Bedienung und Beleuchtung |
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Für den Betrieb dieser einfachen Baureihe
war eine überraschend grosse Menge Leute erforderlich. Da waren die
Arbeiter in den jeweiligen
Depots,
die dafür sorgten, dass die Maschinen für den Betrieb bereit waren. Wobei
dieses Personal an kleineren Orten fehlte. In diesem Fall wurden die
Arbeiten vom Fahrpersonal übernommen. Kalt war die
Lokomotive jedoch nur beim Unterhalt und der fand in den
grösseren Depots statt. Dazu kam das Lokomotivpersonal, das die Maschine auf der Fahrt bediente. Dieses bestand aus einem Heizer und dem Lokführer. Wobei es sich beim Lok-führer in den meisten Fällen um Rangierlokführer handelte. Diese verfügten über die notwendigen Fäh-igkeiten. Es handelte sich jedoch um Personal, das
nur in dem Bereich eingesetzt wurde, in dem auch die
Lokomo-tive bedient werden sollte. So war diese Besatzung
eigentlich nicht überraschend. Um nicht erneut die langwierigen Arbeiten der Inbe-triebsetzung nach dem Unterhalt zu erwähnen, geh-en wir davon aus, dass die zu bedienende Loko-motive vor einer kleinen Remise die Nachtruhe ver-bracht hatte. Das bedeutet jedoch, dass in der
Feuerbüchse
ein kleines Feuer war und sich im
Kessel
ein geringer Druck halten konnte. Es war durchaus möglich, die
Lokomotive so längere Zeit stehen zu lassen, was gerade bei
der Nachtruhe der Fall war. Da die
Lokomotive jedoch im Freien abgestellt wurde, musste der
Kamin
abgedeckt werden. Diese Abdeckung bestand aus einer Klappe und einem
Seilzug. Geschlossen wurde dieser Kamindeckel bei nasser Witterung damit
sicher kein Wasser in die
Rauchkammer
gelangte. Dieses hätte aus der Lösche eine zähe Masse gemacht, die kaum
entfernt werden konnte. Im Betrieb war der Luftzug im Kamin so gross, dass
kein Wasser eindringen konnte. Der
Heizer
erreichte die Maschine in der Regel vor dem Lokführer. Sofern der erwähnte
Kamindeckel geschlossen war, musste er diesen öffnen. Tat er das nicht,
kam die Verbrennung nicht in Schwung und der Dampf wurde zur Mangelware.
Genau diesem Feuer schenkte er nun jedoch seine Aufmerksamkeit. Dabei
musste er das bei der ordentlichen Remisierung vorhandene Reservefeuer
wieder so ausbauen, dass die Dampfproduktion einsetzte. Es muss jedoch gesagt werden, dass diese Arbeit normalerweise durch die Depots gemacht wurde. Da nun die Maschine nicht in einem Solchen abge-stellt worden war, musste der Ausbau vom Heizer übernommen werden. Da die Reihe E 3/3 jedoch keinen so grossen
Kessel
besass, reduzierte sich die Vorheizzeit deutlich. Die Maschine war daher
rasch fahrbereit, auch wenn es einige Minuten dauerte, bis der Druck so
hoch war, dass man fahren konnte. Die Zeit, die das Feuer für die Produktion von Dampf benötigte, wurde für andere Arbeiten ge-nutzt. Dazu gehörte die Kontrolle der Schmierung. Dort wurden jedoch nur die Vorräte ergänzt, denn die korrekte Funktion erkannte man erst, wenn sich die Maschine bewegte. Auch die Lampen für die
Beleuchtung
mussten auf-gesteckt werden. Dabei gab es hier zu den anderen Baureihen
einen grossen Unterschied, den wir uns ansehen müssen. Wie bei allen Dampflokomotiven wurden Laternen verwendet. Diese Karbidlampen wurden mit Kal-ziumkarbid und Wasser betrieben. Durch die chemische Reaktion entstand ein
brennbares
Gas,
das dann zur Erzeugung der Flamme genutzt werden konnte. Dabei wurde die
Flamme in der Lampe jedoch nur bei Dunkelheit entfacht,
Rangierlokomotiven
in der Schweiz trugen viele Jahre am Tag kein Signal, das überlebte die
hier vorgestellte Lokomotive. Auch bei der Anzahl Laternen gab es keinen Unterschied. Es wurden davon vier Stück benötigt. Jedoch ordnete man diese auf der Lokomotive anders an. Die im Rangier eingesetzten Maschinen trugen die Lampen beidseitig nur über den Puffern. Die Halterung für eine oben aufgesteckte
Laterne gab es, diese wurde aber nur für Fahrten auf der Strecke benötigt.
Dann konnte jedoch eine von der anderen Seite entfernt werden. Gab es da
Tunnel
mussten die Lampen noch entfacht werden. Bei der Ausrüstung der Lampen gab es jedoch einen Unterschied. Rangierlokomotiven hatten neben der roten und grünen Scheibe, auch zwei spezielle Gläser erhalten und diese wurden grundsätzlich aufgesteckt. Sie waren also bei Tag und Nacht vorhanden
und kennzeichneten so die sich im Betrieb befindliche
Rangierlokomotive.
Wir kommen daher nicht darum herum, die Verschriften bei der
Beleuchtung
von solchen Maschinen anzusehen. Beginnen wir mit der Lampe auf der Seite des Heizers. Sie haben richtig gelesen, die Seiten müssen nun nach dem Personal im Führerstand ausgerichtet werden. Die auf dieser Seite vorhandenen Laternen wurde mit einem weissen Glas abgedeckt. Dieses änderte nicht die Farbe des Lichtes,
sondern sie war am Tag zu erkennen und bei Dunkelheit wurde das
Rangierpersonal
im Bereich des
Gleisfeldes
nicht durch die
Beleuchtung
der
Lokomotive geblendet. Zu dieser Abblendung der Lampen bei Rangierlokomotiven kann gesagt werden, dass diese bis vor wenigen Jahren bei allen Maschinen vorgenommen wurde. Gerade moderne Lampen mit Scheinwerfer können das Personal so blenden, dass sich dieses nicht mehr sicher im Gleisfeld bewegen kann. Das war auch bei der Reihe E 3/3 der Fall,
auch wenn die
Karbidlampen
kein so helles Licht abgeben konnten. Wenn man jedoch direkt in die Lampe
blickte, reichte auch das aus, dass in der Dunkelheit nichts mehr erkannt
wurde. Uns fehlte jedoch noch die andere Seite. Die Seite mit dem Lokführer wurde anders gekennzeichnet. Hier wurde bei beiden Lampen eine violette Scheibe aufgesteckt. Diese war als Information für das sich im Gleisfeld befindliche Personal gedacht. Mit der violetten Laterne wurde nur die
Seite mit dem Bediener, also dem Lokführer, gekennzeichnet. Besonders
wichtig war das bei den optischen und akustischen Befehlen, wie sie gerade
im
Rangierdienst
sehr oft angewendet wurden. Auf die Kennzeichnung der Vorwärtsrichtung
wurde bei Dampflokomotiven jedoch verzichtet. Diese war hier auch klar zu
erkennen, denn auch bei der Baureihe E 3/3 galt die Regel, dass sich der
Kamin
vorne befand. Das war sowohl am Tag, als auch bei der schwachen
Ausleuchtung der Anlagen in der Nacht zu erkennen. Da dies bei den
Nachfolgern nicht mehr so einfach ging, wurde dort die Kennzeichnung mit
dem V eingeführt. Um die Beleuchtung abzuschliessen, musste erwähnt wer-den, dass es im Führerstand zwar Halterungen für Lampen gab, diese jedoch im Rangierbetrieb selten benutzt wurden. Hier mussten bekanntlich keine Fahrpläne konsultiert wer-den. Auch die gefahrene Geschwindigkeit war eher
nebensäch-lich. Für alle anderen Arbeiten reichte der Lichtschein aus der
Feuerbüchse
und dieser sollten wir uns zuwenden, denn jetzt trat auch der Lokführer
auf. Hatte der Druck im Kessel einen Wert von acht bar erreicht, konnte die Luftpumpe aktiviert werden. Mit ihr wurde die notwendige Druckluft im Luftkessel erzeugt. Dieser wurde aber für die Lokomotive selber nicht benötigt. Nur bei wenigen Modellen war eine wirksame
Bremse
nach dem Muster
Westinghouse
eingebaut worden. Bei diesen musste diese jedoch bei gefüllter
Hauptleitung
geprüft wer-den. Sehen wir uns daher diese Maschinen rasch an. Bei den Nummern 8471 bis 8481, 8494, 8495, 8511 bis 8518, 8526, 8528 und 8529 musste die Wirkung der automatischen Bremse geprüft werden. Dazu wurde mit dem bei allen Maschinen
vorhandenen
Führerbremsventil
W4
von
Westinghouse
eine normale
Bremsung
ausgeführt. Zogen die
Bremsen
der
Lokomotive an, konnte mit dem
Ventil
in der
Hauptleitung
wieder der normale Druck erzeugt werden. Dabei wurde die Wirkung der
Druckluftbremse
anhand von
Manometern
angezeigt.
Alle anderen Lokomotiven dieser Baureihe waren in dem Moment einsatzbereit, wenn der Druck im Kessel für die Dampfmaschinen ausreichte. Doch bevor losgefahren wer-den konnte, musste die Exterbremse angezogen und die Handbremse gelöst werden. Damit war nun der Weg für die Fahrt frei.
Diese führte auch auf diesen Maschinen ein Lokführer aus. Daher wur-de
auch die Baureihe E 3/3 von zwei Personen bedient. Die wichtigsten Bedienorgane für den Lokführer waren die Handgriffe zur Steuerung und zum Regulator. Dabei wurde mit dem Hebel für die Steuerung eigentlich nur die Fahrrichtung eingestellt. Wurde dabei der Griff für die
Schubstange
von der Mitte nach vorne geschoben, fuhr die
Lokomotive anschliessend auch in diese Richtung. Mehr gab
es jedoch nicht mehr zu tun und die Einstellung der Füllung konnte nicht
gross verstellt werden. Nachdem die Steuerung richtig eingestellt worden war, wurde der Regulator geöffnet. Dadurch strömte Dampf in die Zylinder und das Kreuzgelenk wurde von der Kolben-stange bewegt. Die
Räder
begannen sich nun gegen die Kraft der Exterbremse zu bewegen. Diese konnte
daher gelöst werden. Jedoch konnte noch nicht die volle
Zugkraft
abgerufen werden, denn während den ersten Metern, musste mit den
Schlemmhähnen
das Wasser aus den
Zylindern
geblasen werden. Der
Regulator
wurde mit einem
Handrad
verstellt. Daher konnte der Zufluss von Dampf leicht angepasst werden.
Dadurch konnte die
Zugkraft
geregelt werden. Während bei anderen Baureihen damit die Geschwindigkeit
geregelt wurde, war im
Rangierdienst
die Zugkraft zum beschleunigen der
Anhängelast
gefragt. Diese musste daher richtig eingeschätzt werden. Mit anderen
Worten, man öffnete den Regulator, bis sich eine Bewegung einstellte. Eigentlich klingt es wahnsinnig, aber im Rangierdienst wurde nicht immer auf die gefahrene Geschwindigkeit geachtet. Diese lag je nach Art des Manövers bei 30 bis 40 km/h. Da die Lokomotiven nicht viel schneller verkehren durften, war das kein so grosses Problem. Das sahen damals auch die Personen, die
sich für die Be-schaffung verantwortlich zeigten. Die Folge davon? Die
meisten Maschinen der Reihe E 3/3 hatten schlicht keinen
Geschwindigkeitsmesser. Bei der Baureihe E 3/3 sind wir uns es ja gewohnt, dass nicht immer alles identisch ist. Das galt auch bei der Bedienung und das insbesondere bei der vorher erwähnten Anzeige der Geschwindigkeit. Es gab
Lokomotiven, die über eine solche Einrichtung ver-fügten
und das auch bei der Reihe E 3/3. Es waren jene Maschinen, die sich mit
Zügen auf die Strecke wagten, denn dort wurden die kritischen
Geschwindigkeiten gefahren. Daher wurden die Geschwindigkeitsmesser nur bei diesen Lokomotiven eingebaut. Auf der Strecke benötigte man V-Messer. Auf eine Zuordnung einer bestimmten Nummerngrup-pe verzichte ich jedoch. Diese gab es auch bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB nicht. Bleibt eigentlich nur noch zu erwähnen,
dass die Anzeige der Geschwindigkeit bei den ausgerüsteten
Lokomotiven dazu führte, dass sie mit einer Geschwindigkeit
von 50 km/h fahren durften. Bis auf sieben Exemplare, die für die
Anzeige der Geschwin-digkeit ein Modell von Klose erhalten hatten, waren
alle anderen
Geschwindigkeitsmesser
aus dem Hause Hasler. Bei beiden Modellen war eine genaue Anzeige
vorhanden, aber auch eine Aufzeichnung der Fahrdaten. Diese mussten vom
Lokomotivpersonal
täglich entnommen und der Obrigkeit zugeführt werden. Das galt auch, wenn
so eine Maschine nur im
Rangierdienst
tätig war. Sehen wir uns eine Fahrt im Rangierdienst an. Die Lokomotive beschleunigte auf die geschätzte Ge-schwindigkeit und rollte dann mit zurückgenom-menem Regulator. Um anhalten zu können, wurde die Exterbremse genutzt, deren Bedienhebel wurde nach unten gedrückt. Je kräftiger gedrückt wurde, desto besser
war die Bremswirkung. Bestimmte
Bremswege
konnten je-doch mit dieser
Rangierbremse
nicht definiert werden, womit eine
Bremsrechnung
entfallen konn-te. Stand die Lokomotive still, wurde die Steuerung bei Bedarf umgestellt, der Regulator geöffnet und dann die Exterbremse gelöst. Die Lokomotive nahm nun in der anderen Richtung Tempo auf. Eine für den Rangierdienst doch sehr aufwendig erscheinende Lösung. Das sollte sich jedoch nie mehr ändern,
denn auch heute, bedient man eine
Rangierlokomotive
mit Wahl der Fahrrichtung, dem Aufbau von
Zugkraft
und mit der Abbremsung. Es kann gesagt werden, dass die Lokomotive über eine kurze Aufrüstzeit verfügte, dass sie nicht so schwer bei der Bedienung war. Sie war daher für den angedachten Einsatz ideal geeignet. Lokomotiven im Rangierdienst blieben oft auch län-gere Zeit stehen. In diesem Fall wurde der Hilfsbläser aktiviert und die Handbremse angezogen. Das änderte sich jedoch nach der Arbeit,
denn bei den Arbeiten zur Abstellung der
Lokomotive waren die Aufgaben bei der Reihe E 3/3 mit den
anderen Dampflokomotiven identisch. Auf einen genauen Blick darauf
verzichten wir jedoch. Klar könnte jetzt erwähnt werden, dass ein
Reservefeuer eingestellt wurde und dass die
Rauchkammertüre
geöffnet werden musste. Das waren Arbeiten, die auch bei den hier
eingesetzten Maschinen ausgesprochen unbeliebt waren. Doch die Reihe E 3/3
wäre nicht die ultimative
Rangierlokomotive, wenn es der Obrigkeit nicht langweilig
gewesen wäre. Mit anderen Worten, man begann die
Lokomotive anzupassen und das nicht nur zur Freude des
Personals.
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