Betriebseinsatz 1984 - 2003 |
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Am 12. März 1984 wurde auf der
Südrampe
gebaut. Zu jener Zeit war der Ausbau auf Doppelspur im vollen Gange. Die
Lokomotive
mit der Nummer 193 war zu jener Zeit knapp ein Jahr im Einsatz. Bei der
Fahrt an der Baustelle vorbei passte jedoch ein Fahrer eines Baggers nicht
auf und drehte in dem Moment, als sich die einjährige Lokomotive der
Baustelle bei Km 57.3 näherte. Dabei kam es durch die
Baumaschine
zu einer Verletzung des
Lichtraumprofiles. Trotz der Tatsache, dass der Lokführer die Schnellbremsung sofort einleitete, war es der Lokomotive mit dem Zug nicht mehr möglich, rechtzeitig anzuhalten. Die heftige Kollision mit dem Bagger war nicht mehr zu verhindern.
Dabei wurde der Kasten auf der Seite durch die
Baumaschine
wie eine Sardinenbüchse aufgeschlitzt und die
Front
beschädigt. Dank der Tatsache, dass die
Lokomotive
rechts bedient wurde, kam der Lokführer mit dem Schrecken davon. Die völlig zerstörte Lokomotive wurde anschliessend bei der SLM im Winterthur wieder mit sehr viel Aufwand in Stand gestellt. Der Bagger hatte jedoch nicht so viel Glück und wurde abgebrochen.
So bekam die sich in Reparatur befindliche
Lokomotive
die danach losgetretenen Dis-kussionen über die Sicherheit bei Baustellen
nicht mit. Erst ein weiterer ähnlicher Unfall bei der
Staatsbahn
sorgte letztlich für Verbesserungen. Im Jahre 1985 wurde schliesslich die Zughakenlast erhöht. Am Lötschberg lag diese nun bei 1250 Tonnen. Damit konnten zwei Lokomotiven der Baureihe Re 4/4 wirtschaftlich ein-gesetzt werden.
Zu zweit erreichten sie diesen Wert ohne Probleme. In der Schweiz
kamen nun aber die
Lokomotiven
der Baureihe Re 4/4 IV, die besser war als die Maschine der BLS. Die
Baureihe Re 4/4 der BLS wurde daher durch eine andere Lokomotive vom Thron
gestossen.
Bei den
Dienstplänen
gab es in diesen Jahren bei der BLS kaum Veränderungen. Die Positionen bei
der BLS waren bezogen und die Baureihe Re 4/4 hatte sich zu einer
Universalllokomotive gemausert. Sie hatte Einsätze vor den hochwertigen
Reisezügen, führte die schweren
Güterzüge
ebenso souverän, wie leichte
Stücker
und arbeitete zuverlässig an den
Autozügen.
Man konnte daher mit der Maschine zufrieden sein. Wenn man nach Konkurrenz für die Maschine der BLS umsehen würde, erkennt man, dass damals kaum neue Lokomotiven auf die Schienen kamen. Die Bahngesellschaft-en in der Schweiz hatten den Park in den vergangenen Jahren modernisiert und führten die Erneuerungen nun im Regionalverkehr durch.
Dort kamen durchaus
Triebwagen,
die auf den Erfahrungen mit der
Lokomotive
Nummer 161 aufbauten und mit
Thyristorstromrichtern
bestückt wurden, zum Einsatz. Der zunehmende Güterverkehr und die Tatsache, dass man die Züge immer öfters in Basel abholte, zeigten aber auch, dass es bei den Lokomotiven der Baureihe Re 4/4 eine Grenze gab. Diese Grenze war die Anzahl verfügbarer Maschinen.
Immer wieder konnten Züge nicht geführt werden, weil es an
Lokomotiven
fehlte, Daher beschloss man bei der BLS, dass ältere Lokomotiven aushelfen
sollten. So kamen die Baureihen Ae
4/4 und
Ae
8/8 in den Fokus.
1987 wurde daher beschlossen, dass die älteren
Lokomotiven
Ae
8/8 ebenfalls mit einer
Vielfachsteuerung
versehen werden sollten. Die Frage nach dem System stellte sich dabei
nicht. Im Gegenteil, die Lokomotiven
Ae 4/4 und
Ae
8/8 wurden so ausgelegt, dass sie nun zusammen mit den
Re 4/4 in Vielfachsteuerung verkehren konnten. Damit hatte auch bei der
BLS die mit den Lokomotiven Re 4/4 eingeführte Vielfachsteuerung gesiegt
und wurde zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel.
Damit hatte man aber nun genug
Lokomotiven
um mit den
Transitgüterzügen
über die Strecken der Schweizerischen Bundesbahnen SBB nach Basel zu
verkehren. Was seinerzeit schon mit der Baureihe
Ae 6/8 erfolgte, sollte
nun mit den Lokomotiven Re 4/4 im Doppelpack wiederholt werden. Zusammen
mit
Ae
8/8 sollten dann die restlichen Züge verkehren, so dass
man nun in der Lage war, die schwersten Züge mit einem Lokführer an der
Spitze zu befördern. Im Jahre 1988 wurden die Feierlichkeiten zum 75 jährigen Bestehen der Bergstrecke begangen. An den Lokomotiven wurden aus diesem Anlass Kleber mit dem entworfenen Signet angebracht.
Damit gab es erstmals bei der Erscheinung der
Lokomotiven
eine Veränderung. Auch nach 25 Jahren waren die Lokomotiven Re 4/4 braun
und daran sollte sich wirklich nichts mehr ändern, denn diese Farbe passte
bestens zur Lokomotive.
Viele
Lokomotiven,
die bei der Entwicklung zur Re 4/4 mitgeholfen hatten, fuhren in einer
Parade über den Kanderviadukt. Friedlich versammelt waren da die Maschinen
verschiedener Bahnen zu sehen. Selbst die grosse Gegnerin der Lokomotive
Re 4/4, die Baureihe
Re 4/4 II der Schweizerischen Bundesbahnen SBB war anwesend. Aus
Österreich reiste eine 1044 an, die auf der Technik der Nummer 161
aufbaute.
Die
Lokomotiven
Re 4/4 wurden nun, analog zu den grossen Lokomotiven der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB, mit Wappen und Namen von Gemeinden versehen. Die bei den
Staatsbahnen
mit der Baureihe Ae 6/6
eingeführte Tradition gab es bei der BLS nicht. Zwar trugen die Maschinen
der Reihe
Ae
8/8 die Wappen von Bern und Wallis, damit hatte es sich
jedoch schon erledigt. Nun sollte die Lokomotive Re 4/4 dazu gehören. Wenn wir wieder einen Blick auf die Dienstpläne im Jahre 1990 werfen, erkennen wir, dass die Positionen bei der BLS wirklich nicht gross änderten. Die Lokomotiven verkehrten vor den internationalen und nationalen Schnellzügen.
Dort wurden sie sogar von der Baureihe
Re 4/4 II
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB unterstützt. So waren beide Typen
zwischen Bern und Interlaken oder Brig zu sehen. Wobei die
Lokomotive
der
BLS eher nach Brig fuhr. Im Regionalverkehr konnte die Lokomotiven ebenfalls beobachtet werden. Dabei kam sie selten mit Pendelzügen zum Einsatz. Dort hatten sich die verdrängten Lokomotiven der Baureihe Ae 4/4 installiert.
Zudem war der
Regionalverkehr
bei der BLS fest in den Händen der
Triebwagen. So war dort
kein Platz für eine
Lokomotive
hoher
Leistung. Zumal man die Lokomotiven
an anderen Orten durchaus besser gebrauchen konnte. Die Doppelpakete mit Re 4/4 waren im Güterverkehr zum vertrauten Bild geworden. Die Maschinen fuhren dabei mit den Zügen von Basel kommend über den Lötschberg nach Brig und weiter nach Domodossola.
Die Rückfahrt
erfolgte im ähnlichen Stil. Ab und zu half sogar eine
Lokomotive
Re 4/4
im
Zwischendienst am Lötschberg aus. Dort verdingten sich jedoch die alten
Maschinen der Baureihe
Ae 6/8. Die moderne Lokomotive konnte anders
beschäftigt werden.
Selbst vor den
Autotunnelzügen im Lötschbergtunnel fehlten die zugkräftigen
Lokomotiven
nicht. Die neuen Züge mit den modernen Wagen waren für die
ältere Baureihe
Ae 4/4 schlicht zu schwer. Mit der Lokomotive Re 4/4
konnten mit diesen Zügen aber auch die
Autozüge nach Brig abgedeckt
werden. Eigentlich waren diese Züge aber die einzigen, bei denen eine
Lokomotive Re 4/4 ab einem
Steuerwagen
bedient wurde.
Genau, wie die Re 4/4 II bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB wurde die Re 4/4 der BLS zu einer Universallokomotive, die den Namen zu recht trug, denn sie war überall zu finden.
Wobei sich das natürlich bei der BLS
damals noch auf die
Achse Lötschberg beschränkte. Die
Lokomotiven
fuhren
friedlich nach Basel um dort die Züge in Richt-ung Berner Oberland
abzuholen. Unterstützt wurden sie von den
Re 10 der
Staatsbahnen. Neu festgelegt wurde auch die Zughakenlast. So konnten die Züge ab 1990 mit bis zu 1 300 Tonnen schwer sein. Jetzt war erstmals mehr möglich, als die Lokomotive Re 4/4 ziehen konnte.
Die BLS führte dabei jedoch eine
spezielle Regel ein. Fuhr die
Lokomotiven
alleine, waren 630 Tonnen
zulässig. Zu zweit wurden jeder Lokomotive jedoch 650 Tonnen zugestanden.
So wurden die 1 300 Ton-nen mit der Maschine erreicht. Natürlich verliefen die Fahrten mit der Lokomotive Re 4/4 nicht immer erfolgreich. So kam es immer wieder zu kleinen Kollisionen, die den grössten Mangel der Maschine aufzeigten.
Nur schon geringe
Geschwindigkeiten führten dazu, dass der
Stossbalken der
Lokomotive
beschädigt wurde und ein längerer Aufenthalt in der
Hauptwerkstätte
anstand.
Zerstörungsglieder hätten die meisten Vorfälle auffangen können.
Die Probleme mit den Explosionen der
Stufenwähler, die bei den
Lokomotiven
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB für viel Arbeit sorgte,
beschäftigte auch die Werkstätte in Spiez. Der Grund war klar, auch bei
der Lokomotive der BLS neigten die Stufenwähler dazu, immer wieder zu
explodieren. Dabei kam es zu schweren Schäden im
Maschinenraum. Zum Schutz
wurden daher auch hier die Druckwächter eingeführt und so eine leichte
Besserung erzielt wurde. Gerade das Jahr 1992 sollte sich für die Lokomotiven nicht von der besten Seite zeigen. Die Lokomotive mit der Nummer 166 befuhr dabei am 03. März die Strecke bei Blausee-Mitholz.
Dummerweise kam der korrekt verkehrenden
Lokomo-tive
im einspurigen Abschnitt ein
Traktor, der ein rotes Signal
passiert hatte, entgegen. Die Kollision der beiden Züge war trotz
eingeleiteter
Schnellbremsung nicht mehr zu verhindern. Obwohl es dem Fahrpersonal gelang, die Geschwin-digkeit auf einen geringeren Wert zu reduzieren, kam es zu Schäden am Kasten. Die Kräfte konnten von den Puffer nicht aufgenommen werden und wurden in den Kasten abgeleitet.
Der
verbog sich letztlich an der schwächsten Stelle. Mit
Zerstörungsglieder, hätten die Schäden an der
Loko-motive
vermieden werden
können. Trotzdem konnte die Maschinen im Gegensatz zum
Traktor wieder
auf-gebaut werden.
Im August war die
Lokomotive
mit der Nummer 186 im Raum Leissigen
unterwegs. Jedoch schreckte am 15. August die Meldung über einen Brand
einer Lokomotive die Leute in Spiez auf. Die Feuerwehr konnte schliesslich
das Feuer auf der Lokomotive mit dem Wappen von Leissigen im
Bahnhof von
Leissigen löschen. Ausgerechnet in ihrem Taufort sollte die Lokomotive
einen ersten Angriff auf die Strichliste nehmen.
Die Untersuchungen der schwer beschädigten
Lokomotive
ergaben schliesslich
einen Befund. Man stellte fest, dass sich ein defekter
Trennhüpfer nicht
korrekt öffnete und es so im
Maschinenraum zu einem Schwellbrand kam. Bis
zum Stillstand der Lokomotive hatte sich der Brand jedoch bereits
ausgeweitet. Die Maschine wurde in der
Hauptwerkstätte in Spiez wieder
Instand gestellt und konnte anschliessend wieder in Verkehr gesetzt
werden. Jedoch zogen nun auch dunkle Wolken am Himmel der Baureihe Re 4/4 auf. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB waren soweit, dass die erste neue Lokomotive in Betrieb genommen werden konnte.
Die als
Re 460
bezeichnete
Maschine sollte zum neuen Star auf Schweizer
Schienen
werden. Mit
Geschwindigkeiten bis zu 230 km/h konnte mit der Maschine das
Traktionsprogramm der Baureihe Re 4/4 locker gefahren werden.
Erstmals war in der Schweiz eine vierachsige
Lokomotive
vorhanden, die der
Baureihe Re 4/4 der BLS überlegen sein sollte. Zumindest auf dem Papier
war das so, in der Praxis zeigten sich aber kaum Vorteile, so dass die Re
4/4 auch den neuen
Re 460
die Stange zu halten vermochten. Besonders bei
schlechtem Wetter war die Lokomotive der Schweizerischen Bundesbahnen SBB
hoffnungslos unterlegen. Die glatten
Laufflächen zeigten nun auch ihre
Nachteile.
So galten für die neue
Lokomotive
die gleichen Werte, wie für die Baureihe
Re 4/4. Einzig bei der zugelassenen
Höchstgeschwindigkeit und bei der
Leistung musste sich die Lokomotive der BLS geschlagen geben. Jedoch
beeindruckte die neue Lokomotive der Schweizerischen Bundesbahnen SBB
nicht nur die Verantwortlichen der
Staatsbahnen, sondern zunehmend auch die
Herren im Direktorium der BLS. Die
Drehstrommotoren konnten sich jetzt
durchsetzen.
Nur wenige Jahre später sollte in Spiez eine blaue
Lokomotive
eintreffen
sollte. Die Baureihe
Re 465
war eine Weiterentwicklung der Lokomotive
Re 460
und sollte nun der alten Maschine Re 4/4 zeigen, wie man mit
Güterzügen
fährt. Doch nicht nur das war speziell, denn die
Re 465
hatten
eine
Vielfachsteuerung, die es erstmals erlaubte, die Re 4/4 der BLS
zusammen mit einer
Re 4/4 II der Schweizerischen Bundesbahnen SBB
verkehren zu lassen. Bei den Versuchsfahrten kam dann die Ernüchterung. Die neue Lokomotive konnte trotz neuster Technik die alte Baureihe Re 4/4 nicht in die Schranken weisen. Tapfer hatte sich die nun 30 Jahre alte Lokomotive behaupten können.
Die Re 4/4 war damit immer noch eine der besten
Berglokomotiven der Schweiz. Er-neut war eine moderne
Lokomotive
ge-scheitert und die kleine braune Maschine zeigte, was in ihr steckte. Leistung war damit nicht der entscheidende Punkt, sondern die Tatsache, wie gut das Drehmoment auf die Schienen übertragen werden konnte. Gerade hier konnte die Re 4/4 viel wett-machen, denn die neuen Lokomotiven scheiterten an den viel glatteren Ober-flächen der Laufflächen.
Diese
rutschten bei nassen
Schienen schnel-ler aus und mussten abgefangen werden.
Die Re 4/4 konnte mit den
Bremsen für raue Oberflächen sorgen und so
mehr
Zugkraft erzeugen.
Die Versuche zeigten aber auch, dass die maximal mit vier
Triebachsen
übertragbare
Zugkraft bei rund 320 kN lag. Bei höheren Werten wurde sogar
ein durchdrehen der
Räder
auf trockenen sauberen
Schienen festgestellt.
Somit war nun klar, in diesem Punkt, wird eine vierachsige Lokomotive die
30 Jahre alte Baureihe Re 4/4 nicht schlagen können. Wollte man mehr
Zugkraft aufbringen, benötigte man zusätzliche
Achsen.
Die neue Grenzleistungslokomotive der Baureihe Re 465
konnte daher aus
physikalischen Gründen nicht mehr ziehen, als die
Lokomotive
Re 4/4. Damit
war die Ernüchterung bei den Ingenieuren gross. Die 30 Jahre zählende
Maschine wurde nun aber plötzlich in einem Satz mit den
Grenzleistungslokomotiven genannt. Ein Sieg, den man der Lokomotive
zugestehen muss, auch wenn die alte Technik nicht mehr zeitgemäss war.
Mit den
Lokomotiven
Re 465
kam jedoch ein neues Problem zu Tage. Bei
gemischter Traktion mit der Baureihe Re 4/4 wirkte sich der
Hochdruckfüllstoss, den die
Re 465
automatisch generierte, auf die Re 4/4
verheerend aus. So kam es zu schweren Schäden an den
Rädern
der alten
Lokomotive. Der Grund dafür waren überladene
Bremsen und damit verbunden
schwere
Bremsstörungen. Lose
Bandagen waren daher an der Tagesordnung.
Hier wirkte sich nun der Verzicht auf das
FV4a aus. Die
Lokomotiven mit
diesem
Ventil mussten bereits 1960 zwangsweise einen Schutz vor
überladenen
Bremsen haben und waren davon nicht betroffen. Auf diesen
Schutz wurde bei der BLS verzichtet. Nun musste dieser wegen der neuen
Lokomotiven nachgerüstet werden. Damit verschwanden auch die
Bremsstörungen an den Maschinen wieder und die
Vielfachsteuerung
funktionierte. Die Lokomotiven Re 4/4 wurden danach mit einem Überladeschutz ausgerüstet, so dass sie keine Probleme mehr mit dem Hochdruckfüllstoss der Re 465 und von Lokomotiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB hatten.
Obwohl früher
schon gemischte Bespannungen mit SBB
Lokomotiven statt fanden, gab es nie
Pro-bleme, weil der SBB-Lokführer einfach einen Füll-stoss vermied, wenn er
eine BLS-Lokomotive hinter seiner Maschine hatte. Durch die neuen Maschinen in den Reihen der BLS wurde die Lokomotive Re 4/4 erstmals verdrängt. Die hochwertigen Züge gehörten nun der neuen Lo-komotive und die kleine braune Maschine verdingte sich vor den Autozügen und machte sich im Güterverkehr nützlich.
Trotzdem abschreiben durfte man
die tapfere Maschine aus Spiez noch lange nicht, denn mit 30 Jahren fängt
das Leben einer
Lokomotive erst an.
Im Jahre 1998 kam die Idee auf, die
Ganzzüge mit Tonerde in einem Stück
durch die Schweiz zu be-fördern. Dabei wurden die 3 200 Tonnen schweren
Züge an der Grenze nicht mehr getrennt, sondern fuhren als ein Zug durch
die Schweiz. Im Vorfeld wurden daher mit den beteiligten
Lokomotiven
Versuche durchgeführt. Das führte dazu, dass die BR 152 002-4 und 003-0 am
9. Juli 1998 in die Schweiz gelangten und den Weg über den Lötschberg
unter die
Räder nahmen.
Die beiden Grenzleistungslokomotiven der DB unternahmen dabei mit ihren 6
400 kW pro
Lokomotive auch Anfahrversuche. Dabei erkannte man endgültig,
dass auch mit neuer Technik nicht unbedingt höhere
Zugkräfte möglich
werden. Die neue Lokomotive der DB konnte nicht viel mehr, als die
Baureihe Re 4/4 der BLS. Erneut liess sich die Lokomotive der BLS nicht
unterkriegen. Gezeigt hatte sich das mit einem 1 300 Tonnen schweren Zug,
denn auch die DB-Lokomotiven kamen nicht schneller vom Fleck. Mit der neuen Organisation der BLS-Gruppe, wurden auch die Lokomotiven Re 4/4 neu bezeichnet. Die Maschinen wurden neu als Re 425 geführt, behielten aber ihre bisherigen Nummern.
Gleichzeitig wurden die Anschriften auf BLS
vereinheitlicht, wo-bei nicht mehr jede
Lokomotive mit Chrom versehen
wurde. Die umbezeichneten Maschinen bekamen silberne Klebefolien. Diese
waren viel billiger und erfüllten den Zweck genauso, wie die Chromziffern. Wenn wir wieder einen Blick auf den Dienstplan werfen, zeigte sich ein neues Bild. Die Maschinen wurden von den neuen Lokomotiven der Reihe Re 465 vor den Intercity verdrängt und kamen immer weniger vor Reisezügen zum Einsatz.
So verdienten die Maschinen ihren Lebensunterhalt vor den
Güter-zügen und den
Autozügen. Wobei mit den Güterzügen nun auch andere
Strecken befahren wurden, denn es gab auch positive Veränderungen.
Sie holten ihre Züge bereits im
Bahnhof Basel Badischer
Rangierbahnhof
ab
und verkehrten ab dort über die Strecken der Schweizerischen Bundesbahnen
SBB nach Thun und so in Richtung Süden. Auf der Strecke bis Thun wurden
sie von BLS-Lokführern bedient. Noch erfolgte dieser Verkehr im Rahmen
eines Abkommens, das den Ausgleich mit
Lokomotiven der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB auf der Lötschbergbahn vorsah.
Seit der Reform des Schienenverkehrs, wurden die braunen Re 425 jedoch
nahezu überall in der Schweiz eingesetzt. Im Rahmen eines solchen
Einsatzes fuhren die Re 425 der BLS auch schon mit
Güterzügen über die
Gotthardstrecke. Die Maschinen wurden dabei auf der ganzen Strecke durch
BLS-Lokomotivführer bedient. Damit begann die BLS mit ihren
Lokomotiven
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB auf deren Hausstrecke das Leben zu
erschweren.
Die Re 425 war die richtige
Lokomotive um der
Staatsbahn das Fürchten zu
lernen. So gelangten immer wieder Lokomotiven Re 425 vor den
Ölzügen zum
Einsatz. Doch dort konnten die Schweizerischen Bundesbahnen SBB kontern.
Mit der Baureihe Re 6/6 wurden die schwersten Züge gezogen. Nur gegen
diese Maschine war nun wirklich kein Kraut gewachsen. Wer sich mit einer
Lokomotive Re 6/6 anlegte, konnte damals nur verlieren.
Die BLS musste das mit ihren Re 4/4 im Geschäft mit
Ölzügen schmerzlich
erfahren. Wo sich zwei Braune abrackerten, zog eine einzige
Lokomotive
Re 6/6 den gleichen Zug los und fuhr davon. So konnte man bei der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB billiger produzieren. Doch nun war die
Lokomotive Re 4/4 auch seit 40 Jahren im Einsatz und das ohne dass es
ernsthafte Konkurrenz gab. Ausgenommen natürlich die erwähnte, aber die
klammerte man schlicht aus.
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