RD-Modul |
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Kommen wir zum RD-Modul. Dabei steht der
Begriff für das Rangierdienst-Modul. Dabei stellt sich gleich die Frage,
ob solche Aufgaben mit den anderen Maschinen nicht gemacht werden konnten.
Doch, aber sie waren an Anlagen gebunden, die mit einer
Fahrleitung
versehen waren. Mit dem als zusätzliche
Option
vorhandenen Modul konnten aber auch Abschnitte ohne eine Fahrleitung mit
der
Lokomotive
befahren werden. Dieses Modul war nur auf den Versionen AC vorhanden und es konnte auch in den Lokomotiven nur für Gleichstrom eingebaut werden. Sofern Sie sich nicht für diese Option interessieren, kön-nen Sie hier auf den nächsten Abschnitt dieses Artikels mit dem Thema Beleuchtung und Steuerung wechseln. Alle anderen können beruhigt hier
weiterlesen, denn es gab in der Schweiz
Lokomotiven,
die mit diesem RD-Modul versehen wurden. Wie bei einem Verkaufsgespräch sehen wir uns den Um-fang der Lieferung an. Mit dem RD-Modul wurden zwei Powermodule und die Funkfernsteuerung geliefert. Wobei letztere nur für den
Rangierdienst
vorgesehen war und nicht um eine zweite Maschinen in einem Zug
fern-zusteuern. Sollten Sie sich über die Lieferung gewundert haben, es
war wirklich so, denn man konnte sich auch später noch für dieses RD-Modul
entscheiden. Auch wenn es auch der Bezeichnung wegen
nicht so erkannt werden konnte, es ging um die berühmte
Letzte Meile.
Der Zug legte die Fahrt elektrisch zurück und nun musste eine
Diesellokomotive
gestellt werden, um den Zug in den Abschnitt ohne
Fahrleitung
zu stellen. Sollten jedoch umfangreichere
Manöver
ausgeführt werden, griff man zur klassischen
Rangierlokomotive,
da sie für diesen Einsatz ideal war. Soweit die Idee des Herstellers. Bei den Modellen mit mehreren Stromsystemen war der Einbau nicht möglich. Dabei war das bereits recht hohe Gewicht von 88 Tonnen und der Platzbedarf die Ursache. Der Maschinenraum war mit den Stromrichtern, Kühltürmen und Schaltschränken sehr gut ausgefüllt. Da fand sich schlicht kein Platz für das
RD-Modul. Jedoch sah das bei den Modellen alleine für
Wechselspannung,
oder
Gleichspannung
ganz anders aus, denn dort gab es Platz. Wenn wir nun die Maschinen für Wechselstrom nehmen, dann wurde dort auf den Einbau der Bremswiderstände verzichtet. So war viel Gewicht weggefallen und der Platz war vorhanden. Bei den
Lokomotiven für den reinen Betrieb mit
Gleichstrom
wurde schlicht kein
Transformator
benötigt. Somit wurde das Zusatzmodul auch dort ein-gebaut, da der Platz
dazu vorhanden war. Speziell bei den
Baureihen
war, dass das Modul nachgerüstet werden konnte. Dabei war in erster Linie wichtig, dass die fehlende Versorgung ab der Fahr-leitung durch Bauteile auf dem Fahrzeug ersetzt wurde. Dabei waren zwei Möglichkeiten vorhanden. Man baute spezielle Akkumulatoren ein und nutzte deren gespeicherte Energie. Eine für die Umwelt schonende Lösung, die
aber viel Platz benötigte und auch das entsprechende Gewicht aufwies. Hier
hätte das dazu geführt, dass das Gewicht 90 Tonnen überschritten hätte. Da noch Anhängelast mitgeführt werden sollte, waren Akkumulatoren dazu schlecht geeignet. Man musste bei der umgesetzten Lösung schon Abstriche bei der Leistung machen, weil das Gewicht nicht zu hoch sein durfte. Alternativ kam daher nur der Einbau eines
leichten
Dieselmotors
in Frage. Dieser hatte eine gute Ausbeute der
Leistung
bei einem geringen Gewicht. Daher wurde mit dem
Powerpack
schlicht ein Dieselmotor eingebaut. Grundsätzlich war klar, dass das Powermodul als
eigenständige Baugruppe anzusehen ist. In diesem einfachen Gehäuse war die
Versorgung der
Antriebe und allenfalls deren verlangten Zurüstteile
enthalten. So ein Powermodul hatte überraschend geringe Abmessungen und
schlug mit einem Gewicht von 1400 Kilogramm zu buche. Da davon zwei
vorhanden waren, steigerte sich das Lokomotivgewicht um nicht ganz drei
Tonnen. Die AC-Version wurde auch 88 Tonnen schwer. Wenn Sie nun die grossen Anlagen erwarten, muss ich Sie enttäuschen, denn es musste auch mit dem vorhandenen Platz gearbeitet werden. Daher werden wir bei der Vorstellung dieses Motors die erste grosse Überraschung kennen lernen. Noch einfach war, dass es sich dabei um
einen
Dieselmotor
handelte, denn die Lösungen für
Benzin waren nicht gut
geeignet. Zudem wäre der
Brennstoff für Eisenbahnen zu gefährlich gewesen. Als Energielieferant wurde in einem Powermodul ein Sechszylinder Reihenmotor des Herstellers Steyr Motors eingebaut. Dieser in Öster-reich ansässig Hersteller hatte sich beim Bau von Dieselmotoren einen guten Namen gemacht. Er war früher auch für die Lieferung von LKW
bekannt geworden. Auch hier war klar zu erkennen, dass viele Punkte der
hier vorgestellten
Lokomotiven den Modellen ES64U2 entsprachen und diese
wurde an die ÖBB geliefert. Der Motor aus dem Hause Steyr hatte eine Leistung von 180 kW erhalten. Für Sie als Liebhaber der schnellen roten Flitzer, sind diese Angaben nicht viel Wert. Mit 245 PS können Sie mehr anfangen. Da nun
zwei solcher Powermodule vorhanden waren, dürfen wir mit dem doppelten
Wert rechnen und dann sind wir bei bescheidenen 360 kW, oder 490 PS
angelangt. Mehr war auf Grund des geringen verfüg-baren Gewichtes nicht
möglich. Bevor wir die Sache in Bezug der
Lokomotive
ansehen,
bleiben wir vorerst beim Powermodul. In dem dazu vorgesehenen
Apparateschrank waren neben dem Motor, auch ein
Generator und die
Betriebsstoffe vorhanden. Alle diese Baugruppen wurden zusammen mit der
Wasserkühlung des
Dieselmotors
in diesem Bauteil verbaut. Dabei mussten
aber die erwärmte Luft und die
Abgase angeleitet werden. Letztere wollte
man nicht im
Maschinenraum. Bei den für Dieselmotoren gültigen Werte der Abgase wur-de die Klasse EURO IIIb erreicht. Das waren nicht die be-sten Motoren, aber die dabei benötigten Zusatzstoffe waren hier nicht vorhanden, denn auch für den Tank musste der Platz in dem Modul gefunden werden. Der
Zugang zu diesem erfolgte jedoch von der Aussenseite der
Lokomotive. Die
dazu erforderlichen Zugänge waren vorhanden und so musste der Kasten nicht
geändert wer-den. Der Ausstoss der
Abgase erfolgte im Bereich des
Daches. Dort konnten die Abgase ohne grosse Beeinträchtigung des Personals
abgeleitet werden. Selbst die Öffnung für das Auspuffrohr war verbaut
worden. Wobei hier eine Abdeckung geöffnet werden musste. Die bei diesen
Motoren erforderlich Reinigung der Abgase fand natürlich innerhalb des
Powermoduls statt. Die Lösungen kamen bei entsprechenden Autos zu
Anwendung. Näher auf die Bereiche der
Schmierung und der
Kühlung
werde ich nicht eingehen. Diese entsprachen den bei solchen Motoren
üblichen Lösungen und alle Funktionen wurden vom Motor selber versorgt.
Wie bei Verbrennung üblich, musste aber auch beim Powermodul die erwärmte
Luft abgeführt werden und auch diese war im
Maschinenraum
nicht
willkommen, da dieser wegen den
Stromrichtern kühl gehalten werden sollte. Da nun aber der Luftauslass für die
Bremswiderstände
nicht benötigt wurden. Konnte dieser genutzt werden. Wir erinnern uns,
dass dort die Luft im Bereich des Daches aus der
Lokomotive
geleitet
wurde. So waren sämtlich Auswirkungen über der Maschine und das Personal
am Boden wurde davon nicht belästigt. Das insbesondere auch deshalb, weil
hier durchaus stark erwärmte Luft vorhanden sein könnte, denn das Modul
führte diese nur dort ab. Vom Dieselmotor wurde ein Generator angetrieben. Die-ser gab eine Gleichspannung mit Werten von 1 800 bezieh-ungsweise 3 600 Volt ab. Diese beiden Werte waren erforderlich, weil ab dem Powermodul die Versorgung des Zwischenkreises auf jene weise erfolgte, die bei Gleichstrom vorhanden war. Wir erinnern uns, das RD-Modul gab es auch für
die
Lokomotiven für
Fahrleitungen mit
Gleichstrom und dort waren zwei Werte
möglich. Mit den beiden Powermodulen konnten die vier
Antriebsstromrichter versorgt werden. Mit der totalen
Leistung
von 360 kW
war dort aber keine grosse Leistung zu erwarten. Das RD-Modul verlangte
keine hohen Geschwindigkeiten, sondern nur solche, die für den
Rangierbetrieb zugelassen waren. In vielen Ländern gaben die Behörden
dabei Werte von bis zu 25 km/h vor. Die Schweiz ist mit 30 km/h nur
minimal höher. Im Bereich von Verladeanlagen waren oft noch
geringere Werte vorhanden. Wir jedoch müssen uns die
Zugkraft
ansehen,
denn nur damit können wir uns ein Bild davon machen, was mit dem RD-Modul
erreicht werden konnte. Nur so viel sei erwähnt, in den meisten Fällen
wurden die geringen
Höchstgeschwindigkeiten für den
Rangierdienst nur mit
der leeren
Lokomotive erreicht. Mit RD-Modul wurde daher gemütlich
gefahren und das mit schweren Zügen. Jedoch standen nun alle vier
Fahrmotoren
bereit und
das führte dazu, dass mit 240 kN eine sehr hohe
Anfahrzugkraft vorhanden
war. Diese konnte aber nur sehr kurz gehalten werden. Bereits bei
Schrittgeschwindigkeit, also bei 5 km/h war nur noch ein Wert von 75 kN
vorhanden. Das reichte um auch einen schweren Zug in Schwung zu bringen,
rollte dieser, waren geringe
Zugkräfte
vorhanden und mit dem RD-Modul
wurden keine
Bergstrecken befahren. Wenn wir uns ein Bespiel ansehen, klären sich die Fragen. Mit einem gemischten Güterzug von rund 1 200 Tonnen Gewicht konnte mit dem RD-Modul knapp 10 km/h gefahren wer-den. Gerade in vielen Verladeanlagen wa-ren das die üblichen Werte und daher musste nicht schneller gefahren wer-den. Da nicht umgespannt werden musste, war das
Gleis
auch bei gemütlicher Fahrt schneller geräumt, als wenn man eine
Diesellokomotive
benutzte. Auch wenn grossartig von einem Ran-gierdienst-Modul gesprochen wurde, lange konnte damit nicht gearbeitet werden. Es war eine Universallokomotive, aber solche umfassten bisher nie Diesello-komotiven. Wer das suchte, musste sich nach einem Monster umsehen. Wir hier haben
einen Hilfsantrieb erhalten, der für kleinere Aufgaben ausreichte. Sobald
wieder eine pas-sende
Fahrleitung vorhanden war, fuhr die
Lokomotive
elektrisch. Da Verladeanlagen nicht immer direkt angefahren
werden konnten, musste auch die Steuerung angepasst werden. Dazu wurde mit
dem RD-Modul auch eine übliche
Funkfernsteuerung
geliefert. Mit dieser
konnte die
Lokomotive
auch von einer anderen Stelle des Zuges bedient
werden. Mehr dazu muss nicht gesagt werden. Es waren die üblichen
Bediengeräte vorhanden, die vom Mitarbeiter getragen werden konnten. Zum Schluss muss noch erwähnt werden, dass die
Hilfsbetriebe nicht genutzt wurden. Die
Druckluft für die
Bremsen stammte
vom Powermodul und für diese kurzen Aufgaben reichten die
Batterien aus.
Es war wirklich so, für umfangreiche
Manöver lohnte es sich, wenn man zu
einer normalen
Rangierlokomotive griff. Die hier vorgestellten
Lokomotiven
gehörten auf die Strecke und das RD-Modul war eine nette Spielerei für
grosse Jungs und Mädels.
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