Betriebseinsatz Teil 2 |
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Nach einem Einsatz von
30 Jahren waren die
Motorwagen
der ersten Stunde immer noch unverändert im Einsatz. Zwar galten sie als
Triebwagen,
aber damit gereist wurde nicht. Zu schlimm war es in den alten Kasten. Die
erste Verbesserung brachte dabei leider nicht den gewünschten Erfolg. Man
hatte immer noch ungenutzte Abteile, die durch die Gegend gekarrt wurden.
Daher blieben die
Dienstpläne
nie besonders ruhig. Bereits 1955 kam es wieder zu Ver-schiebungen. Während die Triebwagen im Kreis II damit begannen über die Strecke Bülach – Koblenz – Stein-Säckingen nach Basel zu fahren, verab-schiedete sich der Triebwagen Ce 4/6 mit der Nummer 756 aus Zürich und kam wieder an den Gotthard.
Das
Depot
hiess nun nicht mehr Bellin-zona, sondern Erstfeld. Das Personal dort war
sicherlich darüber nicht sonderlich erfreut. Besonders jenes Personal, das
die
Bremsklötze
ersetzte. Der Triebwagen wurde in Erstfeld für die neu geschaffenen speziellen Autozüge durch den Gotthardtunnel verwendet. Da-mals waren die Autozüge noch gewöhn-liche Güterzüge mit Flachwagen.
Die Fahrer reisten
dabei meisten mit den normalen
Reisezügen
durch den
Tunnel.
Dort konnten sie dann ihr Fahrzeug wie-der in Empfang nehmen und die Fahrt
auf der Strasse fortsetzen. Andere Lösungen waren eigentlich undenkbar.
Daran änderte man mit
dem
Triebwagen
eigentlich nichts, nur dass die Wagen nun nicht mehr mit den normalen
Zügen be-fördert wurden. Auch sollten die Fahrer mit dem gleichen Zug
durch den
Tunnel
reisen. Für die neuen Züge waren die alten Ce 4/6 anscheinend noch
geeignet und nun sollten erst noch Leute darin Platz nehmen. Da die
Neigungen des
Gotthardtunnels
nur gering waren, war der Triebwagen sicherlich optimaler zu verwenden.
Einen schlechten Tag
erwischte 1955 der
Triebwagen
Ce 4/6 mit der Nummer 764. Nichts ahnend war er im Raum Zürich unterwegs,
als sich die Natur daran machte, die
Spannung
der Luft in einem kräftigen Gewitter zu entladen. Dummerweise suchte so
ein Blitz den Weg zum Boden über den Triebwagen, was dessen Holzkasten
nicht gut bekam. Die Balken wurden regelrecht gesprengt und der Kasten war
kaum mehr zu erkennen. Der Triebwagen wurde darauf der Hauptwerkstätte zugeführt und dort als erster grundlegend saniert. Aus dem eleganten Fahrzeug von einst sollte nun ein Holzbock entstehen, der klobig wirkte und der als Be 4/6 auch von den Reisenden genutzt werden konnte.
Richtig, mehr oder
weniger erstmals sollten im Be 4/6 Reisende ab-sitzen. Wer leicht seekrank
wurde, sollte sich aber weiterhin einen Platz im Wagen suchen. Sie ahnen es sicherlich bereits, der Triebwagen in Erstfeld wurde nur zwei Jahre später wieder abgezogen. Er kam neu nach Luzern, wo er seinen Bruder, mit der Nummer 757 traf.
Beide
Triebwagen
waren nun in Luzern stationiert, verrichteten aber die Arbeit
ausschliesslich vor den
Autozügen
im
Gotthardtunnel.
Dabei wurde für die beiden Triebwagen ein zweitägiger Umlauf er-stellt,
den wir etwas genauer ansehen wollen. Am Tag eins führte der ehemalige Motorwagen, der jetzt nach der Einführung des Zweiklassensystems in Be 4/6 umgetauft wurde, einen Zug von Beinwil am See nach Luzern.
Als Wagen wurde der
Triebwagen
von dort aus nach dem
Bahnhof
Erstfeld überführt. Ab Erstfeld wurde er dann als mitarbeitendes
Triebfahrzeug
am Zugschluss mit dem gleichen Zug nach Airolo gebracht. Die Arbeit wurde
derweil an der Spitze von einer
Lokomotive
übernommen.
Ab Airolo führte der
Triebwagen
dann bis um 21 Uhr
Autozüge
durch den
Tunnel.
Die Rückkehr nach Erstfeld erfolgt hinter einer
Lokomotive
Be 6/8 III,
da der Triebwagen mangels
elektrischer
Bremse nicht alleine Talwärts fahren durfte. Also er hätte
schon können, aber dazu hätte man einen richtigen Zug mit den
erforderlichen Bremswagen bilden müssen. Da man aber genug Lokomotiven
hatte, die zu Tal fuhren, gab man den Triebwagen einfach mit. Während der Nacht wurden die Arbeiten für den Unterhalt ausgeführt. Auch wenn die beiden Trieb-wagen in Luzern zu Hause waren, die Arbeit hatte immer noch das Depot Erstfeld.
So richtig
nachvollziehen konnte eigentlich nie-mand, warum denn die beiden
Triebwagen
nicht gleich in Erstfeld zu Hause waren. Jedoch musste so auch das
Depot
Luzern Fahrzeuge für den Auto-verlad stellen. Was Erstfeld und Bellinzona
ent-lastete. Nach der Übernachtung im Depot Erstfeld fuhr der Triebwagen am zweiten Tag kurz nach fünf Uhr mit einem Lokzug nach Göschenen. Ab dort führte er erneut bis um 16 Uhr Autozüge durch den Gotthard. Anschliessend wurde er wieder als Wagen nach Luzern überführt und gelangte ab dort mit einem Zug am späten Abend nach Beinwil am See.
Auch jetzt waren die
beiden
Triebwagen
nicht zu Hause und so konnte Luzern schlicht keinen Unter-halt vornehmen.
Die
Triebwagen
stiessen beim mit den
Autozügen
betrauten
Lokomotivpersonal
nicht auf besondere Gegenliebe. Der «Automat», welcher im techni-schen
Teil beschrieben wurde, funktionierte so schlecht, dass nur ein Neuling
den Versuch wagte, und meist sofort verloren hatte. Erfahrene Lokführer
bedienten den Triebwagen von Hand. Dabei war es auch kein besonderer
Stress, die Triebwagen in diesen Diensten von Hand zu fahren.
Auf den rund sieben
Kilometern bis zum Gefällsknick in Tunnelmitte erreichte der
Triebwagen
die
Höchstgeschwindigkeit
schlicht gar nicht. Für den Neuling mochten ächzende Holzkasten und die
heulenden
Getriebe
schon fast Seefahrerromantik bedeutet haben. Jedoch nach ein paar Tagen
war dann der «Seegang» lästig und man wollte den Triebwagen möglichst
schnell verlassen. Oft schwankte der Lokführer dabei weiterhin. Nun kam es mit dem Triebwagen Nummer 765 zu einem erneuten Zwischenfall. Der Motorwagen kollidierte in Zürich-Oerlikon. Da der Gegner aus Stahl war, wurde der Kasten des bedauernswerten Trieb-wagens schlicht zerstört.
Der Holzkasten war
dabei nicht mehr zu retten und die Trümmer muss-ten der
Hauptwerkstätte
zugeführt werden. Eigentlich hätte der Vorfall das Aus bedeuten können,
aber irgendwer liebte diese
Triebwagen. In der Hauptwerkstätte Zürich nahm man sich dem Triebwagen an, und modernisierte das Fahrzeug. Entlassen wurde er schliesslich als Modell der Reihe Be 4/6 mit der neuen Nummer 1619.
Sollten Sie sich
gewundert haben, warum die Arbeiten nicht im Tessin ausgeführt wurden,
dann sollten sie wissen, dass selbst die kurze Fahrt dorthin nicht leicht
gewesen war. Zudem führte Zürich die Umbauten aus, was Bellinzona
entlastete. Spannend dabei war, dass bei diesem Modell die Vielfachsteuerung schlicht nicht mehr eingebaut war. Damit war klar, dieses Fahrzeug wird nur als Lokomotive eingesetzt werden.
Das obwohl oft auch
Reisende sich eine Fahrt in der Schaukel gönnten. So richtig den Reisenden
zumuten wollte man die alten Modelle schon nicht mehr. Die neue Baureihe
BDe 4/4
machte sich zudem mit deutlich besseren
Pendelzügen
überall breit.
Die Triebwagen der
Baureihe Be 4/6 hatten nicht überall Freunde gefunden. Das
Lokomotivpersonal
bemängelte die miserablen Fahreigenschaften. In den
Depots
war man froh, dass die
Bremsklötze
nicht selber bezahlt werden mussten. Die Fahrgäste mieden den unbequemen
Bock. Einzig in Bern schien man sich an den alten Modellen zu erfreuen.
Vermutlich auch deshalb, weil damals die Neuanschaffungen nicht so optimal
waren. Die neuesten Lokomotiven der Baureihe Ae 6/6 konnten mit der sehr kräftigen elektrischen Bremse sogar fast bis zum Stillstand bremsen und dabei auch gleich einen Zug verzögern. Dem Triebwagen Be 4/6 fehlte diese Einrichtung schlicht und so musste das Lokomotivpersonal notgedrungen zu den Bremsklötzen greifen.
Bei langen Talfahrten,
grenzte es fast an ein Wunder, dass diese stark erhitzt, nicht den Schmutz
in Brand setzten. Ein Blick auf die Zuteilung im Jahre 1960 zeigt, dass nur noch vier Triebwagen Be 4/6 im Kreis I zu Hause waren. Da der Kreis II mit sechs Triebwagen nicht viel mehr Fahrzeuge erhalten hatte, waren die aus dem Westen abgezogenen Exemplare zum grössten Teil dem Kreis III zugeteilt worden.
Nur waren die Nummern
nicht sauber geordnet worden. So richtig wusste in Bern eigentlich
niemand, wo gera-de welcher
Triebwagen
war.
Der in Lausanne
stationierte
Triebwagen
Be 4/6 Num-mer 1615 kam zusammen mit einem
Steuerwagen
BFt4 im Simplontunnel zum Einsatz. Er hatte dort die gleiche Aufgabe, wie
seine Brüder am Gotthard, erhalten. Nur wurde diese Arbeit bereits als
Pendelzug
geführt. Die nächtlichen
Stilllager in Brig wurden dazu genutzt um den stark
beanspruchten Triebwagen für den nächsten Tag wieder flott zu kriegen. Das
bedeute viel
Nachtarbeit
für das
Depot
Brig.
Eigentlich können Sie
es erahnen. So richtig flott unterwegs waren die Züge nicht. Im
Simplontunnel erfolgte die Beschleunigung nach dem Muster Stufe rein,
warten bis es nicht mehr schaukelte, dann warten und warten und dann die
nächste Stufe rein. Meistens sorgte dann das Gefälle im Süden dafür, dass
die 90 km/h doch noch erreicht wurden. Am Schluss musste alles mit den
Bremsklötzen
zum Stillstand gebracht werden. Der Umbau war nun in vollem Gange und ausgerechnet ins Tessin schickte man anfänglich die noch nicht umgebauten Triebwagen.
So waren sie recht nah,
wenn es an den Umbau ging. Die bei-den sich im Tessin befindlichen
Triebwagen
besorgten den Verkehr auf der frisch mit einer
Fahrleitung
versehenen Strecke von Bellinzona nach Luino. Dabei oblag einem Be 4/6
sogar die erste Fahrt unter der nagelneuen Fahrleitung.
Für die Anwohner dieser
Strecke brachte der Wechsel von den Dampfzügen keine sehr grossen
Komfortverbesserungen, denn es blieb in den Fahrzeugen immer noch sehr
eng. Einzig der beissende Qualm der Dampflokomotive war verschwunden.
Dafür wurde man im
Triebwagen
nun durchgeschüttelt. Vorne sass der Kapitän am Steuer und die Besatzung
hielt sich in den Kajüten, äh Abteilen an dem fest, was man gerade in die
Finger bekam.
Zwei weitere
Triebwagen
wurden für die
Autozüge
am Gotthard abgestellt. Sie waren mittlerweile wieder dem
Depot
Erstfeld zugeteilt worden. Im Kanton Uri wurden sie jedoch nur, wenn es
nicht anders ging vor die Autozüge gespannt. Wenn eine
Lokomotive
arbeitslos war, setzte man diese ein, denn damit konnte man auch
ansprechende Züge durch den
Tunnel
ziehen. So richtig für die Autozüge geeignet waren die Triebwagen
eigentlich nicht.
Wurden nicht alle
Triebwagen
für die
Autozüge
im
Gotthardtunnel
benötigt, setzte man diese Triebwagen auch als
Rangierlokomotiven
in Erstfeld und Altdorf ein. Wer das «Glück» hatte, war anfänglich eher
Zufall. Gerade in Altdorf war man ab dem schwerfälligen Fahrzeug so
erfreut, dass man das
Anschlussgleis
schlicht mit einem Verbot für Triebwagen belegte. So blieb es dann beim
Bahnhof
Erstfeld. Auch dort natürlich nur zähneknirschend. Der verbliebene Oltener Triebwagen Be 4/6 mühte sich unter anderem am alten Hauenstein ab. dabei war er oft als Alleinfahrer unterwegs und fuhr die Steilrampen gemäss einer speziellen Regelung, die ausschliesslich für diesen Triebwagen galt.
Die
Bremsklötze
dankten es nicht und die Mannen im
Depot
durften immer wieder zu neuen
Brems-sohlen greifen und den «Motorwagen» damit aus-rüsten. Freunde
fürs Leben gewann man so nicht. Die im Kreis III stationierten Triebwagen Be 4/6 wurden ab Zürich in einem Doppelpendelzug am linken Zürichseeufer und alleine auf der Strecke zwischen Brugg und Wohlen eingesetzt.
Als
Lokomotive
blieb für das
Depot
Zürich noch die
Leistung
zwischen Oerlikon und Koblenz. Klassisch dabei war eigentlich nur noch der
Einsatz im Aar-gau, denn diese Leistung war immer mit einem
Triebwagen
dieser Baureihe geführt worden. Neu waren auch im Depot Winterthur Triebwagen Be 4/6 zu Hause. Ob sich die mühsamen Trieb-wagen dort Freunde machen konnten? Sie fuhren ab Winterthur in nahezu alle Himmelsrichtungen.
Dabei traf der
Winterthurer in Oerlikon sogar noch auf seinen Bruder aus dem
Depot
Zürich. Nur Freunde fand er mit Ausnahme des Lieferanten für
Bremsklötze
auch im Depot Winterthur nicht. Lieber hätte man
BDe 4/4 gehabt.
Nur für wenig Aufregung
sorgte der
Triebwagen
mit der Nummer 1615. Der Sonderling wurde mit
automatischen Kupplungen
ausgerüstet. Diese wurden an dem Triebwagen erprobt und kamen letztlich an
den im Raum Zürich eingesetzten
Triebzügen
RABDe 12/12 zum Einbau. Der Versuch wurde noch im gleichen Jahr
abgebrochen und der Triebwagen Be 4/6 wieder normalisiert. Noch stand bei
ihm der Umbau an, aber für Versuche war er gut genug. 1964 war es dann endlich soweit, die Lokführer der Autozüge wurden erlöst und die Triebwagen Be 4/6 wurden durch die Lokomotiven Ae 3/5 abgelöst. Die Freude wird wohl nur kurz gewesen sein.
Die neuen Maschinen
vermochten mit den Jahren auch nicht zu überzeugen, so dass mancher das
Gefühl hatte, vom Regen in die Traufe gefallen zu sein. Viel grösser war
jedoch das Problem für die dort vertriebenen
Triebwagen,
denn die suchten nun Arbeit. Die Arbeit beim Regionalverkehr war aufgeteilt worden. Diese wurden mit den Triebwagen der Reihen BDe 4/4 und RBe 4/4 gedeckt. Wo diese nicht ausreichten, griff man zu den De 4/4 Triebwagen.
Erst wenn auch das
nicht mehr half und man keine
Lokomotive
finden konnte, wurde die Reihe Be 4/6 in Betracht gezogen. In der Folge
sanken die Kilometerleistungen deutlich in Richtung Stillstand. Ein
Problem, das die alten Fahrzeuge immer wieder hatten. Vermutlich wurden die Triebwagen nicht auf den Schrott gestellt, weil man bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB immer noch Dampflokomotiven einsetzte.
So lange die noch ihre
Runden drehten, konnte sich die Reihe Be 4/6 sicher fühlen. Wobei für den
schweren
Güterverkehr
konnte man ihn auch wieder nicht brauchen. Dafür war ein
Triebwagen
zu schwach. Nicht dass man es nicht versucht hätte, aber so richtig gut
war das nicht.
Erstaunte Blicke löste
der
Triebwagen
mit der Nummer 1615 aus, als er im Jahre 1966 mit einem modernen
Einholmstromabnehmer
auf Reisen ging. War er schon vor zwei Jahren als
Versuchsträger
für die
automatische Kupplung
verwendet worden, kam er erneut als Versuchsobjekt zum Einsatz. Diesmal
sollten mit den neuen
Stromabnehmern
Erfahrungen für die neuen
Lokomotiven
der Baureihe
Re 4/4 II gesammelt werden. Bis im Jahr 1967 waren alle Triebwagen Be 4/6 umgebaut worden. Einzig der Motorwagen mit der Nummer 1601 wurde nicht mehr umgebaut und per 31. Oktober 1967 als erster seiner Art ausrangiert.
Er endete als
Ersatzteilspender und wurde nach Bellinzona in die dortige
Hauptwerkstätte
überführt. Das war so üblich, den noch immer war diese Baureihe im Tessin
für den Unterhalt. Auch Einsätze im Süden gab es noch. Vielen Nostalgikern war er unterdessen ans Herz gewachsen, und die Zahl der Trauernden war beachtlich, als er am 27. Oktober 1967 mit einem Güterzug, von einer Lokomotive Ae 6/6 geschleppt, die letzte Reise zum Abbruch in Biasca antrat.
Noch konnten sich diese
Seefahrer an den verbliebenen Modellen erfreuen, auch wenn diese etwas
klobig aussahen und so kaum den Weg in ein freund-liches Herz finden
konnten. Nach diesen Verschiebungen lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die Zuteilung zu werfen. Beginnen werde ich dabei mit dem Kreis I. Im Kreis I wurden die Triebwagen Be 4/6 in Vielfachsteuerung zwischen Lausanne und Neuchâtel, sowie Lausanne und Fribourg eingesetzt.
Wobei die letzte
Leistung
ohne
Steuerwagen
geführt wurde! Dazu kamen noch drei Einzeldienste als
Lokomotive
zwischen Lausanne und Fribourg.
Nun begannen auch die
Pendelzüge
mit
Triebwagen
Be 4/6 zwischen St. Maurice, Bouveret und St. Gingolph. Diese von der
Stilllegung bedrohte Strecke war flach, der Zug leicht und so konnte recht
flott gefahren werden. Nur uralte Triebwagen auf Strecken, die kaum
benutzt wurden, war keine gute Kombination. Daher sollte es bis zur
Aufhebung des Betriebes dabei bleiben und gerade im
Kreis
I waren die Positionen bezogen worden. Im Kreis II änderte sich, wenn man vom Abzug vor den Autozügen absieht, nichts. Die in Bellinzona stationierten Triebwagen bildeten zwei Doppelpen-delzüge, die aus zwei Triebwagen Be 4/6 und einem BDt – Steuerwagen bestanden.
Sie kamen weiterhin auf
der Linie nach Luino und Locarno zum Einsatz. Fahrten über den Monte
Ceneri vermied man, da diese Strecke den
Bremsklötzen
schwer zusetzte und man wollte die nicht so häufig wechseln. Auch hier war mit Ausnahme des Mittwochs kaum grosser Andrang zu erwarten. Meistens wurde, wenn Markt war, auch andere Züge verwendet. Die regulären Fahrten dem Lago Maggiore entlang blieben aber in der Hand der uralten Triebwagen.
Man hätte bösartig
behaupten können, dass man sie bewusst im Tessin behielt, damit die
Zuteilung zur
Hauptwerkstätte
nicht zu sehr hinterfragt wurde, denn das war immer noch Bellinzona. Die Triebwagen in Olten wurden mit einem Steuer-wagen versehen und kämpften weiterhin gegen die Steigungen des alten Hauensteins.
Es galt auch noch die
spezielle Regelung, denn die Strecken wurde neu der Kategorie B zugeteilt
und dort galten erleichterte Regelungen bei fehlender
elektrischer
Bremse. Der Gotthard war nun aber nahezu tabu. Dort
ging es nur mit Bremswagen und die konnten nicht den Berg hochgezogen
werden.
Bleibt noch der
Kreis
III. Dort wurden die
Triebwagen
Be 4/6 immer noch ab Zürich und Winterthur eingesetzt und waren immer noch
auf den gleichen Strecken im Einsatz. Dabei muss man aber erwähnen, dass
diese Strecken nicht zu den Abschnitten mit der grössten Nachfrage
gehörten und man so die Triebwagen etwas vom Publikum fernhalten konnte.
Immer mehr verschwanden die alten Fahrzeuge auf solchen Strecken.
Wobei das für das
Personal auch wieder nicht gut war, denn diese Strecken befanden sich im
schwach besiedelten Oberland und da ging es zum Teil kräftig den Berg
hoch. Wer oben ist, muss bekanntlich wieder runter und das ging hier nur
mit den
Bremsklötzen.
Ein Problem, dass nun dank den neuen
Bremsgestängesteller
nicht mehr so akut war, was jedoch den Lieferanten für Bremsklötze immer
noch regelmässige Einnahmen garantierte.
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