindigkeit korrekt einzuhalten. Aus diesem Grund wendete das
Lokomotivpersonal in diesem Fall eine andere Lösung für die Gestaltung der
Geschwindigkeit an. Dabei wurde der Zug mit der
automatischen Bremse verlangsamt.
Anschliessend wurden die
Bremsen
mit dem
Führerbremsventil wieder gelöst und der Zug beschleunigte
durch die Schwerkraft. War die zulässige Geschwindigkeit erreicht, wurde
der Vorgang wiederholt. Dabei musste das
Lokomotivpersonal jedoch darauf achten,
dass die
Bremsleitung korrekt gefüllt wurde. Das war nicht leicht, da wegen
der fehlenden
elektrischen
Bremse der Zug schnell beschleunigt. Sofern es erforderlich war, während der Fahrt akustische
Signale zu geben, konnte das
Lokomotivpersonal einen Griff an der Decke ziehen.
Damit strömte
Druckluft durch die auf dem Dach montierte
Pfeife. Welche
Lautstärke vorhanden war, war davon abhängig, wie stark gezogen wurde. Das
von der Schweiz bekannte Klangbild war daher Aufgabe des Lokführers.
Jedoch konnte auch ein allenfalls mitfahrender
Heizer die
Lokpfeife
bedienen. Bei schlechtem Zustand der Schienen konnte der Lokführer bei Bedarf die Adhäsion ver-bessern. Dazu betätigte er einen Schalter. Durch die Steuerung wurde nun ein Ventil geöffnet und der in einem Behälter mitgeführte Sand vor der ersten Achse mit geringem Druck auf die Schienen geblasen. Das erfolgte so lange, bis der Lokführer den Griff wieder
losliess. Keine Funktion war je-doch vorhanden, wenn die Behälter der
Sander leer
waren, daher wurden auch sie vor der Fahrt kontrolliert. Traten Störungen auf und wurde der Triebwagen ausgeschaltet, durfte dieser wieder ein-geschaltet werden. Kam es erneut zur Auslösung des Hauptschalters musste die Störung behoben werden. Die Suche musste auf dem
betroffenen Fahrzeug erfolgen und daher musste angehalten werden. Danach
konnte das
Lokomotivpersonal anhand der Anzeigen die Ursache heraus-finden. Mit
den entsprechenden Handlungen konnte allenfalls die Fahrt wieder
fortgesetzt werden. Die Handlungen mit der Kurbel und der
Bremse wurden im Verlauf
eines Tages mehrmals wiederholt. Nur wenn der
Triebwagen längere Zeit
abgestellt wurde und sich das
Lokomotivpersonal aus dem
Führerstand begab, wurde
die
Handbremse angezogen. In allen anderen Fällen nutzte man dazu die
pneumatischen Bremsen. Wobei natürlich bei den Modellen mit der
Regulierbremse diese benutzt wurde. Ansonsten war es eben die
automatische Bremse. Wir haben die Bedienung des
Motorwagens kennen gelernt und
diese unterschied sich nicht vom Modell der Baureihe
Ce
4/6. Daher konnte
auch die Schulung vereinfacht werden, denn das
Lokomotivpersonal musste sich
nicht mehr an das nervige
Totmannpedal gewöhnen. Am Ende des Tagesdienstes
wurde der
Triebwagen mit den bekannten Handlungen remisiert und der
Papierstreifen entnommen. Allenfalls wurden auch noch Störungen gemeldet. Sie haben sicherlich erkannt, wenn Sie sich mit der Bedienung
der anderen Baureihen befasst haben, dass in diesem Punkt kaum grosse
Veränderungen vorgenommen wurden. Das war damals jedoch nicht üblich und
war hier wirklich nur der Fall, weil diese Baureihe mit den Modellen
Ce
4/6 und Ce 4/4 und deren
Steuerwagen kompatibel sein musste. Wir haben die
Motorwagen Fe 4/4 kennen gelernt. Jedoch fehlt uns noch die Nummer 18 561.
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